Sonntag, 31. März 2019

Dawson Falls

Heute haben wir während des Frühstücks geschaut, was das Wetter wohl gedenkt zu tun. Daraufhin haben wir mit Horst per WhatsApp kommuniziert und den heutigen Plan geschmiedet.

Nachdem wir so weit mit allem fertig waren, haben wir Horst abgeholt und sind nach Dawson Falls am Mount Taranaki gefahren. Zur Erklärung, es gibt 2 Besucherzentren am Taranaki im Mount Egmont National Park. Letztes mal waren Juli und ich an dem nördlichen Zentrum, was dichter an New Plymouth liegt. Dort haben wir zuletzt eine großartige Wanderung gemacht, die ziemlich anstrengend war und prinzipiell schönes Wetter voraussetzt. Da es aber am Berg bewölkt war und zum Nachmittag hin isolierte Schauer vorhergesagt waren, haben wir uns gegen diesen Weg entschieden.

Dieses mal sind wir zu dem anderen Zentrum gefahren. Bei der Ankunft konnten wir tatsächlich in der Entfernung den Ruapehu und die Spitze des Ngauruhoe sehen! Das war unerwartet, aber genial.
Da es mehrere Wege gibt, haben wir uns im Besucherzentrum beraten lassen. Uns wurde ein kombinierter Weg von fast allen Rundwegen vor Ort empfohlen. Jedenfalls wenn wir so 3,5-5h wandern wollen. Alternativ gäbe es die Kombination aus 2 Wegen, die eher in 2 Stunden erledigt wären. Mit dem Wetter waren wir unsicher und garantieren konnte uns die Dame dort natürlich auch nichts.

Also sind wir erstmal losgestiefelt, um zu schauen, was das Wetter so sagt. Die Tendenz lag aber eher auf dem kurzen Weg.
Der Weg war klasse und es ging gemütlich den Berg etwas hinauf zu den Wilkies Pools, wo das Wasser nett von einem Pool zum nächsten floss. Total schön anzusehen. Hier hätten wir die erste Möglichkeit abzukürzen. Da die Wolken zwar über uns hingen, aber die nächste Möglichkeit nicht allzu weit entfernt war, sind wir weiter gegangen. Das war schon etwas lustiger vom Weg, da ein kleiner Strom beschlossen hatte, dass die Stufen voll knorke sind und man da ja mal den gesamten Weg in Matsch, Modder und Pfützen verwandeln könnte. Nachdem man sich an das Patschen und Schmatzen gewöhnt hatte, war das eigentlich wirklich ganz lustig.
Irgendwann kam die nächste Kreuzung und wir mussten uns für den langen oder kurzen Weg entscheiden. Wir haben abgewogen und beschlossen, dass wir den längeren Weg gehen. So sind wir als nächstes auf ein Plateau gegangen. Leider standen wir dort in den Wolken, so dass man nicht viel sehen konnte. Bei klarer Sicht dürfte das allerdings bombig sein. Weiter ging es über einen Grat, der allerdings auf beiden Seiten des Weges bewachsen war, so dass es sich nicht sonderlich gratig anfühlte. Dafür kamen lustige Schilder, die besagten, dass der Weg nun anspruchsvoller wird, da er überwachsen, unwgesam und rutschig sein kann. Wir haben uns nicht beirren lassen und sind weiter gegangen. Dort kam dann ein weiteres Schild, das vor herabfallendem Eis von den Telefon- und Funkmasten warnte. Auch das hat uns nicht aufgehalten.


