Freitag, 30. November 2018

Dieser Wald ist alt

Heute haben wir unsere Tour durch das Nordland Newseelands weitergeführt, indem wir von Paihia an der Ostküst an die Westküste gefahren sind, um unseren nächsten Stopp im Waipoua Kauri Wald zu machen. Kauribäume sind eine sehr alte Baumart, die bereits in dem Jurassic-Zeitalter existierte, also irgendwo bis zu 200 Millionen Jahre alt. Nun existieren nur noch etwa 1% der ursprünglichen Kauriwälder in Neuseeland und diese werden massiv geschützt. Ein paar besondere Exemplare haben die Maoristämme allerdings zugänglich gemacht.

Wir sind also erstmal die 2 Stunden zu dem ersten Kauribaum im Waipoua Wald gefahren. Direkt davor gibt es einen kleinen Parkplatz und eine Station zum Schuhereinigen. Das ist insofern wichtig, da es eine Krankheit gibt, die bereits mehrere Kauris dahingerafft hat. Übertragen wird sie über Sporen und Dreck an den Schuhen. Dementsprechend muss man erstmal seine Schuhe ordentlich reinigen, bevor man überhaupt auf die Promenade darf. Hier geht man dann ein paar Meter durch den Wald und steht dann vor Tane Mahuta, dem Lord of the Forest. Hier von einem Baum zu sprechen, wird diesem Lebewesen einfach nicht gerecht. Es ist der größte Kauribaum und auch wenn das Alter unbekannt ist, geht man davon aus, dass er etwa 2000 Jahre alt ist. Dass die Maori diesen Baum nach einem ihrer Götter benannt haben, ist da wirklich nicht verwunderlich. Meines Erachtens lässt sich mit Worten nicht beschreiben, wie es ist, diesen Baum vor sich zu sehen.

Einen Kilometer weiter gibt es einen weiteren besonderen Kauribaum. Der steht allerdings nicht direkt an der Straße. Man muss dafür etwa 25 Minuten Gehweg pro Richtung einplanen. Das haben wir entsprechend gemacht. Zwischendurch gab es noch eine Abzweigung zu den 4 Schwestern. An dem Punkt stehen 4 Kauribäume direkt nebeneinander im Rechteck. Normalerweise stehen die Kauris etwas weiter verteilt und insofern ist es etwas besonderes. Das eigentlich Ziel war dann aber Te Matua Ngahere, der Vater des Waldes. Er ist der zweitgrößte lebende Kauribaum nach Tane Mahuta. Er ist allerdings breiter als Tane Mahuta. Auch dieser Baum ist faszinierend und wenn man sich einige abgebrochene Äste anschaut, dann stellen die im Normalfall ganze Bäume dar. Diese Bäume sind einfach unglaublich fazinierend. Und man fühlt sich echt klein und bedeutungslos daneben.

Es wird übrigens versucht, wieder den Kauriwald etwas aufzuforsten. Allerdings ist das nicht gerade einfach, da die Bäume sehr empfindlich sind. Dementsprechend muss erst die Umgebung mit einheimischen Gewächsen stimmen, bevor man einen Setzling pflanzen kann und der dann auch eine Chance hat zu überleben.

Im Anschluss haben wir in Dargaville eine Mittagspause eingelegt, bevor wir den restlichen Weg nach Warkworth gefahren sind. Warkworth liegt recht praktisch auf dem Weg zu unserem morgigen Ziel. Wir haben hier auch bereits vor fast 10 Jahren Halt gemacht, wobei wir zufälliger Weise wieder im gleichen Hotel sind. Selbst unser Frühstückscafé von letztem Mal scheint noch da zu sein. Der Ort ist zwar etwas gewachsen, aber insgesamt immer noch ziemlich klein.

