Donnerstag, 20. November 2008

Alice Springs to Coober Pedy

Wir hatten euch ausführlichere Berichte versprochen und hier kommen diese nun so nach und nach. Fangen wir doch mal da an, wo wir zuletzt aufgehört haben, nämlich in Alice Springs.

Zunächst durften wir abends Zeuge eines großartigen Gewitters werden. Wir wollten uns mit unserem Abendessen gerade gemütlich in den Innenhof setzen, als Julia meinte, dass es ein wenig nach Regen aussähe und wir drinnen wohl besser aufgehoben wären. Wir sind also rein und haben unser Essen angefangen. Mitten beim Essen sahen wir mehrere Leute reinkommen, aber da draußen immernoch ne ganze Menge andere Leute standen, wollten die reingekommenen Leute wohl nur Getränkenachschub haben. Nach dem Essen wollten wir erneut probieren uns in den Innenhof an den Pool zu setzen. Das haben wir dann aber doch lieber gelassen und haben die Bank vor unserem Raum genommen, die glücklicherweise überdacht war. Und vor dort aus konnten wir dann ein hübsches Gewitter mit Donner, Blitz und Starkregen genießen. Das Wasser ist dann auch irgendwann aus dem Innenhof zu unserer Bank geflossen, so dass wir immerhin die Zehen ins Wasser halten konnten. ;)

Am nächsten Morgen sollten wir früh abgeholt werden und standen mit einem norwegischen Pärchen draußen vor der Tür und warteten auf den Bus. Nach 15 Minuten wollte ich dann doch mal anrufen gehen, aber das Mädel an der Rezeption meinte, dass das normal sei und die allen Leuten sagen, dass sie um die Uhrzeit da sein werden, aber eben die Hotels nach und nach abklappern. Immerhin kann man so einigermaßen sicher sein, dass alle Leute pünktlich sind *gg*

Wir also in den auf 19 Leute ausgelegten Bus rein und wir haben auch noch eine Zweierbank für uns gefunden. In Australien gibt es mittlerweile auch die Anschnallpflicht, aber die Regelung über vorhandene Gurte in Bussen scheint ähnlich zu sein, wie in Deutschland, so dass die Sitze natürlich keine Gurte hatten. Nachdem er dann auch losgefahren ist, konnte man direkt sagen, dass das äußere des Busses tatsächlich auf ein älteres Modell schließen lässt. Innen klapperte es an allen Ecken und wir waren uns zunächst nicht sicher, ob die Seitenscheibe wirklich so viel klappern muss. Der Bus hat aber gehalten und ich bin mir auch recht sicher, dass er verkehrstauglich ist. Zumal es noch mehr Unternehmen mit diesen Busmodellen gibt und die alle ähnlich wirken. Abgesehen davon ist das Unternehmen bei der wichtigsten Tourismusvereinigung zertifiziert. Wie die prüfen, weiß natürlich auch keiner, aber man muss nun mal auch ein wenig Vertrauen in die Unternehmen haben. *ggg*

Aus der Prospektbeschreibung wußten wir, dass wir in Coober Pedy übernachten (und diese Übernachtung im Preis enthalten ist) und dass wir Essen bekommen werden. Als es also dann irgendwann Mittag wurde und wir einen Rastplatz ansteuerten, hieß es für alle mit anzupacken. Es wurde Salat, Gemüse, Wurst, u.ä. aus der Kühlbox geholt und es gab selbstgemachte Wraps und Sandwiches. Danach musste abgewaschen werden und weiter ging die Reise. An dem Tag mussten wir übrigens nur gute 600 km fahren. Im Umkehrschluss heißt das, dass am nächsten Tag noch 900 zu fahren waren ...
Die 600 km haben zwar eine ganze Weile gedauert und die Fahrt selbst war auch nicht wirklich spannend, aber es war doch interessant zu sehen, wie unterschiedlich sich die Wüste präsentiert. Teilweise wirkte sie fast wie eine Art Wald, an anderen Stellen eher wie die Steppe und an anderen Orten wieder vollkommen karg und leer.
Lustig war die Überschreitung der Grenze vom Northern Territory nach South Australia. Die beiden Staaten liegen direkt übereinander und haben auch die selbe Zeitzone (GMT+9:30), aber das Northern Territory nimmt nicht an der Sommerzeitumstellung teil, so dass wir bei Überschreitung dieser Grenze spontan eine Stunde gesprungen sind. So funktionieren dann wohl Zeitreisen *ggg*

