Mittwoch, 23. Juli 2014

Römer in Britannien

Vor dem Frühstück fiel mir auf, dass ich gestern Abend von den Mücken beim Grillen völlig zerstochen wurde. Juchu. Hatte ich aber in der Menge schon eine Weile nicht mehr.

Genug der Beschwerde, es gab also Frühstück. Dabei haben wir noch mal die Entscheidung bekräftigt, dass wir uns heute der Kultur widmen wollen.

Die Römer haben ja vor knapp 2000 Jahren versucht die Insel zu unterwerfen. Nach einem Fehlschlag hat es dann etwas später funktioniert und irgendwann kam der Hadrian auf die Idee eine Mauer von Küste zu Küste zu ziehen.

Heutzutage steht von der Mauer nicht mehr allzu viel. Aber es finden sich viele Museen und archäologische Ausgrabungen rundherum. Wir sind also über Carlisle zunächst zu den Housesteads Roman Fort & Museum gefahren.
Wie der Name vermuten lässt, gibt es dort die Reste eines Forts, das direkt an dem Hadrians Wall gelegen ist. Die Gebäude sind gut und interessant beschrieben. Das Museum dazu war auch klasse.

Im Anschluss ging es zu der Ausgrabungsstätte Vindolanda, was etwas abseits von Hadrians Wall liegt. Dort standen über die Jahrzehnte bis zu 9 verschiedene Forts, die zum Großteil über einander liegen. Die Ausgrabung findet seit Jahren dort auch aktiv statt, so dass sich da einiges findet. Zusätzlich gibt es dort auch experimentelle Archäologie. Sie haben z.B. Wehrtürme aus Holz und Stein gebaut, um einfach zu schauen, wie das in dieser Gegend verwittert. Sowas finde ich spannend. Vor dem Fort findet man auch das vorgelagerte Dörfchen. Hier war auch jedes der Häuschen wieder hervorragend beschriftet. Faszinierender Weise gab es hier sogar Übersetzungen in verschiedene Sprachen. Das Highlight war diesbezüglich die Übersetzung ins klassische Latein.
Zusätzlich liegt das Fort und die vorgelagerte Stadt in einem Moorgebiet. Dadurch wurden sehr viele Gegenstände hervorragend konserviert. Das ging so weit, dass Briefe, Lederreste und ähnliches gefunden wurden. Das war unglaublich spannend, die entsprechenden Sachen zu sehen. Dabei haben wir gemerkt, dass die Werkzeuge und Schuhmode sich quasi nicht geändert hat. Es waren tatsächlich einige Damenschuhe ausgestellt, die auch problemlos aus der heutigen Zeit hätten kommen können. Und die Schriftstücke waren auch ein absolutes Highlight. Das Zeug liegt natürlich nicht einfach so rum, wie es die Gebäudereste machen, sondern sind in einem modernen Museum untergebracht.

Mit dem Eintritt zu Vindolanda haben wir uns ein Kombiticket für das Roman Army Museum gekauft. Das ist nicht allzu weit entfernt und war auch absolut spannend aufgezogen. 3D-Film, Leben in der römischen Armee usw. wurde richtig toll erzählt.

Nachdem wir dort durch waren, sind wir noch an eine Stelle des Hadrian Walls gefahren, an dem man einfach so rumturnen kann, was natürlich auch Spaß macht.

Besonders schön war, dass wir erneut schönes Wetter hatten und somit das Wandeln durch die alten Römerstätten noch verbessert hat.

Mittlerweile war es nach 18 Uhr und wir hatten mittlerweile doch recht ordentlich Hunger. Also sind wir nach Carlisle gefahren und wollten den im Lonely Planet empfohlenen Inder austreten. Der existierte natürlich nicht mehr und damit haben wir einfach den Chinesen nebenan ausgetestet, der ein Buffet im Angebot hatte. Ich hatte definitiv schon bessere Essen, aber es war ok.

Danach ging es ab nach Hause und wir waren um kurz nach halb zehn wieder zurück. Dort ist dann erstmal das warme Wasser ausgefallen. Wir sind gespannt, ob das morgen wieder läuft. Ansonsten werden wir die Wartungsleute vom Haus mal anpingen müssen.

P.S. Alca ist immer noch verwirrt, dass die Forts mit "runden Ecken" gebaut wurden und nicht wie fälschlicherweise von Asterix proklamiert im rechten Winkel.

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