Donnerstag, 29. November 2018

Waitangi

Heute Morgen sind wir wieder einigermaßen früh aufgestanden, um nach dem Frühstück unser Auto abzuholen.
Juli und ich sind die 1,5km mal eben zur Station gegangen und die Abholung lief extrem gut. Wir haben ja bei einer lokalen Autovermietung unsee Auto gebucht und da weiß man ja nie so genau, ob das passt. Grundsätzlich hatten wir vor 10 Jahren ebenfalls bei Jucy gebucht, aber damals mussten wir erschreckend lange auf unser Auto warten. Jucy hat ziemlich viele alte Autos und so richtig neu wirkt unser Nissan auch nicht mehr. Aber er hat TÜV, fährt und war nur halb so teuer wie eine vergleichbare Autogröße bei Europcar.

Wir sind dann zum Hotel gefahren, haben unser Gepäck im Kofferraum verstaut und sind dann in Richtung Norden aufgebrochen. Die Straßen sind hier immer noch in einem rumpeligen Zustand, aber es wird trotzdem viel gebaut. Allerdings ist der neue Belag weiterhin rumpelig und laut. Wie heißt es im IT-Bereich so schön: "It's not a bug, it's a feature".
Wir haben eine Scenic Route zwischendurch mitgenommen und über die gesamte Strecke nach Paihia haben wir stets und ständig feststellen können, wie hübsch Neuseeland ist. Also wir wussten es schon vorher, aber Renate und Bernhard konnten wir das jetzt auch schon zeigen.
Etwas ärgerlich war, dass die Klimaanlage im Auto ausgefallen ist. Ich vermute, dass sie leer ist. Diese Vermutung hilft mir aber auch nicht wirklich. Da es heute relativ warm war, hat es auf jeden Fall gestört.

In Paihia haben wir unser Quartier für heute Nacht bezogen. Das ist ein wirklich nettes Motel mit direktem Zugang zum Pool. Ein paar Meter weiter kann man auch zum Strand gehen. Und der Raum macht auch einiges her. Trotzdem haben wir uns nicht lange hier aufgehalten, da wir noch einigermaßen Zeit für unseren weiteren Programmpunkt haben wollten. Direkt neben Paihia liegt nämlich der Waitangi Treaty Ground.

Hier wurden die Verträge mit den Maori-Stämmen und den Briten verhandelt und unterzeichnet. Für die Maori ist dies auch der Ort, an dem sämtliche Stämme als ein Volk geeint wurden. Der Eintritt ist relativ teuer, aber dafür bekommt man neben dem Zeremonienhaus der Maori, den zeremoniellen Kriegskanus und dem Haus, in dem die Verhandlungen stattgefunden haben auch noch ein Museum, eine Führung und einen Maori-Auftritt zu sehen. Aber der Reihe nach.
Bei unserem Eintritt hat man uns gesagt, dass um 15 Uhr die Maori-Show anliegt und um 16 Uhr dann die Führung über das Gelände. Wir hatten aber noch 30 Minuten Zeit und so sind wir dann erstmal auf eigene Faust über das Gelände gegaangen und haben uns die Kanus angeschaut und sämtliche Infoschilder gelesen. Diese sind zwar nur für zeremonielle Zwecke, aber sie sind schon beeindruckend. Weiter ging es zu dem Haus, in dem die Verträge ausgehandelt wurden. Hier sind die Räume genial medial aufgebaut, so dass man einerseits einen Eindruck der Einrichtung und Verwendung der damaligen Zeit bekam, andererseits aber auch viele Informationen direkt sichtbar waren oder über Touchscreens angefordert werden konnten. Eigentlich diente es als Residenz des damaligen Verhandlers, über den man auch einiges erfahren konnte.

