Montag, 18. März 2019

Rotorua und Te Puia

Wir waren heute Morgen ziemlich erstaunt, dass das Hotel tatsächlich Vorhänge hat, die einigermaßen dunkel machen. Und dementsprechend konnten wir auch mal wieder 'normal' lange schlafen. Im Endeffekt waren wir damit also um 08:30 Uhr beim Frühstück, das im Zimmerpreis inklusive ist. Das ist ein für neuseeländische Verhältnisse ziemlich umfangreiches kontinentales Frühstück. Wir haben hier ne Weile gesessen, geschmaust und uns überlegt, wie wir den Tag begehen wollen.

Das Wetter sollte aufklaren und dementsprechend haben wir uns überlegt, dass wir nochmal durch Rotorua gehen wollen. Das beinhaltet den Weg entlang des Sees, den Stadtpark und die Innenstadt. Also sind wir losgegangen, sind am See entlang zum Stadtpark und haben dort unsere Runde über die geothermalen Löcher mit blubberndem Schlamm und kochendem Wasser gemacht. Weiter ging es in die Innenstadt, wo wir beschlossen haben, dass wir uns nochmal die Essensstraße anschauen könnten. Das haben wir gemacht und wurden hinterhältigst von einem Eiscafé überfallen. Man kennt das ja, dass da plötzlich ein Eiscafé ankommt, einen anhält und dazu zwingt ein Eis zu kaufen. Tja, so standen wir da mit unserem Eis, während die Sonne rauskam. Damit war die Priorität, dass wir das Eis sicher aufessen, was am Seeufer auf einer Bank hervorragend ging. Da die Wolken sich einigermaßen gelöst hatten, haben wir beschlossen, dass wir nochml am See in Richtung Museum gehen. Also haben wir das gemacht und somit die Strecke in diesem Urlaub bei strömenden Regen, Bewölkung und Sonnenschein gesehen. Interessant war allerdings, dass ein Holzsteg, über den wir 1,5 Stunden vorher noch rübergegangen sind, plötzlich geschlossen war. Ob die Sicherheit so plötzlich herabgesetzt war, wollen wir mal lieber nicht bedenken. Wir sind dann durch die Innenstadt zurück ins Hotel gegangen, wobei wir jetzt nochmal die Augen nach netten Souvenirs offen halten. Die mitgebrachten Klamotten werden ja nicht besser und der freiwerdende Platz kann dann ja anderweitig genutzt werden.


Im Hotel haben wir festgestellt, dass wir möglichst zügig wieder losfahren sollten, da wir im Te Puia eine Buchung hatten. Zur Erläuterung: Te Puia sind hier ein geothermales Gelände direkt am Rand von Rotorua. Dieses Terrain gehört einem lokalen Maori-Stamm und betreibt darauf nicht nur die Instandhaltung der Einrichtung zur Besichtigung der Geysire, Kalksinterterrassen und Matschlöcher, sondern hat dort auch weitere Einrichtungen, um die Kultur der Maori zu erhalten und präsentieren. Es gibt zum Beispiel eine Ausbildungsstätte für Flachsweben und Holzschnitzereien. Es gibt ein Kiwi-Haus, in dem 2 Kiwis untergebracht sind, die man sich anschauen kann. Ein typisches Meeting House gibt es auch und es werden auch kulturelle Shows gezeigt. Und es gibt natürlich auch eine Abendveranstaltung, wie wir sie bisher 3 mal mitgemacht haben.
Wir haben jedenfalls erstmal das Gelände besichtigen können. Da wir durch den Stadtbummel allerdings doch etwas mehr Zeit verloren hatten, war die Zeit zur Besichtigung etwas knapp. Glücklicherweise gab es aber auch eine Führung für uns, die uns an die wichtigsten Punkte nochmal gebracht hat. Die ging etwa 1,5 Stunden und war sehr interessant.


Im Anschluss an die Führung ging es zur Abendveranstaltung. Bevor man Te Puia erneut betreten durfte, musste man sich bei den Gastgebern melden, die einem eine Tischnummer genannt haben. Sobald man das Gelände wieder betreten hatte, wurde man auf einem zentralen Platz versammelt, begrüßt und zunächst in kleinere Gruppen eingeteilt. In diesen kleineren Gruppen konnte man sehen, wie das Essen zubereitet wird. Danach hat man sich vor dem Meeting House wieder mit allen versammelt und die traditionelle Begrüßung gemacht. Die fanden wir hier eindeutig am schwächsten. Da fehlten Erklärungen, die wir bei allen anderen jeweils hatten und insgesamt wirkte das bedeutungslos. Danach gab es die kulturelle Aufführung. Da waren zwar auch der Poitanz und der Haka und so dabei, aber die Erläuterungen fehlten massiv. Zu den Waffen und Angriffsmustern gab es ein paar Erklärungen, aber auch eher zurückhaltend. Hier wurde übrigens nicht nur vorgeführt, sondern für den Poitanz mussten auch ein paar Damend aus dem Publikum mitmachen, die von den Maori ausgewählt wurden, sofern sie sich nicht vorher freiwillig gemeldet haben. Ebenso gab es das für die Männer beim Haka, oder besser Touristen-Haka. Leider musste ich da auch mitmachen, da mich einer der Krieger noch in letzter Sekunde gesehen hat. Naja, hab ich mich auf der Bühne in der hintersten Ecke mit zum Affen gemacht. Das habe ich beim Tamaki ja auch schon mal machen dürfen, auch wenn wir da nur eine kleine Gruppe waren und alle Männer mitmachen mussten. Danach ging es zum Essen. Man saß mal wieder mit fremden Menschen an Tischen und hatte somit einen gewissen Unterhaltungszwang. Wir saßen am Rand und hatten somit nur ein Paar neben uns, das in einem ähnlichen Alter wie wir waren. Sie kamen aus Berlin und da sie beide auch mit Satelliten etwas zu tun haben, war das mit dem Gespräch nicht sonderlich schwierig. Das Essen haben wir als das beste im Vergleich mit den anderen wahrgenommen.
Nach dem Essen ging es nochmal im Dunkeln zum Geysir, an dem man noch eine heiße Schokolade bekommen hat und konnte den angestrahlten Geysir bestaunen. Er war allerdings nur semi-motiviert. Glücklicherweise hatten wir den heute Nachmittag schon etwas beeindruckender erlebt.

Es war interessant, mal dieses geothermale Gebiet zu sehen und auch diese Abendveranstaltung mal zu sehen. Grundsätzlich hatten uns die meisten lokalen Beschäftigten in der Touri-Branche von Te Puia abgeraten. Man merkt Te Puia an, dass es auf die 'kurz hier, alles sehen und wieder weg'-Leute ausgelegt ist. Man kann Kiwis sehen, was von der Maori-Kultur erleben (auch wenn man nur Tagesgast ist) und ein geothermales Gebiet anschauen. Somit hat man mit einem Programmpunkt gleich mehrere Sachen erlebt. Es gibt hier definitiv spannendere und schönere geothermale Gebiete. Es gibt sehr viel stimmungsvollere Abendveranstaltungen. Und es gibt auch nettere Orte, an denen man mehr über Kiwis erfährt. Wenn man allerdings nur sehr wenig Zeit hat, kann man hier schon hingehen. Man muss allerdings halt auch auf Touri-Horden eingestellt sein. Insgesamt würden wir eher nicht nochmal hierhin gehen, sondern uns lieber die Zeit nehmen, die schöneren, anderen Orte zu besuchen.

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