Donnerstag, 28. Februar 2019

Von Margaret River nach Pemberton

Heute stand der nächste Teil unserer Fahrt durch den Südwesten von Western Australia an. Wir waren ziemlich früh wach, was ein bisschen ärgerlich war, da wir eigentlich noch müde waren. Da wir aber doch nicht mehr schlafen konnten, sind wir also aufgestanden und nach dem Frühstück und Auschecken durch Margaret River gegangen. Einige Geschäfte hatten sogar schon vor 10 Uhr geöffnet. Primär wollten wir aber auch nur einen Eindruck von dem Örtchen bekommen und nichts kaufen. Als Basis für Ausflüge in einem Urlaub, scheint er durchaus geeignet zu sein. Wie lange man dort dann wirklich sinnvoll verbringen mag, hängt aber massiv von den gewünschten Aktivitäten ab. Innerhalb von einer Stunde Fahrt kann man aber schon einige Orte erreichen.

Wir haben uns dann auch auf den Weg gemacht und sind zu den Mammoth Caves gefahren. Die sind gerade mal 15 Minuten von Margaret River entfernt. Neben diesen Höhlen gibt es noch 3 weitere, die auch für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Und je nachdem, wie viele Höhlen man sich anschauen möchte, gibt es ermäßigte Eintrittspreise. Die Höhlen sollen alle durchaus unterschiedlich sein. Wir haben uns halt für die Mammuthöhlen entschieden, da es tolle Gesteinsformationen geben sollte und man nicht auf eine Führung angewiesen ist. Stattdessen bekommt man einen kleinen MP3-Spieler, bei dem man einfach nur die angeschriebene Nummer eintippt und dann läuft der Kommentar los. Die Höhle war großartigst. Die abgespielten Informationen waren von der Länge her ziemlich gut. Bevor man keine Lust mehr hatte, waren sie jeweils vorbei und trotzdem wurden viele Informationen rübergebracht. Und die Gesteinsformationen sind total toll. Natürlich haben wir diese auch schon in anderen Höhlen gesehen, aber es begeistert uns jedes mal wieder. Sehr spannend ist, dass in dieser Höhle sehr viele Knochen von Tieren gefunden wurden. Dazu gehören Kieferknochen von Wombats, die die Größe von Nashörnern hatten, Knochen von Koalas, tasmanischen Teufeln, Riesenechidnas uvm. Einige Teile waren auch ausgestellt.

Da die Höhle ein Tunnel ist, musste man auf der einen Seite rein- und auf der anderen Seite wieder rausgehen. Um nun zurück zum Eingang und Parkplatz zu kommen, hatte man die Wahl zwischen einer kurzen und einer langen Strecke durch Eukalyptuswald. Wir haben uns natürlich für die längere entschieden, wobei das auch nur bedeutet, dass man 700 Meter statt 200 Meter geht. Der Wald war klasse und es wurde auch nochmal über die verschiedenen Eukalyptusarten (Karri, Marri, Jarrah) informiert. Wenn wir mehr Zeit hier eingeplant hätten, hätten wir bestimmt auch mehr Höhlen angeschaut.

Allerdings hatten wir uns ja eine Route zurecht gelegt und der sind wir dann weiter gefolgt. Als nächstes ging es nicht zum Kap Leeuwin und Augusta, sondern wieder weiter ins Landesinnere nach Ballingup. Hier gibt es den Golden Valley Tree Park. Hier existiert eine recht große Sammlung einheimischer und weltweiter Bäume. Es sind alle Bäume entsprechend beschriftet und so findet man wirklich viele verschiedene Arten von z.B. Eichen, Eschen, Ahorn usw. Da es eine Sammlung ist, haben die Bäume meist recht viel Platz rundherum und somit fanden wir das Spazierengehen dort eher unschöner. Es gibt zwar Rundwege und wir sind auch einem gefolgt, aber wenn man ein bisschen mehr auf Wald hofft und dann im Endeffekt viele einzelne Bäume sieht, die einen nur so ein bisschen interessieren, bringt das halt nicht so viel. Aber es ist das größte Arboretum in Western Australia. Was allerdidngs wirklich cool war, war die Fahrt dorthin. Es ging teilweise über extrem gerade Straßen, die seitlich in rötlichem Sand endete und dann von nativem Wald eingefasst war. Das hat so ein richtiges Australiengefühl vermittelt.

Von Ballingup sind wir dann nach Manjimup gefahren. Dort haben wir zunächst den King Jarrah besucht. Das ist ein Jarrah-Baum, der über 500 Jahre alt sein dürfte. Uns hat er ein bisschen an die Kauri-Bäume im norden Neuseelands erinnert. Er ist halt nicht ganz so massiv oder breit, aber durchaus was besonderes.
Direkt neben Manjimup gibt es noch die Four Aces. Das sind 4 Karri-Bäume, die Mitten im Wald in einer geraden Linie hintereinander stehen. Rundherum gibt es neben weiteren Karri-Bäumen jede Menge Marri-Bäume. Was was ist, werde ich vermutlich in spätestens einer Woche auch wieder vergessen haben und bin dann froh, dass ich erkenne, dass es ein Eukalyptusbaum ist.
Neben den vier Assen gibt es noch eine One Tree Bridge. Das ist eine Brücke, die auf einen Baumstamm montiert war und früher als Brücke diente. Mittlerweile ist sie durch eine modernere Brücke ersetzt. Die alte Brücke liegt jetzt jedenfalls da rum und darf weiter vor sich hinrotten. Das ist auch vermutlich der Grund, dass sie ersetzt wurde, denn das Holz wurde halt morsch. Ein paar Schritte entfernt gibt es noch den Glenoran Pool. Das ist eine ruhige Stelle im dortigen Fluss, wo diverse Broschüren und Reiseführer sagen, man könne da schwimmen gehen. Direkt vor Ort steht dagegen, dass es gewisse Risiken gibt und man vom Schwimmen absehen sollte. Da wir eh nicht das Verlangen haben, in jeden Tümpel zu hüpfen und wir langsam an unser heutiges Übernachtungsziel kommen wollten, war es für uns nicht weiter schwierig hier die Entscheidung zu treffen, nicht schwimmen zu gehen.


Das letzte Stück führte und nach Pemberton. Hier gibt es wie in den meisten Städten rundherum zwar nicht viel, aber immerhin ein paar Restaurants und eben eine Übernachtungsmöglichkeit. Viele dieser Orte haben Campingplätze, die uns nun nicht wirklich etwas bringen. Es gibt dann auch zwar mal ein Hotel oder Motel, aber insgesamt muss man schon ein bisschen planen, wie man wo übernachtet.
Dieser gesamte Südwesten ist übrigens auch eine Weinregion. Wenn man wollte, könnte man auch einfach nur sämtliche Weine durchtesten und sonst nichts machen. Da wir andere Sachen spannender finden, haben wir die Weinproben allerdings aus unserer Planung rausgelassen.

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