Nun ging es zu dem geschnitzten Meetinghaus. Hier hat die Vorstellung der Maorikultur für Touris stattgefunden. Das war klasse gemacht, da im Prinzip die Gruppe kurzerhand zu einem Stamm erklärt wurde. So bekam man also den Eindruck als stünde man als fremder Stamm vor einem anderen Stamm. So wurden zunächst die Begrüßungsrituale durchgeführt, wobei erstmal die Krieger ausloteten, ob man in friedlicher Absicht gekommen ist. Unser spontan gewählter Stammeshäuptling (irgendwer hat ihn nach vorne geschubst) hat das vom besuchten Stamm hingelegte Zeichen des Friedens aufgenommen, woraufhin wir eingeladen wurden, das Haus zu betreten. Allerdings mussten alle ihre Schuhe ausziehen. Der Platz vor dem Haus gilt durch verschiedene Auseinandersetzungen grundsätzlich als schmutzig (durch Blut u.ä.) und davon darf man natürlich nichts mit in den friedlichen Bereich des Hauses nehmen.
Im Haus haben wir dann alle Platz genommen und bekamen eine wirklich toll gemachten Eindruck in einen Teil der Maorikultur. So wurden verschiedene Tänze, Spiele und Gesänge aufgeführt. Zusätzlich wurde immer erklärt, was gleich gezeigt wird und was das bedeutet. Das war wirklich beeindruckend gemacht.
Nach dem Abschluss konnten wir uns noch weiter in den Haus aufhalten und die Schnitzereien anschauen, Die dortigen Schnitzereien repräsentieren die wichtigsten Stämme der Maori und somit fasst dieses Haus die Stämme zusammen. Zusätzlich ist es so aufgebaut, dass der Blick in die Zukunft gewandt ist, indem der Eingang keine Ostausrichtung hat, wie die meisten Stammeshäuser, sondern eine Südausrichtung. Die Ostausrichtung ist eigentlich dafür da, die Herkunft von den östlichen Inseln zu zeigen. Hier zeigt der Eingang nach Süden, um sämtliche Stämme der Inseln mit einzubeziehen. Vermutlich könnte man über jede Schnitzerei unglaublich viel erzählen. Auf jeden Fall war auch das sehr interessant. Nach der Show konnte man sich auch noch mit den Maori fotografieren lassen oder ihnen Fragen stellen.

Als nächstes war die Führung über das Grundstück dran. Da hat ein Maori etwa 45 Minuten lang die Geschichte erzählt. Da ich tatsächlich erschreckend wenig von der Geschichte wußte, fand ich das extrem interessant. Ich habe zwar schon einige Dokumentationen über Neuseeland gesehen und vor 10 Jahren haben wir uns ja auch schon einige Sachen angeschaut, aber irgendwie ist die Geschichte da an einigen Stellen sehr kurz geraten. Hier konnten wir jedenfalls einiges an Wissen aufgabeln. Nach der Führung konnten wir auch noch ins Museum und dort das eben gehörte nochmal vertiefen.
Das war richtig großartig und trotz des recht hohen Eintritts lohnt sich der Besuch meines Erachtens auf jeden Fall.


Mittlerweile war es fast 17:30 Uhr und wir hatten zuletzt um 8 Uhr gegessen. Dementsprechend wurde es höchste Zeit für Essen, das wir in Paihia gefunden haben. Der Ort an sich liegt direkt an der Küste und hat einen tollen Blick auf die Bay of Islands. Ich bin mir sicher, dass man hier durchaus mehr Zeit verbringen kann. Mal schauen, ob wir zu einem späteren Zeitpunkt hier nochmal zurückkommen.

Mittwoch, 28. November 2018

Auckland Zoo

Nachdem wir uns gestern für das Anschauen der Stadt entschieden haben, war heute der Zoo dran. Erneut haben wir erstmal ausgeschlafen und gefrühstückt, bevor wir den nächsten Bus genommen haben. Hier kann man sowohl mit einer automatisch berechnenden Karte als auch mit normalen Papiertickets fahren. Für die Karte müsste man erstmal 10$ zahlen, die man nicht wieder zurückbekommt. Dafür ist die Fahrt dann auch günstiger als wenn man ein Papierticket löst. Wir haben das durchgerechnet und uns für die Papiervariante entschieden. So konnten wir auch direkt beim Busfahrer unsere Karten lösen.

