Montag, 4. März 2019

Von Hopetoun nach Narrogin

Heute lag erneut eine recht lange Fahrt vor uns und somit sind wir recht früh aufgestanden. Beim Frühstück haben wir festgestellt, dass wir vielleicht noch ein paar Sachen kaufen sollten, an die wir gestern nicht gedacht haben. Denn heute ist hier Tag der Arbeit und die Geschäfte hier auf den Dörfern wirken recht überzeugt davon, den Tag auch zu feiern. Der lokale Supermarkt in Hopetoun hatte aber geöffnet und somit sind wir erstmal dorthin gegangen. Mit Sachen und insbesondere mehr Wasser ausgestattet, sind wir dann die 2,5 Stunden nach Hyden gefahren.
Die Fahrt ist ziemlich unspektakulär, da man im Prinzip fast nur an Feldern vorbeifährt. Wenn der Weizen noch voll stünde, hätte man immerhin recht viel güldene Farbe, aber das macht die Ansicht auch nicht spektakulärer. So haben wir nur ein bisschen güldenen Rest als Stoppelfeld. Immerhin gehen die Felder nicht ganz bis an die Straße ran. Stattdessen gibt es immer einen paar Meter breiten Grünstreifen zwischen Straße und Feld. Ab und an kommt man auch an einer Stelle vorbei, wo groß angeschrieben ist, dass dort die native Vegetation wieder wachsen soll und dementsprechend wenig auf den Flächen gemacht wird. Zwischendurch kamen wir auch noch an ein paar Salzseen bzw. Salzflächen vorbei.

In Hyden angekommen, sind wir zum Wave Rock gefahren. Das ist ein Fels, der wie eine Wasserwelle geformt ist. Das sieht total großartig aus und macht richtig was her. Allerdings kann man die Felswelle nicht nur anschauen, sondern auch etwas über die Entstehung lernen und auf ihn raufgehen. Dort gibt es dann weitere Infos zu verschiedenen Sachen, die man im Stein oder der Umgebung sehen kann. Nach dem kleinen Rundweg auf dem Felsen sind wir dem Hippos Yawn-Schild gefolgt. Das ist ein kurzer Rundweg, der an einem Stein vorbeiführt, der aussieht als würde gerade ein Flusspferd gähnen. Auf dem Weg haben wir viel über die Flora und Fauna am Rande des Felsens gelernt und wie die Moose und Flechten zum erfolgreichen Baumwachstum beitragen. Freundlicherweise sind auch ein paar Echsen vorbei gekommen. Also eigentlich nicht nur ein paar, sondern ziemlich viele sind da ihrem Tagewerk nachgegangen. Jedenfalls glaube ich, dass es ihr Tagewerk war. Jedenfalls haben sie dort auf den Steinen gesessen, ihr prachtvolle Brust gezeigt und sind manchmal panisch davon gelaufen. Das sah total niedlich aus. Etwas weiter hat sich auch noch eine Tannenzapfenechse gezeigt. Die haben wir bisher sehr selten mal außerhalb von Gehegen gesehen. Vögel gibt es natürlich auch jede Menge.

Nun gab es noch einen Rundweg von 3,5 km Länge, der über die Historie der Gegend erzählt. Wir haben kurz unser Wasser am Wasserspender aufgefüllt, so dass wir 2 Liter Wasser dabei hatten und haben uns dann auf den Weg gemacht. Wie schon auf dem Felsen, war dieser Rundweg sehr sonnenbeschienen. Es gab zwar ein paar Bäume, aber die waren vom Weg ein wenig entfernt. Und wie es mittags nun mal so ist, steht die Sonne eher senkrecht und somit geben die Bäume auch nicht wirklich viel Schatten ab. Der Weg war spannend, da er an einem (fast trockenen) Salzsee vorbeiführte. Eigentlich gehört dort gar kein Salzsee hin, aber durch das Abholzen des Buschs zugunsten der Landwirtschaft, hat sich das Wasserverhalten geändert. So lange Busch da war, wurde das Wasser vor Ort gehalten und es ist weniger verdunstet. Nun lagert sich an vielen Stellen das alkalische Salz an und die Flora stirbt. Das ist natürlich ungünstig und so versucht man mit verschiedenen Projekten dem entgegen zu wirken. Allerdings steckt man da noch ziemlich am Anfang. Jedenfalls scheint sich auf dieser Salzwüste ein heideartiges Kraut recht wohl zu fühlen. Dazwischen stehen überall Baumgerippe und somit hat die Landschaft schon was eigenes. Die mit Wasser gefüllten Teile der Salzseen haben sehr spannende Farbe gehabt und sollen bei Sonnenauf- und -untergang ein tolles Farbspiel abgeben. Nach den 3,5 km waren die 2 Liter Wasser leer und wir waren doch etwas kaputt. Wir hatten nämlich laut Thermometer am Café-Eingang im Schatten 38°C. Auf dem Weg gab es keinen Schatten und so kann sich jeder ausrechnen, wie heiß es wohl gewesen sein mag. Im Café haben wir uns erstmal bei einem Eiskaffee bzw, eine Eisschokolade abgekühlt.


Nachdem wir nun also insgesamt fast 3 Stunden dort waren, sind wir die nächsten 2 Stunden Fahrt nach Narrogin angetreten. Die Fahrt war ähnlich spannend wie die Fahrt nach Hyden. Ist ja auch kein Wunder, denn das liegt alles im sogenannten Wheatbelt. Narrogin ist ein größerer Ort, der als Servicezentrum für die umliegenden kleineren Dörfer herhält. Größer heißt in diesem Fall etwa 5000 Einwohner. Die Innenstadt bietet wenig, wenn man nicht gerade Baumärkte, Landmaschinen oder Zubehör benötigt. Die Essensmöglichkeiten sind an sich schon nicht allzu reichhaltig und da heute ja ein Feiertag war, gab es immerhin 2 ganze Läden, die geöffnet hatten. Der eine Laden war ein Fast-Food-Ding im Stil von Kentucky Fried Chicken, der andere Laden war ein Pub. Also haben wir uns für Pubfood entschieden, was auch erstaunlich lecker war. Es gab sogar mal einen frischen Salat als Beilage dazu.

Ursprünglich wollten wir uns gar nicht so lange am Wave Rock aufhalten und stattdessen hier in der Nähe noch im Nationalpark wandern. Das passte nun zeitlich halt nicht mehr. Es werden auch Nachtwanderungen in dem Nationalpark angeboten, was bestimmt sehr großartig ist. Auch das war allerdings nicht möglich. Naja, morgen passt die Wanderung auch nicht rein, aber es wäre eine schöne Option gewesen, wenn es am Wave Rock nicht so viel gegeben hätte.

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