Montag, 20. Februar 2023

Zealandia

Da das Ausschlafen gestern so schön war, haben wir das heute direkt wiederholt. Auch der sonstige morgendliche Ablauf war ähnlich.

Nachdem wir also so weit fertig waren, sind wir ins Auto gestiegen und haben Zealandia unsicher gemacht. Das ist ein Renaturierungsprojekt, ähnlich wie Orokonui auf der Südinsel, nur eine Nummer größer. Es ist auch komplett eingezäunt, damit die eingeschleppten Räuber die einheimischen Tiere nicht umbringen können. An einheimischen Tieren gibt es viele Vögel, wie Kiwis, Takahe, Tuis usw., Insekten, wie den Wetas und urzeitliche Echsen, die Tuataras, die übersetzt Brückenechse heißen.
Zusätzlich ist der Großteil mit nativen Pflanzen versehen. Der Großteil deshalb, weil dort unter anderem auch noch ziemlich viele Pinien stehen, die eigentlich nicht einheimisch sind. Allerdings werden hohe, große Bäume gebraucht, damit Kakas, also eine Papageienart, Bruthöhlen bauen kann. Und da die nativen Bäume so langsam wachsen, können die Pinien noch nicht ersetzt werden.
Beim Eingang muss man explizit seine Taschen durchsuchen, um sicherzustellen, dass keine Trittbrettfahrer durch den Zaun kommen. Es kommt wohl immer wieder vor, dass sich eine Maus, Ratte o.ä. in Taschen verstecken. Außerdem darf auch kein Pflanzenmaterial mit reingebracht werden, damit der native Busch und Wald halt möglichst nativ bleibt.

Uns wurde eine Karte mit Infos gegeben, welche Wege für den Buggy geeignet sind, welche eher Buschwege sind, wo wir selbst sehen müssen, ob der Buggy geländegängig genug ist und welche Wege auf keinen Fall mit Buggy geeignet sind. Wir kannten die Wege noch zum Großteil von vor vier Jahren, wo wir mehrfach hier waren und uns Zealandia bei Tag und bei Nacht angeschaut haben.
Und so sind wir losgegangen und haben uns dort direkt wieder wohlgefühlt. Und obwohl relativ viele Touren gerade präsent waren, war es total schön, den hiesigen Vogelgesang und Naturgeräusche zu hören.

Unser erster richtiger Stopp waren die Takahes, die vermutlich Julias Lieblingsvögel sind. Die waren auch sehr neugierig und kamen auch zu allen Führern an. Es stellte sich heraus, dass sie etwa eine viertel Stunde später gefüttert werden sollten. Das erklärt es natürlich. Da wurde auch erläutert, warum sie die überhaupt füttern. Dieses Pärchen ist in schon ziemlich alt und da Takahe normalerweise 19 Stunden am Tag mit Fressen beschäftigt sind, schaffen sie es nicht mehr zwingend genug Nahrung aufzunehmen. Also wurde von dem Department of Conservation entschieden, wieviel täglich gefütter werden darf, zumal dies auch ermöglicht, die Vögel ein mal pro Woche zu wiegen und deren Gesundheitszustand zu checken. In dem Alter gelingt auch üblicherweise keine Brut mehr, so dass das auch keinen Einfluss auf die Zucht hat. Diese Zucht ist übrigens elementar, da die Tiere für etwa 50 Jahre als ausgestorben galt, bevor eine sehr kleine Population wiederentdeckt wurde. Nach ca 60 Jahren, gibt es nun immerhin wieder etwa 450 Exemplare, die überwiegend auf Inseln leben, auf denen Räuber bereits ausgerottet wurden.


Nach diesem sehr freudigen Erlebnis ging es weiter durch total schönen Busch und Wald. An einer Stelle haben wir dann entschieden, dass wir zum Besucherzentrum zurückgehen, um Kalle dann zu füttern. Der Weg führte an dem abgegrenzten Areal der Tuataras vorbei. Und da wir schönes Wetter hatten, waren auch wirklich viele beim Sonnenbad zu beobachten. Das hat wiederum mich besonders gefreut, weil ich die Viecher unglaublich toll finde. Somit hatte sich der Ausflug jetzt schon gelohnt.

Nach einem leichten Snack sind wir dann nochmal reingegangen, um noch weitere Wege zu erkunden. Dabei haben wir dann auch recht viele andere einheimische Vögel, wie Tieke, Kakas, Tuis und weitere beobachten können. Es gab auch ein paar Ausblicke auf Teile des Geländes und es erinnert uns irgendwie ziemlich an eine Urwelt, in der auch Dinos rumlaufen könnten. Gut, streng genommen sind die Vögel Nachfahren der Dinos und die Tuataras bzw. die zugehörige Gruppe hatte seine Blütezeit vor etwa 150 Millionen Jahren während der Jura und alle angehörigen der Gruppe starben mehr oder minder zusammen mit den Dinos aus.
Auf dem Weg kamen wir natürlich auch nochmal an den Tuataras und Takahe vorbei. Sehr schön war am Nachmittag, dass sehr viel weniger Leute da waren und somit die Natur und die entsprechenden Geräusche nochmal dominanter war.
Auf dem Rückweg zum Besucherzentrum haben wir dann noch eine Überraschung gehabt, da ein sehr kleiner Tuatara nur wenige Meter vor dem Ausgang auf dem Weg saß. Der war echt niedlich und völlig merkbefreit. Damit er nicht überlaufen wird, haben wir direkt am Eingang Bescheid gesagt und die haben auch direkt dafür gesorgt, dass ein Ranger vorbeikommt. Da sie selbst aber auch normalerweise so kleine Exemplare nicht sehen, sind sie auch schnell hingegangen.

Mittlerweile war es auch schon fast 17 Uhr. Damit haben wir doch etwas mehr Zeit dort verbracht als wir eigentlich erwartet hatten. Also sind wir zurück zum Motel gefahren und haben uns ziemlich direkt auf dem Weg in die Stadt zum Essen gemacht. Wir waren alle recht hungrig, so dass es gut war, dass ein geeignetes Restaurant dicht am Motel war.

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