Es gibt weiterhin keine direkte Anbindung an den Zoo, aber der Weg von der Bushaltestelle zum Eingang war überschaubar. Der Zoo an sich hat sich massiv geändert. Wir haben nahezu nichts wiedererkannt. Es gibt hier die Themenbereiche Afrike (mit Giraffen, Zebras, Breitmaulnashorn, Erdmännchen, Strauß, Nyalas usw.), Sri Lanka mit entsprechenden Elefanten, Te Wao Nui (also Neuseeland mit Keas, Kiwis, Pinguine, vielen anderen Vögeln, einigen Eidechsen, Skinks und Geckos), Südamerika (mit Siamangs, diversen kleinen Äffchen, Capybaras u.ä.), Australien (mit - oh Wunder - den üblichen australischen Tieren) und Süd-Ost Asien. Naja, Asien wird eigentlich gerade komplett neu gebaut und so kann man nur sehr wenig sehen. Die Areale sind ziemlich groß geworden, Tiere wurden vergesellschaftet und man hat auch immer mal wieder ein Panorama, wie man es z.T. von Hagenbeck kennt. In Neuseeland und Australien ist es ziemlich üblich, dass immer mal wieder irgendwo freiwillige Mitarbeiter stehen, um den Besuchern was zu erzählen oder den Weg zu weisen und so. Wir haben uns mit einer Dame unterhalten und sie meinte, dass im Vergleich zu vor 10 Jahren tatsächlich fast alles umgebaut wurde. Dementsprechend müssen wir uns auch nicht wundern, dass wir uns an nahezu nichts hier erinnern konnten. Woran wir uns aber erinnern konnten und was ich immernoch großartig finde, ist die Tierklinik. Man kann hier den Leuten bei OPs und Untersuchungen zuschauen und sich auch insgesamt informieren. Zusätzlich gibt es auch an 2 Tagen in der Woche eine Infoveranstaltung, wie man es sonst ja auch von den Tierpflegern kennt, die immer mal ihre Tiere vorstellen.

Das war auf jeden Fall ein lohnenswerter Ausflug heute.

Danach ging es wieder zurück und mehr oder minder direkt zum Essen. Juli und ich sind anschließend noch eine halbe Stunde durch die Gegend gegangen und haben noch ein bisschen was eingekauft. Ansonsten hieß es mal wieder Koffer packen, da wir morgen früh das Auto abholen und die letzte Woche mit Julias Eltern hier auf der Nordinsel durch die Gegend fahren.

Dienstag, 27. November 2018

Auckland

Nachdem wir gestern ja ziemlich früh auf waren, haben wir heute wieder die Ausschlafvariante gewählt. Die beinhaltet auch, dass wir wieder in unserem Apartment frühstücken. Nun stellte sich die Frage, welchen Programmpunkt wir auf den heutigen und welchen auf den morgigen Tag legen. Zur Wahl standen Zoobesuch und Stadtbesichtigung. Sowohl für heute als auch für morgen waren heute Morgen zwischendurch Schauer vorhergesagt. Immerhin sollen aber 22°C werden. Wir haben uns im Endeffekt für den Stadtrundgang entschieden.

Die erste Sehenswürdigkeit war der Skytower. Die Sonne schien zwar gerade nicht, aber es hat auch nicht geregnet, so dass die Sicht ok sein sollte. Also sind wir hochgefahren und haben erstmal den Rundumblick über Auckland genossen. Juli und ich haben natürlich direkt mit den 'damals war es'-Erzählungen angefangen. Im Vergleich ist Auckland ziemlich in die Höhe gewachsen. Außerdem haben sie den Skytower ziemlich aufgemotzt. Das normale Hauptdeck auf Ebene 51 war nicht sonderlich verändert. Aber es gibt jetzt auch ein Restaurant auf Etage 52 und ein weiteres Aussichtsdeck auf Etage 60, also auf 220 m Höhe. So viel mehr konnten wir da nicht sehen, aber natürlich mussten wir da auch rauf. Das Café im Stockwerk 50 ist massiv modernisiert worden. Das macht jetzt richtig was her, während es vor fast 10 Jahren mehr heruntergekommen wirkte. Nachts dient es wohl mittlerweile auch als Bar, was ich mir durchaus gut vorstellen kann.


