Dienstag, 5. März 2019

Von Narrogin nach Lancelin

Wir haben heute den Teil südlich von Perth verlassen und sind nach dem Frühstück von Narrogin in die Pinnacle Desert gefahren. Die Fahrt führte zunächst wieder an vielen Feldern vorbei, bevor wir dann in den Speckgürtel Perths kamen. Dort hatten wir dann halt die typischen Vororte und zwischendurch sogar mal den Blick auf die Skyline. Im Prinzip sind wir aber dran vorbei gefahren. Nördlich von Perth hatten wir unglaublich viel Buschlandschaft. Es wurde auch stets und ständig vor den einheimischen Tieren gewarnt, aber gezeigt hat sich dann doch keins. Aber gut, lieber keins sehen als es direkt auf der Straße vor sich haben.

Nach guten 4 Stunden Fahrt sind wir dann auch endlich bei dem Besucherzentrum der Pinnacle Desert angekommen. Hier mussten wir durch unseren Nationalparkpass keinen Eintritt zahlen. Trotzdem haben wir einen Flyer bekommen, in dem die Kurzwanderung und die Rundfahrt beschrieben waren. So haben wir uns erst der Rundfahrt gewidmet. Man fährt mit seinem Auto etwa 4 km über Sandstraßen, die zwischen den Pinnacles markiert wurde. Die Straße ist dabei für normale Autos geeignet. Ansonsten wäre das auch ungünstig, denn ein Auto mit Allradantrieb haben wir nicht. Aber die Strecke soll ja auch für alle Touristen geeignet sein und somit haben sie da schon drauf geachtet, dass es normal befahrbar ist. Alle paar Meter gibt es Haltebuchten, damit man sein Auto abstellen und Fotos machen kann. Da für uns klar war, dass wir eh noch die kleine Wanderung machen, haben wir nur ein mal an einer Stelle gehalten, die von dem Wanderweg weiter weg ist. Nach der Rundfahrt haben wir geparkt und das gemacht, was wir eigentlich immer machen: Attraktionen erlaufen.
Wir sind also die 1,5km Wanderung durch die Pinnacles bei knapp über 30°C und sehr bewölktem Himmel gegangen. Dabei haben wir die Pinnacles und die Natur bestaunt. Die Pinnacles sind übrigens Fels-Pinökel, die in der Wüste dort so rumstehen. Sie sind mal größer, mal kleiner, mal dünner, mal breiter, aber im Endeffekt sind es sehr viele Felsnadeln, die da halt in der Wüste sind. Ganz spannend ist dass die Dinger auch unterschiedlich farbig sind und nicht nur das intensive Gold der Wüstensandfarbe haben. Im Windschatten einiger Pinnacles wachsen auch Pflänzchen, während andere nur umsandet sind. Direkt an die Wüste schließt aber auch das Buschland an, so dass es ein fließender Übergang ist.

Nach der Wanderung sind wir noch in das Besuchsinformationszentrum gegangen, um uns über die Pinnacles zu informieren. Da stand gegenüber unserem Besuch vor 10 Jahren nichts neues, aber es ist noch immer nicht klar, wie die Pinnacles entstanden sind. Es gibt mehrere Theorien, aber sicher ist man sich nicht. Vermutlich waren die Pinnacles auch bis voe kurzem, also ein paar hundert Jahren auch noch vom Sand verdeckt. Hier wandern nämlich Dünen und die Wüste immer so ein bisschen durch die Gegend und somit sind die Pinnacles noch nicht allzu lang dem Wind und Wetter ausgesetzt. Letztendlich werden sie aber auch irgendwann weg erodieren, sofern sie nicht wieder von Sand verschüttet werden.

Nach der längeren Fahrt, dem Spaziergang und den Infos hatten wir die Hoffnung auf ein leckeres Getränk im Café. Leider gibt es dort nur einen Kühlschrank, eine Tiefkühltruhe und einen kleinen Kaffeeautomaten. Also haben wir uns das geschenkt und sind zu unserem Unterkuftsort nach Lancelin gefahren.

Lancelin ist ein kleiner Küstenort, an dem man super (wind-)surfen können soll. Die Saison scheint aber sehr durch zu sein. Jedenfalls haben wir bei unserem Spaziergang durch den Ort das Gefühl gehabt, dass der Ort tot ist. Also ein paar Leute leben hier schon und der Dorfsupermarkt hat auch bis 19 Uhr geöffnet, aber die 4 anderen Geschäfte im Ortskern haben um 16 Uhr bereits geschlossen. Ebenso die Cafés waren dicht. Immerhin gab es zwei Lokale, die allerdings eine sehr ähnlich klingende Karte hatten und im Prinzip mit Pubessen zu beschreiben sind. Da wir bereits die letzten zwei Tage entsprechendes Essen hatten, haben wir es vorgezogen, mal die TK-Pizza auszuprobieren. Der Ofen hier in der Unterkunft funktioniert zwar merkwürdig, aber irgendwann war die Pizza gar und schmeckte gar nicht schlecht.

Insgesamt wirken die Orte, die wir an der Ostküste nach ähnlichen Prinzipien ausgesucht haben, schöner und essenstechnisch haben sie auch alle mehr zu bieten. Landschaftlich bietet der Südwesten von Western Australia allerdings auch sehr viel.

Morgen fliegen wir jedenfalls wieder an die Ostküste.

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