Dienstag, 10. Januar 2023

Cape Tribulation

Heute ging es früh los für uns. Um 05:30 Uhr hat der Wecker geklingelt und Juli und ich haben uns fertig gemacht, Sachen gepackt und gefrühstückt. Kalle ist früher aufgewacht als er gemusst hätte. Aber nun, unser Versuch, ihn wieder zum Schlafen zu bewegen, war erfolglos.

Der Bus von Billie Tea Safari kam pünktlich und da wir fast die letzten waren, sind wir direkt nach Norden gefahren. Unsere Babyschale mussten wir übrigens nicht mitnehmen, da sie einen Sitz für uns installiert haben. Gut, er war vorwärts gerichtet und meines Erachtens eher für ein Kleinkind gedacht, aber das passte schon.

Während der Zeit bis zum Daintree River hätte Kalle hervorragend schlafen können. Tat er aber natürlich nicht.
Am Daintree River haben wir dann die Fahrzeuge gewechselt und eine ca. einstündige Bootsfahrt gemachr. Kalle hatten wir dafür in seinen Buggy gesetzt, da wir ihn gerne angeschnallt wissen wollten, damit er nicht als Krokodilköder endet. Auch ohne Köder haben wir zügig zwei Krokodile gefunden, die ihrerseits der amtierende Platzhirsch und der vermutlich zukünftige dominante Revierinhaber sind. Mit etwa 5 Metern und 800kg Gewicht ist das schon beeindruckend. Die Info, dass die Boote keine Chance gegen das Tier hätten, weil das Biot viel leichter als das Krokodil ist und das Krokodil damit problemlos das Boot zum Kentern bringen könnte, war nur semi-beruhigend.
Zu dieser Zeit Krokodile auf dem Fluss zu sehen, ist übrigens nicht selbstverständlich. Es ist gerade Paarungszeit und da sind die Krokodile mit Nestbau, Revierverteidigung und ähnlichem beschäftigt.

Auf der anderen Seite des Flusses sind wir wieder in unseren Bus gestiegen und zum Alexandra Lookout gefahren, der einem einen sehr hübschen Ausblick liefert. Ich bin beim gerade eingeschlafenen Nachwuchs im Bus geblieben, während Juli Fotos machen durfte.
Weiter ging es dann zum Madja Boardwalk. Dort haben wir einen Spaziergang durch den Regen- und Mangrovenwald gemacht und uns einiges erzählen lassen. Das ist immer wieder spannend. Etwas ungünstig ist, dass es dort auch Millian Mücken gibt. Und schlau wie wir sind, hatten wir nicht an Insektenabwehrmittel gedacht. Jedenfalls sind meine Beine jetzt ordentlich gefleckt und mindestens ein Mückenstich ist immer am Jucken. Kalle scheint größtenteils verschont geblieben zu sein. Vermutlich war es für ihn von Vorteil, in der Trage gewesen zu sein. Er war kurz vor dem Spaziergang auch eingeschlafen, aber während des Spaziergangs war alles wieder viel zu spannend.

Mittag war langsam erreicht und so ging es zum inkludierten Mittagessen in Cape Tribulation. Die Gaststätte ist ziemlich direkt neben dem Strand, so dass wir keine 50 Meter nach dem Essen gehen mussten. Natürlich gab es nochmal die Info, dass man genügend Abstand zum Wasser halten soll, da dort Krokodile leben und auch regelmäßig gesichtet werden. Als Nebeninfo wurde noch gesagt, dass die Krokodile nicht diejenigen sind, die die meisten Leben kosten. Die Hauptbösewichte sind *Trommelwirbel* Quallen. Wie auch immer, der Strand ist und bleibt wunderschön!



Weiter ging es nun zu einem Badespot, weiter die Straße geb Norden entlang. Die Straße darf von den meisten Autos nicht befahren werden und eigentlich schließen auch fast alle Autovermietung diese Straße von der erlaubten Straßen aus, selbst wenn ein Auto mit Vierradantrieb gemietet wird. Unsere Tour hat entsprechend gebaute und geeignete Busse dafür und so sind wir einige KM auf der Straße weitergefahren bis wir den Emmagen Creek erreicht haben. Dort gibt es laut Anbieter einen Frischwasserbereich, der sicher vor Krokodilen ist. Die Begründung ist, dass der Bereich sehr steinig ist, was die Krokodile an ihrem empfindlichen Bauch nicht mögen. Und sie müssen relativ stark flussaufwärts schwimmen, was sie normalerweise auch nicht machen. Frischwasserkrokodile gibt es übrigens in diesem Bereich im Gegensatz zum Northern Territory nicht. Da wollten wir Kalle natürlich planschen lassen. Unsere kleine Schnarchnase war aber gerade wieder eingeschlafen und wir wollten ihn nicht schon wieder wecken. So ist Juli mit ihm im Bus geblieben, während ich mir das zumindest angeschaut und die Händchen reingehalten habe. Das Bedürfnis zu schwimmen, hatte ich aber trotz der Temperatur und Luftfeuchtigkeit aber trotzdem nicht.

Was sich bei diesen Temperaturen aber anbietet, ist natürlich ein Eis. Gut, eigentlich bietet sich Eis bei jeder Temperatur an. Aber halt auch bei dieser. Und so haben wir noch bei der Daintree Ice Cream Company gestoppt. Das Eis dort wird überwiegend aus den lokalen Früchten gemacht und schmeckt entsprechend lecker.

Von dort ging es dann wieder zum Daintree River, den wir dieses mal mit der Fähre überquert haben. Auf der anderen Seite gab es noch einen kleinen Klostopp, um anschließend mit einem Stop am Rex Lookout nach Cairns zu fahren.
1-1,5 h vor der Ankunft in Cairns hat Kalle dann doch angefragt, deutlich zu zeigen, dass wr keine Lust mehr hat. Eigentlich ließ er sich nur durch rausnehmen und Snacks ablenken. Sämtliche Spielzeuge, Beschäftigungen und Schnulli wurden verweigert. Rausnehmen ging während der Fahrt natürlich nicht und somit wurde zum unpädagogischem Snack gegriffen. Da wir das üblicherweise nicht machen, passte das schon. Und dass er nach 10 h Tour keine Lust mehr hatte, ist auch völlig ok und für uns nachvollziehbar. Gebucht haben wir die Tour schon vor ner ganzen Weile und da war auch noch nicht klar, wie er so drauf sein wird. Aber nach und nach tasten wir uns ran, alle Bedürfnisse ausreichend zu erfüllen.

Unser Hoffnung, einen freilebenden Kasuar zu sehen, wurde leider wieder nicht erfüllt. Aber irgendwann schaffen wir das bestimmt.

Nach unserer Rückkehr wollten wir eigentlich Kalle noch ein bisschen auf dem Wasserspielplatz spielen lassen, aber leider waren die Fontänen schon ausgeschaltet. Essen gab es dann aber trotzdem bei dem Bistro am Spielplatz, bevor wir zurück in die Unterkunft gegangen sind.

Morgen wollen wir mal versuchen, auszuschlafen. Ich bin gespannt, ob das gelingt oder doch einer (oder alle) relativ früh wach sind.

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