Dienstag, 28. Februar 2023

Ohakune

Unsere Planung ermöglicht, dass wir heute erneut ausschlafen konnten. Allerdings scheint das Ausschlafen sich immer mehr in frühere Gefilde zu manifestieren. Aber vielleicht liegt es auch nur daran, dass es innen ähnlich stark abkühlt wie draußen und das dann den Schlaf beeinträchtigt. Wir sind auf Gegenden gespannt, wo die Abkühlung nicht so stark ist, was allerdings noch etwas dauern dürfte.

Beim Frühstück haben wir erstmal eruiert, wie denn der Plan für heute wird. Das Wetter war nämlich für alle Seiten des Tongariro Nationalparks als regnerisch vorher gesagt. Wir haben uns dann erstmal für Ohakune entschieden. Da gibt es ein paar nette Wege, die wir schon gemacht haben, die auch bei Regen ok sind.

45 Minuten Fahrt später waren wir dann bei der Touri-Info und haben erstmal gecheckt, ob die Wege denn auch alle ok sind. Das waren sie und nun blieb für uns noch die Qual der Wahl. Während wir uns entscheiden wollten, haben wir erstmal Kalle ein bisschen spielen lassen und sind in das Wäldchen hinter dem Spielplatz gegangen. Und da fing es dann an zu regnen. Im Wald war es ok, aber das war nicht die Richtung, die Kalle gehen wollte. Alle Überzeugungsarbeit war vergebens und auf dem Arm fiel ihm dann auf, dass er gerne Essen hätte. Gut, das war für uns jetzt nicht völlig unerwartet. Und so sind wir in das nächste Café gegangen und haben ihn futtern lassen.

Nach dem Essen sind wir dann zügig zum Auto gegangen, um zu dem Startpunkt der Waitonga Falls zu fahren. Der Parkplatz dafür liegt etwa 17 km in Richtung Ruapehu bergauf. Dort gab es genug Platz und wir haben uns alle in Regenjacken geworfen und Kalle wieder auf den Rücken geschnallt. Der Weg ist nur rund 1:20 Stunden lang, aber er hat ein paar Höhenmeter. Erst geht es bergauf durch einen malerischen Wald. Im Anschluss kommt mein Lieblingsteil, bei dem man auf einer Hügelkuppe über ein Hochmoor geht. Dort gibt es einen See, auf dem sich der Ruapehu hervorragend spiegeln kann. Jedenfalls wenn es nicht gerade regnet oder Wolken um den Berg hängen. Also vor vier Jahren war das schon nicht soo erfolgreich, aber heute war es ein kompletter Fehlschlag. Sowohl auf dem Hin- als auch auf dem Rückweg hat es immer exakt dann angefangen zu regnen, wenn wir das Hochmoor erreicht haben. Nun gut, mit der Wettervorhersage war das aber schon vorher klar.
Nach dem Hochmoor geht es wieder in den Wald hinab zum höchsten Wasserfall im Tongariro Nationalpark. Das war dieses mal immerhin keine Enttäuschung. Durch den Regen der letzten Tage und Wochen, ist da auch Wasser gefallen. Da waren die vielen Stufen gepaart mit an-/ absteigenden Stücken doch lohnenswert. Theoretisch kann man nach dem Wasserfall auch noch bis zu einer Hütte weitergehen, aber das passte für uns nicht und so sind wir umgedreht.


Wir wußten, dass wir in Ohakune noch einkaufen mussten, aber ansonsten war etwas unklar, wie wir genau weitermachen wollten. Während der viertel Stunde Fahrt kamen wir dann auf die Idee, dass wir entgegen unserer eigentlichen Idee nicht heute kochen, sondern die Gegebenheiten des Ortes nutzen und dort Essen gehen. Also haben wir den Einkauf erledigt, sind Essen gegangen und dann die 45 Minuten wieder zurück gefahren.

Hier hatten wir nun noch die Chance, entweder den solargeheizten Pool mit ca 22°C zu nutzen oder alternativ den Hot Tub mit 38°C. So ein Kind sollte man ja auch nicht zwingend zu kalt baden lassen (sagen diejenigen, die Kalle ohne zu zögern im Ozean haben planschen lassen) und somit haben wir uns für den Hot Tub entschieden, in dem das Planschen auch viel besser möglich ist. Danach konnte er auch entspannt ins Bett gehen.

Montag, 27. Februar 2023

Tour de Vulkane

Unsere Zeit am Taranaki ist leider schon wieder vorbei. Also mussten wir wieder mit Wecker aufstehen, um rechtzeitig aus der Wohnung zu kommen. Das haben wir auch wie üblich ziemlich exakt geschafft.

Der erste Stopp war nur wenige Minuten entfernt an der Te Rewa Rewa-Brücke. Theoretisch kann man von dort ein tolles Bild mit der geschwungenen Brücke und dem Taranaki dahinter haben. Allerdings müsste dafür nicht die Hälfte der Brücke gerade eingerüstet sein und der Taranaki auch möglichst nett sichtbar sein. Der Taranaki hatte sich aber wieder eine Wolkendecke über seinen Zipfel gezogen und somit war der Halt nur halb sinnvoll. Allerdings konnte Kalle ein paar Meter spazieren, was in Anbetracht der heutigen Fahrt gut ist.

Der nächste Halt war erneut nur wenige Minuten entfernt, da wir direkt in der Nähe unsere wieder notwendigen Einkäufe erledigen konnten. Und dann ging es über den State Highway 3 und 4 nach Taumarunui. Zwischendurch haben wir noch einen kurzen Essensstopp für Kalle eingelegt. Spannend war zu sehen, wie viele Erdrutsche in den letzten Tagen anscheinend beseitigt wurden. Auch wird auf der 3 gerade ziemlich viel gebaut, was teilweise etwas nervig sein kann. Insbesondere an 2 Streckenabschnitten geht es nur einspurig mit Baustellenampel voran und da muss man bis zu 15 Minuten warten bis das Rotlicht auf grün umspringt. Aber gut, das werden wir in den nächsten Wochen bestimmt noch häufiger haben, da neben den üblichen Baustellen auch durch den Regen und den Zyklon einiges kaputt gegangen sein dürfte.

