Dienstag, 19. März 2019

Waimangu

Wir sind weiterhin in Rotorua und haben die Chance genutzt, so lange zu schlafen, wie wir konnten. Erstaunlicherweise ist es tatsächlich mal etwas später als sonst geworden und wir waren erst um 9 Uhr beim Frühstück. Nach dem Frühstück ging es dann auch zu unserer heutigen Unternehmung. Grundsätzlich ist es nicht so ganz einfach, sich zu entscheiden, was man hier machen will, da es einfach unglaublich viele Möglichkeiten gibt. Natürlich gibt es gewisse Highlights, aber daneben gibt es noch viele kleinere Sachen, die auch toll sein können. Da wir hier in einem geothermalen Gebiet sind, haben wir uns für ein Gebiet entschieden, das uns noch unbekannt ist. OK, das war das geothermale Gebiet in Te Puia bis gestern auch.

Heute sind wir nach Waimangu gefahren. Das ist keine halbe Stunde von Rotorua entfernt. Dieses Gebiet ist wohl das jüngste geothermale Tal und einzige durch einen direkten Vulkanausbruch. So weit jedenfalls die Aussagen von den Betreibern. Grundsätzlich ist dieses Tal durch den Ausbruch des Mount Tarawera am 10.06.1886 entstanden. Dabei wurden auch die berühmten Pink and White Terraces zerstört und vergraben, die bis dahin als ein Naturwunder angesehen wurden. Bereits nach dem Vulkanausbruch gab es hier diverse geothermal Sehenswürdigkeiten, wie den Waimangu-Geysir, der bei seinem Ausbruch bis zu 400 Meter hoch sein konnte. Schon früher war das hier also ein beliebtest Touristengebiet, auch wenn die Touristenzahlen sich doch etwas verändert haben in den letzten 100-150 Jahren. Bei diesem Ausbruch wurde das Tal geschaffen und sämtliche Botanik zerstört. Mittlerweile ist dort wieder recht viel beeindruckender nativer Wald, der sich von alleine regeneriert hat, ohne dass Menschen etwas gepflanzt haben. Dementsprechend wertvoll ist er auch für viele Beobachtungen der Regeneration von nativem Wald.
Durch dieses Tal gibt es einen Wanderweg, der durch den Wald, an verschiedenen Kratern, Seen, Flüssen, Geysiren, Kalksinterterrassen und Farbablagerungen vorbeiführt. Es gibt an der Kasse einen Infobogen, der an sehr vielen Punkten weitere Informationen liefert. Dieser Abwechslung auf dem Weg ist einfch irre und man weiß nicht so genau, wo man zuerst hingucken und Bilder machen soll. Insgesamt ist der Weg etwa 3,6 km lang und als Schotterweg und Steg ausgelegt. Natürlich geht es mal ein bisschen hoch und runter, aber insgesamt ist dieser Weg sehr einfach. Wer möchte, kann an einer Stelle noch eine etwas längere Strecke nehmen, die einen auf einen der Hügel führt, von wo aus man noch verschiedene andere tolle Blicke ins Tal hat. Angeschrieben ist der Weg nur für fitte Leute. Und da wir uns einigermaßen fit halten, haben wir den gemacht. Nachdem wir oben ankamen, haben wir schon festgestellt, dass man zwar nicht ganz unfit sein sollte, aber grundsätzlich auf dem Schild etwas übertrieben wird. Man geht halt etwa 80 Meter Stufen hoch. Jeder, der schon mal in Kirchtürmen auf den Turm gegangen ist, schafft auch das hier locker. Na gut, aber man muss das natürlich auch nicht machen und es gibt einem halt hübsche Ausblicke, aber keine weltbewgenden geothermalen Dinge.

Am Ende des Weges wandert man durch Fluss- und Moorlandschaft und kommt zum See Rotomahana, an dem man verschiedene Entscheidungen treffen kann. Entweder kann man beim Eintritt bereits eine Rundfahrt über den See von etwa 45 Minuten buchen oder man kann es auch direkt vor Ort buchen. Die andere Möglichkeit ist entweder denselben Weg zurück zu gehen oder einen Shuttle-Bus zu nutzen. Insgesamt gibt es 3 Stops auf der Strecke, so dass man auch nur einen Bruchteil des Weges gehen kann. Die Highlights liegen auf den ersten 2/3 des Weges.

Wir haben uns schon beim Eintritt für die Bootsfahrt entschieden und so sind wir über den See geschippert. Der Kapitän hat alles mögliche kommentierte und jede Menge Informationen gegeben. So haben wir nicht nur über den aktuellen Zustand, sondern auch über den Vergleich zu früher, wo was war und was wie passiert ist erfahren. Die Geschichte ist schon spannend, zumal man den roten Krater vom Mount Tarawera zu sehen bekommt und die Beschreibung des Ausbruchs faszinierend war. Auch hier gibt es verschiedene Ecken an denen es noch zischt und Wasser spritzt, dampft und Algen- und Ablagerungen zu sehen sind.


Nach der Bootsfahrt hatten wir natürlich auch die bereits oben erwähnten Optionen, wobei wir uns für das Gehen entschieden haben. Es gibt neben dem normalen Weg an einer Stelle auf dem Rückweg die Möglichkeit einen höhergelegenen Weg zu nehmen, der dem Weg des Busses ähnelt. Natürlich haben wir den genommen, da es ja langweilig wäre, denselben Weg in beide Richtungen zu gehen. Da ging es an einer Stelle doch recht ordentlich und steil hoch, so dass wir gut ins Schwitzen kamen. Aber auch hier hatten wir nochmal tolle Ausblicke auf die Gegend.
Am Eingang haben wir uns zur Erholung ins Café gesetzt und ein leckeres Getränk genossen, bevor wir wieder nach Rotorua ins Hotel gefahren sind.

Eigentlich hatten wir uns noch eine weitere Sache überlegt, allerdings wurde es einfach zu spät und somit hat die sich nicht mehr gelohnt. Dass wir so viel Zeit in Waimangu verbracht haben, spricht aber auch für sich.
Vom Hotel haben wir uns dann wieder auf den Weg in die Innenstadt von Rotorua geamcht, um in der Essensstraße Essen zu gehen. Dort haben einige Restaurants von 17-19 Uhr Happy-Hour-Angebote und auf ein solches sind wir zurückgekommen. Wir sind wieder in dem Laden gelandet, in dem wir mit Alce im Dezember schon mal waren und auch heute war das Essen sehr lecker. Da das Happy-Hour-Angebot allerdings aus einem 3-Gänge-Menü bestand, mussten wir zwingend noch ein bisschen spazierengehen. Es war kurz vor Sonnenuntergang, so dass das Licht gerade sehr hübsch war und dementsprechend hübsch war auch der längere Spaziergang zurück am See entlang zum Hotel.

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