Freitag, 14. Dezember 2018

Wolkentheater

Nachdem wir uns gestern bereits gegen das Tongariro Alpine Crossing entschieden haben, haben wir den Tag ruhig angehen lassen.

Wir sind also nach dem Frühstück erstmal zum Ruapehu Skigebiet gefahren. Auch hier ist die Saison schon durch und somit war da eher gar nichts los. Aber während wir die Aussicht genossen, hat der Ruapehu sich etwas entwolkt und seine Gipfel gezeigt. Das hat uns schon mal gefallen.

Von dem Gebiet aus sind wir dann in Richtung unserer angedachten Wanderung gefahren, wobei wir von einem Parkplatz überfallen wurden, von dem man mit fast keinem Weg die Mangawhero Falls betrachten konnte. Die waren sehr ansehnlich.


Als nächstes sind wir dann zu dem Parkplatz gefahren, an dem der Walk zu den Waitonga Falls beginnt. Vor 10 Jahren haben wir diesen Weg schon mal gemacht. Die Erinnerung sagt, dass der Weg mit vielen nervigen Naturstufen versehen war, ein schönes Stück über einen Sumpf mit tollem Blick auf den Ruapehu ging und der Wasserfall eher traurig war. Nun hat es hier geregnet, woraufhin der Wasserfall beeindruckender sein sollte als letztes mal. Während wir so gingen und an den Spiegelseen auf der Sumpfebene ankamen, hat sich nicht der Ruapehu in den Seen gespiegelt, sondern die Wassertropfen des beginnenden Regens. So sind wir dann im Regen zu dem Wasserfall gegangen. Dort standen wir nun leicht begossen und mussten anerkennen, dass der Wasserfall mit seiner Stufe und gleichzeitigen Drehung dabei schon nett ist. Allerdings hat ein Gewitter nicht allzu weit entfernt ein wenig rumgegrummelt. Zeitgleich drehte der Regen ordentlich auf. Wir haben beschlossen, dass wir erst noch einen Moment dort abwarten, bevor wir über die Hochebene zurückgehen. Irgendwann wurde es weniger und wir haben den Rückweg angetreten. Allerdings hat der Regen kurz vor der Ebene nochmal wieder aufgedreht. Wir kamen also irgendwann ziemlich nass am Auto an. Da wir nur wenige Kilometer von unserer Unterkunft entfernt waren, sind wir erstmal für einen Kaffee und ein paar Süßigkeiten dahin gefahren.

Die Wettervorhersage hat in diesem Fall ziemlich recht gehabt und bei dem Blick auf das Wetterradar haben wir überlegt, wo wir sonst noch etwas sehen könnten. Wir haben beschlossen, dass wir die 45 Minuten Fahrt zu dem Te Porere Redoubt, also einer Befestigungsanlage der Maori von 1869 gegen vereinigte Truppen von Engländern und anderen Maori, auf uns nehmen könnten. Auf dem Weg hat sich die gerade getrunkene Flüssigkeit gemeldet und gesagt, dass sie gerne was anderes sähe. Also sind wir auf dem Weg noch eben bei der Tongariro Nationalpark Toruisteninformarion vorbeigefahren. Dort regnete es auch bereits amtlich, aber wir mussten quasi nur einen Katzensprung vom Auto zum Unterstand mit den Toiletten machen. Kaum wollten wir wieder zum Auto zurück, hat der Regen massiv zugelegt. Der Fußweg glich mehr einem Bach und es bildeten sich überall kleine Seen. Ein kleinen Moment weiter tauchte der nächste Teil der Wettervorhersage auf: Hagel. Den haben wir noch abgewartet, bevor wir wieder ins Auto gesprungen sind. Auf der Straße war auch richtig schön viel Wasser, wobei es erstaunlich ist, wie schnell es hier abfließt.

Während der weiteren Fahrt haben wir auch diverse Blitze gesehen. Wir waren sehr froh, dass wir uns gegen das Crossing entschieden hatten. Ansonsten wäre das sehr nervig geworden. Am Te Porere Redoubt war es gerade trocken und so konnten wir uns die Befestigungswälle aus Erde anschauen. Das war insofern spannend, als dass man das eh nicht oft sieht und hier auch wenig solcher historischen Anlagen existieren. Hier fand der letzte Landkrieg der Maori auf neuseeländischem Boden mit den Einwanderern statt. Die Infotafeln waren da auch sehr interessant. Ich könnte mir gut vorstellen, dass das auch spannend wäre, mit einem Maori, der die Geschichte erzählt, anzuschauen. Wir haben uns jedenfalls nicht allzu viel Zeit gelassen, da bereits wieder Gewitter in der Nähe zu hören war. Aber auch hier kamen wir wiedet rechtzeitig am Auto an und das Gewitter hat uns nicht erreicht.

Nun haben wir den Rückweg angetreten, wobei wir nochmal zu dem bereits gestern besuchten Skigebiet hochgefahren sind. Dort haben sich die Vulkane nochmal ein wenig gezeigt und gleichzeitig haben die Wolken stimmungsvolles Wolkentheater und gewisse Dramatik aufgeführt. Das haben die Wolken ja bereits den ganzen Tag über gemacht und insofern war das schon etwas besonderes.

Zurück in Ohakune haben wir uns ein Restaurant gesucht, wobei wir in einer Filiale des Restaurants gelandet sind, in dem wir mit Julias Eltern bereits in Matamata waren. Heute muss wieder gepackt werden, da es morgen weitergeht.

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