Von Taumarunui mussten wir dann noch ein Stück weiter in Richtung Tongariro National Park mit seinen diversen Vulkanen nach Owhango fahren. Dort befindet sich nämlich unsere Unterkunft, die wir vor vier Jahren bereits zwei mal aufgesucht hatten, weil es uns so unglaublich gut gefiel. Und auch dieses mal gab es wieder einen herzlichen Empfang und direkt jede Menge Gesabbel, bevor wir dazu kamen, unsere Sachen auszuräumen. Kalle hat die Vermieter auch direkt angestrahlt. Er konnte auf dem weitläufigen Gelände auch schnell mit uns an der Hand lospesen und die noch lebenden Esel und das Schaf Punk begrüßen.

Nach der Begrüßung der Tiere wurde es auch Zeit, Essen zu kochen und Kalle noch weitere Spielzeit einzuräumen und ihn dann rechtzeitig ins Bett zu bringen. Nach dem vielen Essengehen war es voll gut, mal wieder selbstgekochtes Essen zu haben.

Sonntag, 26. Februar 2023

Taranaki

Erneut wäre ein Ausschlafen möglich gewesen, wenn Kalle nicht beschlossen hätte, dass 07 Uhr eigentlich auch ne tolle Zeit ist und man dort ja auch schon im Bett rumturnen könnte. Eine Weile ließ sich das noch einigermaßen ignorieren, bevor wir dann doch aufgestanden sind und Frühstück gemacht und Sachen für den heutigen Tag gepackt haben.

Als wir hier ankamen, hieß es, dass das Wetter heute am Taranaki am besten sein sollte. Gestern Abend wurde die Wettervorhersage korrigiert und so richtig geil sollte es dann laut der Voraussage doch nicht mehr werden. Stur, wie wir sind, sind wie dann trotzdem zum nördlichen Visitor Center in ca 30 Minuten Entfernung gefahren. Es gibt noch ein zweites etwa weitere 30 Minuten entfernt an den Dawson Falls, aber wir dachten uns, dass wir mal an dem dichteren starten und schauen, wie die Lage ist.

Auf dem Weg zum Taranaki waren zwar viele Wolken um den Taranaki zu sehen, aber es war nicht alles nur eine Suppe. Das war schon mal nicht schlecht und oben beim Visitor Center, auf immerhin 960 Meter Höhe war es mit 15°C zwar kühler als unten, aber ansonsten wirkte es nicht ganz schlecht.
Im Visitor Center haben wir uns nach dem aktuellen Zustand der Wege erkundigt und was sie uns empfehlen können, wenn wir mit Babytrage unterwegs sind. Diese Nachfragen haben wir uns schon beim ersten Besuch in NZ angewöhnt und seitdem in allen möglichen Besucherzentren immer wieder angewandt, weil es sich einfach bewährt hat. Abgesehen davon sind viele Wege derzeit noch von den Ausläufern des Zyklons und des insgesamt sehr nassen Sommers geprägt und es steht explizit für mehrere Wege dran, dass dort Bäume oder Erdrutsche im Weg liegen könnten. Letztes mal wurde uns hier ein Weg empfohlen, der absolut toll war, aber den wir mit Kalle nicht einfach so machen wollen würden.
Dieses mal wurde uns der Victoria Loop Track empfohlen. Eine Teil hatten wir bereits letztes mal mitgemacht und wußten zumindest, wie es damals aussah. Wir wurden auch vorab darüber informiert, dass es dort Stellen gibt, wo man sehr hohe Stufen überwinden muss. Ansonsten könnten wir auch einfach den Anfang bis zu einem speziellen Lookout gehen und dann anschließend immer noch überlegen, ob wir den direkten Weg zurück gehen wollen oder den Rundweg vollenenden wollen.

Also haben wir alle Sachen entsprechend gepackt, Kalle in die Trage gesetzt und sind die gefühlt Tausende an Stufen hinaufgestiegen. Es waren laut unserer Aufzeichnung nur 250 Höhenmeter über 2km Strecke, aber dafür halt konstant mit ungleichmäßigen Stufen. Dort hatten wir einen tollen Ausblick, auch wenn die Wolken zum Teil die Fernsicht und insbesondere die Sicht auf die Taranakihänge versperrt haben. Aber wir konnten immerhin einen Teil des Weges sehen, den wir letztes mal entlang des Hangs gemacht haben.
Und dann haben wir entschieden, dass wir den Rundweg komplett machen werden, da ich mir auch die hohen Stufen mit Kalle auf dem Rücken zugetraut habe. Die Umgebung mit den bemoosten Bäumen und dem einheimischen Busch ist ein absoluter Traum. Da fällt einem manchmal erst Mitten auf dem Weg auf, dass man eigentlich gerade einen Grat geht, der etwas breiter als man selbst ist. Wäre da kein Bewuchs gewesen, hätte das bedrohlicher gewirkt. Und dann kam immer mehr Wald und der Wege wurde immer lustiger. Man merkt, dass es in letzter Zeit viel geregnet hat und auch Unwetter unterwegs waren. Es gab so ein paar Passagen, wo ich schon etwas genauer überlegen musste, wo ich hintrete, um herunterzukommen ohne wegzurutschen oder gefühlt im Schlamm zu versinken. Wäre ich alleine gewesen, hätte ich einige Absätze mit einem dynamischen Sprung überwunden, aber mit Kind auf dem Rücken, war mir das dann zu heikel. Aber das hat alles gut gepasst.
Dann kam das letzte Stück des Weges, das dann auch ein paar Herausforderungen parat hatte, die offensichtlich die Ranger im Visitor Center noch nicht kannten. Jedenfalls mussten wir durch 2 Bäche, die vermutlich mal mit einem Holzweg überbrückt waren. Jedenfalls lagen da ein paar Bretter in der Botanik am Hang und Wasser auf dem Weg. Glücklicherweise wurden ein paar größere Steine hingelegt, so dass man nicht in die tieferen Stellen steigen musste, die eher so ein halbes Bein tief waren. Zum Glück hatten wir auch unsere dickeren Stiefel an, die ersten hoch und zweitens wasserabweisend sind. An einer anderen Stelle gab es dafür wohl mal eine Treppe. Jedenfalls haben wir auch da Bretter in der Botanik liegen sehen und mussten dann sehen, wie wir sinnvoll die paar Meter hinab kommen. Es war alles nicht wirklich gefährlich und irgendwie machbar, aber definitiv nicht, wie es mal geplant war.
Dass der Weg in letzter Zeit auch nicht allzu viel gegangen wurde, war an einer Stelle besonders deutlich, wo der Pfad mit Flora aus der Hangwand fast überwuchert war.


