Donnerstag, 31. Januar 2019

Rückfahrt nach Auckland

Heute haben wir uns morgens Zeit gelassen, da die zurückzulegende Strecke heute nicht allzu weit ist bzw. nicht allzu lange dauert. Es ging wieder zurück nach Auckland. Da wir allerdings in Auckland erst um 15:00 Uhr in unsere Unterkunft einchecken konnten, haben wir auf dem Weg von Dargaville noch zwei Stopps eingelegt.

Zunächst ging es in den Wenderholm Regional Park. Hier befindet sich ein schöner Strand, ein hübscher Park, diverse Wanderwege durch regenerierenden Kauriwald und das Couldrey House. Wir waren hier zum Wandern, sind dabei aber am Couldrey House vorbeigekommen. Es handelt sich dabei um ein victorianisch-edwardisches Familienhaus von 1857 in einem hübsch angelegten Garten. Man hätte auch reingekonnt und es ist wohl vollständig im entsprechenden Stil eingerichtet, aber wir haben lieber unseren kleinen Weg gemacht. So sind wir durch den sich langsam erholenden Kauriwald auf einen kleinen Hügel gestiegen, von dem man tolle Blicke auf die Bucht und den Fluss Puhoi hat. Das war schon sehr lohnend.


Als nächstes sind wir zum North Head des Hafen von Auckland gefahren. Diese nördliche Begrenzung der Hafeneinfahrt beinhaltet mehrere historische Militäreinrichtungen wie z.B. Tunnel und Artilleriestationen, die man sich anschauen kann. Die waren uns nun gar nicht wichtig. Wir haben uns lieber die Aussicht von verschiedenen Punkten angeschaut und die Skyline, sowie den Rangitoto betrachtet.


Mittlerweile war es spät genug, um in unsere Unterkunft zu fahren. Also sind wir wiedermal zum Fernsehturm gefahren, haben dort fast direkt vor unserer Unterkunft einen Kurzzeitparkplatz gefunden, eingecheckt und alle Sachen aus dem Auto nach oben in die Wohnung gebracht. Dort haben wir auch sonst nichts weiter gemacht, sondern sind direkt wieder zum Auto und haben dies an den Vermieter zurückgebracht. Nun sind die Tage, an denen wir wirklich mobil in Neuseeland waren, also auch bereits vorbei. Irgendwie rast die Zeit ganz schön.
Von der Autovermietung haben wir dem Hafen einen kleinen Besuch abgestattet und sind dann über die Queens Street wieder zu unsere Wohnung gegangen. Dort haben wir Schuhe getauscht und so und sind dann direkt zum Essen gegangen, da wir trotz der verhältnismäßig wenigen Bewegung einen ziemlichen Hunger hatten. Danach ging es wieder in die Wohnung, wo wir alles ausgepackt und ein bisschen Wäsche gewaschen haben. Für den Flug am Sonntag wollen wir ja sicher gehen, dass wir einerseits wieder alles ordentlich dabei haben und andererseits keine fremdländischen Saaten oder ungewollte Tiere mitschleppen. Da macht das komplette Auspacken insofern immer ziemlich Sinn.

Mittwoch, 30. Januar 2019

Von Löchern in Felsen und einem mächtigen Baum

Heute mussten wir in Paihia mal wieder mit Wecker aufstehen. Wir haben uns nämlich gestern bei dem Streifzug durch den Ort für eine kleine Bootsfahrt entschieden. Dafür mussten wir um 08:45 Uhr am Pier bereit stehen und natürlich wollten wir auch auf unser Frühstück und das Frühstücksei dazu nicht verzichten. So standen wir also entsprechend rechtzeitig am Pier, wo ein bisschen Chaos war. Es gibt nämlich mehrere nahezu zeitgleiche Abfahrten des Anbieters, die allerdings unterschiedliche Sachen machen. Und 2 getrennte Schlangen zu bilden wäre zu einfach. Also geht lieber immer jemand rum und sagt vorab, wer auf Pier 7 und wer auf Pier 8 muss. Das hat dann auch doch ziemlich gut funktioniert und so kamen wir auf unser Boot. Wir finden es übrigens spannend, dass Paihia von Kreuzfahrtschiffen angelaufen wird. Allerdings müssen die Leute immer unabhängig von der Schiffsgröße ausgebootet werden. Gestern lag ein relativ kleines im Hafen, heute war die Ovations of the Sea mit über 4000 Gästen dort. Dass die das dort logistisch mit den ganzen Touren hinbekommen, finde ich durchaus bemerkenswert. Schließlich muss man auch erstmal genug Busse und Fahrer zusammengetrommelt bekommen.

