Mittwoch, 14. Januar 2009

Rundfahrt durch das Nordland

Wie es sich für das subtropische Klima gehört, gab es in der letzten Nacht erstmal einen ordentlichen Regen. Wir hatten ein gemütliches Motelzimmer und konnten dem Regen zuhören und trocken bleiben.

Heute Morgen ging es dann zu den Abbey Caves. Diese Höhlen bestehen aus 3 Räumen, den Organ, Middle und Ivy Caves. Sie sind über einen überirdischen Weg jeweils zu erreichen und führen über saftige Wiesen und felsige Wälder. Dabei muss man auch diverse Zäune überqueren. Glücklicherweise haben sich die Kiwis hier ein Beispiel an den Engländern genommen und Stufen über die Zäune gebaut, wie man es u.a. aus dem Lake District kennt. Die Caves selbst sind öffentlich und man macht alles auf eigenes Risiko. Man muss dafür auch keinen Eintritt zahlen.
Wie im ersten Satz schon beschrieben, hat es in der Nacht ordentlich geregnet. Das führt natürlich dazu, dass die eh schon mit Moos überzogenen Steine und Baumwurzeln noch rutschiger wurden. Wir haben uns dann die Eingänge zu allen Räumen angeschaut und jeweils beschlossen, dass wir uns nicht hinunter trauen. Zumindest haben wir es als zu gefährlich eingestuft. Glitschige Steine herunterzuklettern ist nun mal nicht ganz ungefährlich und wir wollten unseren Urlaub (und das Leben) nicht aufs Spiel setzen. Kurz nach uns kamen noch 4 weitere Leute, wobei nur einer es gewagt hat herunterzugehen. Allerdings haben alle anderen auch ständig gesagt, dass derjenige es nicht machen sollte. Ob er am Ende wieder heil oben angekommen ist, wissen wir nicht, da wir noch einiges vor uns hatten.

Wir sind dann die 1 weiter in Richtng Norden gefahren. Das Ziel hieß hier Bay of Islands. Wenn man es ganz genau nimmt, hieß das Ziel Russell. Leider haben wir aber irgendwo eine Abfahrt verpasst und somit hätten wir nur noch mit einer Fähre hinfahren können. Wir haben dann kurzerhand beschlossen, dass die Bay of Islands auch von der anderen Seite schön genug aussieht und haben sie uns von Pahia aus angesehen. Ein imposanter Blick, nettes Wasser, viele Inseln. Mehr kann man dazu eigentlich auch nicht sagen. Wirklich hübsch. Wir fanden beide Lakes Entrance in Australien beeindruckender, auch wenn man dazu sagen sollte, dass wir dort mehr oder minder durch das Zentrum gefahren sind, während wir hier nur vom südlichen Ende aus geschaut haben.

Die nächste Station waren die Haruru Falls. Wie der Name schon sagt, sind es Wasserfälle. Auch dort war es wirklich hübsch. Im Winter dürften allerdings auch sie beeindruckender sein, da dann mehr Wasser im Fluss fließt.

Die Rundfahrt ging dann über die 11 und 12 nach Opononi und zu den Hokianga Heads. Die Heads sind der Hafeneingang, wo sich die Tasman Sea mit dem Hokianga trifft. Die eine Seite des Hafeneingangs ist übrigens eine Düne, während die andere Seite ein Berg mit Vegetation ist. Das Aufeinandertreffen des Meers mit dem Fluss ist übrigens ziemlich interessant. Man erkennt hervorragend bis wohin die Wellen des Meeres kommen und bis wohin die Flussströmung kommt. Absolut großartig anzusehen.

Von dort aus war es dann auch nicht mehr allzu weit zum Waipoua Kauri Forest. Das ist ein Wald, in dem die größten und ältesten Kauris (Bäume) stehen. Die Formulierung im Lonely Planet zu dem größten Kauri ist, dass dieser Baum nicht einfach angeschaut wird, sondern dass dem Betrachter eine Audienz gewährt wird. Und damit haben die Autoren absolut Recht! Tane Mahuta (so heißt dieser älteste und größste Kauri) ist wirklich riesig. Der Stamm ist 17,7 m hoch, insgesamt ist er 51,5 m hoch und hat einen Umfang von 13,8 m! Das Alter wird auf über 2000 Jahre geschätzt. Dieser Baum ist übrigens nicht der dickste, aber der höchste. Einen größeren Umfang hat der 2.-größte Kauri (sog. Te Matua Ngahere), den man auch dort finden kann, mit 16,4 m. Die sind wirklich richtig beeindruckend!

Aber auch von deren Anblick haben wir uns dann losgerissen und in südliche Richtung weitergefahren. Letztendlich haben wir dann in Warkworth eine Unterkunft gefunden.

Ein paar Hinweise noch. Die Namen, die man hier so liest, haben wir uns nicht ausgedacht, sondern stammen aus der Sprache der Maori ab. Diese sind weit vor den Europäern nach NZ gekommen und sind polynesischer Herkunft. Somit ist es nicht weiter verwunderlich, dass die Sprache der Maori der der Ureinwohner in Hawaii ähnelt. Wie auch immer, die Bezeichnungen aller Orte und Punkte sind fast ausschließlich in der Sprache der Maori gehalten und englische Namen gibt es einfach selten.

Eine weitere Sache ist die Berechnung von Routen hier. Diese differiert recht deutlich von unseren gewohnten Angaben. Wenn man hier wissen möchte, wie weit ein Ort vom nächsten entfernt ist, erhält man fast immer eine zeitliche Angabe und eigentlich nie eine Distanz. Das liegt einfach daran, dass man hier nicht ohne Weiteres die Kilometer in Zeiten umrechnen kann. In Deutschland hätten wir für die heutige Strecke von ca. 450 km wahrscheinlich keine 6 Stunden reine Fahrzeit gebraucht. Insofern ist die Zeitangabe hier definitiv sinnvoller als eine Kilometerangabe.

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