Donnerstag, 18. Oktober 2018

Manly

Wir haben heute Morgen erstmal ausgeschlafen. Naja, die Papageien haben draußen vor dem Sonnenaufgang angefangen zu krächzen, so dass wir immer nur wieder zwischendurch eingeschlafen sind, aber wir haben uns heute viel Zeit gelassen bis wir aufgestanden sind. Da wir gestern Abend nicht wirklich einchecken konnten, sondern nur unseren Schlüssel finden konnten, mussten wir heute die Formalitäten nachholen. Das haben wir dann auch direkt zur Öffnung der Rezeption um 09:30 Uhr gemacht.

Da wir erst um 12 Uhr die nächste Verabredung hatten, konnten wir somit erstmal jede Menge Zeit vertrödeln. Das haben wir dann auch gemacht, indem wir zum Manly Beach gegangen sind und einfach auf das Wasser gestarrt haben. Der Strand war wegen gefährlicher Strömungen geschlossen und die Wellen rollten richtig schön an. Dementsprechend haben auch nicht alle Leute darauf gehört und es waren dann doch ein paar Surfer unterwegs. Wir haben es jedenfalls sehr genossen, einfach nur den Wind und die Wellen wahrzunehmen.
Nach einer Weile sind wir noch etwas an der Strandpromenade entlang spaziert, bevor wir uns dann zu unserem Mittagessentreffen eingefunden haben. Wir haben uns mit einem langjährigen Freund meines Vaters getroffen, der uns vor 10 Jahren auch schon zwischendurch Unterschlupf gewährt hatte. Es war total großartig mit ihm und seiner Frau zu schnacken.

Nach dem Essen sind wir zurück zu unserem Hostel gegangen und haben erstmal unsere Schmutzwäsche der letzten Woche geholt. Natürlich hatten wir zwischendurch schon mal gewaschen, aber die Waschmöglichkeiten in Indonesien und Australien unterscheiden sich doch recht ordentlich. So haben wir dann den nächsten Waschsalon aufgesucht. Dabei habe ich für mich wieder mal festgestellt, dass ich Waschsalons total merkwürdig wahrnehme. Irgendwie sind sie für mich Relikte aus einer alten Zeit, aber gleichzeitig sind sie weiterhin total notwendig. Es ist auch spannend dort zu hocken und zu sehen, wer da was wäscht oder trocknet.
Jedenfalls war auch das natürlich irgendwann durch und nachdem wir unseren Kram zurück gebracht und ein kleines Päuschen gemacht haben, sind wir wieder gen Pazifik aufgebrochen. Ich wollte uns eigentlich heimlich und unauffällig zum Eisladen Royal Copenhagen lotsen, der uns vor 10 Jahren schon super gefallen hat, weil er selbst gemachte Waffeln hat, die vor dem Befüllen des Eises auf Wunsch oben in Schokolade taucht und dann super Eis reinpackt. Schokostreusel und Soßen und so gibt es auch kostenlos dazu. OK, dafür ist der Laden auch nicht ganz billig, aber soooo lecker. Jedenfalls war ich weniger unauffällig, da Julia das etwa 2 Meter nach dem Losgehen erwähnte, dass ich da jetzt ja eh hin wolle. Ertappt. Aber das Eis ist immer noch großartig, die Waffel lecker und Julia hat sich auch über das Eis gefreut.

Anschließend sind wir noch etwas in Richtung Shelly Beach gegangen, an dem jede Menge kleine Muscheln liegen. Auf dem Weg ist auch ein längerer Weg zu dem nördlichen Hafenkopf ausgeschildert, den wir vielleicht bei einem der nächsten Besuche hier folgen.

Als die Sonne unterging haben wir uns dann nochmal auf die andere Seite Manlys zum Hafen bewegt. Im Hafen gibt es ein paar kleine blaue Pinguine. In den 90ern wurden noch etwa 35 Tiere gezählt. Mit einigem Aufwand hat man die Zahl zwischenzeitlich wieder auf 200 Individuen erhöhen können. Allerdings sind in den letzten Jahren bei einigen Vorfällen mit Füchsen bzw. Hunden recht viele gestorben, so dass derzeit etwa 120 Tiere hier leben. Und ein ganz kleiner Teil davon brütet direkt neben dem Fähranleger am Strand. Insofern sind wir da hinspaziert, um zu schauen, ob wir ein Tierchen dort sehen können. Die Freiwilligen, die jeden Abend dort vor Ort sind und nach den Pinguinen Ausschau halten, haben uns dann erzählt, dass in diesem Jahr exakt ein Brutpaar nur da war und seit einiger Zeit nur ein Exemplar zum Füttern zurück kommt. Dementsprechend muss man davon ausgehen, dass ein Elternteil auf der Fischjagd gestorben ist. Die bereits geschlüpften Pinguinküken wurden in den Zoo gebracht, damit sie dort erfolgreich aufgezogen werden können. Und nun ist halt nur noch ein Tier übrig und der muss nun nicht mehr regelmäßig vorbeikommen, so dass er in einigen Wochen auch nur 2 mal pro Woche gesehen wurde. Na gut, mit der Info und der fortschreitenden Zeit haben wir dann beschlossen, von dort wegzugehen und den restlichen Abend zu bestreiten.

Es war übrigens mal wieder unglaublich angenehm, nur knapp über 20°C zu haben und über den Tag mal 1-2 Schauer abzubekommen. Das hatten wir so lange nicht und unser Sommer war in diesem Jahr bei uns nun auch alles andere als feucht. Weiterhin haben wir für uns festgestellt, dass dieser eine Tag Erholung hier uns massiv Energie für die nächsten Aktionen gegeben hat. Es ist schon faszinierend, wie viel Erholung ein Tag in einem Ort bringen kann, in dem man sich richtig wohlfühlt. Auch das Meer mit den Wellen, dem Wind, dem Salzgeruch und den entsprechenden Wassergeräuschen wirkt Wunder.

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