Donnerstag, 27. Dezember 2018

Gletscher

Auch wenn der Strand in Haast Beach sehr hübsch war und man nachts die Milchstraße sehen konnte, mussten wir heute weiterfahren. Da wir gestern von der Ostküste kamen, hätte es nicht viel Sinn ergeben, wieder zurück zu fahren. Also ging es weiter entlang der Westküste in Richtung Norden. Es gab ein paar kleinere Fotostopps, bevor wir zu dem ersten Ziel, dem Fox Gletscher gekommen sind.

Am Fox haben wir uns einen Parkplatz gesucht und sind die knapp 2 km zum Gletscher gegangen. Der Weg führt über einen Schotterweg durch das vom Gletscher freigelegte Tal. Rundherum sind überall Felsabbrüche, Flüsse und jede Menge Schotter. Da dieser Gletscher nur wenige 100 Meter über dem Wasserspiegel liegt, wandert man auf dem Weg auch durch hiesige Waldgebiete bzw Bewuchs. Zusätzlich sind entlang des Weges mehrere Infotafeln aufgestellt, die beschreiben, wie weit der Gletscher zu welchem Zeitpunkt zurückgegangen ist. Auf dem Rückweg stehen entsprechend Schilder, was man gegen den Klimawandel (zumindest teilweise) machen kann. Der Gletscher selbst hat hier relativ wenig von der typischen gletscherblauen Farbe gehabt. Stattdessen war viel Dreck zu sehen. Vor 10 Jahren waren wir zwar auch beim Fox Gletscher, aber damals kamen wir auf dem Weg nicht allzu weit, da es zu sehr geregnet hatte. Damals gab es auch noch nicht diesen planierten Schotterweg, sondern nur eine Art geführten Trampelpfad.


Vom Fox Gletscher sind wir 25 km weiter zum Franz Josef Gletscher gefahren. Den haben wir vor 10 Jahren hervorragend ansehen können und waren sehr beeindruckt. Damals verlief der Weg vom Parkplatz durch das Flussbett des Gletschers, wobei man immer zu dem nächsten Pfahl gehen musste. Das ist mittlerweile ein bisschen anders. Vom Parkplatz gibt es nun auch einen geformten, planierten Schotterweg zum Gletscher. Zunächst führt er durch Wald, bevor man dann neben dem Flussbett zum Gletscher geht. Der Gletscher lag hübsch in der Sonne und hat ein großartiges gletscherblau gezeigt. Wir waren auch dieses mal sehr beeindruckt. Allerdings eher negativ. Abgesehen davon, dass der Weg langweiliger geworden ist, hat sich der Gletscher unglaublich weit zurück gezogen. Wir waren uns relativ sicher, wo der Gletscher vor 10 Jahren endete. Auf dem Weg haben wir dann gesehen, dass unsere Einschätzung korrekt war. Und das ist bestimmt 1 km vom jetzigen Standort entfernt. Insofern war dieser Besuch neben der glorreichen Präsentation des Gletschers erschreckend deprimierend. Der Weg vom Parkplatz zum Gletscher beträgt mittlerweile übrigens 3 km pro Richtung, womit man die Wegzeit mittlerweile wirklich mit einplanen muss, wenn man eine weitere Strecke mit dem Auto zurücklegen will.


Vom Franz Josef sind wir dann recht zügig nach Greymouth gefahren. Das lag nochmal gut 2 Stunden entfernt, wobei wir in Hokitika kurz gehalten haben. Das ist ein Dorf mit hübschen Gebäuden und tollem Fluss, der ins Meer fließt. Damit kommt ein gletscherblauer Fluss in das Salzwasser und sieht toll aus. Ansonsten kamen wir für unsere Verhältnisse erst relativ spät in Greymouth an und mit einkaufen und kochen zog es sich doch gut in den Abend. Aber es blieb doch noch ein bisschen Zeit für einen gemütlichen Abend.

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