Donnerstag, 19. Januar 2023

Sonnentouren

Für unsere erste Tour wurden wir heute um 5 Uhr am Hotel abgeholt. Der Wecker war für eine Stunde früher gestellt, um den Rucksack vorzubereiten und uns alle fertig zu machen. Wie erwartet, war der Bus pünktlich und dann fuhren wir auch schon zur Uluru Sonnenaufgangsaussichtsplattform. Die Sonne geht quasi im Rücken von einem auf und somit ist das Farbspiel auf dem Uluru und Kata-Tjuta im Hintergrund durch die ersten Sonnenstrahlen zu sehen. Das ist schon ein wirklich schönes Schauspiel.
Im Vergleich zu vor vier Jahren ist auffällig, wie viel leerer es ist. Also unser Bus heute war zwar ziemlich voll, aber es waren eben nicht viele Busse, die da standen. Wir sind gespannt, wie das auf den nächsten Touren hier so sein wird.

Der nächste Halt war dann der Walpa Gorge in Kata-Tjuta. Das ist eine von zwei Stellen, die von Touris betreten werden darf. Alles andere am Kata-Tjuta ist heilig für die Anangu. Der Weg in diese Schlucht und die Schlucht selbst ist einfach toll. Es war zwar warm, aber nicht unangenehm.

Nach einem kurzen Halt an einer Aussichtsplattform, die Juli gestern bereits alleine besichtigt hat, sind wir dann zurück ins Resort. Etwas schade an dieser Tour war, dass größtenteils identische Informationen gebracht wurden, wie gestern Abend auf der Tour. Aber gut, wir haben auch trotzdem was neues gehört und die Touren sind schon wirklich gut.



Im Resort haben wir kurz unsere Sachen ins Zimmer gebracht und uns dann wieder auf den Weg zum Town Square gemacht. Dort gibt es ein Café, in dem es Sandwiches und ähnliches gibt. Es wird von den indigenen Auszubildenden betrieben, um sie auf die Arbeit in Hotels und Restaurants mit westlichen Essensstandards vorzubereiten. Das war lecker und im Anschluss haben wir dann Kalle Planschzeit im Pool gegönnt. Das hat ihm auch sehr gefallen, aber da kam dann doch (endlich) ein Müdigkeitsflash. Zu dem Zeitpunkt hatte er im Vergleich zu sonst ein Schlafdefizit von ca 5 Stunden. Er hätte auf der Tour mehr schlafen können, aber anscheinend war das alles viel zu interessant.

Um 15:15 Uhr ging es dann wieder zur nächsten Tour. Dieses mal waren einige heilige Stätten mit anschließendem Sonnenuntergang am Uluru dran. Prinzipiell kannten wir diese Tour schon vom letzten mal, aber auch dieses mal war es wieder lohnend.

Der erste Stopp war beim Kulturzentrum der Anangu, in dem einige Geschichten mit uns geteilt werden. Dabei muss man bedenken, dass wir nun mal nicht zu deren Kulturkreis gehören und wir somit nur ein paar Geschichten hören, die auch den Kindern erzählt werden. Im Endeffekt sind darin immer diverse Lehren in Bezug auf Moral, gesellschaftliches Zusammenleben, Navigation u.ä. zu ziehen. Das ist durchaus spannend, aber da sich die Geschichten auf direkte Orte beziehen, wäre es noch schön, diese vor Ort erzählt zu bekommen. Auf Nachfrage hieß es, dass dafür der Base Walk um dies Basis des Uluru als Tour genau sowaas beinhaltet. Damit wissen wir schon mal, was wir nächstes mal machen sollten.

Zum Teil wurde unser Wunsch aber erfüllt, da drei Geschichten im Bus während der Fahrt um den Uluru erzählt wurden und dabei auf ein paar Markierungen im Fels hingewiesen wurde. Trotzdem wäre das zu Fuß natürlich noch mal ne andere Nummer. Da man nicht ganz um den Fels herumfahren kann, endet die Fahrt zunächst am Mutitjulu Wasserloch. Dort gibt es mehrere heilige Stätten, die für den Tourismus zugänglich gemacht wurden. Sie geben jedenfalls einen Eindruck, warum und wie die Stätten genutzt wurden.

Letztendlich ging es dann zum Aussichtsareal, von dem der Sonnenuntergang auf den Uluru beobachtet wird. Hier wurde wieder sehr deutlich, dass gerade Nebensaison ist, denn es war so viel weniger los als vor vier Jahren. Wir hatten jede Menge Platz und konnten problemlos überall ein Foto machen, ohne sich durch 2 Reihen an Menschen zu schieben. So haben wir einerseits einen Waran oder ähnliches gefunden, der sich versteckt hatte und andererseits hatten wir auch genug Platz, Kalle ein bisschen Auslauf außerhalb der Trage zu gewähren. Der hat auf dieser Tour auch wieder viel zu wenig geschlafen, aber dafür alles interessiert beobachtet und sich roten Sand in den Mund gesteckt. Hmm, nimmt er damit verbotenerweise etwas aus dem Nationalpark hinaus? Egal, anscheinend war er trotz Müdigkeit nicht unglücklich. Der Sonnenuntergang hat sich für uns auch wieder gelohnt, da es wieder hübsch war und der Fels zwischendurch ein tolles Leuchten gezeigt hat.



Danach ging es zurück ins Resort. Unser ursprünglicher Plan war, dass wir im Restaurant dann essen werden. Aber da Kalle so wenig geschlafen hat, haben wir ein bereits vorher erprobtes Instantnudelgericht im Zimmer gegessen, während Kalle schon mal geschlafen hat. Auch konnten wir unsere Sachen bereits packen, denn auch wenn wir morgen (noch früher als heute) noch eine Tour haben, fliegen wir morgen auch wieder zurück nach Sydney.

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