Sonntag, 14. Oktober 2018

Zusammenfassung Indonesien

So, die Indonesienrundreise ist vorbei und auch wenn wir heute noch einen Erholungstag auf Bali haben, ist die Zeit gekommen, unsere Rundreise mal zusammenzufassen. Nun lassen sich die Inseln nicht ohne weiteres in einen Topf werfen, so dass ich die Erlebnisse mal nach den Inseln zusammenfasse. Auch wenn es eine Zusammenfassung ist, wird sie bestimmt nicht ganz kurz werden.

Java

Unsere Java-Rundreise führte uns von West nach Ost, wobei wir in Jakarta angefangen haben, ohne allerdings Jakarta selbst zu sehen.
Statt dessen haben wir aber viele andere Sachen gesehen:
  • Der botanischer Garten in Bogor
  • Der etwas unspektakuläre Puncak Pass
  • Teile Bandungs
  • Den Vulkan Tangkuban Parahu
  • Die heißen Quellen Ciater
  • Musikalische Darbietungen (Puppenspiel, Maskentanz, Anklung, Gamelan)
  • Zugfahrten über Java, wo wir verschiedene Landschaften sehen konnten
  • Traditionelle Märkte unterschiedlicher Größe
  • Das Dieng-Plateau mit dem farbigen See, Schwefeldämpfen und Arjuna-Tempel
  • Borobudur, der größte buddhistische Tempel
  • Yogyakarta mit Sultanspalast, Wasserschloss, Lustgarten und Altstadt
  • Prambanan, ein bedeutender hinduistischer Tempel
  • kleine Fischerdörfchen
  • Sonnenaufgang am Bromo
  • Kunsthandwerk
Dank Gitte konnten wir zusätzlich echt indonesisches Essen bei einer Bekannten von ihr kennenlernen, was unglaublich spannend und lecker war. Auch haben wir noch einen weiteren Bekannten von ihr treffen können, was sehr interessant war.

Was wir leider nicht sehen konnten, war der Kratersee des Ijen und die dortigen Schwefelfeuer, da ich dort krank war. Von den Erzählungen her wäre vermutlich auch die Stadt Suarabaya noch sehr sehenswert, da hier viele Bäume in der Stadt gepflanzt wurden und die Flüsse gereinigt werden sollen.

Unser Reiseleiter Edy hat uns unglaublich viel über die Historie, die Kultur, die Religionen und das aktuelle Indonesien erzählt. Er hat dabei auch auf viele Probleme hingewiesen und erzählt, was die aktuelle Regierung unternimmt. Auch hat er Legenden und Sagen erzählt, viele Zusammenhänge der Religionen und Kulter beigebracht und somit unglaublich detaillierte Einblicke gegeben.

Es sind uns natürlich einige negative Punkte hier aufgefallen:
  • Müll. Es liegt überall Müll rum und wenn er nicht nur liegt, verbrennt irgendwer ihn. Insgesamt hat mich das sehr an Italien, Spanien und die Türkei erinnert, wo auch gefühlt überall Müll liegt.
  • Aufdringliche Händler. Egal wo man aussteigen wollte, es gab immer viele Händler, die einem mehr oder minder identischen Kram andrehen wollten und dabei gerne auch keine Ruhe geben wollten, wenn man ein schon fast unhöfliches Nein gesagt hat oder sie sehr demonstrativ ignoriert hat. Ich hätte vermutlich an einigen Ständen geguckt, wenn die mich nicht so genervt hätten.
  • Verkehr. Die Straßen sind zum Großteil völlig überfüllt. Ich finde unsere Straßen ja schon oft überfüllt, aber hier ist das gleich noch um einiges schlimmer. Da es allerdings auch selten Fußwege gibt, will man da auch nicht nebenher laufen. Selbst wenn eine Stadt mal Fußwege hat, ist der Abgasgestank so penetrant, dass wir für uns beschlossen haben, keine Lust mehr zu haben, die Städte zu erlaufen. 
Vom Essen her sind wir etwas unentschlossen. Wir hatten wirklich sehr leckeres Essen, aber viele Essen hatten einen tendentiell dumpfen Geschmack, selbst wenn es nach etwas frischem klang.

