Freitag, 9. November 2018

Kakadu Nationalpark Tag 1

Erneut mussten wir früh aufstehen, damit wir rechtzeitig zu unserem heutigen Tourbeginn um 06:10 Uhr parat stehen. Freundlicherweise gab es sogar ab 05:30 Uhr etwas Frühstück und somit mussten wir nicht hungrig losfahren.

5 Minuten vor der Abfahrtszeit wurden wir bereits abgeholt, zu dem zentralen Sammelpunkt gebracht und dann in einen anderen Bus umgeladen. Wie der Titel schon sagt, ging es heute in den Kakadu Nationalpark. Die Tour hatten wir vor 10 Jahren auch bereits gemacht und waren komplett begeistert. Insofern waren wir gespannt, was sich so geändert hat. Und weil wir das Gefühl hatten, dass wir letztes Mal nicht genug Zeit hatten, haben wir dieses mal die zweitägige Tour gebucht. Dabei hat der Touranbieter das so geschickt gemacht, dass man den ersten Tag zusammen mit den Leuten der Tagestour hat.

So sind wir aus Darwin erstmal zu einem Roadhouse etwa eine Stunde entfernt gefahren. Da konnte man sich Gebäck und Kaffee und so kaufen. Damit war zumindest für alle eine Chance auf Frühstück vorhanden. Zusätzlich hat unser Tourguide darauf hingewiesen, dass man unbedingt einen Wasserbehälter dabei haben sollte, da es warm wird und man dann viel trinken muss. Er hat dann auch noch eine Statistik zitiert, nach der mehr Leute an Dehydrierung hier sterben als an den giftigen und gefährlichen Tieren. Angekündigt waren auf jeden Fall bis zu 39°C und da sollte man definitiv viel trinken. Im Bus haben wir auch mehrere Tanks mit frischem Wasser, damit man regelmäßig seine Flasche auffüllen kann. Das war auch schon vor 10 Jahren so und ich finde das super, dass so darauf geachtet wird. Na gut, bei dem Anbieter fahren auch gerne ältere Menschen mit, die eh zu wenig trinken.

Wir sind nach dem Roadhouse-Stopp weiter zum Kakadu Nationalpark und dort zu einem kulturellen Aboriginal-Center gefahren. Die Landschaft hat sich mehrfach komplett geändert und war mal subtropischer Busch mit seinen Eukalyptusbäumen und mal Sumpflandschaft, die immer mal wieder überschwemmt wird. Angekommen sind wir übrigens gegen 10:30 Uhr. Nur um mal so ein bisschen die Perspektive der Fahrzeiten für die Touren und die Entfernugen in diesem Land zu präsentieren. Im Center wird beschrieben, welche Völker und Stämme hier eigentlich lebten und wie die traditionelle Lebensweise eigentlich war. Zusätzlich wird dort erklärt, was heute wie bewahrt wird und was man alles macht, um möglichst viel zu erhalten. Dabei gab es auch viele Ausstellugsstücke von Waffen, Flechtwaren u.ä.

Ein kleines Stück weiter die Straße runter war dann der Bootsanleger für unsere 1,5 stündige Flussfahrt auf dem Yellow River. Diese Flussfahrt ist unglaublich toll. Man sieht einerseits total tolle Wetlands-Landschaft, hübsche Wasserpflanzen und ziemlich viele Tiere. Zum Großteil sind das natürlich Vögel. Aber wir haben auch einen Büffel im Matsch liegen sehen und natürlich haben sich auch mehrere Salzwasserkrokodile gezeigt. Das war alles absolut großartig und auch nach 10 Jahren lohnenswert. Auf dem Schiff gab es übrigens auch Wasser zum Auffüllen, damit man ja genug trinkt. Unser Bootsführer war ein Aboriginal, der auch eine Menge über die Verwendung der Pflanzen und Tiere erzählt hat. Und natürlich hat er auch lustige Sprüche gemacht.


Nun wurde es Zeit für unser Mittagessen, das wir ein kleines Stück weiter der Straße entlang in dem Restaurant eines Resorts bekommen haben. Das war ein leichtes Mittagessen, wo man sich Salat, Brötchen, bisschen Fleisch und Aufschnitt holen konnte. Zum Nachtisch war leckerer Schokokuchen und geschnittene Früchte vorhanden. Auf dem Weg zum Mittagessen haben wir erfahren, dass der Kakadu Nationalpark nicht Kakadu Nationalpark heißt, weil es hier so viele Kakadus gibt. Stattdessen waren die weißen Erforscher mal wieder nicht in der Lage das Wort Gagudju der Aboriginals korrekt auszusprechen.

