Freitag, 28. November 2008

Hahndorf

Wir haben am Montag bei unserem ersten Adelaide-Rundgang bei ein paar Autovermietungen mal die Preise angefragt, da wir uns ja ein Auto mieten wollten. Die günstigsten, die wir gefunden haben, waren Hertz. Ich bin da ein wenig vom Glauben abgefallen, da Hertz für mich immer eine eher hochpreisige Gesellschaft ist. Die Fahrt, die uns vorschwebte, war ja auch eine One-Way-Tour, so dass wir in Adelaide das Auto übernehmen und in Melbourne wieder abgeben. Diese Strecken kosten ja auch gerne mal etwas mehr, weil die Gesellschaften irgendwie die Autos wieder an den anderen Standort zurück bringen müssen. Thrifty (eine große Gesellschaft hier) wollte irgendwas um die 300 $ haben, wobei da die Rückführungsgebühr enthalten war. Hertz dagegen nahm 45$ pro Tag. Die haben auch keine Rückführungsgebühr erhoben und somit sind wir am Freitag Morgen zu denen hingetigert und wollten das Auto mieten. Wir haben vorher nicht reserviert, da wir ja ständig unterwegs waren und am Montag wollten wir das noch nicht reservieren, da wir einfach nicht sicher waren, ob wir bei dem Plan bleiben.
Nun gut, also standen wir am Freitag Morgen bei denen im Laden, sagten dass wir gerne ein Auto mieten würden und erhielten einfach nur die Aussage: "Es gibt kein Auto mehr". Mist! Wir sind also wieder aus dem Laden raus und haben überlegt, was wir denn machen könnten. Nach einer kurzen Zeit ist uns aufgefallen, dass wir nicht mal das Datum genannt haben, zu wann wir ein Auto mieten wollen. Außerdem ist es merkwürdig, da eine weitere Hertz-Station ein paar km weiter am Flughafen ist. Und wir konnten uns nicht vorstellen, dass die Autos dort wirklich alle weg sind.

Gar nicht blöd, sind wir dann zum nächsten Internet-Cafe gegangen und haben einfach mal geschaut, was denn das Internet dazu sagt. Man kann darüber ja problemlos Autos reservieren und wenn das nicht möglich ist, gibt es ja eine entsprechende Meldung. Bei unserer Reservierung kam kein Hinweis, dass bei der Station kein Auto mehr zur Verfügung stünde. Somit haben wir dann die Reservierung für mittags getätigt, ausgedruckt und sind zur Mittagszeit wieder hin. Wir haben dann auch gar nicht erwähnt, dass wir schon mal da waren, sondern haben uns so verhalten, als hätten wir die Reservierung wie immer getätigt und wollten nun das Auto abholen. Mittlerweile gab es wohl einen Personalwechsel. Auf jeden Fall war die entsprechende Dame dann sehr nett, hat vom Flughafen ein Auto anrollen lassen und schon war alles in trockenen Tüchern. Sie hat uns nebenbei erzählt, dass an dem Tag irre viel dort los sei und sie nicht wisse warum, aber es ja kein Problem sei, das Auto vom Flughafen anzufordern.

Bevor wir das Auto übernommen haben, haben wir noch die Versicherungssachen dort geklärt. Diese 45$ pro Tag beinhalten nämlich eine Selbstbeteiligung von 2700$. Da wir wissen, wie leicht ein Steinschlag, Wildunfall oder ein Loch in die Reifen kommt, haben wir gleichzeitig die 0$-Selbstbeteiligung dazu gebucht. In dieser waren dann auch Windschutzscheibe, Reifen u.ä. enthalten. Kostenpunkt: 35$ pro Tag. Man hätte auch für geringere Tagessätze eine Herabstufung der Selbstbeteiligung erhalten können. Dort sind dann im Allgemeinen aber nicht die Windschutzscheibe und Reifen enthalten. Insofern haben wir dann 80$ pro Tag gezahlt, keine Kilometerbegrenzung gehabt und keine Selbstbeteiligung im Schadensfall.

Da es ja mittlerweile schon Mittag war, haben wir unseren ursprünglichen Plan, am Freitag loszufahren und Sonntag in Melbourne anzukommen, aufgegeben und verändert. Wir wollten eigentlich über Hahndorf nach Monarto in den Safari-Park fahren, dann weiter zum Mount Gambier, gefolgt von der Great Ocean Road nach Melbourne. Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit sind wir dann nur nach Hahndorf gefahren. Das war quasi die kleine Vorübung des Autofahrens für mich.

Wir waren also gegen 15:00 Uhr oder so in Hahndorf. Das Dorf liegt knapp 30 km süd-östlich von Adelaide und ist die älteste deutsche Siedlung auf diesem Kontinent und soll sehr deutsch sein. Als Deutscher muss man sich sowas natürlich anschauen. Benannt ist es nach dem Kapitän des Schiffs, der Hahn hieß. Wir müssen aber zugeben, dass uns das Dorf selbst aber nicht wirklich deutsch vor kam. Eher in dem Sinne, wie sich halt Ausländer deutsch vorstellen. Klar, die Häuser sind aus Stein und nicht Holz gebaut (was hier nicht zwingend typisch ist!), aber von der Bauweise war es sonst nicht wirklich deutsch, sondern sah mehr nach Haus auf dem Land aus. Die Verzierungen erinnerten uns aber auch eher an die victorianische Zeit.
Unsere Hoffnung war natürlich, endlich mal einen vernünftigen Bäcker zu finden, der auch deutschere Backwaren hat. Leider haben wir den auch da nicht gefunden. Aber die Schoko-Torte war trotzdem lecker. *ggg* Die Restaurants hatten viele Sachen mit Sauerkraut, was für mich aber halt eher bayrisch als deutsch ist. Labskaus gab es dagegen nirgends *breitgrinsend*
Wie es sich für ein deutsches Dorf aber gehört, war das Wetter sehr deutsch und es fing an ordentlich zu regnen. Daraufhin haben wir dann auch den Rückzug angetreten und sind zurück gefahren.

Eine Sache ist übrigens wirklich interessant. In sehr vielen Restaurants findet man nicht nur Burger und Steak, sondern sehr oft auch Schnitzel. Das hätte ich wirklich nicht gedacht, aber anscheinend haben sie dieses Gericht auch assimiliert.

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