So sind wir dem anspruchsvollen Weg gefolgt. Es ging teils recht steil hinab und überwuchert war er auch häufiger mal, aber absolut großartig. Nicht nur hier, sondern entlang des gesamten Weges wächst absolut tolle Vegetation. Die Bäume sind mit Moos überzogen und alles wirkt ein bisschen wie in einem verwunschenem Wald. Einfach genial. Der Weg wurde dann irgendwann wieder etwas ebener, woraufhin sich ein paar Bachquerungen ohne Brücke als Herausforderung einschlichen. Wir waren allerdings von der Dame im Besucherzentrum vorgewarnt worden und sie meinte, dass die Bächlein alle flach genug zum queren wären. Mit dieser Einschätzung hatte sie auch absolut recht. Reintreten wollte man an mehreren Stellen allerdings auch nicht, da das Wasser tiefer war als unsere Wanderstiefel. Nach einigen Querungen und etwas auf und ab kam dann noch eine weitere Herausforderung. Es gab eine Hängebrücke über einen 25 Meter tiefen Graben, die für exakt eine Person ausgelegt war. Dabei war sie auch ziemlich instabil und eng. Aber auch das haben wir geschafft und weil wir vorher so schön 400 Meter hinab gegangen sind, konnten wir nun erstmal wieder 200 Meter hochgehen. Kurz danach haben wir auch den Punkt erreicht, den wir mit der 2. Abkürzung hätten erreichen können.
Vom hier ging es bergab und irgendwann war auch die Höhe des Besucherzentrums wieder erreicht. Von der Höhe ging es dann zu den Dawson Falls hinab. Das sind mehrere kleine Wasserfälle mit einem großen Wasserfall von 18 Metern Höhe. Da hatten wir schon beeindruckendere, aber da das Wasser floss, war es trotzdem hübsch. Da der direkte Weg zurück langweilig gewesen wäre, denn den kannten wir ja schon, sind wir die Runde komplett zu Ende gegangen und am Besucherzentrum nach insgesamt gut 3,5 Stunden wieder angekommen.


In Neuseeland gibt es an nahezu jeder Attraktion zumindest ein kleines Café. So auch hier und da haben wir uns erstmal ein Heißgetränk und etwas Gebäck gegönnt. Der Weg war doch recht anstrengend, wenn auch absolut lohnenswert. Wir können nun auch die Einschätzung der Broschüren teilen, dass dieser Weg als fortgeschritten einstuft ist.

Wir sind nun wieder zurück nach New Plymouth gefahren, um uns ein bisschen frisch zu machen, bevor wir zum Essen gingen. Wir hatten gestern einen Tisch reserviert und wir haben es mit allem pünktlich geschafft dort aufzuschlagen. Das Essen war super lecker. Und da wir noch nicht allzu viel gelaufen sind heute, haben wir Horst wieder zu Fuß in die Nähe ihrer Unterkunft gebracht, um dann wieder ins Motel zu gehen und für den Rest des Abends die Füße hochzulegen.

Samstag, 30. März 2019

Von Wellington nach New Plymouth

Heute war unsere Zeit in Wellington mal wieder beendet und auch wenn wir einen Tag mehr als letztes mal hatten, hat es wieder nicht gereicht, alles zu machen, was wir eigentlich gerne gemacht hätten. Naja, müssen wir wohl irgendwann wiederkommen.

Von Wellington sind wir auf direktem Weg nach New Plymouth gefahren. Dabei ging es an einem sehr dramatisch aussehenden Mount Taranaki vorbei. Leider geben unsere gemachten Bilder die Wolkendramatik um den Berg nicht so recht wieder. Das wärw vermutlich auch ein bisschen viel von der Handykamera verlangt. Schön wäre es trotzdem gewesen.

In New Plymouth sind wir so angekommen, dass wir einchecken konnten. Und zunächst stand mal wieder Wäsche auf dem Programm.
Eine gute Stunde später sind wir dann losgekommen, um noch ein wenig am Meer entlang zu spazieren. Den Weg fanden wir bei unserem letzten Besuch in New Plymouth ja bereits sehr ansprechend und so sind wir da wieder nett entlang flaniert. Da es in Richtung stadtauswärts ging, konnten wir nach einer Weile auch Horst aufgabeln. Da die Motels und AirBnB für 3 Leute ziemlich ausgebucht oder sehr teuer waren, hat sie sich ein AirBnB gesucht, das etwas weiter außerhalb ist. So sind wir dann nach dem Aufgabeln umgedreht, in die Innenstadt gegangen und haben uns unser Abendessen gesucht. Danach ging es erneut an die Promenade, an der wir Horst fast vor die Haustür gebracht haben. Während des Weges ging die Sonne unter und obwohl es sehr bewölkt war, gab es ein kleines Loch, wo wunderschöne Farben durchschienen.

Nachdem wir Horst weggebracht haben, sind wir auch wieder zurück ins Motel gegangen. Es ist immer wieder faszinierend, wie schnell doch noch ein paar Kilometer Weg zusammen kommen und es sich nicht mal danach anfühlt.