Im Anschluss sind wir wieder ein Stück zurückgefahren, um nun eine kleine Wanderung zu eine Aboriginal Steingalerie zu machen. Da waren wir vor 10 Jahren auch und fanden sie mehr so semi-beeindruckend. Es ist schon nett, mal diese Malereien in echt zu sehen, aber da die insgesamt sehr neu sind, ist das jetzt nicht mit Höhlenmalereien in Frankreich oder so zu vergleichen. Hier hatten wir zwar nur einen insgesamt 800 m langen Weg zu gehen, aber bei 39°C im Schatten und an die 80% Luftfeuchtigkeit, ist das schon nicht ohne. Insbesondere, da es relativ wenig Schatten auf dem Weg gab. Es gibt dort übrigens viele Wege, wobei einer 12 km lang ist und komplett um den Felsen Anbangbang herumführt. Dafür war jetzt keine Zeit, aber Juli und ich haben für uns festgestellt, dass wir da durchaus Lust zu hätten. Vielleicht sollte man dann direkt morgens nach dem Sonnenaufgang losgehen, damit man nur 34°C oder so hat. Aber gut, die Frage stellt sich derzeit eh nicht.


Der weitere Weg sagte, dass wir ein paar Teilnehmer in einem Hotel in Jabiru abladen. Das ist übrigens ein kleines Dorf, das für die Arbeiter einer Uranmine gebaut wurde. Und der Name wurde einfach von dem australischen Storch übernommen. Es gibt auch nur die Storchenart und keine weitere in Australien. Unser Bootsführer hat dafür übrigens die Theorie präsentiert, dass in Australien deshalb so viel Land und wenig Menschen sind, weil es nur diese Storchart gibt, die die Kinder bringen kann und es einfach nicht so viele Exemplare davon gibt.
Wir wurden dann in unserem Hotel ein gutes Stück weiter wieder in Richtung Darwin, aber noch im Kakadu Nationalpark gelegen, abgesetzt. Also die Tagestourgäste wurden auch abgesetzt, da die den Bus wechseln mussten, während wir unseren Bus und Fahrer hier behalten haben.

Unser Tourguide hat natürlich auch wieder sehr viel im Bus erzählt und viele spannende Informationen gebracht. So ist das größte Privatgrundstück in Australien etwa 23.000 km² groß. Der Kakadu Nationalpark ist mit seinen 20.000 km² der größte australische Nationalpark an Land. Größer ist in Australien sonst nur der Great Barrier Reef Nationalpark.
Was mir besonders positiv aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass er nicht nur die üblichen männlichen Entdecker und Pioniere erwähnt hat, sondern auch explizit weibliche Pioniere erwähnt und deren Lebensgeschichte zusammengefasst hat und anschließend auch ein paar Buchtitel zu dem Thema genannt hat.

Es war so kurz vor 17:00 Uhr und beim Einchecken haben wir erfahren, dass es hier einen kleinen Buschspaziergang von etwa 3,6 km gibt. Da wir heute so viel im Bus gesessen haben, haben Juli und ich beschlossen, dass wir den eben noch vor dem Abendessen machen werden. Wir haben das auch definitiv nicht bereut. Den Großteil der Zeit führte der Weg wirklich durch den Busch. Es lag überall Laub rum, ab und an waren Äste im Weg und eine Stelle war schon langsam dabei zuzuwachsen. Da wir vor dem Sonnenuntergang durch sein wollten, sind wir nun auch nicht gerade langsam und leise gegangen, so dass wir natürlich nicht allzu viele Tiere gesehen haben. Aber so ein paar Echsen und Vögel sind ja immer da. Zum Ende hin kommt man zu einem Sumpfgebiet, dass total hübsch ist. Natürlich sollte man nicht in den Sumpf oder an den Sumpf gehen. Und zwar nicht, weil man versinken kann, sondern weil hier natürlich auch wieder überall Krokodile wohnen und es nicht allzu sehr schätzen, wenn man uneingeladen deren Privatgebiet betritt. Es gibt aber einen Metallsteg, der ein bisschen in den Sumpf führt und den man gefahrlos nutzen kann. Dadurch, dass gerade der Übergang von Trocken- zu Regenzeit stattfindet, endete der Steg allerdings auch nur knapp an sumpfigem Gebiet und der Fluss mit den Krokodilen war noch recht weit entfernt. Auf den letzten Metern zurück zum Hotel ist dann noch ein Wallaby durch den Busch gehüpft, was ein toller Abschluss war.


Essen haben wir dann hier im Hotelrestaurant bzw. der Hotelbar gefunden. Was anderes gibt es hier ja auch nicht. Wie so oft, sind hier Tankstelle, Übernachtungsmöglichkeit, Bar und Bottleshop in einer Unternehmung zusammengefasst.

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