Nach dem Fernsehturm stand dann wirklich der Stadtrundgang an. Es ging zum Rathaus, dem Albertpark, dem Glockenturm der Uni und dem Haus des Gouverneurs, bevor wir in der Innenstadt in der Queens Arcade zur Erholung einen Kaffee hatten. Die Stadt gefällt mir von der Straße aus weiterhin auch total gut. Gut, es ist hier halt immer ein bisschen feucht-warm, aber das sind wir aus Hamburg ja auch ein bisschen gewöhnt. Nach dem Kaffee sind wir noch zum Hafen gegangen, um die dort liegenden Kreuzfahrtschiffe mal eben zu sehen. Na gut, eigentlich wollten wir nur den Hafen an sich zeigen, aber da lagen gerade zwei Kreuzfahrtschiffe.


Am Hafen haben Julias Eltern dann beschlossen, dass sie vor dem Essen noch gerne ein bisschen Pause hätten und sie somit zurück ins Apartment gehen. Juli und ich sind weiter am Hafen rumgetigert. Und während wir da so entlang schlenderten, wurden wir hinterrücks von einem Eis überfallen. An dieser Stelle weise ich übrigens explizit darauf hin, dass ich tatsächlich nur eine Kugel Eis hatte. Juli hat es mit Überredungskunst geschafft, die Verkäuferin dazu zu bewegen, ihre eine Kugel etwas kleiner zu machen. Aber glücklich war die Verkäuferin darüber nicht. Dafür erzählte sie, dass der Laden schon eine Weile existierte und sie immer so große Kugeln machen. Die ganzen Toppings und die in Schokolade getauchte Waffel wie bei Copenhagen in Manly gab es zwar nicht, aber ansonsten ist das auch sehr zu empfehlen. Falls also mal jemand in Auckland an der Princes Wharf ist und in Richtung Hilton geht, dann ist kurz davor auf der rechten Seite ein Geschäft, das u.a. auch Eis verkauft.
Wir sind dann am Wasser entlang zu dem für uns komplett neuen Bereich Wynyard Quarter. Dieser Bereich war damals noch ein komplett abgesperrter Bereich, der nur für die Industrie vorhanden war. Da die Industrie am Hafen aber natürlich auch weniger wurde, hat man hier ein richtig großartiges Viertel hingebaut. Das kennt man ja eigentlich von den meisten Städten mit Hafenbereichen. Hier so ein Apartment mit Blick auf den Yachthafen, wäre schon nett. Von dort sind wir dann über die Queens Street wieder zurück zu unserem Quartier gegangen, wo wir Renate und Bernhard zum Essen abgeholt haben.

Ganz amüsant war, dass es just in dem Moment anfing zu regnen, wo wir uns auf den Weg zum Essen gemacht haben. Kurz nachdem wir ankamen, hat es dann aber auch schon wieder aufgehört gehabt. Ansosnten hatten wir heute echt angenehmes Wetter zum Spazierengehen in der Stadt. Es war zwar bewölkt, aber die Sonne hat auch häufiger mal rausgeschaut, es war nicht zu warm und Feuchtigkeit war auch nur in der Luft und flockte nicht vom Himmel aus. So darf es gerne bleiben.

Montag, 26. November 2018

Kia Ora

Heute Morgen ging es weit vor dem Aufstehen los. Um 04:00 Uhr war unser Shuttle zum Flughafen bestellt. Innerhalb der australischen Karenzzeit kam das Shuttle auch an und hat uns am Flughafen in Melbourne abgesetzt. Check-In lief problemlos und noch vor dem normalen Security-Check wurden wir (mal wieder) zur Sprengstoffkontrolle rausgezogen. Bisher war bei fast jedem Flug einer von uns betroffen. Heute waren wir halt gemeinsam dran. Erneut hatte keiner von uns Sprengstoffspuren an sich. Wer hätte es gedacht. Aber schön war, dass wir uns dann in der Express-Schlange für den Security-Check einreihen durften und somit einen beachtlichen Teil der eigentlichen Schlange überspringen konnten.
Ich bin erstaunt, wie wenig es eigentlich an dem Flughafen an Essensständen gibt. Da hat Hamburg ja mehr und Hamburg ist nun wirklich kein großer Flughafen, auch wenn er sich dafür hält.