Freitag, 29. März 2019

Zealandia

Nach unserem heutigen Ausschlafen und der üblichen Morgenroutine haben wir uns auf direktem Weg mit dem Auto nach Zealandia begeben. Was nach einem schlechten Vergnügungspark klingt, ist in Wirklichkeit ein hervorragendes Konservierungsprojekt direkt in der Stadt. Es handelt sich dabei um 225 Hektar, die komplett mit einem Zaun umbaut sind, um bösartige Tiere draußen zu halten. Im Inneren gibt es nativen Busch und es werden nach uns nach immer mehr fast ausgestorbene, einheimische Tiere dort freigelassen. Das hatte ich zwar auch alles schon mal erzählt, aber so als kleine Einführung fand ich das passend.

Wir haben uns dort richtig Zeit gelassen und viele der möglichen Pfade beschritten. Und es war großartig. Das Wetter war herrlich und die Vögel insgesamt ziemlich kooperativ. Wir haben verschiedenste seltene und übliche Vögel gesehen und gehört. Besonders gefreut haben wir uns über die Takahes, die tatsächlich aktiv waren. Zusätzlich haben wir uns auch über die Tuataras sehr gefreut, die auf ihrem Hang saßen und die Sonne genossen. Die Kakas, Tuis und andere waren auch zu sehen. Zusätzlich war eine Entenfamilie mit kleinen Entlein unterwegs, die total süß waren.

Nach guten 3 Stunden haben wir uns dann ins Café gesetzt und eine leichte Mahlzeit eingenommen. Von der Terrasse konnte man dabei auch noch auf die hübsche Gegend schauen und das Wetter genießen.

Als nächstes sind wir wieder ins Motel gefahren und sind anschließend in die Stadt gegangen. Dort haben wir noch ein paar Besorgungen machen wollen, so dass wir durch die Stadt getigert und anschließend am Wasser entlang zum Motel zurückgegangen sind. Bei dem heutigen Wetter war es traumhaft und eigentlich hätten wir gerne noch mehr Zeit am Wasser verbracht. Allerdings hatten wir dafür nicht ausreichend Zeit. In unserer Unterkunft haben wir noch einen Kaffee getrunken und eine kleine Süßigkeit zu uns genommen, bevor wir dann wieder zum 18:45 Uhr nach Zealandia aufgebrochen sind. Wir hatten nämlich eine geführte Nachttour gebucht. In den Nachttouren sind übrigens die Eintrittskarten für den Tag inkludiert, weshalb wir heute Vormittag nicht extra Eintritt zahlen mussten.

Für die Nachttour wurden wir mit kleinen Funkempfängern mit Kopfhörern und zusätzlich einer rot leuchtenden Taschenlampe ausgestattet. Begonnen hat die Führung mit einem Film in dem Ausstellungsraum, der zeigt und andeutet, welchen Einfluss der Mensch auf die Natur hatte und was die Vision von Zealandia ist. Danach ging es in der Dämmerung raus durch Zealandia. Und das war soooo genial. Wir haben zunächst noch die tagaktiven Vögel gehört und ein paar gesehen. So weit nichts neues. Aber irgendwann haben die nachtaktiven Tiere auch ihren Senf dazu gegeben. Und so konnten wir ziemlich frühzeitig bereits freilebende Kiwis sehen. Das war schon geil. Die Takahes waren auch noch wach und da sie von unserer Führerin etwas Futter bekommen haben, waren die Vögel natürlich total aufgedreht. Normalerweise bekommen sie kein Futter, aber da die beiden Altvögel überraschend ein Küken bekommen haben, gibt es etwas Kraftfutter, damit das Kind auch groß und kräftig wird. Da die Tiere sehr selten sind, ists jedes Exemplar äußerst wertvoll. Eigentlich sollten die Altvögel in Zealandia nur ihr Rentnerdasein verbringen, aber offensichtlich haben sie beschlossen, dass die Rente noch warten kann.
Ansonsten haben wir auch noch Stabschrecken, Tuataras, viele Wetas, einen Aal und Fröschchen gesehen. Die einheimischen Eulen haben wir zwar nicht gesehen, aber sehr deutlich gehört. Auf dem Rückweg gab es dann nochmal einen Kiwi zu sehen. Zu hören waren sie die ganze Zeit über immer mal wieder. Wir waren auf jeden Fall sehr glücklich mit dem Gesehenen, Gehörten und Erlebten. Lebte ich hier, hätte ich bestimmt eine Jahreskarte für den Bereich.