Am Visitor Center haben wir dann erstmal Kalle gefüttert. Uns konnten wir leider nichts holen, da das Café im Besucherzentrum gerade renoviert wird. Wie wir später erfahren haben, soll wohl das gesamte Visitor Center ersetzt werden und das Café ist der Anfang. Wir haben jedenfalls nach der Raubtierfütterung den Leuten im Zentrum Bescheid gesagt, wie wir den letzten Teil des Weges wahrgenommen haben und sie waren sehr dankbar für die Info und wollen da mal demnächst ein Team hinschicken. Mich würde es nicht wundern, wenn sie sagten, dass das bereits die vorerst reparierte Variante ist.

Uns hat der Weg jedenfalls grundsätzlich Spaß gemacht und es hat die gesamte Zeit über trotz Vorhersage nicht geregnet.
Unsere nächste Überlegung war, dass wir wieder zurück in unsere Unterkunft fahren, dort Sachen wechseln und vielleicht noch etwas an der Promenade lang spazieren können. Das haben wir auch gemacht, allerdings war es auch schon relativ spät als wir zurück im Apartment waren und wieder loskamen. Dementsprechend haben wir den Plan noch etwas angepasst und sind einfach so weit wie möglich an der Promenade entlang zum Restaurant gegangen.
Und wir waren kaum aus der Tür als wir den Taranaki in der Entfernung fast wolkenfrei sehen konnten. Auf dem Weg zum Restaurant konnten wir noch ein paar Blicke erhaschen.

Nach dem Restaurantbesuch sind wir über den gleichen Weg zurück gegangen und nun zeigte sich der Taranaki mit noch weniger Wolken. Wir waren kurzzeitig versucht, die Promenade entlang zur Te Rewa Rewa-Brücke zu spazieren, von wo man einen sehr schönen Blick auf den Taranaki haben soll. Aber da wir pro Richtung über eine Stunde hätten einplanen müssen, haben wir das Kalle zuliebe gelassen. Der hatte eh schon viel weniger Schlaf als er benötigt hätte und sollte dementsprechend ins Bett.
Aber vielleicht luschert der Berg morgen bei unserer Weiterfahrt ja auch noch mal raus und lässt dann ein noch schöneres Foto zu.

Samstag, 25. Februar 2023

New Plymouth

Ein weiterer Tag wurde mit Ausschlafen begonnen. Nach dem Frühstück war erstmal wieder ein Videochat mit der Familie zu Hause dran. Das machen wir alle paar Wochen, damit die Familie uns nicht vergisst.

Das Wetter war heute Morgen mit regnerisch angekündigt und sollte zum Nachmittag hin besser werden. Also haben wir wieder Regensachen angezogen und sind erstmal in die Innenstadt von New Plymouth gegangen. Da war gut was los, denn die Hauptstraßen waren dieses mal nicht für die Schaufahrt der Americarna-Autos gesperrt, sondern für die Zurschaustellen der Fahrzeuge. So parkten über den gesamten Innenstadtbereich auf den Parkplätzen am Straßenrand und auf der Straße selbst die ganze mehr oder minder alten Karren. Zusätzlich gab es jede Menge Live-Musik, Kinderschminken, Merchandise und Partystimmung. Das war zwar eigentlich nicht unsere Intention da reinzugeraten, aber da die Stimmung gut war und die Autos auch die Luft nicht verpesstet haben, war das trotzdem irgendwie nett.

Weiter ging es dann in den Pukekura Park und Brooklands Park & Zoo. Der Park ist ein netter Park mit See, Seebühne, einheimischen und ausländischen Pflanzen und unterschiedlich guten Wegen. Den Park kannten wir noch nicht und da er nur ne halbe Stunde zu Fuß von unserer Unterkunft entfernt ist, war das eine gute Idee, den mal anzuschauen.
Der Zooteil ist ein kleines Gebiet, in dem dann Kapuzineräffchen, Otter, Erdmännchen, Capybaras, mehrere Kleinpapageien in einem Freifluggehege und Schweine, Alpacas und ein paar einheimische Echsen sind. Der Eintritt ist kostenlos und gefühlt ist der wichtigste Teil eh der Spielplatz in der Mitte. Kalle hat sich sowohl beim Spielplatz als auch beim Spaziergang entlang der Gehege ausgetobt.


Im Anschluss sind wir wieder in Richtung Stadt gegangen und haben im Pukekura Park ein Café gefunden, in dem wir Kalle Essen geben konnten. Weiter ging es dann zurück ans Wasser und in die andere Richtung des Coastal Walkways, also zum Hafen von New Plymouth. Mittlerweile schien auch die Sonne und das Wasser sah herrlich aus. Allerdings gab es am Hafen dann doch eine recht steife Brise von der Kalle wieder wach wurde. Prinzipiell kann man vom Hafen den Taranaki sehen, wenn er nicht wieder eine Wolkendecke übergezogen hätte.
Die Zeit war auch mittlerweile so weit fortgeschritten, dass wir uns langsam auf den Weg zurück in die Innenstadt machen konnten, um dort dann Essen zu gehen. Zum Glück hatten wir aber so viel Zeit eingeplant, dass Kalle auch wieder einen Teil des Weges an der Hand laufen konnte.