Wir sind jedenfalls im Flieger gut vollgestopft worden und sind sicher in Auckland angekommen. Juli und ich haben dabei festgestellt, dass das der letzte Flug in diesem Jahr war und wir erst wieder im Februar einen Flug vor uns haben.

Auch hier hatten wir bereits vorab einen Transport zu unserem Hotel organisiert.

Im Hotel haben Renate und Bernhard die Chance genutzt und sich erstmal ausgeruht. Julia und ich haben beschlossen, schon mal durch die Stadt zum Einkaufen zu gehen. Wir haben hier nämlich wieder eine Wohnung und da hilft es, Frühstückskram zu haben. Das Wetter war entgegen der Ankündigung auch nicht nass, so dass wir direkt die Stadt wieder ein bisschen bei Sonne sehen konnten. Dabei haben wir auch schon festgestellt, dass sich im Innenstadtbereich einiges geändert hat und viele neue Gebäude dazugekommen sind.

Nach dem Einkauf haben wir Renate und Bernhard abgeholt und sind zum Essen gegangen. Anschließend ging es noch zum Fernsehturm, wobei wir nur unten standen und heute nicht hochgefahren sind. Mal schauen, ob das Wetter in den nächsten Tagen ausreichend gut ist, um die Aussicht von oben auch genießen zu können.

Sonntag, 25. November 2018

Melbourne Zoo

Für unseren letzten Tag in diesem Jahr hier in Australien haben wir den Zoobesuch in Melbourne geplant. Da wir gestern wirklich spät zurück waren, haben wir erstmal wieder ausgeschlafen und dann in Ruhe gefrühstückt.

Dann ging es zur Tramstation. So weit, so einfach. Wir erinnern uns, dass Juli und ich nach dem Wegbringen des Autos nicht einfach so die Tram nehmen konnten, da man eine spezielle Karte braucht. Diese spezielle Karte bekommt man in 7-eleven-Geschäften, an Automaten, die an einigen Tramstationen stehen und bei den Bahnstationen. Also sind wir zur Bahnstation und haben uns dort von dem Kundenservice Karten verkaufen lassen. Wir brauchten ja nur für heute ein Ticket und sind so davon ausgegangen, dass man einfach ein Tagesticket lösen kann. Wie naiv von uns. In Melbourne muss man sich eine myki-Karte kaufen. Die kostet schon mal 6$. Zurückgeben kann man die nicht. Also man kann schon, aber bekommt keine 6$ zurück. Und wenn man diese Karte dann hat, kann man sie mit Geld aufladen, um sie anschließend in den öffentlichen Verkehrsmitteln nutzen zu können. Man muss die Karte in Trams beim Einsteigen vor das Lesegerät halten, beim Aussteigen allerdings nicht. Im Bus und in der Bahn dagegen muss man die Karte beim Ein- und Ausstieg vorhalten. Macht total Sinn. Nicht. Auf unsere Aussage hin, dass das für Touristen ja ganz schön unpraktisch sei, hat uns der Bedienstete zugestimmt und uns empfohlen, die Karte an Freunde weiterzugeben, sofern die herkommen. Oder man könne es auch als Souvenir sehen. So richtig praktisch ist das trotzdem nicht. Immerhin berechnet die Karte automatisch, welches der günstigste Tarif für die gefahrene Strecke ist.
Mit unseren frisch gekaufen und aufgeladenen Karten sind wir dann aus der Bahnstation wieder zur Tramstation gegangen und sind zum Zoo getingelt.

