Mittwoch, 9. Januar 2019

Wanderung am Mount Taranaki

Das Bett in unserem Motel ist unglaublich bequem und so haben wir für unsere Verhältnisse recht lange gebraucht, zu Frühstücken und dann loszukommen. Glücklicherweise hetzt uns ja auch keiner.

Wir sind in New Plymouth. Die Stadt liegt etwa 25 Minuten vom North Egmont Visitor Center entfernt, das wiederum im Egmont National Park liegt. Das Zentrum dieses Nationalparks ist der Mount Taranaki. Wie es hier in Nationalparks so üblich ist, gibt einige lohnende Wanderwege, die von 'mit Kinderwagen' bis 'Mehrtageswanderung' alles bieten. Online kann man beim Department of Conservation die ganzen Wege sich vorab anschauen und dann entscheiden, was man machen möchte. Das haben wir bisher auch immer ganz gut hinbekommen. Hier konnten wir uns nicht so recht entscheiden. Also haben wir es uns einfach gemacht, sind in das Visitor Center gefahren und haben einfach mal gefragt, welcher Weg denn so zu empfehlen wäre, wenn man 3-4 Stunden gehen wollte. Die Bedienstete hat uns direkt den Tahurangi Translator Tower Loop Track empfohlen. An einer Stelle hat sie darauf hingewiesen, dass es recht steil ist. Ansonsten sah der Weg auf der Karte nett aus und so haben wir uns auf den Weg gemacht.

Das erste Stück zum Tahurangi Translator Tower ist identisch mit dem Weg auf die Bergspitze des Taranaki. Und dementsprechend geht es bergauf. Mal mehr, mal weniger steil, aber es geht konstant hoch. Nach gut 530 Höhenmetern und fast 1,5 Stunden Wanderung sind wir dort angekommen. Dabei haben wir verschiedene Vegetationszonen durchlaufen, die mit Wald starteten, dann in Buschland überging und dann am Ende eigentlich nur noch ein paar Gräser beinhaltete. Dabei hatten wir tolle Aussicht auf den Mount Taranaki und die Umgebung. Die Sicht auf die Umgebung wäre noch besser gewesen, wenn weniger Wolken da gewesen wären, aber auch so war das schon klasse. Vom Tower sind wir dann noch ein kleines Stück weiter hoch gegangen, bevor sich dann unser weiterer Track von dem Gipfelweg trennte. Wir konnten am Hang entlang gehen und es ging noch ein kleines Stück weiter hoch. Allerdings war das dann auch nur noch mal gut 50 Meter oberhalb des Towers.


Von dort ging es nun wieder bergab zum Visitor Center. Dabei ging das nun zwar auch konstant, aber gemächlicher bergab. Hier sind wir fröhlich am Hang dem leicht zuwachsenden Weg entlang gegangen, wobei wir immer mal wieder über ein paar Steine klettern durften, die mit irgendeinem Erdrutsch oder einfach so bei Regen runtergespült wurden. Direkt über uns konnten wir oft die Lavakante sehen, die von einem der Ausbrüch übrig geblieben ist. Sehr spannend war an einer Stelle dann ein recht steiler Abstieg über eine Leiter, ein paar Steine und eine weitere Leiter. Das haben wir bisher auch noch nicht allzu oft erlebt. Ansonsten musste man dem Weg halt immer weiter folgen. Zwischendurch durften wir noch über einen Hügelgrat gehen, wo es an beiden Seiten gut bergab ging. Insgesamt war der Weg aber definitiv gut machbar. Toll war hier natürlich auch die Aussicht. Wir haben uns auch entsprechend oft zum Mount Taranaki umgedreht, um den auch immer wieder anzuschauen. Im Tal konnte man dagegen sehr schön sehen, dass sich bei einem der Ausbrüche ein nahezu kreisrunder Lavabereich um den Berg gebildet hat, der deutlich dunkler als die dahinterliegende Umgebung ist. Nach eine Weile wurden wir vor die Wahl gestellt, den direkten Weg zurückc zu gehen oder den etwas längeren Weg über den Veronika Track zu gehen. Wir lagen gut in der Zeit und haben uns also für den längeren Weg entschieden. Die Wahl war aussichtstechnisch genial. Der Weg führt durch einen Wald, dessen Bäume massiv mit Flechten und Moosen behängt sind und es sehr viel von Märchenwald hat. Zum Gehen war er nur semi-angenehm, da er eigentlich aus keinem ebenen Stück bestand, sondern es nur Stufen nach oben oder unten gab. Kaum war man runtergegangen, ging es wieder hoch und dann ging es sofort wieder hinab.


Nach etwa 4 Stunden waren wir zurück am Visitor Center und haben auf die Anstrengung erstmal ein leckeres Heißgetränk, ein Eis und ein Brownie gehabt. Man muss sich die abgelaufenen Kalorien ja direkt wieder anfuttern. Der Weg an sich hätte vom Untergrund her teilweise schöner sein können, aber von den Aussichten und Vegetationszonen war das einfach unglaublich genial. Hätte man mir vorher gesagt, wie viel ich eigentlich bergauf und bergab gehe, hätte ich vermutlich direkt die Segel gestrichen, aber im Endeffekt war das zwar anstrengend, aber gut machbar. Und alles rundherum hat eh dafür entschädigt.

Bevor wir wieder nach New Plymouth zum Essen gefahren sind, haben wir erstmal geduscht und frische Klamotten angezogen. Das wäre ansonsten nicht so richtig ansprechend gewesen, denke ich. Ich habe ja gestern schon geschrieben, dass es hier essenstechnisch recht viel Auswahl gibt und so haben wir heute mal südindisches Essen probiert. Ein Großteil des für uns bekannten indischen Essens gehört eher zum nördlichen Indien und somit sind die Gewürzmischungen und auch Gerichte durchaus verschieden. Natürlich muss man sich ein bisschen darauf einlassen, aber auch das haben wir eindeutig für gut befunden.

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