Donnerstag, 28. März 2019

Vom Dunharg zum Dimholt

Nach unserem Frühstück haben wir uns etwas aus Wellington heraus begeben. Wir sind 1,75 Stunden zunächst in Richtung Nordost und dann gen Süden gefahren. Dort lag dann unser angepeilter Parkplatz, von dem aus unser Pfad starten sollte. Das Wetter sah auch vielversprechend aus. Bei starkem Regen oder Wind sollte man sich nämlich einen Teil der Wanderung besser genau überlegen.

Der Weg führte durch ein steiniges Flussbett in eine Schlucht hinein. Da es nicht windig war und auch nicht geregnet hat, war der Wasserstand im Flussbett entspannt und die Steinschlaggefahr auch gering. Die Schlucht wurde enger und der Anstieg steiler und die Felsformation um uns immer spannender. Wir waren nämlich bei den Ptangirua Pinnacles. Für die Herr der Ringe-Fans ist dieser Abschnitt eher bekannt als der Weg vom Dunharg zum Dimholt, bevor die Pfade der Toten beschritten werden. Und diese Felsen sind echt genial. Wir können sehr gut nachvollziehen, dass Peter Jackson diesen Ort für die Filmszenen verwendet hat.

Von der Basis der Pinnacles sind wir wieder ein Stück bergab gegangen, um anschließend zum Aussichtspunkt recht steil bergauf zu gehen. Die Aussicht auf die Pinnacles vom Aussichtspunkt ist zwar auch toll, aber von der Basis aus wirken die schon noch toller. Nun hatten wir die Wahl entweder direkt zum Parkplatz zurückzugehen oder lieber den größeren Rundweg zu nehmen. Wir haben uns für den größeren Rundweg entschieden, der uns noch wunderschöne Aussichten auf die Bucht brachte. OK, an einigen Stallen hat er sich ein bisschen nach Abenteuerweg angefühlt, da er mal schlecht zu sehen war, dann plötzlich eine Kuhherde im Weg stand und an einer weiteren Stelle das Tor, durch das man definitiv gehen musste, abgeschlossen war und wir etwas klettern mussten. Aber im Endeffekt sind wir nach insgesamte 3 Stunden wieder heil am Auto angekommen.

Von dort haben wir uns auf den Rückweg nach Wellington gemacht, wobei wir noch auf etwa der Hälfte der Strecke ein mal halten mussten. Dort ging es nämlich nach Rivendell. Juli und ich waren ja bereits im Januar da, aber Horst wollte auch gerne nochmal hin und da der Tag eh schon unter dem Motto Herr der Ringe stand, passte das auch schön rein. Normalerweise kann man direkt davor parken. Tja, nun wird gerade die Straße neu geteert und somit mussten wir weiter weg parken und noch den Flussweg von etwa einer halben Stunde gehen, um dort hin- und wieder zurückzukommen. Auch wenn der Drehort dort echt klein ist, war es trotzdem wieder schön, ihn sich erneut anzusehen.

Nun ging es aber wirklich zurück ins Motel. Wir waren ziemlich hungrig und wir hatten für heute ein Restaurant ausgeguckt, das direkt neben unserer Unterkunft liegt. Danach ging es noch zum Einkaufen und zurück ins Motel, wo wir dann den Abend gemütlich verbracht haben.

Mittwoch, 27. März 2019

Wellington

Heute war relativ ereignislos. Die Nacht war uruhig, da es draußen ordentlich gestürmt hat und es somit überall geknartscht, gepfiffen und gerumpelt hat. Wir haben aber prinzipiell so lange geschlafen, wie es ging, haben uns fertig gemacht und ausgiebig hier gefrühstückt.

Die Wettervorhersage war sehr vielversprechend heute. Zunächst sollte es Schauer geben, die zum Nachmittag in Dauerregen übergehen und dann im Laufe des Abends nachlassen sollen. Mit einer so guten Aussicht, haben wir uns für einen Stadtbummel entschieden. Wir sind durch alle möglichen Straßen in der Innenstadt getigert und haben uns Läden angeschaut, die interessant erschienen. Da waren durchaus einige Geschäfte, die eigene Designs hatten und es gibt ziemlich viele Kunstzubehörgeschäfte. Also nicht nur Malkunst, sondern auch so andere Handarbeit, wie z.B. Sticken, Stricken usw. Da haben wir uns auch ein bisschen umgeschaut.
Sehr interessant fanden wir, wie wenig 'echte' Souvenirshops wir gefunden haben. In Auckland sind gefühlt gesamte Straßenzüge voll damit, während es hier 1-2 gab.

