Sonntag, 24. März 2019

Maori-Legenden und Stromschnellen

Heute sind wir entgegen unserer letzten Gewohnheit mal wieder früher aufgestanden. Gut, das lag mit daran, dass wir einen relativ frühen Termin hatten, aber auch in Ruhe frühstücken wollten.

Wir sind jedenfalls um 10 Uhr mit einem lokalen Maori-Führer am See Rotopounamu verabredet gewesen. Der war auch schon da, obwohl wir (wie immer) 10 Minuten vor dem vereinbarten Termin da waren. Den Weg um den See hatten wir zwar bereits letztes mal gemacht, aber wir haben dort eine Führung gesehen, wo eine lokale Moari etwas über den Wald, die Tiere, den See und die Legenden erzählt hat. Also hatten wir gestern im Besucherzentrum mal nachgefragt, wie man an so eine Führung rankommt. Die Dame dort hat uns dann direkt den Flyer von ihrem Onkel gegeben, ihne angerufen und uns dann mit ihm telefonieren lassen. Der Onkel hatte allerdings keine Zeit, aber sein Sohn war dann für uns da. Der ist mittlerweile hauptberuflich als Holzschnitzer tätig und schon längere Zeit nicht mehr wirklich als Führer aktiv. Aber er hat es früher eine ganze Weile gemacht und natürlich kennt er die gesamten Maori-Legenden, die Lebensweise und die Aussprache der Sprache.

So sind wir um den See gepilgert, er hat einiges erzählt, wir haben ihn mit vielen Fragen zu allen möglichen Themen gelöchert, die er bereitwillig und gut beantwortet hat. So haben sich für uns auch endlich einige Zusammenhänge ergeben, die aus den Informationsbröckchen, die wir bisher immer mal überall aufgeschnappt haben, nicht so rauszubekommen waren. Das war unglaublich interessant und lehrreich, zumal man so auch teilweise mal eine komplett andere Sicht auf Dinge erhält. Aber auch die Legenden, wie die Berge wohin gewandert sind, wie sie gekämpft haben und so, waren unglaublich interessant.
Zum Ende hin sind wir noch zu einer historischen Stätte gefahren. Dort lebten die Vorfahren von dem Stamm, dem unser Führer angehörte. Und es gab unter anderem ein Essenlager zu sehen und wie früher Vorräte vergraben wurden. Zusätzlich ist an der Stelle auch eine Insel im See Rotoaira zu sehen. Auf dieser Insel ist der bekannte Haka Ka Mate, der unter anderem von dem neuseeländischen Rugby-Team den All Blacks vor jedem Spiel aufgeführt wird, entstanden. Unser Führer hat die Geschichte ausführlich erzählt, wie der Haka dort aus welchen Gründen entstanden ist, was vorher passiert war und was hinterher passierte. Das war unglaublich spannend und man merkte, dass ihn das auch bewegte.


Nach dieser 2,5-stündigen Führung haben wir uns ins Whakapapa Village begeben. Die Vulkane waren schüchtern, wobei der Ngauruhoe immerhin die Flanken etwas zeigte. Dass der Ruapehu hier wohnt, muss man einfach glauben. Zu sehen war er jedenfalls nicht. Trotzdem haben wir uns auf eine kleine Wanderung begeben. Wir haben hier ja schon einige Wanderungen gemacht, aber heute ging es mal zu einem neuen Weg, den Silica Rapids. Aus dem Namen lässt sich schlie0en, dass es sich um Stromschnellen handelt, bei denen sich etwas ablagert. So sind wir losgegangen und haben einen großartigen Weg gemacht. Man wird durch Wald und Hochmoor entlang verschiedener Flüsse und früheren Laveflüssen geführt. Dementsprechend abwechslungsreich sind die ersten 5 km. Es gibt Wasserfälle, Stromschnellen an denen sich Eisen ablagert, Stromschnellen an denen sich Aluminium-Silkat ablagert und einfach nur saure Flüsse. Das war unglaublich, auf welch kurzem Stück es so abwechslungsreich sein konnte. Das allerletzte Stück des Weges, also die letzten 2 km, führt dann leider direkt an der Straße entlang, was eher nervig ist. Aber gut, der Verkehr war sehr zurückhaltend und somit passte das im Endeffekt auch. Wenn sie hier für das letzte Stück noch eine sinnvolle Ergänzung fänden, wäre das grandios.


Da der Tag noch etwas Zeit bot, sind wir nach Taumarunui gefahren, um dort das Zusammentreffen des Whanganui mit dem Ongarue anzuschauen.
Der Whanganui ist der drittlängste Fluss und längste schiffbare Fluss Neuseelands. Das war nett anzusehen, aber wir stellten relativ schnell fest, dass wir hungrig wurden. Also haben wir uns im Supermarkt ein wenig Essen gekauft, das wir dann in unseren AirBnB zubereiten wollten und sind zurück gefahren. Dort saßen unsere Gastgeber mit einem Nachbarn zusammen und fragten, ob wir nicht dazu kommen wollten. Dafür hatten wir auf jeden Fall noch Zeit. Es kamen noch 2 Nachbern bzw. Freunde dazu und irgendwie wurde es dann spontan später als alle beabsichtigt hatten, so dass unser Abendessen weit nach unserer üblichen Zeit stattfand. Aber da das Zusammensitzen mit den allen echt Spaß gemacht hat, war es das absolut wert.

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