Die Rundreise auf Java war spannend, sehr lehrreich und auch abwechslungsreich. Allerdings war sie auch relativ anstrengend, da man oft früh aufsteht und doch relativ spät erst ankommt. Insofern bekommt man natürlich sehr viel für sein Geld. Und wenn man dann noch so einen genialen Reiseleiter hat, ist das sehr geil.

Bali

Unsere Bali-Rundreise führte von Nord nach Süd im Zick-Zack über die Insel.
Gesehen haben wir:
  • Ein Riff an dem wir schnorcheln konnten (ist das geil!)
  • Die Quellen Banjar
  • viele verschiedene hinduistische Tempel, wobei der Muttertempel wirklich sehr besonders war
  • Wasserfälle und Natur
  • Kraterseen
  • Das Weltkulturerbe Subak (Reisbewässerungsgemeinschaften)
  • Halle der Gerechtigkeit
  • Kunsthandwerk
Unser Reiseleiter Made hat uns sehr viel über die balinesische Variante des hinduistischen Glaubens erzählt und konnte bei der Botanik auch sehr viel bestimmen. Über die Zusammenhänge zwischen den Religionen sowie gesellschaftliche Aspekte hat er eher weniger angebracht. Während Edy engagiert und auch an anderen Meinungen unglaublich interessiert war, hat Made halt seine Tour gemacht. Die Tour hat er auch gut gemacht, aber im Vergleich zu Edy war es langweiliger und distanzierter.

Auch hier ist Müll übrigens ein großes Problem, wobei wir an mehreren Stellen Resorts und Restaurants hatten, die versuchen, die Müllprobleme etwas in den Griff zu bekommen. So gab es mal Metall-, mal Pappstrohhalme. Auch haben einige Resorts öko-freundliche Ansätze, indem z.B. nicht alles bewässert wird, sondern eher Pflanzen gepflanzt werden, die in der Trockenzeit auch grün sind, selbst wenn sie kein Wasser bekommen. Oder Aktionen, dass mehr Bäume gepflanzt werden, um insgesamt eine angenehmere Temperatur im Resort zu erreichen. Insofern scheint hier zumindest in Teilen ein Umdenken anzufangen.

Der Verkehr ist hier nicht so stark gewesen, wobei natürlich in der Hauptstadt und auf dem Weg zum Flughafen auch irre viel los ist. Und an vielen Ecken ist es auch so stinkig, dass wir da nicht spazieren gehen mochten. 

Die Händler sind auch hier aktiv, wobei einige anscheinend begriffen haben, dass man mit Zurückhaltung vielleicht mehr erreicht.

Die Promenade in Sanur am Strand entlang ist auf jeden Fall sehr ansprechend, da man wirklich entspannt spazieren kann, ohne Sand im Schuh zu haben und ohne von Abgasgeruch belästigt zu werden.

Insgesamt hatte ich mir von Bali etwas mehr erhofft, da dies laut Tourprogramm die Highlights sein sollten. Dafür war mir zu wenig Abwechslung und zu viele Tempel. Am Strand kann man hier gut liegen und auch sind einige Ecken zum Surfen und Kiten bestimmt gut geeignet. Das Schnorcheln fand ich auch super. Aber insgesamt war Bali unspektakulärer für mich als ich ursprünglich gedacht hatte.