In den Melbourne Zoo sind wir dank unserer in Sydney erworbenen Jahreskarte kostenlos reingekommen. Und unser Preisvergleich hat ergeben, dass sich der Kauf definitiv gelohnt hat.
Der Zoo selbst ist der älteste Zoo Australiens und wurde nach dem Vorbild des London Zoos aufgebaut. Allerdings sieht man davon nicht mehr allzu viel, da eigentlich alles mittlerweile modernisiert wurde. Dementsprechend besteht er aus vom Hauptweg abgehenden Themengebieten, wie z.B. Fleischfresser in der Löwenschlucht oder dem Elefantenwald. Dabei sind die Gehege mit vielen Tierbeschäftigungs- und Versteckmöglichkeiten ausgestattet. Dementsprechend muss der Besucher auch mal intensiver schauen oder alternativ zur nächsten Sichtmöglichkeit weitergehen. Dazwischen gibt es immer wieder Lehrpfade für Kinder (und zum Teil Erwachsene). Auch wird grundsätzlich in jedem Bereich ein Problemthema aufgegriffen (z.B. Palmöl, Papierverbrauch und freilaufende Haustiere), erläutert und Empfehlungen ausgesprochen. Auch wird natürlich über die Tiere selbst informiert. Aber das ist ja eigentlich selbstverständlich. Und auch wenn alles moderne Gehege sind, wir natürlich weiter aktualisiert und gebaut. Auch merkt man, dass es nicht mehr darum geht, alle Tiere zu haben, sondern nur noch ausgewählte und denen dafür mehr Platz und Beschäftigung zu ermöglichen.
Ursprünglich waren ein paar Schauer vorher gesagt, aber wir hatten Glück und das Wetter klarte komplett auf. Da waren wir froh, dass wir uns trotz der Wettervorhersage mit Sonnenschutz eingeschmiert hatten.


Auf dem Rückweg sind wir dann direkt zum nächsten Food Court gegangen und haben dort gegessen. Bernhard und Renate sind danach in die Wohnung, um schon mal ihre Koffer zu packen. Juli und ich haben das Wetter noch genutzt, um Melbourne nochmal bei Sonnenschein anzuschauen. Damit wirkt eine Stadt natürlich immer gleich viel toller als im Regen.

Nach einer guten Stunde sind wir dann allerdings auch zurück gegangen, um ebenfalls unsere Koffer komplett neu zu packen. Morgen geht es nach Auckland und die internationalen Flugregeln sind halt schon ein bisschen strenger als die inländischen. Auf Inlandsflügen darf man z.B. Wasser in beliebiger Menge mitschleppen, was auf internationalen Flügen ja nun gar nicht geht. Wenn alles gut geht, werden wir dann ab morgen aus Neuseeland berichten.

Samstag, 24. November 2018

Ein Tag auf Phillip Island

Heute haben wir wieder spät starten können. Unsere gebuchte Tour für Phillip Island sollte erst um 11:35 Uhr losgehen. Dementsprechend haben wir wieder ausgeschlafen, in aller Gemütlichkeit gefrühstückt und unsere Sachen für die Tour gepackt. Dabei haben wir stets gehofft, dass das Wetter sich noch bessert, da es wieder fröhlich zwischen Regen und Niesel abwechselte.

Wir wurden pünktlich abgeholt, haben die restlichen Leute aufgegabelt und sind dann in Richtung Phillip Island gefahren. Unser Fahrer hat einiges erzählt und da es eine zwei stündige Fahrt ist, haben wir auch noch zwischendurch einen Stopp an einer Raststätte gemacht.

Bevor wir allerdings die Brücke nach Phillip Island gequert haben, haben wir (mal wieder) in einem Wildlife Park gehalten. Es gibt wie immer lokale Tiere und sie kümmern sich natürlich um verletzte Tiere. Kängurus und Wallabys streicheln und füttern ist immer wieder toll. Die sind so flauschig und niedlich. Und das Wetter war zu diesem Zeitpunkt bereits echt ok und sollte den restlichen Tag und Abend auch halten.
Nach dem Besuch gab es direkt vor dem Park in einem Picknickunterstand Brötchen und Heißgetränke als leichtes Mittagessen.


Dann ging es nach Phillip Island, wo wir zunächst am Woolamai Beach gehalten haben. Das ist ein wunderschöner Strand, an dem es tolle Wellen gibt und Leute entsprechend gerne surfen. An diesem Strand waren Juli und ich bereits vor 10 Jahren und sieht gefühlt identisch aus.

Dann sind wir am Grand Prix-Kurs vorbei gefahren, auf dem gerade irgendwelche älteren Autos gerade ein Rennen fuhren. Mich haben die Autos an die Serie 'Die Zwei' erinnert. Ob die wirklich aus den 70ern waren, weiß ich nicht. Interessierte es mich, könnte ich es googlen.