Unsere Fahrt ging dann durch die Bay of Islands an mehreren Inseln vorbei, wobei unser Skipper jede Menge Audiokommentare zu unterschiedlichsten Themen gegeben hat. Er war auch gut verständlich und so eine Bootsfahrt mögen wir ja eigentlich immer. Das erste Ziel unserer Fahrt liegt fast 30 km nördöstlich vor Paihia. Dort gibt es die Insel Mutokokako bzw. Hole in the Rock, also das Loch im Felsen. Dabei handelt es sich um eine Felsinsel, die durch die Plattentektonik über die Zeit hochgedrückt wurde. Das Wasser hat an diesem Fels genagt und so eine 18 Meter hohe Passage reingefräst. Übermäßig breit ist dieses Loch nicht, aber wir konnten mit dem Schiff durchfahren. Wieder zurück auf der Ausgangsseite kann man neben dem Loch das nächste Werk des Wassers betrachten. Noch ist es eine Höhle, aber auch die dürfte irgendwann ein Loch im Fels werden.
Weiter ging es nun auf der anderen Seite der vorher gesehenen Inseln nach Urupukapuka in die Otehei Bucht. Hier hat das Boot für eine Stunde festgemacht und man hatte verschiedene Möglichkeiten, wie man seine Zeit auf der Insel verbringen konnte. Wir haben nicht das Café oder den Strand gewählt, sondern sind lieber einem der Wanderwege gefolgt. Dieser hat uns wunderschöne Sichten auf verschiedene Buchten der Insel und Nachbarinseln gegeben. Diese und die Nachbarinseln werden derzeit übrigens von Ratten, Mäusen, Hermelinen und ähnlichen Landräubern gesäubert, eingeschlepptes Unkraut wird entfernt und einheimische Pflanzen gepflanzt. Die Entdecker von damals beschrieben diese Inseln nämlich mit dem ohrenbetäubenden Gesang der Vögel. Und dieses soll wieder hergestellt werden. Die ersten Vögel wurden bereits dort ausgewildert. Natürlich fehlen noch viele Spezies und auch einheimische Flora fehlt noch an vielen Stellen. Aber die ersten Schritte scheinen schon ganz gut zu funktionieren.
Nach der Stunde haben wir abgelegt und sind nach Russell gefahren. Dieser Ort liegt auf der gegenüberliegenden Halbinsel von Paihia etwa 4 km über das Wasser entfernt. Mit dem Auto braucht man jedoch 1,5 Stunden um dort hinzukommen. Insofern gibt es hier auch Fährservice. Man hätte hier aussteigen und dann eine Fähre wieder zurücknehmen können. Da wir allerdings noch weiter wollten, sind wir zurück nach Paihia gefahren.
Während der Bootsfahrt haben wir nicht nur die obligatorischen Möwen gesehen, sondern auch Tölpel, Sturmvögel, Pinguine und Delfine. Das war schon toll, die zu sehen.

Wir hatten übrigens Glück mit dem Wetter. Es war eigentlich Niesel vorhergesagt, aber im Endeffekt war es nur bewölkt. Warm ist er hier derzeit sowieso mit 27-31°C tagsüber im Schatten. Aber wir müssen ja auch langsam für Australien trainieren, auch wenn wir immernoch hoffen, dass die Hitzewelle dort abgeflaut ist, wenn wir ankommen.

Nach der Bootsfahrt haben wir unser Auto geholt und haben uns auf den Weg in den Waipoua Forest gemacht. Dort steht der größte Kauribaum, der den Namen Tane Mahuta bekommen hat und somit nach der Maori-Gottheit der Wälder und Vögel benannt ist. Am Anfang unserer Reise hier waren wir ja mit Julias Eltern bereits hier und haben uns quasi vorgestellt. Nun haben wir uns also wieder abgemeldet und angekündigt, dass wir in ein paar Tagen sein Reich verlassen. Dieser Baum ist immer wieder faszinierend zu sehen.


Wir waren am Überlegen, ob wir noch einen anderen Spaziergang in diesem Wald machen, haben uns im Endeffekt wegen der bereits fortgeschrittenen Zeit aber dagegen entschieden und sind stattdessen zu unserer Unterkunft nach Dargaville am Fluss Wairoa gefahren. Hier haben wir eingecheckt, einen wirklich guten Thai gefunden und sind noch einkaufen gefahren, bevor es dann ins Motel zurück ging. Richtig viel spazieren kann man hier nicht so wirklich, auch wenn es einen kleinen Weg am Fluss entlang gibt.

Dienstag, 29. Januar 2019

Hangi in Waitangi

Obwohl wir heute morgen in Kaitaia gefühlt total getrödelt haben, sind wir irgendwie früher als sonst losgekommen. Da wir heute allerdings nur eine recht kurze Strecke zurücklegen mussten, war das eigentlich gar nicht mal so praktisch. Egal, man findet hier ja eigentlich immer überall was zu tun.

So sind wir also auf dem State Highway 10 an der Küste entlang in Richtung Süden gefahren. Naja, eigentlich erst in Richtung Osten und dann ein bisschen in Richtung Süden. Wir hatten uns eine Stelle herausgesucht, wo man einen kleinen Spaziergang machen können sollte. Leider war das so blöd ausgeschildert, dass wir fröhlich vorbei gebrettert sind. Direkt einfach so halten und drehen wollte ich dann auch nicht, da die Polizei gerade hinter uns fuhr. Na gut, also haben wir eine andere Idee gehabt. Die hätte einen Aufstieg von 200 Metern bedeutet, was aber völlig ok ist und auch sonst war der Weg als einfach eingestuft. Glücklicherweise kann Julia lesen und so hat sie die Wegbeschreibung durchgelesen. Zum Ende hin hätte man sich an Ketten hochziehen müssen. Das hätte ich zwar grundsätzlich sehr geil gefunden, aber da wir bereits um 09:30 Uhr 27°C hatten, haben wir das doch verworfen. Am Ende haben wir uns dann für den Ort Kerikeri entschieden.

In Kerikeri haben wir uns den Verteidigungshügel und die angrenzende Maorisiedlung angeschaut. Man sieht eigentlich nur noch ein paar Schilder und eine große Fläche, aber da an mehreren Stellen Müllgruben gefunden wurden, kann man ziemlich genau sagen, was da oben mal war. Zusätzlich haben wir über die Maoristämme und deren Kriege etwas erfahren. Auch hat sich hier ziemlich viel andere Geschichte abgespielt, die ich allerdings nicht zitieren werde. Kerikeri hat zusätzlich das älteste Steingebäude Neuseelands. Wir sind an dem Gebäude vorbeigegangen, um dann auf der anderen Seite des Flusses noch ein bisschen am Fluss zu spazieren. Dieser Weg führte in einen Kauriwald, wobei hier jetzt keine alten Riesen stehen. Der Weg war nett und führte uns zu einem Wasserfall. Man hätte auch noch ein paar Kilometer weiter zu einem weiteren Wasserfall gehen können, aber wir haben beschlossen, dass wir lieber weiterfahren. Schließlich war mittlerweile die Mittagszeit erreicht.


Von Kerikeri ging es dann zu den Waitangi Treaty Grounds. Hier haben wir das Hangi für heute Abend bezahlt und unseren Shuttleservice zu einer anderen Stelle bestellt. So mussten wir nur 50 Meter statt 1 km heute Abend gehen. Wenn man ein Hangi bucht, ist der Eintritt ebenfalls bezahlt. So sind wir nochmal über das Gelände gegangen, wobei wir auf die geführte Tour sowie die Verstellung verzichtet haben.


Der nächste Stop war dann unser Motel in Paihia. Dort haben wir eingecheckt und erstmal ein paar Minuten nichts getan, bevor wir einen Spaziergang durch Paihia gemacht haben. Dabei sind wir über einen Kunsthandwerkermarkt gestolpert, bei dem es einige sehr geniale Stücke gab. Insbesondere einige Bilder mit Maori- und Neuseelandmotiven, die durch Sand und Edelsteine von bestimmten Orten verziert waren, waren äußerst genial. Allerdings kann man die nicht ordentlich mitnehmen und der Versand kostet ordentlich. Ansonsten war es auch zum Teil interessant die verschiedenen Ideen zu sehen. Dieser Ort hat uns ja schon beim Besuch mit Julias Eltern gefallen und wir mögen ihn weiterhin.

Um 17:30 Uhr wurden wir von dem Shuttle für das Hangi, also das traditionell zubereitete Essen mit der kulturellen Show und dem Konzert, abgeholt. Hier waren wir etwa 40 Leute und somit im Vergleich zu den anderen Hangi angenehm klein. Erst wurde uns gezeigt, wie das Essen zubereitet wird, wobei hier die moderne Variante mit Metallkörben existiert und nicht mehr irgendwelche Flaxbehälter benutzt werden müssen. Danach ging es durch den Busch, wo 3 vorher gewählte Stammesführer sich den Kriegern stellen und deren Friedensangeboten zustimmen mussten. Das war insofern toll gemacht als dass man an einigen Stellen im Busch nicht genau wußte, wo die eigentlich stehen und von wo der Krieger jetzt wirklich scheinangreifen wird. Im Prinzip musste man sich nur vorstellen, dass man als Fremder gerade mit seinem Schiff gelandet ist und sich nun seinen Weg durch den Wald bahnt. Am Versammlungshaus wurden wir entsprechend herein gebeten und dort gab es eine kulturelle Aufführung und Konzert. Das war im Vergleich zu den anderen Shows unserer Meinung nach die beste Aufführung. Sie unterscheidet sich auch signifikant von der Show tagsüber, bei der halt Waffen und Pois und alles mögliche andere vorgestellt und erklärt werden. Dies ist natürlich bei den anderen Hangi-Anbietern in der Abendshow mit drin. Hier haben sie nun noch weitere Sachen gemacht und stimmlich sind die einfach klasse. Die anderen in Rotorua waren zwar auchc gut, aber das hier ist ne Nummer besser. Im Anschluss an die Show gab es dann das eigentlich Hangi. Das Essen hat eine vernünftige Auswahl an Sachen gehabt und hat super geschmeckt. Selbst das Schaf hat nicht nach Schafsstall geschmeckt. Also so gar nicht. Mit den Leuten am Tisch ließ sich auch problemlos Konversation betreiben und die Zeit gingg erstaunlich schnell rum. Um 21 Uhr haben wir uns dann vom Shuttle wieder zurückbringen lassen.

Montag, 28. Januar 2019

Cape Reinga

Heute sind wir wie üblich nach unserem Frühstück losgekommen und erstmal weiter in Richtung Norden gefahren. Es ging durch Farmland, Industriewald, nativem Küstenwald und an hübscher Küste vorbei. Nach 3,5 Stunden war die Fahrt dann vorbei und wir sind am Cape Reinga, dem nördlichsten Teil Neuseelands angekommen. Hier gibt es einen Parkplatz für die potentiell vielen Besucher und von dort gibt es neben vielen Wanderungen entlang der Küsten einen kurzen Weg zum Leuchtturm. Diesen Weg macht praktisch jeder hier. Bei diesem Weg und am Leuchtturm hat man einen absolut glorreichen Blick auf das Aufeinandertreffen der tasmanischen See mit dem pazifischen Ozean. Strömungen kämpfen hier gegeneinander, Sand wird in wilden Gebilden und Strudeln umhergewirbelt und dieser Ort ist einfach fantastisch. Wir haben hier eine ganze Weile gestanden und waren einfach nur vom Wasser gebannt. Wenn man das so sieht, lässt sich erahnen, warum dieser Ort für Maori besonders heilig ist und warum in der Kultur angenommen wird, dass dort die Seelen der Verstorbenen ihre Heimreise antreten. Nach fast einer Stunde haben wir uns doch losreißen können.


Unser nächster Halt war 1,5 Stunden südlich von Cape Reinga in dem Dorf Kaitaia. Hier haben wir ein Motel gebucht und unser Zimmer bezogen. Das Dorf ist nicht allzu groß, hat aber einige Motels, Hotels und Backpacker und bietet ein paar Restaurants und Take-Aways. Wir haben aber beschlossen, dass wir lieber selbst kochen. Also sind wir trotzdem erst durch das Dorf, dann zum Supermarkt und wieder zum Motel getigert, bevor wir uns unser Essen gekocht und den mittlerweile angebrochenen Abend verbracht haben.

