Sonntag, 3. März 2019

Von Mount Barker nach Hoptoun

Heute stand eine relativ lange Fahrstrecke an, wenn man bedenkt, dass man auch noch vielleicht etwas sehen möchte. Dementsprechend sind wir nach unserem üblichen Morgenkram direkt losgefahren. Von Mount Barker ging es erstmal nach Ravensthorpe. Das waren etwa 3 Stunden Fahrt über zum großen Teil schnurgerade Straßen. Gesäumt waren sie von rotem oder gelben Sand und daneben dann variierende Buschlandschaft. Mal waren es eher flache Sträucher, mal eher Bäume, die da am Rand standen. Dahinter war entweder mehr Busch oder alternativ abgeerntete Felder. Im Südwesten Australiens wird nämich neben Wein unglaublich viel Weizen angebaut. So abgeerntet sah das natürlich ziemlich traurig und öd aus. Trotzdem hat die Straße so ein bisschen ein Gefühl für das Outback vermittelt, nur mit dem Wissen, dass nach 100 Kilometern nicht nur ein Roadhouse kommt, sondern zumindest 5 Gebäude sind und dort dann auch Mobilfunkempfang ist.
In Ravensthorpe wollten wir eigentlich die Touri-Info besuchen. Die hat aber leider Sonntags geschlossen. Das ist für uns ein Novum hier, da Touri-Infos bisher immer geöffnet hatten, auch wenn sie am Sonntag früher Feierabend hatten. Nun gut, dann haben wir also nur getankt und sind die gute halbe Stunde von Ravensthorpe nach Hopetoun weitergefahren.

Hopetoun liegt direkt neben dem Fitzgerald River National Park und an der Küste. Groß ist der Ort nun auch nicht, aber es gibt einen Supermarkt, zwei Cafés, einen Pub und ein Motel. Und es wohnen hier auch ein paar Leute. Wir sind mittags angekommen und durften auch schon einchecken. Da wir noch ein paar Lebensmittel zum Frühstück brauchten, sind wir erstmal zum Dorfsupermarkt gegangen. Die haben heute nur sehr begrenzt geöffnet und somit sollte man das sofort erledigen. Dabei haben wir uns auch die Hauptstraße und die Küste angeschaut. Die Küste ist klasse, insbesondere da es ein kleine Landzunge zwischen zwei Buchten gibt. Dementsprechend kann man gucken, von welcher Seite der Wind und die Wellen gerade kommen und dann auf der anderen Seite baden gehen. Wir wollten allerdings nicht baden, sondern haben erstmal die Einkäufe zurück gebracht.

Wie eben schon erwähnt, liegt das Dorf direkt neben dem Nationalpark. Und im Nationalpark hat man oft die Möglichkeit ein bisschen zu wandern. So auch hier. Wir habe uns den Weg zum East Mount Barren ausgesucht. Der war in einem Flyer von der Parkverwaltung nett beschrieben. Als wir an dem Schild vor Ort standen, haben wir uns ein bisschen gewundert, da der Weg als schwierig klassifiziert war und für insgesamt 2,6 km (Hin- und Rückweg) 2-3 Stunden veranschlagt waren. Zunächst ging es über einen Holzsteg über die Botanik hinweg ein bisschen den Berg hinauf. Der Holzsteg mündete in einer Mischung aus Granit-Quarz-Fels und rutschigen Steinen. Rundherum war Botanik, die zwischen Hüft- und Kopfhöhe variierte. Und es ging konstant bergauf. Zwischendurch gab es dann zum Glück doch mal ein kleines Stück, das nahezu eben war, bevor es dann mit einigen Kletterpartien hinauf ging. Kletterpartie heißt hier übrigens, dass man halt so ein paar Felsbrocken hochkrabbelt. Und plötzlich standen wir oben und hatten einen hervorragenden Blick über den Nationalpark, die Küste und die weitere Umgebung. Das war absolut lohnenswert und genial. Noch toller dürfte das zur Walmigration sein, da man von hier oben gut auf das Meer schauen kann. Der Abstieg war ähnlich mühselig wie der Aufstieg, wobei die rutschigen Steinchen jetzt fieser waren. Wir sind aber wieder heil unten angekommen und können nun nachvollziehen, warum für den Weg mindestens 2 Stunden vorgesehen sind. Im Endeffekt ging es halt über 1,3 km gute 200 Meter hoch bzw. runter, wobei der Weg einfach beschwerlich ist.

Der Nationalpark hat übrigens auch eine besondere Bedeutung, da hier über 1800 Pflanzenarten existieren, wovon einige endemisch sind. Zusätzlich hat man hier auch Tiere wiederentdeckt, die bereits als ausgestorben gelistet waren. Auch gibt es zum Teil ganz eigene Arten. Vögel sollen sich hier auch sehr toll beobachten lassen. Wir haben zwar ein paar Vögel gesehen, aber auf uns wirkten sie nicht besonders. Allerdings haben wir auch keine wirkliche Ahnung.

Nach der Tour haben wir uns auf den Rückweg gemacht und noch einen Aussichtspunkt mitgenommen, wobei wir dort eigentlich nicht wirklich viel neues gesehen haben. Im Dorf angekommen, haben wir uns Essen gesucht und sind noch ein bisschen am Wasser spazieren gegangen.

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