Freitag, 6. Februar 2009

Zurück zum Mount Doom

Wie gestern schon angekündigt, mussten wir heute Morgen in aller Frühe die Fähre zurück zur Nordinsel nehmen. Wie haben uns erneut nach draußen gesetzt. Auf der Hinfahrt saßen wir am Heck, dieses Mal am Bug. Der strahlende Sonnenschein war da ein echter Genuss. Je weiter wir allerdings nach Wellington kamen, umso windiger wurde es. Wie stark der Wind letztendlich war, können wir aufgrund fehlender Messinstrumente natürlich nicht sagen, aber man konnte sich ziemlich schräg hinstellen, ohne umzukippen *grins* Wir denken, dass das in etwa vergleichbar mit heftigeren Winden auf Nordseeinseln ist. Wir sind aber weiterhin seßhaft geblieben. Von ein bisschen Wind lassen wir uns ja nun nicht verjagen. Als wir dann allerdings dicht bei Wellington waren, hat der mitgewehte Sand uns doch ins Innere gescheucht. Allerdings war das 5-10 Minuten vor dem Aussteigen. Sehr angenehm war übrigens, dass es trotz des Windes nicht gewackelt hat.

Auf der Nordinsel angekommen, haben wir uns überlegt, dass wir nicht nach Turangi fahren, wie wir das eigentlich geplant hatten, sondern nach Wanganui. Irgendwann um die Mittagszeit herum, sind wir auch in Wanganui angekommen und sind zu dem auserkorenen Motel hingefahren. Üblicherweise muss man hier übrigens nicht im Voraus buchen, so dass wir das natürlich auch nicht getan hatten. Und das war in diesem Fall ein wenig unpraktisch, da das Motel ausgebucht war. Glücklicherweise haben uns die Besitzer auch gleich erzählt, dass wir mit Sicherheit nirgendwo in Wanganui etwas finden werden, weil da irgendwie die Senior Olympics stattfinden. Gut zu wissen. Wir hatten schon vorher gelesen, dass in Wellington nichts mehr zu finden sei. Allerdings liegt das an dem Beginn der Rugby-Saison oder so. Naiv wie wir sind, haben wir erwartet, dass an dem Feiertag heute liegt. Der besagte Feiertag ist übrigens der Waitangi Day. Es wird der Vertrag von Waitangi zwischen der britischen Krone und den Maori gefeiert.

Aber zurück zu dem Besitzer des Motels. Der hat uns nämlich dann auch gleich noch weitergeholfen. Er fragte, in welche Richtung wir denn wollen. Wir sagten mal wieder Turangi und er meinte, dass vorher in Ohukane bestimmt etwas zu finden sei. Das liegt schon recht dicht am Mount Ruapehu und ist eigentlich ein Skigebiet. Somit sollten die Motels hier etwas frei haben und man sollte auch verhandeln können, da die ja im Sommer nicht viel Geld einnehmen könnten. Also sind wir auf den Highway 4 (SH4) nach Ohukane gefahren. Hier haben wir dann wieder festgestellt, dass die deutschen Straßen doch gar nicht soo schlecht sind. Der SH4 führt, wie so viele andere Highways hier auch, über Berge und Täler, immer entlang an steilen Abhängen. Dabei passiert es ja auch mal, dass ein Teil des Berges abrutscht. Nun ist es so, dass an 5 oder 6 Stellen der Highway auf eine Spur reduziert ist, da ein Teil der Straße abgerutscht ist. Wirklich beruhigend ist sowas nicht. Insbesondere dann nicht, wenn die Verengung erkennbar schon einige Jahre so vorhanden ist und anscheinend nicht wirklich versucht wird, etwas zu reparieren. Aber hübsch war es.

Ohukane ist ein nettes kleines Dörflein, dem man anmerkt, dass es eher für die Skisaison ausgelegt ist. Einige Motels werben sogar damit, dass die Räume wärmeisoliert ist. Das ist übrigens wirklich eher etwas Besonderes in NZ, da sie hier auch die schnelle Holzbauweise bevorzugen, wie sie es auch in Australien und Amerika meistens nutzen. Ob das in Amerika wirklich überall so ist, können wir natürlich nicht sagen, aber wenn man sich die Trümmer nach irgendwelchen Naturkatastrophen im Fernsehen anschaut, kommt man zu dem Schluss. Hier haben wir auf jeden Fall ein schöne Motel mit dem Namen "The Hobbit Motorlodge" gefunden. Dort konnten wir auch direkt 10 $ Ermäßigung pro Nacht bekommen. Wir bleiben hier jetzt auch 2 Nächte.

Warum wir von dem ursprünglichen Plan, nach Turangi zu fahren, abgewichen sind, ist übrigens recht einfach. Wir hatten vorher geplant, dass wir in Turangi das Alpine Crossing mitmachen, danach nach Wanganui fahren, um dann nach Norden zu fahren. Das ist aber vom Weg absoluter Schwachsinn. Und wir haben festgestellt, dass wir das Alpine Crossing wahrscheinlich derzeit nicht schaffen würden. Wir sind nämlich beide ein wenig erkältet und dann ist es doch vielleicht etwas leichtsinnig eine Tageswanderung mitzumachen, die um die 7 Stunden reine Wegzeit hat und dabei auf 1900 Höhenmeter ansteigt. Man muss zwar nur ca 800 Meter selbst absolvieren, aber man muss es ja nicht übertreiben. Außerdem haben wir so einen Grund nochmal zurückzukommen ;) Aber das haben wir eh schon vor *grins*

Morgen werden wir dann hier wohl mehrere kleinere Wanderungen machen. Mal schauen, wie das Wetter so ist. Derzeit ist es auf jeden Fall super schön und warm hier.

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