Sonntag, 27. Januar 2019

Auf ins Nordland

Wir haben heute unsere absolut großartige Unterkunft in Owhango leider verlassen müssen, da wir noch weitere Pläne hier haben. Dementsprechend haben wir wieder alles eingepackt und aufgeräumt und sind in Richtung Norden gefahren. Das haben wir im Prinzip den gesamten Tag über gemacht bis wir in Whangarei angekommen sind. Glücklicherweise waren die Straßen einigermaßen leer und so waren wir nach knapp 6 Stunden dort. Das heißt, dass wir in unser Motel einchecken und uns ein bisschen in der Stadt umgucken konnten.

Wir hatten Whangarei aus dem letzten Urlaub eher wenig ansprechend in Erinnerung. Das hat sich durchaus geändert. Dieser Ort hat eine schöne Promenade am Fluss Hatea. Zusätzlich hat die Innenstadt eine ansprechende Gasse, die Quality Street und auch sonst sind einige Gebäude dort nett hergerichtet. Wir haben auch festgestellt, dass man hier in der Nähe eigentlich einiges machen könnte. Dafür haben wir diese mal leider keine Zeit, aber für das nächste mal kann man sich das durchaus merken.


Im Prinzip haben wir dann auch nur noch zu Abend gegessen und haben den Abend ansonsten lesend im Motel verbracht. Morgen geht es dann weiter an das nördliche Ende Neuseelands

Samstag, 26. Januar 2019

Taumarunui und Taranaki Falls

Nach der gestrigen Wanderung haben wir es heute erstmal sehr ruhig angehen lassen. Wir haben ausgeschlafen und haben erst um 9 Uhr gefrühstückt. Dafür gab es Pancakes. Die Waschmaschine hat auch schon parallel für uns gearbeitet. Natürlich haben wir auch noch mal über das Crossing geredet und uns gefreut, dass es so toll funktioniert hat und wir uns nicht so KO gefühlt haben oder fühlen, wie wir es erwartet hatten. Auch vom Wetter hat es echt gut gepassst, da es heute Morgen beim Aufstehen noch genieselt hat. Und weil wir das Crossing so großartig fanden, müssen jetzt nochmal ein paar Bilder hier rein.


Gegen Mittag sind wir dann in den Nachbarort nach Taumarunui gefahren. Der wurde uns als nettes kleines Dorf mit ein paar Geschäften beschrieben. Das Örtchen ist auch nett. Es wirkt so, als würden sie das Tourismuspotential erkannt haben und nutzen wollen, was Turangi anscheinend verkennt. Es gibt wirklich nette Läden, eine tolle Touri-Info, viel Handwerkskunst und andere Kunstdinge und es wirkt nach einer lebendigen Gemeinschaft. Uns war der Ort jedenfalls sympathisch. Abgesehen davon liegen sie auch wirklich günstig für den Forgotten World Highway, die Vulkane im Zentrum und sogar für die Waitomo Caves. Insofern hoffe ich mal, dass sie weiterhin versuchen, als zentraler Tourismusort aufzutreten.


Als wir in Taumarunui so weit durch waren, haben wir kurz mit Horst konferiert und beschlossen, dass wir einen kleinen Spaziergang an den Vulkanen machen. Sie kannte dort noch gar keine Wege und somit haben wir den Taranaki Falls-Weg erneut gemacht. Der Weg lohnt sich eigentlich immer und ist mit den fast 2 Stunden auf fast ebenem Gelände auch nicht zu anstrengend. Mittlerweile war die Wolkendecke auch aufgerissen und die Vulkane haben sich von ihrer Glanzseite gezeigt. Das war total super und Horst fand den Weg auch klasse. Auf dem Weg hat man ja auch von Wald bis fast kein Bewuchs quasi alles. Ein paar Flüsschen fließen da auch noch entlang und komplettieren die Aussichten.


Damit war der Tag auch quasi rum. Wir sind wieder zurück gefahren, haben Essen gekocht, Sachen gepackt und nochmal den Whirlpool genutzt. Wenn man sowas schon auf der Terrasse stehen hat, muss man das ja auch nutzen.