Am späten Nachmittag sind wir in Coober Pedy angekommen. Die Wüste dort ist tatsächlich Wüste. Da möchte man auch eigentlich nicht als Lebewesen sein Dasein fristen. Aber es gibt Leute, die dort Opale suchen (und finden) und natürlich gibt es auch sonst alles, was man in einer Stadt benötigt. Immerhin wohnen dort bis zu 3000 Leute. Da fällt mir spontan ein, dass es übrigens auch Städte mit 10 Einwohnern gibt, wo aber auch alles vorhanden ist, was hier gebraucht wird. Das wäre ein Pub, eine Tanke, die auch Lebensmittel anbietet und ein Motel. Üblicherweise ist das alles in einem Haus untergebracht und steht irgendwo am Highway im Outback. Wieso man da hinzieht, kann ich nun überhaupt nicht nachvollziehen, aber einige Leute scheint es in die Einsamkeit (in karger Landschaft *Vogelzeig*) zu ziehen. Nun aber zurück nach Coober Pedy. Die Temperaturen liegen dort etwas höher als an anderen Orten in Australien und 60°C sind keine Seltenheit. Dementsprechend waren die Leute vor vielen Jahren schon klug genug unter die Erde zu flüchten. Somit sind viele Häuser in die Hügel gefräst und bieten eine konstante Temperatur um die 20°C an. Die Straßen sind allerdings nicht unterirdisch, so dass man von seinen Eltern immer noch für einen vergessenen Becher Sahne zum nächsten Supermarkt in die Hitze geschickt wird.
Wir durften in einem unterirdischen Raum schlafen, der aus einem langen Gang bestand, von dem dann jeweils links und rechts Nischen für die Betten abgingen, die mit einem Vorhang verdeckt werden konnten. In den Nischen standen 2-4 Doppelbetten und insgesamt waren da lockere 50 Betten. Da wir aber nun mal nur 19 Leute waren, konnten wir uns entsprechend breit machen und mehr oder minder jeder seine eigene Nische suchen. Danach durften wir einen Rundgang durch ein Opal-Juwelier machen, was aber erstaunlich spannend war. Dort gab es erst einen Film zu sehen, gefolgt von einem Rundgang durch eine typische Wohnung, wobei diese Wohnung vorher eine Mine war. Alles sehr nett und uns ist spontan eine Sache aufgefallen, die wir bei nahezu allen Schmuckfabriken, die wir im Ausland besichtigen "durften", moniert haben. Es gab nicht nur Goldschmuck mit eingesetzten Opalen, sondern auch Silberschmuck und es gab nicht nur teure Sachen, sondern auch günstige, wie z.B. Ketten für 30 $, was so 15-18 Euro sind. Dementsprechend haben auch mehrere etwas gekauft.

Weiter ging es zum nächsten enthaltenen Essen in einer Pizzeria. Die Pizza war auch tatsächlich im Preis enthalten, nur die Getränke mussten zu (fairen!) Preisen gekauft werden. Es gab 6 Mega-Pizzen, die alle unterschiedlich belegt waren. Das waren:
- Aussie (Schinken, Salami und Ei)
- Vegetarisch
- Hawai
- Schinken, Pilze, Oliven
- Schinken
- Margherita
Diese Pizzen waren absolut lecker und das war der Zeitpunkt, wo sich dann auch die Gruppe wirklich näher zusammengefunden hat. Zwischen der Besichtigung und dem Pizzaessen und während der Pausen war natürlich auch schon immer ein wenig Gesabbel, aber dort ging es halt so richtig los. Auffällig war, dass Julia und ich eher mit zu den älteren Leuten da gehört haben. Es waren immerhin 5 Kerle bei den 19 Leuten vorhanden, so dass die Männer doch recht gut als Hahn im Korb durchgingen. Interessant war auch, welche Nationalitäten alle vertreten waren:
- Australier
- Deutsche
- Engländer
- Franzosen
- Holländer
- Italiener
- Norweger
- Schweizer
Bevor wir ins Bett gegangen sind, hieß noch einen Pub zu besichtigen und dort noch einige Getränke zu vernichten ;)

So, mehr gibt es irgendwann später wieder. Es fehlen ja noch Berichte von dem weiteren Weg nach Adelaide, Adelaide an sich, Kangaroo Island und Barossa Valley. Und morgen mieten wir uns ein Auto, schauen uns Hahndorf und einen Zoo in der Nähe an und fahren dann nach Melbourne über die Great Ocean Road. Da gibt es noch viel zu erzählen. Ich denke mal, dass das in der Zeit kommen wird, wo wir in Melbourne sind. Ebenso werden die nächsten Fotos dann hochgeladen. Nun ist erstmal das Abendprogramm dran ...

1 Kommentar:

Unknown hat gesagt…

du meine Güte, was ihr alles erlebt!
Und es ist so schön, dass wir alles im Blog miterleben dürfen.
Na ja, ein bisschen zumindest.
:-)
Genießt weiter!!
Ganz liebe Grüße aus dem Schmuddelwetter-Hamburg!
Deine Mama/Renate