Mittwoch, 27. Februar 2019

Von Perth nach Margaret River

Heute mussten wir von Perth Abschied nehmen. Wir sind also aufgestanden, haben gefrühstückt und Sachen gepackt. Daraufhin bin ich zur Autovermietung gegangen, die nur etwa 15 Minuten entfernt war und habe unser Auto abgeholt. Mit dem Wagen bin ich dann zur Wohnung gefahren, damit wir unsere Sachen einladen konnten. Man durfte dort nur 5 Minuten zum Einladen und Ausladen stehen. Für uns hat es gereicht, allerdings ist in den 3 Minuten, wo wir da standen, bereits ein Beamter vorbeigestiefelt und hat bei dem unbesetzten Auto vor uns eine Markierung an die Reifen gemacht.

Von Perth sind wir in Richtung Süden nach Dwellingup aufgebrochen. Dort existiert noch Jarrah-Wald, der auch viele Orchideen beinhaltet. Nun ist es hier gerade nicht gerade die Orchideenzeit, aber die Bäume sind natürlich trotzdem im Wald. Ingesamt gibt es im Südwesten mehrere spezielle Wälder, die besonders viele unterschiedliche Pflanzen mit beherbergen und dementsprechend auch viele Tiere und Tierarten enthalten. Besonder hübsch soll es sein, wenn die Wildblumen blühen. Allerdings ist das im Frühjahr der Fall und nicht im Spätsommer. Dort sind wir zum Forest Discovery Centre gefahren. Dieses Zentrum ist blattförmig gebaut und beinhaltet eine Kunstausstellung, ein Café, eine Werkstatt und kleine Spaziergänge durch den Wald. In der Werkstatt kann man selbst mit einem Brandmalkolben auf Holz malen, mit einem Digitalmikroskop alle möglichen Sachen unter die Lupe nehmen und sich auch sonst einfach über die Gegend informieren. Die Infoschiilder geben jede Menge Infos über die Geschichte des Waldes und wie die Sichtweise der angekommenen Europäer sich über die Jahre änderte. Diese Jarrah-Bäume sind Eukalyptusbäume, die früher auch als Swan River Mahagonie bezeichnet wurden. Dementsprechend kann man sich vorstellen, dass diese Bäume ursprünglich nur zum Abholzen angesehen wurden, sich aber relativ schnell die Sichtweise eingeprägt hat, dass dieser Wald schützenswert ist.
Im Wald sind wir dann die kurzen Spaziergänge gegangen, wobei man an einer Stelle auf eine ziemlich wackelige Baumwipfelplattform gehen konnte. An vielen Bäumen standen Plaketten, die den Baum beschrieben haben, wobei ich mir das nicht wirklich merken konnte. Während wir so durch die Gegend gingen, hoppelte es plötzlich ein Stück im Wald vor uns und da stand dann ein Western Grey Kangaroo rum und beäugte uns skeptisch. Für den Wald alleine hat sich der Eintritt von 5$ schon gelohnt, aber mit dort lebenden Kängurus war das noch lohnender.


Nachdem wir im Forest Discovery Centre erheblich mehr Zeit verbracht haben als wir ursprünglich geplant hatten, mussten wir unsere Route ein wenig optimieren, um nicht für unsere Begriffe allzu spät in der nächsten gebuchten Unterkunft anzukommen. So sind wir nicht, wie eigentlich geplant, über Bunburry nach Busselton gefahren, sondern haben die direkte Strecke gewählt. In Busselton haben wir dann aber gestoppt, um uns die längste Holzbrücke der südlichen Hemisphere anzuschauen. Dieser Steg ist beachtliche 1,8 km lang. Da sie allerdings für unser Verständnis einen zu hohen Eintritt haben wollten, sind wir nicht auf die Seebrücke gegangen. Der Eintritt geht zwar an eine non-profit Gestellschaft, die sich auch um den Erhalt der Seebrücke kümmert, aber preislich passte das nicht in unsere Vorstellug von Preis-Leistung. Man kann auch mit einer Bahn bis zum Ende fahren und am Ende ein See-Entdeckungs-Zentrum besuchen, aber jede dieser Sachen kostet nochmals extra. So wichtig war es uns nicht. Aber wir sind ein bisschen am Strand mit den Füßten im Wasser entlang spaziert. Das hat sich auch schon sehr gelohnt. Wenn man dort geblieben wäre, hätte ich mir auch vorstellen können, dort zu baden.


Wir sind aber auch nicht in Busselton geblieben, sondern nach Margaret River weitergefahren. Dieser Ort ist als Weinregion recht bekannt und wird wohl gerne genutzt, um als Basis für weitere Ausflüge in die Nähe zu dienen. Jedenfalls kann man von hier problemlos an verschiedene Küsten und in unterschiedliche Wäldert fahren, ohne allzu weit fahren zu müssen. Wir bleiben jedenfalls nur heute Nacht. Nach dem Einchecken haben wir uns ein Restaurant gesucht und das war absolut genial. Der Thai 'Chang Thai Kitchen' sieht zwar nicht allzu toll aus, aber das Essen ist absolut perfekt aufeinander abgestimmt. Das hat uns echt völlig vom Hocker gehauen. Wir waren dann wieder zurück in unserer Unterkunft als die Sonne gerade untergegangen war. Das ist insofern relevant, als dass es hier sehr viele wild lebende Tiere gibt. Und das ist zwar super und wir haben tagsüber auch auf allen möglichen Flächen viele Kängurus gesehen, aber das bedeutet auch, dass sie zur Abendstund aktiv werden und gerne über die Straße hoppeln, ohne auf den Verkehr zu achten. Dementsprechend sollte man zwingend davon absehen, in der Dämmerung oder der Nacht zu fahren.
Sehr großartig ist es aber auch dann abends hier zu sitzen und der Geräuschkulisse zu lauschen. Frösche und Kookaburras geben laut, es raschelt ständig irgendwo und es kommt immer wieder Eukalyptusgeruch mit jedem Windstoß rein. Wir sind gespannt, wie es morgen weitergeht. Grundsätzlich haben wir zwar einen Plan, wo wir langfahren wollen, aber entscheiden auf dem Weg spontan, was wir jetzt wirklich machen.

Keine Kommentare: