Montag, 17. Dezember 2018

In den Süden

Unser Schlaf von gestern auf heute war sehr beschränkt. Um kurz vor 4 Uhr hat der Wecker geklingelt und wir haben uns auf den Weg zur Interislander Fähre gemacht. Um 5 Uhr musste man spätestens vor Ort sein und möglichst eingecheckt haben. Die Belader waren aber anscheinend heute ein bisschen spät dran, so dass sie um die Zeit gerade mit dem Entladen fertig waren. Im Endeffekt war das aber alles einfach und ging dann doch erstaunlich zügig. Jedenfalls wenn die Leute nicht erst ihre Unterlagen rauskramen mussten. Dafür hatten sie vorher ja auch nur bereits genug Zeit dafür. Auf der Fähre haben wir uns dann rausgesetzt, Sandwiches und Kaffee geholt und die Überfahrt genossen. Gefühlt war es dieses mal noch ruhiger als beim letzten mal, was Julia natürlich sehr begrüßt hat. Alca sagt übrigens gerade, dass es Bodenseefährenniveau war. Das kann ich nun nicht beurteilen, weil ich mich nicht an eine Fahrt mit der Bodenseefähre erinnern kann. Die Ausblicke, die man während der Fahrt bei gutem Wetter hat, sind einfach nur unglaublich.


Auf der Südinsel angekommen, sind wir dann direkt in Richtung Kaikoura gestartet. Der Verkehr war ok und so kamen wir recht ordentlich voran. Damit wir aber nicht viel zu früh im Motel aufschlagen, haben wir an einem Café direkt an der Küste Halt gemacht und erstmal einen Snack genommen. Der war äußerst lecker! Wir können absolut empfehlen, in The Store Halt zu machen. Nach dem Snack sind wir am Strand entlang mäandert und haben auch dort die Ausblicke genossen. Bei diesem großartigen Wetter, sind die Farben auch nochmal intensiver.
Der weitere Weg hat uns nochmal zu einem Stopp am Ohau Point Lookout überredet. Dort ist ein recht großer Abschnitt, an dem New Zealand Fur Seals, also hiesige Seebären, eine recht große Kolonie haben. Seit dem großen Erdbeben in Kaikoura im November 2016 hat sich hier so einiges verschoben und somit musste auch der State Highway 1 neu gebaut werden. Nun haben die Seebären entsprechend mehr Platz und man kann von der Straße bzw. von dem Fußweg an der Straße auf die Kolonie schauen. Der Geruch war natürlich wieder besonders betörend, aber das ja sowohl für Fisch- als auch Fleischfresser.


In Kaikoura waren wir zwar immer noch zu früh, aber wir konnten unser Motelzimmer schon mal beziehen. Da wir hier natürlich auch gerne Wale sähen, haben wir bei der Helikoptergesellschaft angerufen und gefragt, wie denn heute bisher so die Walsichtung aussah. Am frühen Morgen gab es Sichtungen, aber seitdem nicht mehr. Also haben wir dann mal für morgen einen Helikopterflug gebucht, wobei wir massiv darauf hoffen, dass wir dann mindestens einen Wal sehen können. Für den restlichen Tag haben wir uns den Kaikoura Peninsula Walk herausgesucht. Dort geht man etwa 10 km an der Küste entlang um die Halbinsel herum. Dabei findet man auch weitere Seebärenkolonien und den Verhaltenskodex beim Treffen auf Seebären, Wale und Delfine. Ein Seebär hat sich dann mal nicht an den Kodex gehalten und sich dreist auf dem Wanderweg schalfen gelegt. Normalerweise sollte man bei dem Punkt etwa 10 Meter (bei weniger an den Menschen gewöhnten Tieren 20 Meter) Abstand halten, was dort aber schlicht nicht ging. Aber das Tier war auch nicht sonderlich motiviert, sich bedroht zu fühlen und hat uns größtenteils ignoriert. Ansonsten hat man natürlich unendlich viele großartige Landschaftsansichten und auch einige Infoschilder über das Land, die lokalen Maori und Tier- und Pflanzenerhaltungsprojekte. Der Weg war super in Schuss und ließ sich super gehen, auch wenn da durchaus ein paar anstrengende Anstiege dabei waren. Immerhin wissen wir jetzt auch, wo hin wir fliehen können, wenn ein starkes Erdbeben (oder eine Tsunamiwarnung) kommt.


Mit Einkaufen, Essen gehen und Abends gemütlich abhängen haben wir den Tag dann beendet.

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