Nach dem Essen sind wir nochmal zum Einkaufen gegangen und während wir den Parkplatz betraten, stellten wir fest, dass die Spitze vom Taranaki sichtbar ist. Damit haben wir zwar den Berg nicht in seiner vollen Pracht gesehen, aber immerhin hat er mal geluschert. Nach dem Einkauf waren auch bereits wieder Wolken um ihn versammelt. Also hatten wir echt gutes Timing und konnten dann auch beruhigt in unsere Unterkunft zurückgehen.

Freitag, 24. Februar 2023

Coastal Walkway

Nach der gestrigen Notwendigkeit eines Weckers, konnten wir den heute wieder getrost ausgeschaltet lassen. Entsprechend haben wir auch ausgeschlafen und uns beim Frühstück und Fertigmachen Zeit gelassen.

Die Wettervorhersage sagte, dass es morgens noch trocken sein sollte und es zum Mittag und Nachmittag in Schauer und Regen übergehen sollte. Für den Taranaki war ziemlich mieses Wetter angesagt und so haben wir beschlossen, unsere Regensachen mitzunehmen und ein bisschen den Coastal Walkway in New Plymouth zu gehen. Der geht ziemlich weit an der Küste entlang, teilweise durch renaturierte Flora, teilweise entlang von Kuhweiden und hat uns letztes mal hier schon sehr gut gefallen.

Wir haben Kalle also in den Wagen gesteckt und sind losgestiefelt. Das Meer war ziemlich ruhig und es kamen nur lange Wellen an. Das war sehr hübsch und auch die Geräuschkulisse war nett. Und obwohl Kalle müde war, hat er beschlossen, nicht zu schlafen. Also haben wir nach 1,5 h oder so an einem der wenigen Cafés am Walkway gestoppt, Kalle noch etwas Essen gegeben und uns einen Kaffee mitgenommen. Da ist uns wieder aufgefallen, wie gut es war, dass wir unsere Emsa Thermosbecher mitgenommen haben.
Und weil Kalle eh gerade nicht mehr im Buggy war, konnte er erstmal ne halbe Stunde laufen. Dann wurde er doch endlich müde und wir konnten in normaler Geschwindigkeit weiter gehen. Das war auch in etwa der Zeitpunkt, wo der Regen einsetzte. Aber mit Regensachen ist das völlig egal und so sind wir fröhlich weiter spaziert. Nach insgesamt 7-8 km im Örtchen Bell Block sind wir dann umgedreht, denn wir hatten für heute Abend einen Tisch reserviert.


Auf dem Rückweg ist Kalle dann auch irgendwann aufgewacht und wir haben ihn aus dem vor Regen geschützten Buggy geholt, Regensachen angezogen und ihn im Regen laufen lassen. Das war anscheinend genau richtig, jedenfalls hat er sich gefreut, Pfützen und Flora untersucht und wir haben auch einige 100 Meter in einer guten halben Stunde geschafft. Aber da das alles aufregend war, wollte er dann auch irgendwann zurück in den Buggy und wir sind wieder zurück nach New Plymouth gegangen, wo wir dann nur knapp zu früh am Restaurant ankamen.

Während und nach dem Essen konnten wir die Americarna beobachten. Das ist das Event, das hier derzeit stattfindet und um die 850 amerikanische Autos durch einige dafür gesperrte Hauptstraßen cruisen. Ist zwar nicht unser Ding, aber es waren doch erstaunlich viele am Straßenrand, die das gefeiert haben.
Kurioserweise war eine der regnerischsten Tage der letzten 8 Wochen auch der Tag, an dem wir bisher am meisten gelaufen sind. Aber da der Walkway wirklich nett ist und gegen den Regen die Regenklamotten helfen, ist das auch völlig ok.

Donnerstag, 23. Februar 2023

Von Wellington nach New Plymouth

Unsere Zeit in Wellington ist bereits wieder vorbei. Das ging irgendwie viel zu schnell und wir hätten doch noch so viele Dinge gehabt, die man gut hätte machen können. Jedenfalls mussten wir heute wieder um 10 aus der Unterkunft raus sein, was wir inklusive Frühstück und Auto komplett neu packen locker geschafft haben.

Und dann ging es auf den State Highway 1 und dann auf den State Highway 3 nach New Plymouth. Google hat die Strecke mit 4,5h Fahrt angegeben. Da wir allerdings erst um 16 Uhr in unser AirBnB in New Plymouth einchecken konnten, war klar, dass wir zwischendurch irgendwo Halt machen werden. Gut, da Kalle eh zwischendrin Essen haben möchte, war das sowieso klar. Da er auch in dieser Nacht beschlossen hatte, für 2 Stunden nicht schlafen zu wollen, hatte er so wenigstens im Auto die Möglichkeit, den Schlaf nachzuholen. Und das hat er auch gemacht.

Unser Stopp war dann nach etwas über 3 Stunden in Hawera. Wir haben ein Café gefunden und im Anschluss konnte Kalle noch ein bisschen im Park am alten Wasserturm rumlaufen. Danach ging es wieder ins Auto und prinzipiell kann man an dem Ort entscheiden, ob man an der Küster entlang oder den direkteren Weg durchs Land nach New Plymouth fährt. Im Endeffekt muss man halt um den Taranaki herumfahren, um aus der Richtung, aus der wir kamen, nach New Plymouth zu kommen. Da wir eh schon recht lange im Auto waren, haben wir die direkte Route genommen.
Während der Fahrt haben wir aber leider nicht mehr als die Knöchelchen vom Taranaki sehen können, da er sich mit Wolken verschleiert hatte. Schade, aber war bei dem Wetterbericht leider zu erwarten. Wir sind jedenfalls gespannt, ob wir ihn dieses mal komplett unbewölkt sehen werden.


