Mittwoch, 28. Januar 2009

Milford Sound

Wir angekündigt, ging es heute nach Milford Sound. Nun dürften sich viele fragen, was denn eigentlich Sound ist und ob es etwas mit der akustischen Version des Wortes zu tun hat. Ganz klare Antwort: Es hat nichts mit dem Hören zu tun. Stattdessen bezeichnet Sound ein Tal, das durch einen Fluss geformt und dann überspült wurde. Und hier erkennen wir den Gegensatz zum Fjord. Dieser wurde nämlich durch einen Gletscher geformt. Insofern ist Fjord und Sound sehr ähnlich, aber durch unterschiedliche Arten entstanden. Und damit sind wir auch schon bei der Fehlbenennung dieses Ortes angelangt. Eigentlich müsste es Milford Fjord und nicht Milford Sound heißen. Da allerdings nicht so ganz klar ist, ob das Wort Fjord tatsächlich zur Entdeckung dieses Fjords in der englischen Sprache existierte (zumindest wussten das heute die Guides nicht), könnte es dadurch zur falschen Benennung gekommen sein.

Wie auch immer das Ding heißen mag, wir haben es heute besucht. Und dabei muss man anmerken, dass das Wort "umwerfend" nicht treffend ist. Es war einfach noch großartiger. Ja, wir wissen, dass das kaum zu glauben ist, aber die hochgeladenen Fotos dürften das dann doch beweisen. Wir hatten ein traumhaftes Wetter und somit perfekte Bedingungen heute. Normalerweise ist die Westküste extrem feucht und es regnet am Milford Sound an 200 Tagen im Jahr mit einer gesamten Niederschlagsmenge von 7,5-8 Metern. Somit hatten wir echt Glück.

Zunächst mussten wir da aber erstmal hinfahren. Der Weg führt über die südlichen Alpen und somit durch das Gebirge. In diesem Gebirge existieren auch Gletscher, was schon auf der Hinfahrt definitiv einige Blicke wert war. Wir haben dann direkt um 10:30 die Bootstour bekommen und sind dann gemütlich 2,5 Stunden auf dem Fjord geschippert. Dabei sind wir auch auf die Tasman Sea gefahren, wobei wir dann auch recht schnell wieder umgedreht haben, da die Wellen und der Wind dort recht kräftig waren. Um das Boot musste man sich zwar keine Sorgen machen, aber wahrscheinlich wäre das für den Mageninhalt einiger Menschen etwas suboptimal gewesen ;)

Auf dem Weg im Fjord haben wir an einigen Wasserfällen und besonderen Punkten kurz gehalten oder sind zumindest langsamer geworden. Sehr beeindruckend auf jeden Fall. Auf dem Rückweg haben wir dann auch noch neben den obligatorischen Seehunden, einige Delphine getroffen. Die haben sich dann erstmal über die Leute an Board lustig gemacht, indem sie immer alternierend auf der linken und rechten Seite des Bootes auftauchten und somit immer alle von links nach rechts und umgekehrt gerannt sind *grins*

Nachdem wir wieder im Hafen angelangt waren, ging es dann tendenziell zurück nach Te Anau. Allerdings haben wir noch an vielen kleineren Wegen gehalten, um dort zu gehen oder auch nur einige Fotos aufzunehmen. Die Seen, Flüsse und Wasserfälle sind auch dort absolut unglaublich. Dabei haben wir auch direkt noch zwei lustige Erlebnisse mit Vögeln gehabt. Zunächst mussten wir durch einen mehr oder minder einspurigen Tunnel durch. In den Sommermonaten ist der Verkehr lichtzeichengesteuert und zwischen den verschiedenen Ampelphasen liegen immer 15 Minuten. Auf der einen Seite gibt es einen größeren Platz, an dem man halten kann. Und dort tummeln sich Keas. Die haben dann die Autofahrer bespaßt, so dass einige Fahrer den Wechsel auf grün an der Ampel nicht mitbekommen haben. Jeder hat da fleißig Fotos gemacht und die Keas haben sich auch mächtig ins Zeug gelegt, um im Modelgeschäft zu landen. Diejenigen, die gerade keine Lust mehr hatten, haben sich dann auch gerne mal auf ein Auto gesetzt und sind bis zur Tunneleinfahrt mitgefahren. Echt lustige Vögel. Allerdings haben sie da in der Zeit nichts zerlegt. Wahrscheinlich hatten sie so schon genug Spaß. *grins*

Die zweite Begegnung war dann irgendwann am späten Nachmittag auf einem Weg, wo uns ein Bushrobbin (oder so ähnlich ... Vogelnamen können wir uns doch nicht merken ...) angefallen hat. Naja, eigentlich saß er friedlich am Wegesrand. Und als wir ihn entdeckt haben, sind wir langsam und leise näher gekommen und an einer Stelle dann auch stehengeblieben. Dieser Wegelagerer ist dann kurz vor uns hochgeflogen, um uns ein wenig zu mustern. Danach machte sich das Tier daran, meinen Schuh zu bepicken. Wir haben keine Ahnung, was an den Schuhen so anziehend war, aber er ist immer wieder auf den Schuh gesprungen und hat auf ihm herumgepickt. Nach ein paar Minuten sind wir dann aber doch weitergegangen, da andere Menschen ankamen, die er erstmal untersuchen musste. Echt großartiges Tierchen.

Uns wurde von den meisten Leuten, die über Milford Sound gesprochen haben, gesagt, dass es unglaublich schön dort ist. Und wir können jetzt definitiv sagen, dass sie absolut nicht zu viel versprochen haben. Wir hatten nun auch extremes Glück mit dem Wetter, aber selbst wenn das Wetter weniger schön gewesen wäre, wäre der Fjord immernoch unglaublich toll gewesen.

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