Mittwoch, 3. Oktober 2018

Sonnenaufgang am Bromo

Heute Morgen gab es die nächste Lektion im frühen Aufstehen. Um 3 Uhr ging unsere Tour mit dem Jeep zum Bromo los. Das war schon ziemlich früh. So sind wir im Dunkeln durch die Sandwüste der Caldera des Tengger gefahren. Der Tengger ist ein Vulkan, der irgendwann früher mal ausgebrochen ist und nun 5 Vulkane in der Caldera liegen, wobei einer immerhin schon als erloschen gilt. Wir sind also mit den gefühlten anderen 300 Jeeps durch die Sandwüste und dann den Caldera-Rand hinauf gefahren, um unseren Aussichtspunkt für den Sonnenaufgang einzunehmen. Dabei gibt es 3 verschiedene Aussichtspunkte und unser Tourguide hat den obersten für uns arrangiert gehabt. Dort waren natürlich schon mehrere Leute, die entsprechend früher losgefahren sind. Wir haben einen großartigen Platz mit Topsicht auf den Sonnenaufgang hinter einem anderen Vulkanmassiv und auf die Caldera des Tenggar mit dem Bromo und Semeru. Zur Verdeutlichung: Wir standen auf etwa 2800 m Höhe, während der Bromo knapp unter 2400 m Höhe liegt und der Semeru über 3600 m hoch ist. Das war ein großartiges Spektakel, auch wenn es relativ schattig da oben war. Zum Abschluss des Sonnenaufgangs hat der Semeru noch ein paar kleinere Dampfwolken in die Luft gehustet.
Dann ging es wieder runter in die Sandwüste, um zum Bromo zu gehen. Der Weg führt voll durch die sandige Caldera an einem hinduistischen Tempel vorbei und dann 249 Stufen hoch. Für den Weg durch den Sand hatten wir die Option, auf Pferden zu reiten. Natürlich waren auch vernünftige Einheimische dabei, wo die Pferde gepflegt und relativ entspannt aussahen, aber viele sahen eher nach nicht allzu guter Haltung aus. Dementsprechend war für uns sofort klar, dass wir den Weg zu Fuß gehen, zumal der jetzt nicht ewig weit war. Die Stufen zum Bromo hinauf waren dann allerdings sehr anstrengend. Es ist für uns halt ungewohnt auf über 2 km Höhe etwas zu unternehmen. Wir haben davon abgesehen, Opfergaben bei den Straßenhändlern zu kaufen, um sie dann in den Vulkan zu werfen. Traditionell werfen die Hinduisten eigentlich Opfergaben an einem bestimmten Tag im Jahr in den Vulkan, um den Vulkan zu besänftigen. Man konnte am Bromo auch nur Dampf und Schwefelablagerungen und ein großes Loch in der Mitte sehen. Aber das war trotzdem schon sehr großartig.
Die Strecke zum Jeep mussten wir wieder zurückgehen, wobei wir dabei festgestellt haben, dass komplette Weg zum Bromo bergauf ging. Nun wussten wir auch, warum wir auf dem Hinweg so sehr kaputt waren. Der Rückweg war jedenfalls einfacher.


Zurück am Hotel haben wir dann erstmal gefrühstückt und anschließend geduscht und Sachen gepackt. Denn wir hatten ja noch einen langen Weg zum nächsten Tourpunkt vor uns. Wir sind vom Bromo zum Ijen gefahren, wobei wir dafür 250 km über Landstraßen zurücklegen mussten, was nicht ganz 8 Stunden gedauert hat. Wir haben noch kurz am Meer angehalten und sind dort eine viertel Stunde spazieren gegangen. Das war hübsch, da sie die Hafenmauer schon neu gebaut hatten und gerade dabei waren, alles neu zu pflastern und eine Arte Promenade zu bauen. Etwas weiter im Osten sind wir durch einen Nationalpark gefahren, wo wir dann mal freilebende Makaken (vermutlich Javaneraffen) am Straßenrand gesehen haben. Offensichtlich finden sie nicht mehr allzu viel zu Fressen im Wald und so hoffen sie am Straßenrand Beute zu machen. Ein bisschen wirkten sie ja wie einige Straßenhändler, die zwischen den Autos im Stau hin- und herlaufen und Waren verkaufen wollen, nur dass sie halt betteln. Aber da an der Straße auch gerade Bauarbeiten waren, gab es vermutlich auch genug Reste, die die Bauarbeiter haben liegen lassen. Das letzte Stück der Straße zu unserem Resort war dann sehr spannend. Die Straße bestand aus ein bisschen Asphalt, dann war es eine Reisfeldstraße (sprich: festgefahrener Sand mit großen und vielen Schlaglöchern drin) und dann war sie zwischendurch nochmal gepflastert. Sie führte auch noch einem Ort vorbei, den ich da schon gar nicht mehr vermutet hatte.


Das Resort selbst war traumhaft. Man hatte Sicht auf den Ijen und es war alles grün, es gab keinen Straßen- (und Religions-)lärm und es gab viele Tiere, die auch in den Teichen saßen. So haben wir Baumzikaden gehört, die unglaublich laut und kreischend sind, ein Quakkonzert von Fröschen, die überall in der Gegend rumhüpften, Eidechesen waren zu sehen und das war richtig schön idyllisch. Der Nachteil ist hier, dass es immer so irre früh dunkel wird und man wenig von der Aussicht hat, wenn man erst zum Sonnenuntergang ankommt.


Dieser Blogeintrag kommt übrigens verspätet, da der Plan sagte, dass wir um 01:00 Uhr aufstehen müssen, um dann den Ijen zu besteigen. Und da wollten wir doch lieber etwas schlafen als Blogeinträge schreiben.

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