In New Plymouth haben wir dann unsere Wohnung bezogen und dann auch zügig auf den Weg in die Innenstadt gemacht. Natürlich haben wir dabei den Küstenweg genommen, denn die Küste war wieder absolut malerisch. Da es windig war, wurde die Gischt direkt von den Wellenbergen geweht, was auch ein toller Anblick ist.
In der Innenstadt, die nur wenige Gehminuten entfernt ist, haben wir auch direkt ein Restaurant gefunden, das für uns noch ein Plätzchen frei hatte. Da hier irgendeine ominöse Autoveranstaltung mit amerikanischen Schlitten ist, kann das nämlich durchaus schwierig werden. Diese Veranstaltung erklärt aber auch, warum es so schwierig war, schon vor Monaten eine Unterkunft zu finden.

Den Rückweg haben wir dann über einen kleinen Umweg an der Küstenpromenade entlang gemacht, wo Kalle dann auch nochmal ausgiebig mitlaufen konnte.

Mittwoch, 22. Februar 2023

Wētā Workshop und Te Papa

Am letzten Tag in Wellington hatten wir erneut die Chance auszuschlafen. Wir konnten sie auch einigermaßen nutzen, während Kalle die Chance sehr ergriffen hat. Ok, dafür hat er heute Nacht auch 2 Stunden rumgeturnt. Jedenfalls konnten wir schon mal ein bisschen was frühstücken, während er noch gepennt hat.

Auch mit dem Ausschlafen waren wir alle rechtzeitig fertig, um ins Auto zu steigen und nach Miramar zu fahren. Dort ist Wētā Workshop angesiedelt, die u.a. die gesamte Kostüm- und Filmausstattung für Herr der Ringe gemacht haben. Involviert sind sie aber in ziemlich vielen Filmen, wobei das Auftragsvolumen massiv variiert und mal nur ein Gegenstand gefertigt wird und mal ganze Designs inklusive aller Gegenstände erstellt wird. Hier kann man eine 90-minütige Tour buchen, was wir natürlich gemacht haben. Vor vier Jahren hatten wir das auch schon mal gemacht und die war einfach toll.

Und auch die heutige Tour war wieder voll mit zum Teil neuen Infos und auch unterschiedlichen ausgestellten Kostümen. Insgesamt haben wir immer das Gefühl, als wäre das kreativ inspirierend und man müsste direkt irgendwelche Sachen selbst machen, egal ob man das kann oder nicht. Dieses mal war am Ende der Führung auch eine Künstlerin am Werkeln und hat da von ihrer Skulpturtechnik erzählt. Sie macht alles mit Alufolie und wenn es auch wetterfest sein soll, gibt es eine Masse, die man da rüber modellieren kann und schon kann man günstig und einfach Modelle erstellen. Das war schon beeindruckend.
Der zweite Teil der Tour befasste sich mit Thunderbirds are go, was ein Remake der Originalserie Thunderbirds ist. Und wie die Originalserie, wurde hier auch fast komplett mit Modellen gearbeitet und nur die Charaktere wurden digital erzeugt. Auch wenn wir keinen Bezug zu der Serie haben, war das trotzdem interessant zu sehen, wie billig einige Modelle eigentlich gemacht werden können.


Nach der Tour sind wir zurück ins Motel gefahren, um Kalle Mittagessen anzubieten. Der hat beschlossen, auf der kurzen Fahrt einzuschlafen und dann im Zimmer auch noch weiterzuschlafen, bevor wir ihm dann Essen anbieten konnten.

Die Zeit war sooo eigentlich nicht geplant, da wir so erst recht spät wieder loskamen. Der Wetterbericht hat angekündigt gehabt, dass zum Nachmittag hin Regen kommen soll und die Vorhersage war korrekt. Das heißt, wir sind mit Regensachen später als erhofft zu Te Papa gegangen. Das ist das Nationalmuseum hier und hat absolut tolle Ausstellungen. Der Eintritt ist kostenlos und damit ist der Besuch für eine Stunde oder so auch bereits lohnend.
Wir haben immerhin die Naturausstellung grob anschauen können, die sehr interaktiv gestaltet ist. Kalle konnte auch rumlaufen und Köpfchen drücken, allerdings war er für die Informationen hinter den Knöpfchen nicht so zu haben. Nun gut, wir hätten auch gerne noch mehr angeschaut, aber das war in Anbetracht der fortgeschrittenen Zeit leider nicht möglich. Stattdessen sind wir Essen gegangen und haben Kalle zu seiner üblichen Zeit ins Bett gebracht.

Dienstag, 21. Februar 2023

Wellington Zoo und Zealandia

Und erneut hatten wir heute genug Zeit auszuschlafen. Leider hatte Kalle die Info irgendwie nicht bekommen oder verstanden, denn er war der Meinung, dass 7 Uhr doch eine tolle Zeit wäre. Gut, er war ziemlich müde dabei, aber an Schlaf war trotzdem nicht zu denken. Das passt aber auch zur Nacht, wo er sich konstant bewegt hat, was unserem Schlaf nicht unbedingt zuträglich war.

Also haben wir gefrühstückt, angefangen uns fertig zu machen und kurz bevor er dran war, ist er einfach auf meiner Schulter eingepennt. Und dabei dachten wir uns, dass es nicht allzu unpraktisch wäre, relativ früh am Zoo zu sein. Die Parkplätze dort sind nämlich extrem begrenzt. Nun ja, wir haben ihn erstmal noch 40 Minuten schlafen lassen, damit wir kein quakiges Kind haben.