Der nächste Halt war Cowes. Das ist DIE Stadt auf Phillip Island. Hier konnten wir ne Stunde lang die Stadt anschauen. Das war echt nett, zumal gerade ein kleines Fest stattfand. Die Band hat gute Musik gespielt und es gab quasi nur Essens- und Getränkebuden. Das alles gab es mit Sicht aufs Wasser.

Nun sind wie zu 'The Nobbies' gefahren. Dort gibt es neben einem Visitor Center jede Menge Steine im Wasser, eine Seebäreninsel und viel Natur. Unter anderem gibt es hier auch ein Blowhole. Also ein Loch im Gestein, so dass bei einer ankommenden Welle das Wasser nach oben rausgeblasen wird. Allerdings war das nicht wirklich aktiv. Hübsch war es trotzdem. Während unserer kurzen Wanderung konnten wir am Wegesrand auch ein Pinguinküken der kleinen Pinguine in seiner Höhle beobachten, wie es auf die Rückkehr der Eltern wartete. Seebären konnten wir nicht erkennen, da es zu diesig war und die Sonne dahinter stand.


Und nun ging es zu dem eigentlichen Highlight, weshalb man eine Tagestour hierher bucht: Die Penguin Parade. Nun waren wir vor 10 Jahren hier und seitdem hat sich ein bisschen was geändert. Die Regierung hat recht viel Land zurück gekauft und baut vieles zurück, damit die ursprünglichen Bewohner wieder hier wohnen können. So werden neben der Renaturierung auch Bruthöhlen (also Wohnhäuser für die ursprünglichen Bewohner) gebaut. Die kleinen Pinguine scheinen es gut anzunehmen und vermehren sich. Auch die anderen Vögel, die hier auch als Zugvögel herkamen, scheinen das zi begrüßen.
Da diese Attraktionen beliebt ist, hat sich allerdings auch da etwas geändert. Es gibt ein größeres Besucherzentrum (und es wird ein noch größeres gebaut) und es dürfen also auch mehr Leute an den Strand, um die kleinen Pinguine zu beobachten, wenn sie sich im Wasser sammeln, ihren Mut sammeln und dann den Strand entlang rennen, um zu ihren Höhlen zu kommen.
Nun war es damals relativ einfach. Es gab eine Holzpromenade zum Strand und dann hat man da gehockt und auf die Dämmerung gewartet, da die erst dann rauskommen. Es gab auch schon damals eine spezielle Beleuchtung, die die Tiere nicht stört, aber Menschen grob sehen können. Mittlerweile gibt es Sitzareale aus Beton und es passen ein paar tausend Menschen hin. Entsprechend viele sind auch da und es ist auch entsprechend unruhig. Die Ranger versuchen darauf zu achten, dass alle sitzen bleiben und keiner Fotos macht, aber einen vollen Erfolg haben sie natürlich auch nicht. Was am meisten neben der allgemeinen Unruhe gestört hat, war das Verlassen der Arena, nachdem die ersten paar Tiere in den Dünen angekommen waren. Das wirkte massiv als müsste nur ein Programmpunkt abgehakt werden und sobald die ersten Tiere aus dem Wasser waren und es geschafft hatten, den Strand zu überqueren, war der Punkt erledigt. Das hat dem ganzen so ein bisschen den Zauber genommen, was echt schade ist. Da wäre eine etwas andere Organisation besser, die direkt zwischen Leuten trennt, für die das nur ein Programmpunkt unter vielen ist und Leuten, die das Spektakel in Ruhe verfolgen wollen.
Natürlich ist es immer noch total niedlich, wie die kleinen Pinguine da entlang watscheln und sich erstmal sammeln müssen und manchmal doch wieder zurück ins Wasser rennen, um auf eine größere Gruppe zu warten.

Num war der letzte Punkt nur noch die Rückfahrt nach Melbourne, die auch wieder 2 Stunden in Abspruch nimmt und dann ja auch wieder alle an ihrem Hotel abgesetzt werden müssen. Entsprechend spät waren wir auch erst wieder zurück.