Freitag, 15. März 2019

Heron Island - Im Dienste der Wissenschaft

Auch heute Morgen haben uns die Vögel nicht wirklich ausschlafen lassen. Stattdessen haben sie zum Sonnenaufgang richtig aufgedreht. Wir haben uns allerdings geweigert aufzustehen. Und wie das so ist, döst man gerne wieder weg, nur um dann noch müder zu sein. Also sind wir dann doch aufgestanden und haben das Frühstücksbüfett ausgiebig genutzt.

Vor unserem ersten richtigen Programmpunkt hatten wir noch etwas Zeit. Somit haben wir am Research Beach angefangen, ein mal um die Insel zu gehen. Da gerade Ebbe war, sind wir entsprechend weit zur Wasserkante gegangen und haben uns das Treiben von dort angesehen. Dabei gab es kleine Haie, viele kleine Fische, Schnecken und so weiter zu sehen. Tolle Landschaft, die an Paradiesinseln erinnert, haben wir hier eh an jeder Stelle. Irgendwann waren wir auch rum und sind zum Informationszentrum gegangen.


Im Informationszentrum gab es einen Vortrag über Manta-Rochen. Die Tiere haben wir ja schon in Indonesien beim Schnorcheln bewundern können. Die Naturführerin ist auch völlig begeistert von den Tieren und hat entsprechend begeistert erzählt. Im australischen Winter sind die Tiere hier übrigens auch zu sehen. Ansonsten gab es viele Infos und eigentlich die Erkenntnis, dass man nur sehe wenig über sie weiß. Und natürlich gab es die Info, dass für die 'Traditionelle Chinesische Medizin' auch diese Tiere gejagt werden, weil die Planktonfilter gegen irgendeine Krankheit helfen sollen. Was sie nicht tun. Und es werden auch quasi nur diese Filter entfernt und der Rest wieder ins Meer geworfen. Also im Prinzip wie bei Haien, wo die eine Flosse entfernt wird. Und da sie eine recht geringe Reproduktionsrate haben, sind sie auf der roten Liste. Dieser Vortrag war total großartig. Es ist total klasse, was die Frau hier für Informationsspaziergänge und Vorträge hält.

Nun hatten wir ein bisschen Pause, woraufhin wir noch ein bisschen auf das Wasser gestarrt haben.

Im Anschluss ging es mit einem wissenschaftlichen Vortrag weiter. Es gibt hier auf der Insel eine Forschungsstation. Und die kann man mit einer Führung und einer kleinen Gebühr besichtigen. Das war ebenfalls genial. Der Führer hat uns unendlich viel gezeigt und erzählt. Es geht um laufende Projekte, die Geschichte der Station, Schildkröten und sie haben ein Anfassbecken. Das ist ein Wasserbecken, in dem verschiedene Korallen und Tiere sind, die man hier anfassen darf. Dementsprechend ist nichts giftiges oder gefährliches dabei. Allerdings muss man die Tiere hier auch mit Respekt behandeln. Ansonsten könnte es passieren, dass ein Einsiedlerkrebs kneift oder eine kleine Riesenmuschel sich schließt. Die Sache mit dem Einsiedlerkrebs hat unser Führer am Anfang wohl mal selbst ausprobiert, als er den Krebs ungünstig gehalten hat. Man konnte viele Fragen stellen und das Anfassen von Seesternen, harten und weichen Korallen, Seegurken und ähnlichem war klasse. Im offenen Meer würde ich das niemals machen (selbst wenn es hier nicht verboten wäre), aber so hat man auch mal das haptische Erlebnis. Genau diese Führung war ja einer der Gründe, warum wir nochmal hier herkommen wollten. Und es hat sich gelohnt.

Da die Führung etwas länger gedauert hat als ursprünglich geplant mussten wir unsere Schnorchelplanung auch etwas anpassen. Die perfekte Schnorchelzeit ist hier 2 Stunden um die Flut herum. Und als wir von der Tour zurück kamen, war für die gute Zeit noch etwa 1,5 Stunden nach. Das reichte nicht, um ein mal die Insel komplett zu unschnorcheln. Also haben wir uns auf den Research Beach konzentriert. Das war aber auch phänomenal. Das Riff hat neben den Schwarzspitzenriffhaien viele andere Fische geboten, die ich super hübsch fand, aber nur partiell benennen kann. Was aber großartig war, war das Schnorcheln mit 2 grünen Schildkröte. Die eine sah so aus als ruhte sie einfach nur gemütlich vor sich hin, während wir bei der anderen das Gefühl hatten, dass wir Zootiere sind. Die ist neugierig in unsere Richtung geschwommen, hat zwischendurch einen Snack von einer Koralle genommen und hat uns dann weiter beobachtet. Irgendwie hatte das was von einem Popcorn essenden Besucher. Irgendwann hat sie dann aber beschlossen, dass man Luft holen und dann wegschwimmen könnte. Sehr cool auf jeden Fall.
Zum Abschluss wollte ich noch in der Hafeneinfahrt schnorcheln, die direkt neben dem Strand ist. Dort ist es tiefer und dementsprechend sind da auch größere Fische und Haie und Rochen vermehrt vorhanden. Kurz nachdem ich rübergeschwommen bin, hat mich allerdings irgendein Nesselfaden gefunden, woraufhin ich beschlossen habe, es erstmal zu lassen. Prinzipiell gibt es hier nur selten die richtig gefährlichen Quallen, da die Lage für die eher ungeeignet ist. Natürlich gibt es aber sehr selten mal eine der richtig gefährlichen Quallen und dann vereinzelt auch nur schmerzhafte, wie die Portugiesische Galeere. Was es genau war, kann ich nicht sagen, aber da es nicht wirklich schlimm wurde, sondern nur ein bisschen sticht und juckt, war es nicht tragisch. Ich hätte also weiter schnorcheln können. Na gut, lieber auf Nummer sicher gehen. Und da der Sonnenuntergang nur wenige Minuten entfernt war, war es auch nicht allzu schlimm, früher rauszugehen.

Wenn die Bewegung nicht sein soll, muss man sich halt dem Essen widmen und eine der asiatischen Nudelterrinen essen, die wir uns mitgebracht hatten.
Da wir morgen wieder abreisen, haben wir dann noch den finanziellen Teil an der Rezeption erledigt. Und da die Rezeption direkt neben der Bar liegt, die wiederum direkt am Wasser ist, haben wir uns noch für ein leckeres Abschiedsgetränk entschieden. Gut, dass die Bar am Wasser ist, war zu dem Zeitpunkt relativ egal, da es eh komplett dunkel war.
Nun mussten noch die Sachen so weit gepackt werden, dass wir morgen nicht mehr viel einräumen müssen. Bis um 8 Uhr muss das Aufgabegepäck draußen bereit stehen.

Dieser Aufenthalt hat sich definitiv sehr gelohnt und wir sind froh, dass wir uns nochmal dazu durchgerungen haben, ihn zu buchen.

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