Am Zoo haben wir dann zum Glück trotzdem einen Parkplatz gefunden, der eigentlich zu dem Park nebenan gehört. Da schienen auch irgendwelche Schulen oder Mannschaften gegeneinander zu spielen oder andere Sportwettbewerbe abzuhalten, denn vom Sportplatz kam sehr viel Lärm.
Wir sind dann jedenfalls gemütlich durch den Zoo gegangen und haben uns die Tiere dort angeschaut. Der Zoo ist ziemlich klein und nach 2 Stunden waren wir auch schon durch, obwohl Kalle mehr als eine halbe Stunde an der Hand gegangen ist und das die Geschwindigkeit doch etwas reduziert hat. Gelohnt hat sich der Besuch trotzdem, auch wenn sich wieder einige Tiere versteckt hatten. Und ein absolutes Highlight in diesem Zoo ist die Tierklinik. Wenn ein Tier dort untersucht oder behandelt wird, kann man das durch die Scheibe sehen und zusätzlich gibt es eine Live-Übertragung auf einen Fernseher aus einer anderen Perspektive. Zusätzlich hat die behandelnde Person ein Mikro am Kopf, über das ihre Erklärungen auch nach außen übertragen werden. Das ist einfach genial, so etwas verfolgen zu können.
Zum Abschluss haben wir dann noch das Zoo-Café besucht, um Kalle etwas Mittagessen anzubieten.

In der Nähe vom Zoo gibt es einen größeren und besser sortierten Supermarkt, den wir angesteuert haben. Der hiesige bei unserer Unterkunft ist nämlich was Kleinkindnahrung angeht, etwas schwach sortiert. Und so war der Einkauf gleich viel erfolgreicher.

Natürlich sind wir auch unsere Optionen zum weiteren Tagesverlauf durchgegangen, die ziemlich zahlreich waren. Letztendlich haben wir beschlossen, nochmal zu Zealandia zu fahren. Der Kauf eines Tickets berechtigt nämlich zum Besuch an zwei aufeinanderfolgenden Tagen. Das ist besonders interessant, wenn man z.B. die Nachttour mitmacht und dann am nächsten Tag das gerne noch bei Tag erleben möchte.


Dieses mal haben wir Kalle nicht in den Buggy sondern ins Tragesystem gepackt. Da ist er auch direkt eingeschlafen, was mittlerweile auch wirklich wieder notwendig war. Und wir sind dann zunächst zu den Takahe und dann zum oberen Staudamm gegangen. Ohne Buggy konnten wir heute auch die kleineren Tracks gehen, die definitiv nicht für Buggys geeignet sind. Das gibt natürlich ganz neue Möglichkeiten. Die meisten Besucher sind im unteren Bereich unterwegs, wo halt auch die einfachen Wege sind. Im oberen Bereich sind verschiedene Tracks, die man als Buschwalk ansehen kann. Es kann steil, rutschig und schmal sein und Baumwurzeln sind mit ziemlicher Sicherheit irgendwo im Weg. Wir haben uns da einen Weg rausgesucht, der gut in den Zeitrahmen passen sollte.

Dieser Weg war toll. Eine Wanderung durch nativen Busch mitten in Wellington ist schon besonders und tatsächlich sind die vielen einheimischen Vögel zu sehen und zu hören gewesen. Das war absolut grandios. Und Kalle scheint es auch gemocht zu haben, denn der ist zwar kurz vor dem Pfadbeginn aufgewacht, aber hat alles aufmerksam verfolgt. Und auf den Wegen trifft man auch nahezu keine anderen Menschen. Jedenfalls war das bei uns der Fall. Da würden wir gerne noch mehr Wege machen, was aber zeitlich nicht passt.
Unser Weg führte letztendlich dann auch wieder auf einen Hauptweg und am Ende auf den Weg zurück zum Besucherzentrum. Da konnten wir nochmal Tuataras sehen. Aber schon mit den vielen Vögeln waren wir sehr zufrieden, so dass die Tuataras das i-Tüpfelchen waren.
Nach den Tuataras wurde der Weg auch wieder so, dass Kalle nochmal ein bisschen an der Hand gehen konnte, was ihn offensichtlich sehr gefreut hat. Diese Freude mussten wir nach einer Weile aber leider doch beenden, weil wir rechtzeitig um 17 Uhr wieder draußen sein mussten und die Zeit ziemlich rannte.

Dann sind wir auch schon wieder zurück ins Motel gefahren, haben uns ein Restaurant für unser Abendessen gesucht und haben den Lütten ins Bett gebracht.

Montag, 20. Februar 2023

Zealandia

Da das Ausschlafen gestern so schön war, haben wir das heute direkt wiederholt. Auch der sonstige morgendliche Ablauf war ähnlich.

Nachdem wir also so weit fertig waren, sind wir ins Auto gestiegen und haben Zealandia unsicher gemacht. Das ist ein Renaturierungsprojekt, ähnlich wie Orokonui auf der Südinsel, nur eine Nummer größer. Es ist auch komplett eingezäunt, damit die eingeschleppten Räuber die einheimischen Tiere nicht umbringen können. An einheimischen Tieren gibt es viele Vögel, wie Kiwis, Takahe, Tuis usw., Insekten, wie den Wetas und urzeitliche Echsen, die Tuataras, die übersetzt Brückenechse heißen.
Zusätzlich ist der Großteil mit nativen Pflanzen versehen. Der Großteil deshalb, weil dort unter anderem auch noch ziemlich viele Pinien stehen, die eigentlich nicht einheimisch sind. Allerdings werden hohe, große Bäume gebraucht, damit Kakas, also eine Papageienart, Bruthöhlen bauen kann. Und da die nativen Bäume so langsam wachsen, können die Pinien noch nicht ersetzt werden.
Beim Eingang muss man explizit seine Taschen durchsuchen, um sicherzustellen, dass keine Trittbrettfahrer durch den Zaun kommen. Es kommt wohl immer wieder vor, dass sich eine Maus, Ratte o.ä. in Taschen verstecken. Außerdem darf auch kein Pflanzenmaterial mit reingebracht werden, damit der native Busch und Wald halt möglichst nativ bleibt.

Uns wurde eine Karte mit Infos gegeben, welche Wege für den Buggy geeignet sind, welche eher Buschwege sind, wo wir selbst sehen müssen, ob der Buggy geländegängig genug ist und welche Wege auf keinen Fall mit Buggy geeignet sind. Wir kannten die Wege noch zum Großteil von vor vier Jahren, wo wir mehrfach hier waren und uns Zealandia bei Tag und bei Nacht angeschaut haben.
Und so sind wir losgegangen und haben uns dort direkt wieder wohlgefühlt. Und obwohl relativ viele Touren gerade präsent waren, war es total schön, den hiesigen Vogelgesang und Naturgeräusche zu hören.

