Sonntag, 20. Januar 2019

Lake Tutira und Wairoa

Unsere heutige Etappe ging zunächst von Napier zum See Tutira. Dieser liegt direkt am State Highway 2 und somit auf unserem Weg gen Nordosten. Wie in den letzten Tagen bereits haben wir heute ebenfalls nur eine Strecke von knapp 2 Stunden. Dementsprechend macht es durchaus Sinn, auf dem Weg liegende Sachen mit anzuschauen.
Dieser See hat dafür eine Menge Wege im Angebot, die von 30 Minuten bis 5 Stunden gehen. Wir haben uns für einen 2-Stunden-Weg entschieden, der allerdings sehr pessimistisch abgeschätzt war. Direkt am Anfang des Sees konnte man einen Pa, also einen Verteidigungshügel der Maori betreten, von dem man die komplette Sicht über den See und nur den einen Zugang über Land hat. Wir haben allerdings nichts verteidigt, sondern lieber die Aussicht genossen. Dann ging es über Farmland, auf dem Schafe und Puten unterwegs waren und vor uns geflüchtet sind. Weiter ging es dann in einen Pinienwald, der in der 80er Jahren gepflanzt wurde, um der Erosion Einhalt zu gebieten. Das hat auch gut funktioniert. Zusätzlich sollen die Bäume nach 30-40 Jahren abgeholzt und verkauft werden. Mit dem entsprechenden Geld sollen dann neue Bäume gepflanzt werden, wobei der Trend zu einheimischen Hölzern geht. Zurück ging es dann noch an einem Feuchtgebiet entlang zum See. Auf dem Weg wurden wir von Tuis und Fantails begleitet und auch einen Eisvogel konnten wir beobachten. Spatzen waren natürlich auch vorhanden. Allerdings waren wir statt nach 2 Stunden bereits nach 1:10 Stunden zurück. Und dabei haben wir uns durchaus an einigen Stellen Zeit gelassen. Aber gut, wir haben schon häufiger mal festgestellt, dass wir selbst mit intensivem Gucken eher an unteren zeitlichen Abschätzungen des Department of Conservation liegen.


Nun ging es weiter zu unserem Ziel Wairoa. Dieser Ort liegt am Fluss Wairoa und ist ein Dorf, in dem es nicht allzu viel gibt. Also es gibt schon eine Touri-Info, ein paar Läden, in denen man Essen bestellen und mitnehmen kann, ein Museum und so. Insgesamt ist es aber eher ein Dörfchen, in das die Bauern der Umgebung kommen, wenn sie was erledigen wollen. Laut Wikipedia gibt es seit 2014 auch Entwicklungspläne, um High-Tech-Industrie hier anzusiedeln. Und so ist die erste Raketenstartplattform Neuseelands in diesem Distrikt angesiedelt und 2017 gab es den ersten Test-Launch einer neuseeländischen Rakete, die Satelliten in den Low Earth Orbit schicken kann. Mittlerweile gab es auch bereits kommerzielle Flüge und nicht nur Testflüge. Allerdings habe ich das auch gerade eben erst von Wikipedia erfahren ;).
Bevor wir bei unserer Übernachtung angekommen sind, haben wir erstmal in der Touri-Info Halt gemacht und nachgefragt, was es denn hier rundherum so gibt. Natürlich hatten wir vorher schon mal geschaut, aber ein paar persönliche Empfehlungen sind ja auch immer noch ganz nett. Wir haben viele Infos und Material bekommen und im Anschluss haben wir dann eingecheckt. Im Prinzip sind wir im Hinterhaus bei einer netten Familie. Wir vermuten, dass das früher das eigentlich Haus war, bevor die Kinder geboren wurden. Allerdings ist das noch eine reine Vermutung und nicht verifiziert. Aber es gibt auch 2 Hühner und 2 Hunde hier. Bevor ich Sachen einräumen konnte, mussten natürlich erstmal die Hunde gestreichelt werden und selbst Julia hat den einen Hund gestreichelt. Danach haben wir das Dorf erkundet und den Flussweg zum Meer gemacht. Das sind pro Richtung etwa 5 km und das passte zeitlich ziemlich gut in unseren Plan. Der Fluss ist recht schlammig und da am Rand derzeit Warnschilder ob der schlechten Wasserqualität stehen, haben wir vom Reinhalten der Füße mal lieber abgesehen.
Auf dem Rückweg haben wir unser Abendessen im Supermarkt gejagt und hier zubereitet. Das war mal wieder echt nett, selbst kochen zu können. Denn nur weil in einer Beschreibung 'Küchenzeile' steht, heißt es nicht, dass man auch Kochplatten hat. Allerdings ist damit meistens durchaus eine Mikrowelle gemeint, was aber nicht ganz in unsere Definition von Kochen passt. Wir haben dann noch das Infomaterial für die morgigen Möglichkeiten durchgesehen und einen groben Plan gemacht. Mal schauen, ob der Plan dann morgen auch passt oder ob der etwas zu sportlich gewählt ist.

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