Freitag, 30. November 2018

Dieser Wald ist alt

Heute haben wir unsere Tour durch das Nordland Newseelands weitergeführt, indem wir von Paihia an der Ostküst an die Westküste gefahren sind, um unseren nächsten Stopp im Waipoua Kauri Wald zu machen. Kauribäume sind eine sehr alte Baumart, die bereits in dem Jurassic-Zeitalter existierte, also irgendwo bis zu 200 Millionen Jahre alt. Nun existieren nur noch etwa 1% der ursprünglichen Kauriwälder in Neuseeland und diese werden massiv geschützt. Ein paar besondere Exemplare haben die Maoristämme allerdings zugänglich gemacht.

Wir sind also erstmal die 2 Stunden zu dem ersten Kauribaum im Waipoua Wald gefahren. Direkt davor gibt es einen kleinen Parkplatz und eine Station zum Schuhereinigen. Das ist insofern wichtig, da es eine Krankheit gibt, die bereits mehrere Kauris dahingerafft hat. Übertragen wird sie über Sporen und Dreck an den Schuhen. Dementsprechend muss man erstmal seine Schuhe ordentlich reinigen, bevor man überhaupt auf die Promenade darf. Hier geht man dann ein paar Meter durch den Wald und steht dann vor Tane Mahuta, dem Lord of the Forest. Hier von einem Baum zu sprechen, wird diesem Lebewesen einfach nicht gerecht. Es ist der größte Kauribaum und auch wenn das Alter unbekannt ist, geht man davon aus, dass er etwa 2000 Jahre alt ist. Dass die Maori diesen Baum nach einem ihrer Götter benannt haben, ist da wirklich nicht verwunderlich. Meines Erachtens lässt sich mit Worten nicht beschreiben, wie es ist, diesen Baum vor sich zu sehen.

Einen Kilometer weiter gibt es einen weiteren besonderen Kauribaum. Der steht allerdings nicht direkt an der Straße. Man muss dafür etwa 25 Minuten Gehweg pro Richtung einplanen. Das haben wir entsprechend gemacht. Zwischendurch gab es noch eine Abzweigung zu den 4 Schwestern. An dem Punkt stehen 4 Kauribäume direkt nebeneinander im Rechteck. Normalerweise stehen die Kauris etwas weiter verteilt und insofern ist es etwas besonderes. Das eigentlich Ziel war dann aber Te Matua Ngahere, der Vater des Waldes. Er ist der zweitgrößte lebende Kauribaum nach Tane Mahuta. Er ist allerdings breiter als Tane Mahuta. Auch dieser Baum ist faszinierend und wenn man sich einige abgebrochene Äste anschaut, dann stellen die im Normalfall ganze Bäume dar. Diese Bäume sind einfach unglaublich fazinierend. Und man fühlt sich echt klein und bedeutungslos daneben.

Es wird übrigens versucht, wieder den Kauriwald etwas aufzuforsten. Allerdings ist das nicht gerade einfach, da die Bäume sehr empfindlich sind. Dementsprechend muss erst die Umgebung mit einheimischen Gewächsen stimmen, bevor man einen Setzling pflanzen kann und der dann auch eine Chance hat zu überleben.

Im Anschluss haben wir in Dargaville eine Mittagspause eingelegt, bevor wir den restlichen Weg nach Warkworth gefahren sind. Warkworth liegt recht praktisch auf dem Weg zu unserem morgigen Ziel. Wir haben hier auch bereits vor fast 10 Jahren Halt gemacht, wobei wir zufälliger Weise wieder im gleichen Hotel sind. Selbst unser Frühstückscafé von letztem Mal scheint noch da zu sein. Der Ort ist zwar etwas gewachsen, aber insgesamt immer noch ziemlich klein.

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