Sonntag, 2. Dezember 2018

Märchenhaft und faszinierend

Die letzte Nacht im Horse & Jockey Inn in Matamata war gar nicht mal so gut. Dem Betreiber scheinen die Übernachtungsgäste absolut egal zu sein, während die Pubbesucher hofiert werden. Jedenfalls wurde bis 01:15 Uhr wirklich laute Musik gespielt, so dass die Wände und Federn in den Matratzen massiv vibriert haben. Auf unsere Beschwerde um 0 Uhr hin hat der Betreiber gesagt, dass man damit rechnen müsse, wenn man in einem Inn übernachtet. Dieser Meinung sind wir definitiv nicht. Ein Inn ist quasi ein Gasthof und dort war bisher immer um spätestens 0 Uhr Ruhe angesagt, eher früher. Und zwar nicht nur in deutschen und österreichischen Gasthöfen, sondern auch in den hiesigen. Also klare Empfehlung dort nicht unterzukommen, wenn man Schlaf bekommen möchte.

Wir sind wieder früh aufgestanden, damit wir um kurz nach 8 Uhr in Hobbiton bzw. Hobbingen sind. Das ist das Filmset, in dem die Hobbits leben. Vor 10 Jahren, also vor den Dreharbeiten zu den Hobbitfilmen, war dort nur Bag End, also Frodos bzw. Bilbos Haus. Den Rest musste man sich dazu denken, weil das gesamte Filmset wieder zurückgebaut wurde. Das hat sich mit den Hobbitfilmen grundlegend geändert. Nun ist wirklich der Ort, wie man ihn im Film sieht, aufgebaut. Es gibt 44 Hobbithöhlen, jede Menge täuschen echt aussehende Deko und super gepflegte Gärten. Insgesamt ist die Pacht auf 50 Jahre ausgelegt. Wenn man sich die Eintrittspreise anschaut, wirkt das nach einer ziemlichen Gelddruckmaschine. Es gibt stündlich (mindestens) 4 Touren. Und wir hatten zum Glück die erste Tour. Damit hatten wir den Vorteil, dass keine anderen Leute im Weg rumstehen. Wir sind mit einem Bus zu dem Set gebracht worden und konnten die Stimmung komplett einsaugen. Man wird von einem Guide durch das Set geleitet und erhält jede Menge Erklärungen. Man hatte absolut das Gefühl, dass sich jeden Moment eine Tür öffnet und ein Hobbit rauskommt. OK, einer der Gärtner, der plötzlich in der Botanik auftauchte, hatte was vom Hobbit. Der Abschluss findet im Grünen Drachen statt, also der Gaststätte, die auch im Film vorkommt. Dort hat jeder ein Getränk bekommen. Zur Wahl gab es Stout, Cider, Pale Ale als alkoholische Variante und Ginger Beer als Soft-Drink. Man konnte auch Muffins o.ä. kaufen und somit auch dort verzaubert werden und den Eindruck gewinnen, dass man in Hobbingen ist. Die Tour ist echt teuer, aber sie ist genial und 2 lohnenswerte Stunden. Und die erste Tour hat sich auch gelohnt, denn auf dem Rückweg zum Bus waren bereits 4 weitere Gruppen auf dem Gelände und somit standen immer Leute im Weg.

Im Anschluss an die Tour haben wir in dem Café am Ticket-Center gefrühstückt, da wir noch nicht wirklich etwas zu essen hatten.

Der weitere Weg führte uns nach Rotorua. Das ist etwa 60 Minuten von Hobbiton entfernt. Wir waren natürlich recht früh am Motel, haben aber trotzdem mal nachgefragt, ob wir schon ins Zimmer können. Wir konnten es fast und mussten uns nur 10-15 Minuten gedulden. Die Zeit haben wir sehr gerne gewartet und dann unser Apartment bezogen. Nach der gestrigen sehr einfachen Unterkunft, ist die heutige ein richtiger Kontrast. Wir haben 3 Zimmer, einen Wohnessbereich und wirklich Platz. Wir haben 15 Minuten Pause gemacht und uns dann dem nächsten Programmpunkt gewidmet.

Wir sind wieder losgefahren und haben uns der Faszination Natur zugewandt Rotorua liegt in einem geothermal sehr aktiven Gebiet. Vor 10 Jahren haben wir beschlossen, dass das übersetzt bestimmt für "Dort wo es stinkt" heißt. In Wirklichkeit heißt es "The second great lake of Kahumatamomoe", also der 2. große See Kahumatamomoes. Der See war aber nicht da Ziel, sondern das Wai-O-Tapu Thermal Wonderland. Da sind viele verschiedene geothermale Formationen, die einfach faszinierend sind. Es gibt hier Wasser und Seen, die dampfen, blubbern und nach Schwefel stinken. Außerdem haben sie durch die verschiedenen Mineralien großartige unterschiedliche Farben. Kalk-, Schwefel- und ähnliche Ablagerungen an Felswänden und auf Gestein sind ebenfalls toll anzusehen. Man kann verschieden lange Wege gehen und somit unterschiedlich viele Sehenswürdigkeiten sehen. Wir sind allesamt die gesamte Strecke gegangen, was durchaus anstrengend ist, da es einige Hügel zu gehen und Treppen zu steigen gibt. Vor 10 Jahren war das schon lohnenswert und es ist immernoch genial. Geothermale Gebiete finden wir immer wieder spannend.

Nach unserer Runde gab es zum Abschluss noch was leckeres zu trinken im Café, bevor wir dann nach Rotorua zurückgefahren sind.

In Rotorua sind Julia und ich noch kurz zum Supermarkt gestiefelt, um Sachen für das Abendessen zu kaufen. Wir haben hier wieder die Möglichkeit zu kochen, was unserer Meinung nach oft gemütlicher ist, als sich ein Restaurant zu suchen und dort Essen zu gehen.

Wir haben heute übrigens unglaubliches Glück mit dem Wetter gehabt. Die Vorhersage sagte, dass es regnet, dann schüttet und später gewittert. Wir hatten nur in Hobbiton ein paar Tropfen zwischendurch, die aber eigentlich nicht der Rede wert sind. Während der Fahrt hat es mal kurz geschüttet, aber da saßen wir ja warm und trocken.

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