Unser erster richtiger Stopp waren die Takahes, die vermutlich Julias Lieblingsvögel sind. Die waren auch sehr neugierig und kamen auch zu allen Führern an. Es stellte sich heraus, dass sie etwa eine viertel Stunde später gefüttert werden sollten. Das erklärt es natürlich. Da wurde auch erläutert, warum sie die überhaupt füttern. Dieses Pärchen ist in schon ziemlich alt und da Takahe normalerweise 19 Stunden am Tag mit Fressen beschäftigt sind, schaffen sie es nicht mehr zwingend genug Nahrung aufzunehmen. Also wurde von dem Department of Conservation entschieden, wieviel täglich gefütter werden darf, zumal dies auch ermöglicht, die Vögel ein mal pro Woche zu wiegen und deren Gesundheitszustand zu checken. In dem Alter gelingt auch üblicherweise keine Brut mehr, so dass das auch keinen Einfluss auf die Zucht hat. Diese Zucht ist übrigens elementar, da die Tiere für etwa 50 Jahre als ausgestorben galt, bevor eine sehr kleine Population wiederentdeckt wurde. Nach ca 60 Jahren, gibt es nun immerhin wieder etwa 450 Exemplare, die überwiegend auf Inseln leben, auf denen Räuber bereits ausgerottet wurden.


Nach diesem sehr freudigen Erlebnis ging es weiter durch total schönen Busch und Wald. An einer Stelle haben wir dann entschieden, dass wir zum Besucherzentrum zurückgehen, um Kalle dann zu füttern. Der Weg führte an dem abgegrenzten Areal der Tuataras vorbei. Und da wir schönes Wetter hatten, waren auch wirklich viele beim Sonnenbad zu beobachten. Das hat wiederum mich besonders gefreut, weil ich die Viecher unglaublich toll finde. Somit hatte sich der Ausflug jetzt schon gelohnt.

Nach einem leichten Snack sind wir dann nochmal reingegangen, um noch weitere Wege zu erkunden. Dabei haben wir dann auch recht viele andere einheimische Vögel, wie Tieke, Kakas, Tuis und weitere beobachten können. Es gab auch ein paar Ausblicke auf Teile des Geländes und es erinnert uns irgendwie ziemlich an eine Urwelt, in der auch Dinos rumlaufen könnten. Gut, streng genommen sind die Vögel Nachfahren der Dinos und die Tuataras bzw. die zugehörige Gruppe hatte seine Blütezeit vor etwa 150 Millionen Jahren während der Jura und alle angehörigen der Gruppe starben mehr oder minder zusammen mit den Dinos aus.
Auf dem Weg kamen wir natürlich auch nochmal an den Tuataras und Takahe vorbei. Sehr schön war am Nachmittag, dass sehr viel weniger Leute da waren und somit die Natur und die entsprechenden Geräusche nochmal dominanter war.
Auf dem Rückweg zum Besucherzentrum haben wir dann noch eine Überraschung gehabt, da ein sehr kleiner Tuatara nur wenige Meter vor dem Ausgang auf dem Weg saß. Der war echt niedlich und völlig merkbefreit. Damit er nicht überlaufen wird, haben wir direkt am Eingang Bescheid gesagt und die haben auch direkt dafür gesorgt, dass ein Ranger vorbeikommt. Da sie selbst aber auch normalerweise so kleine Exemplare nicht sehen, sind sie auch schnell hingegangen.

Mittlerweile war es auch schon fast 17 Uhr. Damit haben wir doch etwas mehr Zeit dort verbracht als wir eigentlich erwartet hatten. Also sind wir zurück zum Motel gefahren und haben uns ziemlich direkt auf dem Weg in die Stadt zum Essen gemacht. Wir waren alle recht hungrig, so dass es gut war, dass ein geeignetes Restaurant dicht am Motel war.

Sonntag, 19. Februar 2023

Wellington

Endlich konnten wir heute wieder ausschlafen. Nachdem wir gestern auch schon ziemlich früh im Bett waren, tat das Ausschlafen richtig gut. Und wie hatten dann auch genug Zeit für Frühstück und mussten auch mit dem Loskommen nicht stressen.

Wir sind heute Vormittag erstmal durch die Innenstadt von Wellington spaziert. Dabei fiel uns wieder auf wie klein Wellington eigentlich doch ist. Und es gibt zwar viele Kneipen und Cafés und auch einige Kunstdinge, aber wirklich für uns ansprechende Läden sind dann doch eher rar gesät. Und es gibt Straßenabschnitte, wo ein riesiger Geschäfteleerstand ist. Da scheint die Pandemie doch ganz gut zugeschlagen zu haben. Oder es gibt irgendwelche anderen Pläne der Gebäudeeigentümer. Das steht da natürlich nicht. Während unseres Spaziergangs hätte Kalle eigentlich Schlaf gebraucht. Aber er konnte einfach nicht zur Ruhe finden. Also haben wir beschlossen, dass wir über die Promenade am Wasser zurück ins Motel gehen. Zufällig war da auch wieder der Eisladen, bei dem wir gestern schon gutes Eis bekommen haben. Und da sie zum Teil andere Eissorten hatten, mussten wir natürlich zum Test Eis kaufen, was wieder für gut befunden wurde.

Im Motel stand dann erstmal ein Mittagsschlaf an, der auch tatsächlich 1,5 Stunden gedauert hat. Nach einem Snack sind wir dann wieder losgegangen, um mal den Weg in Richtung Oriental Bay anzuschauen. Der führt ziemlich direkt am Wasser lang und führt recht fix an einen Strand mit Life Savern und Umkleiden. Da es mit 22°C zwar nicht kalt ist, der Wind aber deutlich da war, wäre es für Kalle zu kalt gewesen. Insofern sind wir weitergegangen und haben nach einer Weile beschlossen umzudrehen. Da es langsam Zeit für unsere warme Mahlzeit wurde, haben wir das nächste Restaurant genommen, das uns ansprach und in dem auch sehr leckeres Essen serviert wurde.

