Mittwoch, 30. Januar 2019

Von Löchern in Felsen und einem mächtigen Baum

Heute mussten wir in Paihia mal wieder mit Wecker aufstehen. Wir haben uns nämlich gestern bei dem Streifzug durch den Ort für eine kleine Bootsfahrt entschieden. Dafür mussten wir um 08:45 Uhr am Pier bereit stehen und natürlich wollten wir auch auf unser Frühstück und das Frühstücksei dazu nicht verzichten. So standen wir also entsprechend rechtzeitig am Pier, wo ein bisschen Chaos war. Es gibt nämlich mehrere nahezu zeitgleiche Abfahrten des Anbieters, die allerdings unterschiedliche Sachen machen. Und 2 getrennte Schlangen zu bilden wäre zu einfach. Also geht lieber immer jemand rum und sagt vorab, wer auf Pier 7 und wer auf Pier 8 muss. Das hat dann auch doch ziemlich gut funktioniert und so kamen wir auf unser Boot. Wir finden es übrigens spannend, dass Paihia von Kreuzfahrtschiffen angelaufen wird. Allerdings müssen die Leute immer unabhängig von der Schiffsgröße ausgebootet werden. Gestern lag ein relativ kleines im Hafen, heute war die Ovations of the Sea mit über 4000 Gästen dort. Dass die das dort logistisch mit den ganzen Touren hinbekommen, finde ich durchaus bemerkenswert. Schließlich muss man auch erstmal genug Busse und Fahrer zusammengetrommelt bekommen.

Unsere Fahrt ging dann durch die Bay of Islands an mehreren Inseln vorbei, wobei unser Skipper jede Menge Audiokommentare zu unterschiedlichsten Themen gegeben hat. Er war auch gut verständlich und so eine Bootsfahrt mögen wir ja eigentlich immer. Das erste Ziel unserer Fahrt liegt fast 30 km nördöstlich vor Paihia. Dort gibt es die Insel Mutokokako bzw. Hole in the Rock, also das Loch im Felsen. Dabei handelt es sich um eine Felsinsel, die durch die Plattentektonik über die Zeit hochgedrückt wurde. Das Wasser hat an diesem Fels genagt und so eine 18 Meter hohe Passage reingefräst. Übermäßig breit ist dieses Loch nicht, aber wir konnten mit dem Schiff durchfahren. Wieder zurück auf der Ausgangsseite kann man neben dem Loch das nächste Werk des Wassers betrachten. Noch ist es eine Höhle, aber auch die dürfte irgendwann ein Loch im Fels werden.
Weiter ging es nun auf der anderen Seite der vorher gesehenen Inseln nach Urupukapuka in die Otehei Bucht. Hier hat das Boot für eine Stunde festgemacht und man hatte verschiedene Möglichkeiten, wie man seine Zeit auf der Insel verbringen konnte. Wir haben nicht das Café oder den Strand gewählt, sondern sind lieber einem der Wanderwege gefolgt. Dieser hat uns wunderschöne Sichten auf verschiedene Buchten der Insel und Nachbarinseln gegeben. Diese und die Nachbarinseln werden derzeit übrigens von Ratten, Mäusen, Hermelinen und ähnlichen Landräubern gesäubert, eingeschlepptes Unkraut wird entfernt und einheimische Pflanzen gepflanzt. Die Entdecker von damals beschrieben diese Inseln nämlich mit dem ohrenbetäubenden Gesang der Vögel. Und dieses soll wieder hergestellt werden. Die ersten Vögel wurden bereits dort ausgewildert. Natürlich fehlen noch viele Spezies und auch einheimische Flora fehlt noch an vielen Stellen. Aber die ersten Schritte scheinen schon ganz gut zu funktionieren.
Nach der Stunde haben wir abgelegt und sind nach Russell gefahren. Dieser Ort liegt auf der gegenüberliegenden Halbinsel von Paihia etwa 4 km über das Wasser entfernt. Mit dem Auto braucht man jedoch 1,5 Stunden um dort hinzukommen. Insofern gibt es hier auch Fährservice. Man hätte hier aussteigen und dann eine Fähre wieder zurücknehmen können. Da wir allerdings noch weiter wollten, sind wir zurück nach Paihia gefahren.
Während der Bootsfahrt haben wir nicht nur die obligatorischen Möwen gesehen, sondern auch Tölpel, Sturmvögel, Pinguine und Delfine. Das war schon toll, die zu sehen.

Wir hatten übrigens Glück mit dem Wetter. Es war eigentlich Niesel vorhergesagt, aber im Endeffekt war es nur bewölkt. Warm ist er hier derzeit sowieso mit 27-31°C tagsüber im Schatten. Aber wir müssen ja auch langsam für Australien trainieren, auch wenn wir immernoch hoffen, dass die Hitzewelle dort abgeflaut ist, wenn wir ankommen.

Nach der Bootsfahrt haben wir unser Auto geholt und haben uns auf den Weg in den Waipoua Forest gemacht. Dort steht der größte Kauribaum, der den Namen Tane Mahuta bekommen hat und somit nach der Maori-Gottheit der Wälder und Vögel benannt ist. Am Anfang unserer Reise hier waren wir ja mit Julias Eltern bereits hier und haben uns quasi vorgestellt. Nun haben wir uns also wieder abgemeldet und angekündigt, dass wir in ein paar Tagen sein Reich verlassen. Dieser Baum ist immer wieder faszinierend zu sehen.


Wir waren am Überlegen, ob wir noch einen anderen Spaziergang in diesem Wald machen, haben uns im Endeffekt wegen der bereits fortgeschrittenen Zeit aber dagegen entschieden und sind stattdessen zu unserer Unterkunft nach Dargaville am Fluss Wairoa gefahren. Hier haben wir eingecheckt, einen wirklich guten Thai gefunden und sind noch einkaufen gefahren, bevor es dann ins Motel zurück ging. Richtig viel spazieren kann man hier nicht so wirklich, auch wenn es einen kleinen Weg am Fluss entlang gibt.

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