Sonntag, 31. März 2019

Dawson Falls

Heute haben wir während des Frühstücks geschaut, was das Wetter wohl gedenkt zu tun. Daraufhin haben wir mit Horst per WhatsApp kommuniziert und den heutigen Plan geschmiedet.

Nachdem wir so weit mit allem fertig waren, haben wir Horst abgeholt und sind nach Dawson Falls am Mount Taranaki gefahren. Zur Erklärung, es gibt 2 Besucherzentren am Taranaki im Mount Egmont National Park. Letztes mal waren Juli und ich an dem nördlichen Zentrum, was dichter an New Plymouth liegt. Dort haben wir zuletzt eine großartige Wanderung gemacht, die ziemlich anstrengend war und prinzipiell schönes Wetter voraussetzt. Da es aber am Berg bewölkt war und zum Nachmittag hin isolierte Schauer vorhergesagt waren, haben wir uns gegen diesen Weg entschieden.

Dieses mal sind wir zu dem anderen Zentrum gefahren. Bei der Ankunft konnten wir tatsächlich in der Entfernung den Ruapehu und die Spitze des Ngauruhoe sehen! Das war unerwartet, aber genial.
Da es mehrere Wege gibt, haben wir uns im Besucherzentrum beraten lassen. Uns wurde ein kombinierter Weg von fast allen Rundwegen vor Ort empfohlen. Jedenfalls wenn wir so 3,5-5h wandern wollen. Alternativ gäbe es die Kombination aus 2 Wegen, die eher in 2 Stunden erledigt wären. Mit dem Wetter waren wir unsicher und garantieren konnte uns die Dame dort natürlich auch nichts.

Also sind wir erstmal losgestiefelt, um zu schauen, was das Wetter so sagt. Die Tendenz lag aber eher auf dem kurzen Weg.
Der Weg war klasse und es ging gemütlich den Berg etwas hinauf zu den Wilkies Pools, wo das Wasser nett von einem Pool zum nächsten floss. Total schön anzusehen. Hier hätten wir die erste Möglichkeit abzukürzen. Da die Wolken zwar über uns hingen, aber die nächste Möglichkeit nicht allzu weit entfernt war, sind wir weiter gegangen. Das war schon etwas lustiger vom Weg, da ein kleiner Strom beschlossen hatte, dass die Stufen voll knorke sind und man da ja mal den gesamten Weg in Matsch, Modder und Pfützen verwandeln könnte. Nachdem man sich an das Patschen und Schmatzen gewöhnt hatte, war das eigentlich wirklich ganz lustig.
Irgendwann kam die nächste Kreuzung und wir mussten uns für den langen oder kurzen Weg entscheiden. Wir haben abgewogen und beschlossen, dass wir den längeren Weg gehen. So sind wir als nächstes auf ein Plateau gegangen. Leider standen wir dort in den Wolken, so dass man nicht viel sehen konnte. Bei klarer Sicht dürfte das allerdings bombig sein. Weiter ging es über einen Grat, der allerdings auf beiden Seiten des Weges bewachsen war, so dass es sich nicht sonderlich gratig anfühlte. Dafür kamen lustige Schilder, die besagten, dass der Weg nun anspruchsvoller wird, da er überwachsen, unwgesam und rutschig sein kann. Wir haben uns nicht beirren lassen und sind weiter gegangen. Dort kam dann ein weiteres Schild, das vor herabfallendem Eis von den Telefon- und Funkmasten warnte. Auch das hat uns nicht aufgehalten.


So sind wir dem anspruchsvollen Weg gefolgt. Es ging teils recht steil hinab und überwuchert war er auch häufiger mal, aber absolut großartig. Nicht nur hier, sondern entlang des gesamten Weges wächst absolut tolle Vegetation. Die Bäume sind mit Moos überzogen und alles wirkt ein bisschen wie in einem verwunschenem Wald. Einfach genial. Der Weg wurde dann irgendwann wieder etwas ebener, woraufhin sich ein paar Bachquerungen ohne Brücke als Herausforderung einschlichen. Wir waren allerdings von der Dame im Besucherzentrum vorgewarnt worden und sie meinte, dass die Bächlein alle flach genug zum queren wären. Mit dieser Einschätzung hatte sie auch absolut recht. Reintreten wollte man an mehreren Stellen allerdings auch nicht, da das Wasser tiefer war als unsere Wanderstiefel. Nach einigen Querungen und etwas auf und ab kam dann noch eine weitere Herausforderung. Es gab eine Hängebrücke über einen 25 Meter tiefen Graben, die für exakt eine Person ausgelegt war. Dabei war sie auch ziemlich instabil und eng. Aber auch das haben wir geschafft und weil wir vorher so schön 400 Meter hinab gegangen sind, konnten wir nun erstmal wieder 200 Meter hochgehen. Kurz danach haben wir auch den Punkt erreicht, den wir mit der 2. Abkürzung hätten erreichen können.
Vom hier ging es bergab und irgendwann war auch die Höhe des Besucherzentrums wieder erreicht. Von der Höhe ging es dann zu den Dawson Falls hinab. Das sind mehrere kleine Wasserfälle mit einem großen Wasserfall von 18 Metern Höhe. Da hatten wir schon beeindruckendere, aber da das Wasser floss, war es trotzdem hübsch. Da der direkte Weg zurück langweilig gewesen wäre, denn den kannten wir ja schon, sind wir die Runde komplett zu Ende gegangen und am Besucherzentrum nach insgesamt gut 3,5 Stunden wieder angekommen.


In Neuseeland gibt es an nahezu jeder Attraktion zumindest ein kleines Café. So auch hier und da haben wir uns erstmal ein Heißgetränk und etwas Gebäck gegönnt. Der Weg war doch recht anstrengend, wenn auch absolut lohnenswert. Wir können nun auch die Einschätzung der Broschüren teilen, dass dieser Weg als fortgeschritten einstuft ist.

Wir sind nun wieder zurück nach New Plymouth gefahren, um uns ein bisschen frisch zu machen, bevor wir zum Essen gingen. Wir hatten gestern einen Tisch reserviert und wir haben es mit allem pünktlich geschafft dort aufzuschlagen. Das Essen war super lecker. Und da wir noch nicht allzu viel gelaufen sind heute, haben wir Horst wieder zu Fuß in die Nähe ihrer Unterkunft gebracht, um dann wieder ins Motel zu gehen und für den Rest des Abends die Füße hochzulegen.

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