Ein Verdauungsspaziergang nach dem Essen bietet sich ja oft an und da die Promenade in der Nähe war, haben wir da noch ein paar Meter zurückgelegt. So Promenaden am Wasser entlang sind für uns echt immer Magnete für einen Spaziergang.
Nach den paar Schritten sind wir dann auch zurück ins Motel gegangen, denn die Schlafgehzeit für Kalle war schon wieder dicht dran.

Samstag, 18. Februar 2023

Von der Südinsel auf die Nordinsel

Unsere Zeit auf der Südinsel ist leider schon vorbei und heute ging es auf die Fähre nach Wellington. Die meisten Autovermietungen erlauben die Mitnahme der Autos nicht und erwarten, dass man das Auto in Picton abgibt und dann in Wellington das neue wieder abholt. Da wir das unglaublich nervig fänden, haben wir uns für eine neuseeländische Autovermietung entschieden, über die wir sogar die Tickets gleich mitbuchen konnten. Schon vor 14 Jahren war es wichtig, diese Fährfahrt vorzubuchen und der Bedarf ist nicht geringer geworden. Wir hatten also bereits vor langer Zeit Ticket für heute mittag gebucht. Damit sollten wir genug Zeit haben, auszuschlafen, nach Picton zu fahren und dann überzusetzen. Gerade auf der Fahrt nach Picton, die immerhin ohne Verkehr und Baustellen etwa 2:15 h dauert, kann ja doch einiges sein.

Diese Buchung war aber vor dem Zeitpunkt, wo eins der drei Schiffe spontan keine funktionierenden Motoren mehr hatte und Mayday funken musste und auch vor dem Zyklon, der diverse Fahrten hat ausfallen lassen. Bei dem einen Schiff ist alles nur temporär gewesen und Hilfe war auch dicht bei, aber bevor das nicht vollständig geklärt ist, darf das Schiff jedenfalls nur noch Fracht transportieren. Und so hat der Anbieter also das Problem, dass alle Schiffe vorher ausgebucht waren, diverse ausgefallen sind und die betroffenen Leute nur das Geld zurück erstattet bekommen konnten. Anscheinend haben sie aber irgendwas umgeplant, denn letzte Woche erhielten wir die Info, dass unser Schiff nicht mehr um 14 Uhr fährt, sondern um 11 Uhr. Bis um 10 Uhr mussten wir also eingecheckt haben. Wenn man nun noch ein bisschen Puffer raufrechnet, hieß das, dass wir um 7 los mussten und wir uns entsprechend vorher noch fertig machen und das Auto beladen mussten. Frühstück haben wir in unserer Vorbereitung ausfallen lassen und nur ein paar Brote für unterwegs geschmiert und einen Kaffee im Warmhaltebecher mitgenommen. Diese Becher mit auf die Reise zu nehmen, war übrigens eine sehr gute Idee.

Die Fahrt nach Picton verlief problemlos und während der Fahrt hatten wir sehr viele hübsche Aussichten, wo z.B. kleine Wölkchen in den bewaldeten Bergen hingen. In Picton waren wir natürlich zu früh, aber so haben wir die Zeit genutzt, uns einen leckeren Kaffee vom Kaffeewagen dort zu holen und unsere geschmierten Brote zu frühstücken.

Die Ladelogistik konnten wir auch recht lange mit verfolgen, da die PKW als letztes geladen wurden. Die Wartezeit dafür ist zwar nervig, aber ich finde es schon gut, wenn die Fähre ordentlich beladen ist.

Die Überfahrt war total nett und entspannt, da die See relativ ruhig war. Kalle konnte viel laufen und es gab sogar einen Spielplatz auf dem Schiff Aratere. Dadurch, dass er vorher fast 4 Stunden im Auto sitzen musste, war das ein schönes Kontrastprogramm. Bisher haben wir immer draußen gesessen, aber das war uns mit einem einjährigen doch etwas zu heikel. Erstens muss man bei den Relingen nochmal mehr aufpassen und andererseits wäre das auch sehr viel Sonneneinstrahlung. Insofern haben wir dieses mal drinnen gesessen und sind immer mal wieder zwischendurch rausgegangen. Und das hat sich neben den absolut malerischen Panoramen noch zusätzlich gelohnt, da auch einiges an Getier, wie z.B. Pinguine, Seebären und Delfine zu sehen waren.


In Wellington sind wir direkt zu unserem Motel gefahren, das wir vor gut 4 Jahren schon mit Alca hatten. Nachdem wir das Zimmer bezogen haben, sind wir an die Promenade gegangen und sind dort noch ein bisschen entlang flaniert. Tragisch war natürlich, dass wir schon wieder ein Eis essen mussten. Das war aber auch lecker. Am Fähranleger der anderen Fahrgesellschaft hier, haben wir umgedreht und sind zu unserem ausgewählten Restaurant gegangen. Auf dem Weg konnte Kalle auch noch mal etwas laufen, was die Geschwindigkeit doch sehr herabsetzt. Aber er hat Spaß, was die geringe Geschwindigkeit direkt aufwiegt.

Nach dem Essen sind wir noch ein paar Kleinigkeiten einkaufen gegangen. Hier scheint es übrigens keinen Mangel an Eiern (mehr) zu geben. Dafür war irgendwie das gesamte Toast weggekauft. Irgendwas ist ja nun immer. Danach sind wir jedenfalls ins Motel zurück gegangen, wo Kalle auch mehr oder minder direkt ins Bett musste, da er ja seinen Nachmittagsschlaf an der Promenade nicht haben wollte. Wir haben währenddessen einen groben Plan für die nächsten Tage hier geschmiedet, wobei alles umplanbar ist, falls das Wetter schlechter werden sollte.