Freitag, 25. Januar 2019

Tongariro Alpine Crossing

Heute Morgen mussten wir sehr früh aufstehen. Genau genommen, war es um 05:45 Uhr. Wir mussten und fertig machen, Sachen packen und dann gute 20 Minuten zum Shuttleort fahren. Ausgestattet mit verschiedenen Klamottenschichten am Körper und im Rucksack sowie Essen, ausreichend Wasser, Notfalldinge und Toilettenpapier (es gibt zwar Klos, aber sein Papier muss man sich selbst mitbringen) im Rucksack. wir wurden pünktlich abgeholt und zum Startpunkt des Tongariro Alpine Crossings gebracht. Dort haben wir auf Horst gewartet, die mit einem anderen Shuttle aus einer anderen Richtung kam.

Erstmal eine kleine Erläuterung, was das Tongariro Alpine Crossing ist. Wenn man die Worte einzeln betrachtet, hat es wohl irgendwas mit dem Tongariro, einer alpinen Umgebung und einem Übergang zu tun. Die Vulkane Tongariro, Ngauruhoe und Ruapehu liegen allesam im Tongariro National Park. Der höchste Berg der Nordinsel ist der Ruapehu und er ist ein aktiver Vulkan. Genau wie der Vulkan White island hat er den Aktivitätslevel 1. Alle anderen Vulkane haben derzeit den Level 0. Das Crossing beginnt zwischen dem Ngauruhoe und dem Tongariro, führt zwischen ihnen hinduch und ansonsten halt über die verschiedenen Krater und Landschaften des Tongariro. Man startet auf 1120 Meter Höhe, geht dann bis auf 1886 Meter hinauf, um dann auf 760 Meter hinabzusteigen. Das macht man auf insgesamt 19,4 km Weg. Insbeondere bei schlechtem Wetter soll man den Weg definitiv nicht gehen und sobald der Wind zu stark ist, ist es auch wirklich gefährlich. Ansonsten gelten natürlich die üblichen alpinen Bedingungen, wie möglicherweise schnell wechselndes Wetter. Das Department of Conservation gibt für diesen Weg übrigens 7-9 Stunden an. Und es wird natürlich auch vorab gewarnt, dass man vorbereitet sein soll und auch eine gewisse Fitness mitbringen soll. Da der Weg in Wanderabschnitte eingeteilt ist, besteht aber auch auf der ersten Hälfte immer die Möglichkeit umzudrehen. Darauf wird auch explizit hingewiesen und es werden Anhaltspunkte gegeben, wann man wirklich umdrehen sollte. So weit die Theorie.

Wir sind bei einigen tiefhängenden Wolken durch ein Lavagebiet mit Bewuchs gewandert, wie wir es bei anderen Wanderungen hier auf dieser Höhe auch bereits hatten. Zwischendurch gibt es ein paar feuchtere Gebiete, wo es aber tatsächlich einen Holzsteg gibt. Da der Anstieg hier nur sehr seicht ist, kann man das ein bisschen als Aufwärmübung betrachten. Dieses Stück ist schon nett, allerdings fehlte bei uns leider etwas Aussicht. Allerdings haben sich die Wolken während dieses Abschnitts bereits etwas zurückgezogen.
So konnten wir auch den nächsten Abschnitt sehen, der mit vielen Stufen von 1400 auf 1600 Meter hochgeht. Nicht umsonst heißt dieser Teil Teufels Treppe. Hat man die überwunden, hat man da auch schon den Südkrater des Tongariro erreicht. Hier ist quasi nur eine Lavawüste, wobei die Farbe der Wüste eher sandig ist. Rundherum sieht man Kraterwände und der Ngauruhoe war so nett, seine Wolkendecke abzulegen. Dementsprechend großartig war die Sicht auf diesen Vulkan und seine rot-schwarze Farbe. Hier haben wir an einer Stell erstmal eine kleine Pause gemacht und ein Sandwich gegessen.

