Dienstag, 29. Januar 2019

Hangi in Waitangi

Obwohl wir heute morgen in Kaitaia gefühlt total getrödelt haben, sind wir irgendwie früher als sonst losgekommen. Da wir heute allerdings nur eine recht kurze Strecke zurücklegen mussten, war das eigentlich gar nicht mal so praktisch. Egal, man findet hier ja eigentlich immer überall was zu tun.

So sind wir also auf dem State Highway 10 an der Küste entlang in Richtung Süden gefahren. Naja, eigentlich erst in Richtung Osten und dann ein bisschen in Richtung Süden. Wir hatten uns eine Stelle herausgesucht, wo man einen kleinen Spaziergang machen können sollte. Leider war das so blöd ausgeschildert, dass wir fröhlich vorbei gebrettert sind. Direkt einfach so halten und drehen wollte ich dann auch nicht, da die Polizei gerade hinter uns fuhr. Na gut, also haben wir eine andere Idee gehabt. Die hätte einen Aufstieg von 200 Metern bedeutet, was aber völlig ok ist und auch sonst war der Weg als einfach eingestuft. Glücklicherweise kann Julia lesen und so hat sie die Wegbeschreibung durchgelesen. Zum Ende hin hätte man sich an Ketten hochziehen müssen. Das hätte ich zwar grundsätzlich sehr geil gefunden, aber da wir bereits um 09:30 Uhr 27°C hatten, haben wir das doch verworfen. Am Ende haben wir uns dann für den Ort Kerikeri entschieden.

In Kerikeri haben wir uns den Verteidigungshügel und die angrenzende Maorisiedlung angeschaut. Man sieht eigentlich nur noch ein paar Schilder und eine große Fläche, aber da an mehreren Stellen Müllgruben gefunden wurden, kann man ziemlich genau sagen, was da oben mal war. Zusätzlich haben wir über die Maoristämme und deren Kriege etwas erfahren. Auch hat sich hier ziemlich viel andere Geschichte abgespielt, die ich allerdings nicht zitieren werde. Kerikeri hat zusätzlich das älteste Steingebäude Neuseelands. Wir sind an dem Gebäude vorbeigegangen, um dann auf der anderen Seite des Flusses noch ein bisschen am Fluss zu spazieren. Dieser Weg führte in einen Kauriwald, wobei hier jetzt keine alten Riesen stehen. Der Weg war nett und führte uns zu einem Wasserfall. Man hätte auch noch ein paar Kilometer weiter zu einem weiteren Wasserfall gehen können, aber wir haben beschlossen, dass wir lieber weiterfahren. Schließlich war mittlerweile die Mittagszeit erreicht.


Von Kerikeri ging es dann zu den Waitangi Treaty Grounds. Hier haben wir das Hangi für heute Abend bezahlt und unseren Shuttleservice zu einer anderen Stelle bestellt. So mussten wir nur 50 Meter statt 1 km heute Abend gehen. Wenn man ein Hangi bucht, ist der Eintritt ebenfalls bezahlt. So sind wir nochmal über das Gelände gegangen, wobei wir auf die geführte Tour sowie die Verstellung verzichtet haben.


Der nächste Stop war dann unser Motel in Paihia. Dort haben wir eingecheckt und erstmal ein paar Minuten nichts getan, bevor wir einen Spaziergang durch Paihia gemacht haben. Dabei sind wir über einen Kunsthandwerkermarkt gestolpert, bei dem es einige sehr geniale Stücke gab. Insbesondere einige Bilder mit Maori- und Neuseelandmotiven, die durch Sand und Edelsteine von bestimmten Orten verziert waren, waren äußerst genial. Allerdings kann man die nicht ordentlich mitnehmen und der Versand kostet ordentlich. Ansonsten war es auch zum Teil interessant die verschiedenen Ideen zu sehen. Dieser Ort hat uns ja schon beim Besuch mit Julias Eltern gefallen und wir mögen ihn weiterhin.

Um 17:30 Uhr wurden wir von dem Shuttle für das Hangi, also das traditionell zubereitete Essen mit der kulturellen Show und dem Konzert, abgeholt. Hier waren wir etwa 40 Leute und somit im Vergleich zu den anderen Hangi angenehm klein. Erst wurde uns gezeigt, wie das Essen zubereitet wird, wobei hier die moderne Variante mit Metallkörben existiert und nicht mehr irgendwelche Flaxbehälter benutzt werden müssen. Danach ging es durch den Busch, wo 3 vorher gewählte Stammesführer sich den Kriegern stellen und deren Friedensangeboten zustimmen mussten. Das war insofern toll gemacht als dass man an einigen Stellen im Busch nicht genau wußte, wo die eigentlich stehen und von wo der Krieger jetzt wirklich scheinangreifen wird. Im Prinzip musste man sich nur vorstellen, dass man als Fremder gerade mit seinem Schiff gelandet ist und sich nun seinen Weg durch den Wald bahnt. Am Versammlungshaus wurden wir entsprechend herein gebeten und dort gab es eine kulturelle Aufführung und Konzert. Das war im Vergleich zu den anderen Shows unserer Meinung nach die beste Aufführung. Sie unterscheidet sich auch signifikant von der Show tagsüber, bei der halt Waffen und Pois und alles mögliche andere vorgestellt und erklärt werden. Dies ist natürlich bei den anderen Hangi-Anbietern in der Abendshow mit drin. Hier haben sie nun noch weitere Sachen gemacht und stimmlich sind die einfach klasse. Die anderen in Rotorua waren zwar auchc gut, aber das hier ist ne Nummer besser. Im Anschluss an die Show gab es dann das eigentlich Hangi. Das Essen hat eine vernünftige Auswahl an Sachen gehabt und hat super geschmeckt. Selbst das Schaf hat nicht nach Schafsstall geschmeckt. Also so gar nicht. Mit den Leuten am Tisch ließ sich auch problemlos Konversation betreiben und die Zeit gingg erstaunlich schnell rum. Um 21 Uhr haben wir uns dann vom Shuttle wieder zurückbringen lassen.

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