Montag, 19. November 2018

Kangaroo Island - Tag 2

Nach unserem frühen Aufstehen gestern, durften wir heute richtig ausschlafen. Bis um 9 Uhr gab es Frühstück und wir sollten erst um 10:15 Uhr abgeholt werden.

Das wurden wir auch und wir sind dann zu einer Imkerei gefahren. Da wurde uns erzählt, dass Kangaroo Island eine italienische Bienenart hat, die es nur noch dort gibt. Alle anderen sind nicht mehr reinblütig, sondern gemischt mit anderen. Nach Kangaroo Island dürfen auch keine Bienen oder bereits benutztes Imkerzubehör gebracht werden, um diese reine Bienenart nicht kaputt zu machen oder Krankheiten einzuschleppen. Diese Bienenart ist besonders produktiv, sehr freundlich und kann mit europäischen und einheimischen Pflanzen etwas anfangen. Über die 5-6-jährige Lebenszeit der Königin, die 12-wöchige Lebenszeit der Dronen und der 6-wöchigen Lebenszeit der Arbeiterinnen haben wir auch viel erfahren. Ebenso wurde und gesagt, wie sie Königinnen nachziehen und diese dann in die Welt verschicken können. Alle 3 Wochen werden die Bienenstöcke übrigens umgestellt und der Honig geerntet. Und das ist 12 Monate im Jahr möglich. Natürlich wurden uns auch die Geräte gezeigt und einen lebenden Stamm konnten wir auch anschauen. Der Souvenirshop ist am Ende auch mit dabei, wo man auch noch etwas verkosten konnte. Die Selter mit Honiggeschmack war übrigens erstaunlich lecker und nicht allzu süß.

Nach einem solchen süßen Programmpunkt, haben wir als nächstes einen herzhaften Ausgleich bekommen, indem wir zum Essen gefahren sind. Direkt im Anschluss an das Essen sind wir dann durch eine Koala Zuflucht gegangen und haben Koalas in Bäumen beobachtet. Diese Zuflucht wird privat betrieben und im Prinzip sorgen sie für intakte Bepflanzung und wilde Koalas komnen dann zum Fressen vorbei. Nun gibt es auf Kangaroo Island allerdings so viele Koalas, dass sie ihre geliebten Eukalyptusbäume töten, da sie sie absolut leer fressen, wovon sich die Bäume nicht mehr erholen können. Sie sorgen also selbst dafür, dass ihr Habitat kleiner wird. Die Regierung wollte eigentlich ein Viertel der Koalas keulen, aber da gab es riesige Proteste. Also wurde jetzt ein Viertel sterilisiert. Das hilft allerdings nur bedingt, denn die Viecher fressen immer noch mehr als nachwächst. Wir haben auf jeden Fall ganz viele Koalas in den Baureihen entdecken können und es waren auch mehrere kleine dabei. Unsere Führerin hat die ganze Zeit über viel über Koalas und deren Verhalten erzählt und auch die Vorsichtsmaßnahmen erläutert. Wenn sich ein Männchen bedroht fühlt, sollte man zwingend das Weite suchen. Die haben spitze Krallen und scharfe Zähne und können einen Menschen problemlos umbringen. Wenn also ein Männchen vom Baum runterkommt, gib ihm ausreichend Platz. Ansonsten zählen die Viecher vermutlich zu den zweitfaulsten Tieren direkt nach dem Faultier. Deren Futter liefert halt so wenig Energie, dass sie nicht mehr als 4-6 Stunden am Tag aktiv sein können. Und aktiv bedeutet hier auch Eukalyptusblätter abrupfen und kauen.


Nun ging es weit in den Westen der Insel zu einem Platz, den wir alleine durch den Namen vor 10 Jahren schon großartig fanden: Remarkable Rocks. Diese alten Granitsteine, die auf einem sehr alten Vulkankegel liegen, sind einfach bemerkenswert. Sie entsprechend auch gleich so zu nennen, ist schon amüsant. Wir haben im Vergleich zum letzten Mal keine große Erosion bemerkt, wobei 10 Jahre geologisch ja auch quasi irrelevant ist.


Der nächste Stopp ist dann eigentlich zwangsläufig Admirals Arch. Das ist eine Gesteinsbrücke, die hübsch anzusehen ist und um die rundherum eine Seebär-Kolonie ist. Dementsprechend toben da kleine und große Seebären rum oder liegen auch einfach nur auf den Steinen. Das alles zusammen ist schon ausgesprochen sehenswert.


Nun konnten wir noch einen kurzen Halt im Flinders Chase Nationalpark Informationszentrum machen. Die beiden vorherigen Stopps liegen im entsprechenden Nationalpark, so dass dort auch der entsprechende Eintritt bezahlt werden muss. Bei uns war das natürlich in der Tour mit drin, so dass wir die Zeit für Getränkekauf und so nutzen konnten. Es gibt dort auch mehrere Informationstafeln und eine kleine Ausstellung zu dem Nationalpark und den geologischen Aufbau.

Zuletzt blieb dann nur noch die Rückfahrt zur Fähre, die Überfahrt und die weitere Rückfahrt nach Adelaide, also die 6 Stunden Rücktransport. So wurde es auch wie angekündigt eine eher späte Rückkehr gegen 22:30 Uhr. Immerhin konnten wir auf der Rückfahrt zur Fähre noch mehrere wilde Wallabys sehen. Und von der Fähre aus war ein wirklich hübscher Sonnenuntergang mit nahezu senkrechtem Regenbogen präsent.


Die Tour an sich war wieder echt klasse, allerdings haben wir auf der Insel während der Busfahrt Erklärungen und Erklärungen vermisst. Das war bei den vorherigen Touren immer anders. Gut, für den geneigten Leser hat es den Vorteil, dass dieser Text kürzer wird, weil ich mir die Infos zur Insel selbst raussuchen müsste ;)

Im Gegensatz zu vor 10 Jahren haben wir dieses mal nicht gefroren. Wir hatten gestern etwa 27°C und heute knapp über 30°C. Nachts waren es so um die 17°C. Der für heute angekündigte Regen und das mögliche Gewitter am Abend blieben zum Glück aus, da die Fährüberfahrt sonst durchaus hätte unangenehm werden können.

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