Zum frühen Nachmittag wurde der Regen wirklich intensiv. Daraufhin sind wir ins Te Papa gegangen. Bei unserem letzten Besuch war die Naturausstellung leider geschlossen. Laut Internet sollte die eigentlich wieder Mitte März eröffnet werden. Auf Nachfrage haben wir erfahren, dass die wohl erst im Mai wieder eröffnet wird. Schade, wir hätten uns die gerne angesehen. So sind wir erstmal nur einen Kaffee trinken gegangen und haben uns den Shop dort angeschaut. Danach haben Juli und ich beschlossen, dass wir in Richtung Motel latschen und noch 1,5 Stunden oder so lesen, bevor wir zum Essen gehen. Horst wollte sich noch Te Papa ein bisschen anschauen. So haben wir das dann auch gemacht und uns im Motel wiedergetroffen.

Zum Abendessen ging es auch nur einen Häuserblock weiter, um nicht zu viel ekliges Wetter mitzunehmen. Angeblich soll es morgen aber wieder besser werden. Wir vertrauen da mal auf den Wetterbericht. Und wenn es nicht besser wird, werden wir bestimmt trotzdem irgendwas zu tun finden ;-)

Dienstag, 26. März 2019

Von Owhango nach Windy Wellington

Bei uns stand heute mal wieder ein Orts- und Bettenwechsel an. Wir haben unser AirBnB in Owhango leider hinter uns lassen müssen. Das war wieder mal toll hier und die Gastgeber sind echt klasse gewesen. Wenn wir in den nächsten paar Jahren irgendwann zurück kommen sollten, würden wir direkt schauen, ob man da wieder unterkommen könnte.

Die Wolken hingen so tief, dass man nicht mal Berge erahnen konnte. Schade, wir hätten uns gerne nochmal von den Bergen verabschiedet. So sind wir über Ohakune nach Wellington weiter gefahren. In Ohakune hatten wir dann Glück, denn die Wolken schienen nur komplett auf der andere Seite des Ruapehus zu sein. So konnten wir uns ordnungsgemäß von ihm verabschieden.

Ansonsten war die Strecke halt einfach nur gemütlich abzufahren.

In Wellington kamen wir so an, dass wir einchecken konnten. Da Horst auch nochmal auf der Nordinsel rumreisen wollte, haben wir uns direkt mit ihr getroffen und sind jetzt also wieder erstmal zusammen unterwegs. Nach dem ersten Gesabbel und Sachen hin die Unterkunft packen, haben wir uns rausgetraut. Und dieses mal hat Windy Wellington den Titel nicht umsonst. Wenn es nicht gerade weht, dann kommen Sturmböen. Und es war grau mit einzelnen Regenschauern zwischendurch. Trotzdem sind wir am Hafen und Wasser entlang spaziert bis es Zeit fürs Essen war. Bei schönem Wetter sieht das zwar alles schöner aus, aber auch so ist es toll hier zu sein.

Montag, 25. März 2019

Schatten und Licht

Heute haben wir zwar nicht so lange geschlafen, wie wir es gerne getan hätten, aber dafür haben wir uns beim Frühstück mehr Zeit gelassen und irgendwie auch noch einiges an Zeit vertrödelt bis wir loskamen. Der Himmel war ziemlich bewölkt und die Vorhersage hat etwas von Nieselflecken an einigen Orten erzählt. So haben wir uns 2 nette Rundwege herausgesucht, die wir auch bei dem Wetter vermutlich gut gehen können.

Der erste Weg war in der Nähe des Anfangspunktes des Tongariro Alpine Crossings. Allerdings sollte der Weg im Wald sein und nicht auf der Bergseite. Wir haben uns redlich bemüht, den Anfang des Weges zu finden. Der erste Versuch war einem Weg zu folgen, der in verschiedenen Karten (auch offizielllen) eingezeichnet war. Leider war der so von Ginster übergewuchert, dass wir uns da lieber nicht durchgeschlagen hätten. Wäre es nur Gras gewesen, hätte man darüber reden können, aber Ginster piekst doch etwas zu sehr. Angeblich sollte man aber auch über 2 verschiedene Straßen zu einem anderen Anfangspunkt kommen. Vermutlich kann man das auch, wenn man ein geländegängiges Auto hat. Das hatten wir aber nicht und somit haben wir dann beschlossen, dass uns der Weg fix gern haben kann.

