Sonntag, 23. Dezember 2018

Sandymount und Dunedin

Wir haben es heute wieder ruhig angehen lassen. Wer regelmäßig liest, weiß, dass das meistens bedeutet, dass wir irgendwo eine gewisse Anstrengung dabei haben. Beim Frühstück haben wir uns einen Weg in der Nähe herausgesucht, der über Schafsweiden, durch nativen Busch und ein bisschen Wald geht, wobei man tolle Aussicht auf verschiedene Buchten und Wattbereich haben soll.

Also sind wir zum Parkplatz gefahren, wobei die Straße nach kurzer Zeit eine Schotterstraße wurde. Da wir sie für hiesige Verhältnisse aber als gut in Schuss betrachtet haben, sollte das mit dem Mietwagen kein Problem sein und somit sind wir die mehreren Kilometer eher einspurige Schotterstraße gefahren. Der recht kleine Parkplatz war schon mit den dortigen Autos recht gut belegt, wobei natürlich wieder diverse Leute über 1,5 Parkplätze geparkt haben, auch wenn dafür keine Notwendigkeit bestand. Sowas kann mich ja zum Glück überhaupt nicht nerven. Aber wir haben dann an der Seite irgendwo doch noch unser Auto abstellen können und sind dann den Sandymount Track gegangen. Der Weg hat gehalten, was er versprochen hat. Die Aussicht war absolut grandios und wir haben eine spannende ausgewaschene Höhle zum Meer gefunden. Kurz nach der von oben zu betrachtenden Auswaschung wurde der Weg etwas matschig und sumpfig, aber man konnte ihm durchaus noch folgen. An einer Abzweigung standen wir dann vor der Wahl entweder zum Parkplatz über einen Aussichtspunkt auf dem Gipfel des Sandymounts zurückzugehen oder alternativ zum Sandfly Beach hinabzusteigen. Zu dem Zeitpunkt waren wir auf etwa 230 Meter Höhe und somit war uns klar, dass wenn wir zum Strand hinab gehen, wir den Weg auch wieder hinauf müssen. Also sind wir hinab gegangen, was mehr oder minder bedeutete, dass wir die Höhenmeter über 2 km über Sand gegangen sind. Manchmal war der Sand einigermaßen fest, manchmal wie von unseren Dünen bekannt eher tief einsinkend. Zusätzlich war auf der ersten Hälfte recht viel Botanik in den Weg gewachsen. Man hat den Weg zwar noch erkannt, aber man musste sich schon eher durch die Pflanzen schlagen. An den freien Stellen und mit dem lockeren Sand war es unglaublich lustig runterzuhüpfen und -rutschen. Auf etwa 100 Meter Höhe haben wir diverse Fußspuren von Pinguinen gesehen, wenn auch keine Pinguine selbst. Aber irgendwie hat es was, wenn man Spuren findet und sie direkt lesen kann. Ein Stück näher am Strand sind wir dann etwas vorsichtiger geworden, da dieses Dünengebiet prinzipiell den Seelöwen gehört und die gerne mal im hohen Gras liegen. Normalerweise schlafen sie tagsüber und sind eher in der Nacht aktiv, aber das kann trotzdem bedeuten, dass sie zwischendurch sich mal woanders hinlegen wollen. Der Strand war komplett traumhaft. OK, es waren halt Seelöwen am Strand und im Wasser, so dass man vom Schwimmengehen vielleicht Abstand nehmen sollte. Nachdem wir die Tiere und die Gegend bewundert haben, haben wir uns wieder an den Aufstieg gemacht. Vor dem hatten wir gehörigen Respekt, denn konstant 300 Meter (bis zum Gipfel des Sandymount) im Sand hinaufzugehen, ist doch eher anstrengend. Wir haben uns aber mal daran gehalten, langsam zu gehen und erstaunlicherweise waren wir oben signifikant fitter als sonst immer. Wer hätte das nur gedacht. Anstrengend war es trotzdem. Im Endeffekt ging es auch erstaunlich zügig. Allerdings war die Aussicht auf dem Gipfel durch die Hohe Botanik nur so halb vorhanden. Aber selbst die halbe Aussicht war klasse. Nun ging es zurück zum Parkplatz.


Als nächstes sind wir nach Dunedin in das Zentrum gefahren. Groß ist die Stadt nicht, aber es gibt mal erstaunlich viele hübsche Gebäude hier. Das ist in Neuseeland wirklich selten, da viele Städte einfach nur funktional gebaut wurden. So sind wir ein bisschen durch die Straßen mäandert. Da wir ein bisschen Energie tanken mussten, haben wir zum Glück auch einen Süßigkeitenladen gefunden, der Eis verkauft hat. Und wenn Neuseeländer 2 Kugeln Eis anschreiben, dann meinen sie eher 4-6 Kugeln europäischer Größe. Das war sehr beeindruckend und fast schon anstrengend zu essen. Aber nur fast.


Nach unserem Stadtbesuch haben wir noch einkaufen müssen. Glücklicherweise haben die Lebensmittelläden täglich geöffnet, was bei unseer beschränkten Kühlmöglichkeit während der Fahrt durchaus praktisch ist. Direkt vor Weihnachten finden hier auch Weltuntergangseinkäufe statt, wobei das bei viel Besuch ja auch durchaus seine Relevanz hat. Und frische Sachen lassen sich nun mal schlecht mehrere Tage oder Wochen vorher einkaufen. Da wir morgen weiterfahren und unsicher sind bis wann der Supermarkt geöffnet hat, haben wir jedenfalls schon mal Sachen für morgen Abend mit eingekauft. Und da wir am Dienstag eine recht lange (und früh startende) Tour machen, macht es auch Sinn für den Tag schon Sachen zu haben, die man dann mit auf die Tour nehmen kann. Somit haben wir uns mit der Einkaufsmenge bei den Einheimischen gut eingereiht.

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