Donnerstag, 11. Oktober 2018

Abenteuer mit wilden Tieren

Um 04:54 Uhr wurden wir aus unserem nicht wirklich guten Schlaf durch das Anlassen der Motoren geweckt. Unsere Fahrt ging nun von unserem Ankerplatz in der Nähe von Rinca nach Komodo. Und da wir ja kein Speedboat hatten, dauert die Fahrt auch ein wenig. Wir konnten natürlich noch liegenbleiben, aber wirklich bequem war das auch nicht. Wir haben immerhin bis um kurz nach 6 noch ausgehalten, bevor wir uns wieder im Boot nach vorne bewegt haben, um dort wieder bequemere Sitzplätze einzunehmen. Der Koch brauchte nicht lang und servierte Bananenpancakes. Die waren sehr lecker, aber stopften doch nachhaltig.

Gegen 7 waren wir dann auf Komodo und konnten auch dort wieder einen Ranger organisieren und uns registrieren. Da es noch recht früh morgens war, haben wir uns hier für den langen Weg entschieden. Lang heißt übrigens etwa 4 km bzw. 2 h Dauer. Und wir hatten bei unserem Weg richtig Glück, da wir mehrere Warane und zwar auch von stattlicher Größe an einem Wasserloch sehen konnten. Die waren auch ein bisschen aktiv, was auch heute wieder beeindruckend war. Zusätrlich waren hier auch Hirsche aktiv. Ach ja, auf Komodo gibt es im Gegensatz zu Rinca keine Affen und Wasserbüffel. Hirsche und Wildschweine sind hier die Futterquelle für die Warane. Wir sind weiter durch den Busch gegangen und haben Geckos gehört und Kakadus gesehen. Anfang der 90er Jahre wurden die Warane mal von Rangern gefüttert. Das wurde 1994 abgeschafft, da das für die Viecher völlig unnatürlich ist und sie in dem Nationalpark einfach normal leben sollen. Die alte Station an der sie gefüttert wurden, gibt es aber noch und als wir da ankamen, waren 2 Exemplare gerade vor Ort. Sie wurden vom Ranger auf 30-35 Jahre geschätzt. Ob sie sich daran erinnern oder einfach nur so da lagen, wissen wir nicht, aber es war toll, sie an einer weiteren Stelle aktiv zu sehen. Bei unserem Weg haben wir natürlich auch viel Warankot gefunden und der ist ganz weiß, weil der Kalk der gefressenen Knochen mit ausgeschieden wird. Wir sind dann über einen Hügel zurück gegangen und haben dabei feststellen können, wie heiß die Sonne eigentlich schon morgens ist. Das war ja schon fast unerträglich, wie soll das dann nur tagsüber sein?! Vermutlich wie auf Rinca, wo es auch irre heiß warm. Auf dem Rückweg haben wir dann keine weiteren Warane gesehen, aber noch mehrere Hirsche.


Zurück auf dem Boot sind wir zu unserem nächsten Programmpunkt geschippert. Das Ziel war der pinke Strand. Er sieht pinkfarben aus, da viele kleinste Bruchstücke der Rotkorallen hier anlanden und zusammen mit dem fast weißen Strand eine pinke Farbe ergibt. Hier sind wir dann auch schnorcheln gegangen und da ich meine Kontaktlinsen für heute aufgespart hatte, konnte ich mitkommen. Das hat wieder richtig Spaß gemacht, die vielen Fische da an den Korallen zu sehen, auch wenn viele Korallen ausgeblichen sind und viele abgebrochene bleiche Stücke rumliegen. Aber es gab auch mehrere sehr lebendige und aktive Korallen. Diese Stunde dort war unglaublich entspannend.

Auf dem Boot wollten wir uns dann eigentlich umziehen, aber unser Tourguide meinte, dass es später noch mal eine Gelegenheit geben könnte, sofern wir Lust haben. Wir haben durchaus Lust dazu signalisiert und über den Ort wurden wir im Unklaren gelassen. Wir sind also eine Weile durch die Gegend geschippert bis es relativ spontan hieß, dass wir den Ort erreichten. Da die Besatzung am Bootsrand stand und guckte, war auch keine Leiter oder ähnliches fertig. Aber dann zeigten sie auf einen Schatten im Wasser und das war eindeutig ein großer Manta-Rochen. Unser Tourguide fragte, ob es OK wäre, wenn wir vom Boot ins Wasser sprängen und ich glaube, dass das OK von uns nur kurz vorm Platschen im Wasser ankam. So paddelten wir ne Weile in der Strömung und unter uns schwammen immer mal wieder wirklich große Manta vorbei. Das war genialst. Auch kleinere Rochen mit blauen Punkten auf dem Körper waren mal zu sehen, aber die enorme Größe und das Erscheinungsbild der Mantas, war schon geil. Nach einer Weile sind wir dann wieder (über die mittlerweile angebrachte Leiter) auf das Schiff geklettert und waren glücklich.

Nun ging es nur noch zurück nach Labuan Bajo, wo wir uns bei der Crew bedankten haben und vom Schiff gestiegen sind. (Ich weiß, ich habe irgendwo noch Mittag und 'Kaffee'-Snack unterschlagen, aber egal) Unser Tourguide hat uns dann zum Hotel begleitet, was tatsächlich ein Hotel ist. Also ein richtig nettes Hotelzimmer, wo man sich in Ruhe duschen und das Salz von der Haut spülen konnte und so. Das war eigentlich mit das beste Zimmer, was wir auf der Indonesienrundreise hatten. Internet ist hier eigentlich auch vorhanden, funktionierte aber nicht. So müsst ihr halt später mehr Einträge lesen.

Im Endeffekt war diese 2-Tagestour schon ziemlich cool. Wir hätten es gerne vorher gewußt, damit wir unsere Handgepäcksrucksäcke besser hätten bestücken können. Auch wäre es schöner gewesen, wenn man von einer solchen Programmänderung nicht ganz so überfallen würde, zumal es ja anders gebucht war. Im Nachhinein war das jedenfalls schon eine ziemlich coole Tour, die sich lohnt. Wir würden sowas vermutlich trotzdem weiterhin nicht mit Übernachtung auf dem Boot buchen, aber jetzt können wir das auch aus Erfahrung und nicht nur aus einer dumpfen Ahnung heraus sagen.

Zu Hause waren wir ja am Überlegen, ob wir Komodo Nationalpark wirklich mit in unser Programm aufnehmen oder ob uns das zu viel und/oder zu teuer wird. Der Abstecher hierher hat sich meines Erachtens richtig gelohnt und es war toll, dass wir in Indonesien auch mal relativ unberührte Natur sehen konnten.

Keine Kommentare: