Dienstag, 29. Juli 2014

Anglesey - Neolithische Dinge und viel Natur

Heute sind wir auf die Insel Anglesey rübergefahren. Diese liegt direkt im Nordwesten von Wales und ist quasi direkt vor unserer Tür. Auf Anglesey kann man sich neben der obligatorischen Natur auch viele neolithische Dinge anschauen.

Bevor wir damit allerdings begonnen haben, sind wir erstmal in das Dorf Llanfairpwllgwyngyllgogerychwyrndrobwllllantysiliogogogoch gefahren. Ja, das Dorf schreibt sich so. Über setzt ins englische heißt das "[St.] Mary's Church (Llanfair) [in] the hollow (pwll) of the white hazel (gwyn gyll) near (go ger) the rapid whirlpool (y chwyrn drobwll) [and] the church of [St.] Tysilio (llantysilio) with a red cave ([a]g ogo[f] goch)". In deutsch heißt das so viel wie "Marienkirche (Llanfair) in einer Mulde (pwll) weißer Haseln (gwyn gyll) in der Nähe (ger) eines schnellen Wirbels (chwyrn drobwll) und der Thysiliokirche (llantysilio) bei der roten Höhle (ogo goch)".
Die Touri-Info war nicht so erhellend, wie wir uns das gewünscht haben. Deshalb haben wir dann einfach probiert unsere geplanten Ziele ohne detailliertere Karte so zu erreichen.

Unser erstes Ziel war das Hügelgrab Bryn Celli Ddu. Erst war das ein Platz mit einem Steinkreis, wurde dann von einer anderen Religion mit einem Hügelgrab überbaut, später halb zerstört und mittlerweile wieder in kleinerem Umfang aufgebaut. Man kann da auch rein gehen und offensichtlich bringen dort gerne mal Leute auch eine Münze oder Blumen o.ä. vorbei. Als wir gerade von dort wieder zum Parkplatz gehen wollten, tauchte ein walisisches altes Paar auf, von denen uns der Herr nicht nur grüßte, sondern auch gleich auf nette Art zugetextet hat. Der hat uns dabei einen Tipp zu einer Sehenswürdigkeit gelotst, bei der man allerdings ein wenig auf die Tide achten sollte. Die Insel ist nämlich bei Flut nicht zwingend zu erreichen. Dazu aber später mehr, da wir durch das gestrigen Beobachten des Wassers ziemlich genau sagen konnten, dass jetzt gerade Flut herrschte.

Wir sind dann im Uhrzeigersinn weiter um Anglesey gefahren und haben bei dem Hügelgrab Barclodiad y Gawres gehalten. Dort kann man noch sehr imposante verzierte Steine im Grab inneren sehen. Leider haben diverse Leute Graffiti daran geschmiert und dadurch haben die Behörden ein großes Eisengitter davor gepackt.
Zusätzlich lag das auch sehr hübsch an der Küste.

Anglesey hat eine vorgelagerte Insel, auf die wir als nächstes gefahren sind. Auf Holy Island gibt es ebenfalls sehr viel. Angefangen haben wir dann in einem Industriegebiet mit der Hügelgrabruine Trefignath Burial Chambers. Das waren nur noch ein paar Steine, wie man es von einer Ruine erwartet.

Um dann noch ein paar stehende Steine zu sehen, haben wir in Penrhoa Feilw gehalten. Dort stehen noch zwei Hinkelsteine hübsch hingestellt herum. Es ist echt immer wieder spannend sich vorzustellen, wie die Sachen vor einigen tausend Jahren aufgestellt und teilweise übereinander getürmt wurden.

Es gibt zwar noch jede Menge mehr neolithische Überreste, aber wir wollten auch noch etwas Natur sehen. Deshalb haben wir dann an der Küste bei Holyhead Breakwater geparkt und sind eine Weile (ca. 5,4 km; 200 Höhenmeter) an der Küste entlang spazieren gegangen. Sehr hübsche Gegend, an der man auch viele Vögel beobachten kann. Zurück zum Parkplatz ging es im "Landesinneren". Dabei haben wir wieder mal gesehen, wie tolerant die Briten in Bezug auf ihre offiziellen Wege sind. Aber es macht ja auch Spaß, mal durch einen von Ginster und Brombeersträuchern überwachsenen Weg zu gehen ;-) Abenteuer bekommt man dabei.

Nun hatten wie fast die Zeit der Ebbe erreicht und sind dann zum Newborough Forest gefahren. Von dort sind wir dann über eine kleine freigelegte Landzunge auf die Insel Llanddwyn gegangen. Dass diese kleine Landzunge bei Flut gerne mal überflutet ist, kann man sich super vorstellen. Die Insel ist klasse, zumal dort noch diverse Lavafelsen anzutreffen sind. Dass die Gegend und Aussicht auch hier absolut genial ist, muss ich vermutlich nicht betonen.

Mittlerweile war es auch so spät, dass wir noch kurz einkaufen konnten und dann gegen 22 Uhr auch essen konnten.
Das Wetter ist uns weiterhin wohlgesonnen und laut Wettervorhersage soll das auch noch die nächsten Tage so bleiben. Hoffen wir mal, dass das stimmt.

Nun gibt es noch einige Planungen für morgen. Die Tendenz sagt, dass wir ins Gebirge nach Snowdonia fahren, auch wenn wir nicht auf den Snowdon direkt raufgehen werden.

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