Dienstag, 26. Februar 2019

Rottnest Island

Heute Morgen wurde wieder der Wecker bemüht. Wir haben uns zügig fertig gemacht und gefrühstückt. Entsprechend gestärkt, ging es zum Anleger am Swan River. Dort wartete bereits das Schiff von Rottnest Express auf uns. Wir waren entspreched früh, dass das Boarding gerade erst begonnen haben konnte. Wir haben uns hübsche Plätze oben auf dem Deck ausgesucht, nur um festzustellen, dass wir noch 30 Minuten bis zur Abfahrt warten müssen und diese Plätze komplett in der Sonne waren. Also wurden wir schon mal ein bisschen aufgewärmt. Nicht, dass uns kalt war, denn wir hatten bereits bestimmt 24-25°C, aber Aufwärmen ist ja vorm Sport wichtig. Irgendwann hat die Fähre jedenfalls abgelegt, ist etwa eine Stunde lang den Swan River bis zum Indischen Ozean gefahren und dann noch etwa 30 Minuten über den Indischen Ozean nach Rottnest Island.

Rottnest Island heißt so, da der niederländische Entdecker Willem de Vlamingh 1696 die dort ansässigen Quokkas gesehen hat und der Meinung war, dass das Ratten sind. Dementsprechend hat er es in seiner Landessprache Rattennest genannt. Nun sind die Quokkas allerdings gar keine Ratten, sonden unglaublich niedliche, flauschige Mini-Wallabys. Es sind eigentlich keine Wallabys, sondern Quokkas, aber haben zumindest eine gewisse Ähnlichkeit mit Wallabys. Und so kann man sich etwas darunter vorstellen, bevor die Bilder von den putzigen Gesellen auftauchen. Die Tiere leben wild auf der Insel, aber sind auch streng geschützt. Sprich: Man darf die Tiere natürlich fotografieren und auch Selfies mit ihnen machen, aber man darf sie natürlich nicht füttern und streicheln. Wenn sie auf einen zukommen und sich an einem Reiben, Salz von der Haut lecken oder einen betatschen, ist das ok. Also heißt die Devise, dass man, wenn man Interaktion mit den Tierchen haben will (und ich wüßte jetzt niemanden, der das nicht will), sich in deren Nähe hinsetzt oder -hockt und wartet, dass die Tiere zu einem kommen. Neben Quokkas ist die Insel auch für die Vogelpopulation und die Zugvögel bekannt. Es gibt auch Seelöwen und Seebären. Die Flora hat auch einige Besonderheiten, die ich aber direkt wieder vergessen habe.
Die Insel ist 11 km lang und an der breitesten Stelle 4,5 km breit. Es gibt im Osten ein paar Siedlungen, aber im Prinzip sind das mehr oder minder Feriensachen. In der Stadt, in der man anlandet, gibt es eine Besucherinfo, einen kleinen Supermarkt und 5 oder 6 Essensmöglichkeiten. Der Rest sind Hotels und ähnliches, wobei da auch nicht gerade viele übernachten können.
Bis vor grob 7000 Jahren war die Insel übrigens von Aboriginies bewohnt (vermutlich seit etwa 50000 oder sogar 70000 Jahren). Dann ist das Wasser gestiegen und es gab keine Boote, die diese Reise über das Wasser antreten konnten. Dementsprechend war die Insel von Menschen unbewohnt, als die europäischen Entdecker unterwegs waren.

Wir sind jedenfalls angelandet und haben vorab Fahrräder gemietet. Das wird als Fortbewegungsmittel auf der Insel empfohlen. Natürlich kann man auch zu Fuß gehen, aber wenn man halt die Insel umrunden möchte, ist das Fahrrad schon der beste Weg. Also haben wir unsere Fahrräder entgegen genommen und erstmal den Sattel auf die richtige Höhe gebracht. Die Fahrräder haben alle einen identischen Rahmen und Rahmengröße, so dass die Passform etwas eingeschränkt ist. Aber den Sattel konnte man hochstellen. Den Lenker nicht und so saßen wir relativ unbequem, aber so ists nun mal. Wir sind dann also losgefahren und nach wenigen Minuten mussten wir leider auch schon stehen bleiben, weil da Quokkas im Schatten saßen. Die kamen auch direkt angehoppelt und haben unseren Schatten gesucht. Total niedlich.
Wir konnten uns dann aber auch doch wieder losreißen und haben die Insel umrundet. Das waren etwa 30 Kilometer und es ging natürlich immer mal wieder auf und ab. Nach etwa 10 km tat uns bereits alles weh, aber wir wollten ja vieles sehen. Wir haben an Buchten angehalten, am lilafarbenen Salzsee, sind am westlichen Ende etwas spazieren gegangen und sind wieder zurück gefahren. Natürlich mussten wir auch noch an weiteren Stellen halten, wo Quokkas gerade niedlich geguckt haben. Also nicht an allen Stellen, weil wir dann noch immer nicht die Hälfte der Insel geschafft hätten, aber so ab und an halt. Seelöwen und Seebären konnten wir nicht sehen, aber wir haben auch nicht besonders intensiv gesucht. Zwischendurch habe ich noch festgestellt, dass Schnürsenkel hinterhältig Anschläge auf einen verüben können. Jedenfalls hat sich mein Schnürsenkel an einer Stelle an der Pedale aufgewickelt gehabt, was das Fahren etwas schwierig gestaltete und nur durch Abbremsen mit einem anschließenden kontrollierten Fall zur Seite gelöst werden konnte. Es ist wirklich nichts passiert, nicht mal eine kleine Abschürfung oder so. Da fällt mir noch ein, es besteht Helmpflicht auf der Insel. Erschreckenderweise wird das von mehr als 50% der Leute missachtet.
Die Buchten, die wir angeguckt haben, sind ein absoluter Traum. Nicht umsonst kann man auch Schnorchel- und Tauchausrüstung mieten. Schwimmen ist auch kein Problem und wandern kann man dort auch wirklich viel. Die Insel bietet also schon einiges und neben den Quokkas kann man tolle Sachen sehen.

Wir haben unsere Fahrräder jedenfalls nach etwa 4 Stunden abgegeben und hatten damit noch weitere 1,5 Stunden zu Fuß. Also sind wir einfach nochmal ein bisschen umher spaziert, haben uns ein Eis gekauft, Quokkas angeguckt und noch ein paar Buchten betrachtet.
Diese Insel können wir nur wärmsten empfehlen, wenn man in Perth ist oder einen Grund braucht, nach Perth zu fliegen.


Um 17 Uhr ist das Schiff wieder zurückgefahren und nach 1,5 Stunden Fahrt haben wir wieder in Perth angelegt. Unser Hunger hat uns direkt ins nächste Restaurant getrieben. Im Anschluss sind wir ziemlich müde in unsere Unterkunft gegangen. Hier mussten wir erst noch mal Wäsche waschen, die dann hoffentlich bis morgen früh trocken ist. Denn morgen geht es wieder mit dem Auto los durch den wilden Süd-Westen. Wieviel Internet wir da in einigen der winzigen Dörfchen haben werden, müssen wir mal schauen. Wir sind selbst gespannt.

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