Sonntag, 18. November 2018

Kangaroo Island - Tag 1

Heute ging es wieder bereits vorm Aufstehen los. Also gefühlt jedenfalls.
Um kurz nach 6 wurden wir an einem Hotel abgeholt, das etwa 10-15 Minuten von unserer Unterkunft entfernt liegt. Der Bus hat uns in ca 2 Stunden zur Fähre nach Cape Jervis gebracht. Dabei haben wir sehr schön das Land südlich von Adelaide anschauen können. Hier wird viel Wein angebaut, es gibt Kuhfarmen, Weizen- und Gerstefelder und auch einfach so bewachsene Hügel. Dort lungerten um die frühe Uhrzeit noch viele Kängurus und Wallabys rum.

Von Cape Jervis ging es dann mit der Fähre nach Penneshaw auf Kangaroo Island. Nachdem wir unseren dortigen Bus gefunden haben, ging es direkt über die drittgrößte Insel mit etwa 145 km Länge und 57-90 km Breite zu unserem ersten Halt. Dieser war die Emu Ridge Eucalyptus Destillery. Nun erwarten vermutlich fast alle, dass es hier Eukalyptus-Schnaps gibt. Falsch. Es geht hier um Eukalyptus-Öl, sowei Emu- und Teebaumöl. Wir haben eine Führung bekommen, wobei der Besitzer viele interessante Punkte erzählt hat. Die Eukalyptusbüsche werden alle 2 Jahre kurz über der Ernte gekappt, woraufhin alles wieder neu nachwächst. Das Öl der Blätter wird quasi im Dampfgarer extrahiert und anschließend wird das Wasser wieder filtriert. Und schon hat man das Öl. Das Holz wird zum Teil benutzt, um den Kessel zu befeuern und der Rest wirs geschreddert wieder auf die gekappte Plantage geworfen. Damit ist der Prozess selbsterhaltend, zumal die Erde dabei auch nicht auslaugt. Natürlich gibt es am Ende einen Shop, in dem man dann das Zeug als Balsam, Creme oder Öl kaufen kann. Im Shop hatten sie auch gerade ein kleines Wallaby, das per Hand aufgezogen werden muss, da die Mutter verletzt wurde. Das kommt hier übrigens sehr häufig vor.

Weiter ging es zum Mittagessen und von dort in den Seal Bay Conservation Park. Das ist ein Naturschutzgebiet, in dem australische Seelöwen wohnen. Früher war diese Spezies bis Sydney verbreitet, aber die Seelöwenjäger haben sie so sehr dezimiert, dass nur noch etwa 15000 Individuen hier und im Südwesten leben. Da die Tragzeit mit 18 Monaten sehr lang ist, scheint der aktuelle Bestand zumindest gesichert zu sein, wobei eine echte Erholung noch auf sich warten lässt. Hier darf man nur mit einem speziellen Guide an den Strand gehen und muss auch diverse Sicherheitsregeln beachten. Die Viecher sind nämlich auf den ersten 10-30 Metern schneller als ein Mensch. Und wenn ein 300kg-Bulle angerast kommt, hat man ein Problem. Diesen Besuch hatten wie vor 10 Jahren bereits und es war wieder klasse und spannend.

Nun ging es zu einer Greifvogelvorführung, wo einheimische Greifvögel vorgestellt und ihr Jagdtaktik gezeigt wurde. Allen Vögeln gemein war, dass sie entweder eine Verletzung hatten oder von bekloppten Leuten versucht wurde, sie als Haustiere zu halten, so dass die Tiere allesamt in der freien Wildbahn nicht allzu lange überleben würden. Das war zwar nicht uninteressant, aber kein Highlight.


Zum Abschluss sind wir noch in einen Wildlife Park gefahren, in dem wir eine einstündige Privatführung bekommen haben. Da gab es alle möglichen nativen Tiere zu sehen, wobei der Großteil auch mit der Flasche groß gezogene oder ehemalige Haustiere waren. Insbesondere bei den großen Vögeln, wie Kakadus scheint es sehr viele Haustierversuche zu geben, die zum Großteil zum Scheitern verurteilt sind. Das funktioniert bei uns mit Papageien ja auch meist nicht. Die Wallabys durfte man wieder füttern. Hier warteten sie eh gerade aud Futter und waren damit natürlich sehr begeisterte Abnehmer. Die Koalas konnte man hier am Rücken streicheln und die waren, ebenso wie die Wallabys, ganz weich und flauschig.


Nun blieb nur noch die Fahrt nach Kingscote in unser Hotel und der üblichen Abendbeschäftigung wie Essen suchen und ggf. ein wenig spazieren gehen.

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