Flores / Komodo Nationalpark

Unsere Komodo Nationalpark-Tour führte uns von Flores über Rinca nach Komodo und wieder zurück nach Flores.
Gesehen haben wir während unserer unplanmäßigen 2-Tages-Kreuzfahrt:
  • Riffe und Fische beim Schnorcheln
  • Trockene Inseln, die an der Wassergrenze Mangrovenwälder haben
  • Komodowarane, die einfach unglaublich beeindruckend sind und wo ein Traum in Erfüllung gegangen ist, die mal in 3 Meter Entfernung in der freien Wildbahn zu sehen
  • Wasserbüffel, Affen, Hirsche und einiges mehr während unserer Wanderungen über Rinca und Komodo
  • Manta-Rochen und wir konnten sogar mit ihnen schwimmen. Naja, nicht ganz, weil wir an der Wasseroberfläche geschnorchelt sind und die einige Meter unter uns lang geschwommen sind. Aber es fühlte sich ein bisschen so an als würde man mit ihnen schwimmen.
  • Tolles Essen, das wir nicht nur gesehen, sondern auch gegessen haben. Der Koch war echt unglaublich
  • Fledermäuse, die nach dem Sonnenuntergang zu tausenden ihre Insel verlassen und nach Flores zum Fressen fliegen
  • Pink Beach, ein pinker bis rötlicher Strand
  • Sehr böse Strömungen zwischen den vielen Inseln
Als negativer Punkt ist uns hier prinzipiell auch der Müll aufgefallen, der im Komodo Nationalpark auch in den Gewässern schwimmt. 

Für uns war von vornherein klar, dsss der Abstecher nach Flores und in den Komodo Nationalpark das größte 'Abenteuer' dieser Indonesienrundreise wird. Durch die unfreiwillige Verlängerung von einem Tag auf dem Wasser auf 2 Tage und eine Nacht fühlte es sich gleich noch viel mehr nach Expedition an. Aber im Prinzip war es für mich das absolute Highlight. Ob ich allerdings wissentlich eine Mehrtageskreuzfahrt auf einem unbekannt sicheren Boot buchte, weiß ich nicht so genau.

Fazit

Hat sich die Rundreise gelohnt? Ja, definitiv. Was wir gesehen haben, hat uns oft (positiv) überrascht, da unsere unbewußte Erwartungshaltung teils doch anders war. Wir haben unglaublich viel über dieses Land, die Historie und die Religionen hier gelernt und unglaublich tolle und beeindruckende Sachen gesehen. Die Leute hier waren alle ausnahmslos und immer freundlich und aufgeschlossen. Es ist faszinierend, wieviele Sehenswürdigkeiten, die von der UN gewürdigt wurden, alleine auf diesen 3 (bis 5) Inseln waren. Und es hat uns überrascht, wie unterschiedlich die Inseln sind, so dass man eigentlich nur sagen kann, dass wir in Java, Bali und bisschen Flores waren, aber Indonesien damit noch lange nicht kennen. Das Land besteht immerhin aus 17000 Inseln. Eine Expedition in den Regenwald Sumatras, Borneos oder Sulawesis wäre dementsprechend total spannend und mit Sicherheit wieder völlig anders, allerdings sagen wir beide, dass wir erstmal ne Weile Ruhe brauchen und die Eindrück noch etwas sacken lassen müssen.

Allerdings muss man echt wissen, dass es, jedenfalls für uns, echt anstrengend war ständig jemanden um sich zu haben, der sich nur um einen selbst kümmert. Kleinere Reisegruppen sind in der Hinsicht unseres Erachtens entspannter, da der Fokus nicht immer auf einem liegt, sondern auch mal andere die Unterhaltung weiterführen können. Es gab auf jeden Fall Tage, wo uns diese Intensität zu viel wurde. Natürlich hat man aber auch so den Vorteil, dass man viel individueller Sachen planen kann, was auch genial ist. Wir denken, dass wir das nächste mal eine entsprechende Bildungsreise auf 7-10 Tage festlegte und die restliche Zeit zum Verarbeiten der Eindrücke bräuchten. 

Die Buchung haben wir übrigens insgesamt sehr kurzfristig über sunda-islands.com gebucht und bis auf die Flores-Sache, die im Endeffekt ja aber dann trotzdem cool war, hat es auch einwandfrei funktioniert. Auch haben wir vorab recht viele Fragen gestellt, die alle geduldig beantwortet wurden. Wir hatten ursprünglich ein paar Bausteine ausgewählt, die dann entsprechend einer besseren Route angepasst wurden und wo wir auch zum Beispiel das tägliche Mittagessen entfernen konnten. Es wurde uns auch nach der Buchung sofort das lokale Reisebüro als Ansprechpartner genannt und somit fühlten wir uns da auch wirklich gut aufgehoben.

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