Da alle Berge tief in Wolken gehüllt waren und man nicht mal den Ansatz der Flanken erkennen konnte, haben wir beschlossen, dass wir auf die andere Seite des Ruapehus fahren. Vielleicht haben wir ja in Ohakune mehr Glück. Gesagt, getan und auf der anderen Seite des Vulkans war das Wetter auch tatsächlich schöner und die Sonne schien. OK, es waren immernoch Wolken da, aber man konnte schon etwas mehr sehen.
In Ohakune haben wir uns am Fluss Mangawhero einen Parkplatz gesucht und sind am Wasser entlang zu dem Mangawhero-Wald gegangen. Dort gab es einen wirklich schönen, gemütlichen Rundweg durch unglaublich tollen Wald. In der Nähe war auch immer der Fluss und somit war das einfach richtig idyllisch. OK, die Sonne hat uns da nicht viel gebracht, denn man wandert in Wäldern ja doch meist recht gut beschattet, aber eine ausreichende Wärme war vorhanden. Und wir hatten auf dem Weg zu dem Waldweg insofern Glück, als dass der Ruapehu zumindest ein bisschen seine Gipfelchen gezeigt hat. Von dem Waldrundweg ging kurz vor dem Ende ein weiterer wirklich kurzer Rundweg ab, den wir auch noch mitgenommen haben. Dort standen viele Infoschilder zu dem Lebensraum und wie die bis zu 400 Jahren alten Baumriesen dort entstanden sind bzw. neu entstehen. Das war richtig schön gemacht.

Im Anshluss ging es am Fluss wieder zurück zum Auto, wobei der Ruapehu sich wieder vollständig bedeckt hatte. Irgendwie sind die Vulkane bei diesem Besuch echt nicht kooperativ.

In Ohakune haben wir unser Abendessen eingekauft und sind wieder in unsere Unterkunft gefahren, wo wir einen kleinen Kaffeesnack hatten. Danach haben wir tatsächlich mal ein Stündchen gelesen und nichts getan, bevor wir unser Abendessen gekocht haben. Nach dem Abwasch wurde es auch langsam dunkel und somit konnte der nächste Programmpunkt kommen. Etwa 15 Minuten von unserer Unterkunft entfernt gibt es nämlich Glühwürmchen. Wie schon damals bei der Maori-Kulturvorführung Mitai, die wir mit Julias Eltern besucht haben, wohnen die Glühwürmchen an steilen leicht überwachsenen Hängen. Hier haben uns unsere Gastgeber mit hingenommen, woraufhin ihnen auffiel, dass sie das auch irgendwie nur machen, wenn sie Freunde und Besuch da haben und man das eigentlich ja auch mal alleine machen könnte. Wie auch immer, da es wirklich im Nichts ist, gibt es dort quasi keine Lichtverschmutzung und die Würmchen haben beeindruckend geleuchtet. Da hingen wirklich viele rum und hatten die Laterne an, was total faszinierend ist, wenn es so eine ganze Wand die Straße runter leuchtet. Glühwürmchen zu fotografieren funktioniert übrigens eher so semi-gut mit dem Handy.

Die Wolken waren so nett, die Sicht auf die Sterne nicht vollständig zu versperren und so haben wir viele Sterne sehen und mittlereile einige sogar richtig schnell erkennen können. Das war noch eine wirklich coole Abendbeschäftigung hier.

Sonntag, 24. März 2019

Maori-Legenden und Stromschnellen

Heute sind wir entgegen unserer letzten Gewohnheit mal wieder früher aufgestanden. Gut, das lag mit daran, dass wir einen relativ frühen Termin hatten, aber auch in Ruhe frühstücken wollten.

Wir sind jedenfalls um 10 Uhr mit einem lokalen Maori-Führer am See Rotopounamu verabredet gewesen. Der war auch schon da, obwohl wir (wie immer) 10 Minuten vor dem vereinbarten Termin da waren. Den Weg um den See hatten wir zwar bereits letztes mal gemacht, aber wir haben dort eine Führung gesehen, wo eine lokale Moari etwas über den Wald, die Tiere, den See und die Legenden erzählt hat. Also hatten wir gestern im Besucherzentrum mal nachgefragt, wie man an so eine Führung rankommt. Die Dame dort hat uns dann direkt den Flyer von ihrem Onkel gegeben, ihne angerufen und uns dann mit ihm telefonieren lassen. Der Onkel hatte allerdings keine Zeit, aber sein Sohn war dann für uns da. Der ist mittlerweile hauptberuflich als Holzschnitzer tätig und schon längere Zeit nicht mehr wirklich als Führer aktiv. Aber er hat es früher eine ganze Weile gemacht und natürlich kennt er die gesamten Maori-Legenden, die Lebensweise und die Aussprache der Sprache.