Der nächste Abschnitt ging dann auf den Roten Krater und damit auf die Spitze hinauf. Hier war der Boden ein bisschen eklig, weil er lehmig war. Zum Glück war er nicht allzu feucht und somit war das Wegrutschen nicht wirklich ein Thema. Hier haben wir dann auch festgestellt, warum man den Weg nicht bei starken Winden gehen sollte. Einerseits kühlt der Wind massiv herab und andererseits kann man hier vom Wind ziemlich gut aus dem Gleichgewicht gebracht werden und recht weit runterfallen. Vermutlich wird auch noch jede Menge Sandkörner aufgewirbelt. Wir hatten ja aber nur ein bisschen Wind, mittelrweile Dekowolken und grandiose Aussichten. Dieser rote Krater hat seinen Namen nicht ohne Grund. Allein hierfür hätte sich der Weg schon gelohnt.


Von hier ging es jetzt über einen sehr unschönen Weg hinab. Hier liegt auf einem ziemlich steilen Stück Lavakies auf härteren Steinen und sorgt regelmäßig dafür, dass Leute hinfallen. Das Zeug ist so unglaublich rutschig, dass man schon sehr aufpassen muss, nicht hinzufallen. Meist passiert nichts ernstes, aber 20% der Leute, die gerettet werden müssen, müssen hier gerettet werden. Nach einem kleinen Stück wird der Weg etwas netter, da man dann solche Kiesmengen hat, dass man kontrolliert reinrutschen kann und sich somit kurzzeitig seine eigenen Stufen aufschüttet bzw komprimiert. Dafür ist die Aussicht absolut genial. Man sieht von hier auf den blauen See und die smaragdfarbenen Seen. Die sind wunderschön. Zusätzlich sieht man bereits ehemalige Lavaflüsse und Wüstenebenen. Spätestens hier lohnt sich jede Anstrengung, dies zu sehen.
Nachdem man an den smaragdfarbenen Seen vorbei ist, geht man zum blauen See hinauf, wobei das nur ein paar Meter wieder hoch geht. Dieser blaue See sieht richtig blau aus. Der Blick zurück lässt einen die Wüste mit einem Lavafluss, den roten Krater und den Ngauruhoe sehen, was auch unglaublich spektakulär ist. Für mich mit ein absolutes Highlight auf diesen Weg.
Nun hat man etwa die Hälfte des Weges geschafft, wobei die zeitliche Hälfte bereits früher erreicht war. Nun geht man die Flanke des Tongariros über gut 11 km hinab, wobei man noch einige dampfende Steinchen aus der Entfernung sieht. Auch gibt es hier wieder kleine Flüsse und je weiter man den Hang hinab geht, umso mehr Vegetation taucht überall auf.
Dieser Vegatationswechsel mündet dann im Endeffekt in einem äußerst hübschen Wald. Hier sieht man allerdings auch die Auswirkungen, die ein Laharstrom haben kann. Vor ein paar Jahren ist hier eine entsprechende Schlamm- und Gerölllawine abgegangen und hat im Wald einiges umgeworfen und auch das Flussbett etwas verschoben. Am Ende war noch ein netter kleiner Wasserfall, bevor wir dann am Parkplatz auf der anderen Seite ankamen.


Unser Shuttle war gerade weg, so dass wir gezwungen waren, den Rest unseres Proviants zu essen, zu warten und über den Weg zu reden. Unser Fazit ist eindeutig, dass der Weg sich richtig lohnt. Er ist durchaus anstrengend, aber unsere Muskeln und Füße waren nach einigen Stadterkundungen erheblich kaputter. Asphalt lässt sich aber auch schlechter laufen als Naturgelände. Grundsätzlich kann dieser Weg sehr voll werden. Wir hatten Glück, dass nicht allzu viele Leute unterwegs waren. Es sah schon häufiger mal nach Ameisenstraße aus, aber mit der Zeit hat sich das größtenteils verteilt. Die Aussichten hatten wir natürlich schon in Filmen und auf Postkarten gesehen, aber dass die auch in natura so aussehen, ist total großartig.
Wir sind dann jedenfalls vom Shuttle abgeholt, zu unserem Auto zurückgebracht worden und im Anschluss direkt zu unserer Unterkunft gefahren. Da haben wir noch ein wenig mit den Besitzern über das Crossing geredet, wobei wir auch Fotos von den Weg-Bauarbeiten gesehen haben. Unser Besitzer hat nämlich mit an dem Weg gebaut und entsprechende Bilder und Videos auf dem Handy.
Zum Abschluss haben wir uns dann noch in den Whirlpool gesetzt und die Muskeln etwas massieren lassen.