So sind wir um den See gepilgert, er hat einiges erzählt, wir haben ihn mit vielen Fragen zu allen möglichen Themen gelöchert, die er bereitwillig und gut beantwortet hat. So haben sich für uns auch endlich einige Zusammenhänge ergeben, die aus den Informationsbröckchen, die wir bisher immer mal überall aufgeschnappt haben, nicht so rauszubekommen waren. Das war unglaublich interessant und lehrreich, zumal man so auch teilweise mal eine komplett andere Sicht auf Dinge erhält. Aber auch die Legenden, wie die Berge wohin gewandert sind, wie sie gekämpft haben und so, waren unglaublich interessant.
Zum Ende hin sind wir noch zu einer historischen Stätte gefahren. Dort lebten die Vorfahren von dem Stamm, dem unser Führer angehörte. Und es gab unter anderem ein Essenlager zu sehen und wie früher Vorräte vergraben wurden. Zusätzlich ist an der Stelle auch eine Insel im See Rotoaira zu sehen. Auf dieser Insel ist der bekannte Haka Ka Mate, der unter anderem von dem neuseeländischen Rugby-Team den All Blacks vor jedem Spiel aufgeführt wird, entstanden. Unser Führer hat die Geschichte ausführlich erzählt, wie der Haka dort aus welchen Gründen entstanden ist, was vorher passiert war und was hinterher passierte. Das war unglaublich spannend und man merkte, dass ihn das auch bewegte.


Nach dieser 2,5-stündigen Führung haben wir uns ins Whakapapa Village begeben. Die Vulkane waren schüchtern, wobei der Ngauruhoe immerhin die Flanken etwas zeigte. Dass der Ruapehu hier wohnt, muss man einfach glauben. Zu sehen war er jedenfalls nicht. Trotzdem haben wir uns auf eine kleine Wanderung begeben. Wir haben hier ja schon einige Wanderungen gemacht, aber heute ging es mal zu einem neuen Weg, den Silica Rapids. Aus dem Namen lässt sich schlie0en, dass es sich um Stromschnellen handelt, bei denen sich etwas ablagert. So sind wir losgegangen und haben einen großartigen Weg gemacht. Man wird durch Wald und Hochmoor entlang verschiedener Flüsse und früheren Laveflüssen geführt. Dementsprechend abwechslungsreich sind die ersten 5 km. Es gibt Wasserfälle, Stromschnellen an denen sich Eisen ablagert, Stromschnellen an denen sich Aluminium-Silkat ablagert und einfach nur saure Flüsse. Das war unglaublich, auf welch kurzem Stück es so abwechslungsreich sein konnte. Das allerletzte Stück des Weges, also die letzten 2 km, führt dann leider direkt an der Straße entlang, was eher nervig ist. Aber gut, der Verkehr war sehr zurückhaltend und somit passte das im Endeffekt auch. Wenn sie hier für das letzte Stück noch eine sinnvolle Ergänzung fänden, wäre das grandios.


Da der Tag noch etwas Zeit bot, sind wir nach Taumarunui gefahren, um dort das Zusammentreffen des Whanganui mit dem Ongarue anzuschauen.
Der Whanganui ist der drittlängste Fluss und längste schiffbare Fluss Neuseelands. Das war nett anzusehen, aber wir stellten relativ schnell fest, dass wir hungrig wurden. Also haben wir uns im Supermarkt ein wenig Essen gekauft, das wir dann in unseren AirBnB zubereiten wollten und sind zurück gefahren. Dort saßen unsere Gastgeber mit einem Nachbarn zusammen und fragten, ob wir nicht dazu kommen wollten. Dafür hatten wir auf jeden Fall noch Zeit. Es kamen noch 2 Nachbern bzw. Freunde dazu und irgendwie wurde es dann spontan später als alle beabsichtigt hatten, so dass unser Abendessen weit nach unserer üblichen Zeit stattfand. Aber da das Zusammensitzen mit den allen echt Spaß gemacht hat, war es das absolut wert.