Dienstag, 29. Juli 2014

Berg - ne doch lieber Burg

Nachdem unsere verschiedenen Wetterapps gestern für heute halbwegs vernünftiges Wetter orakelt haben, wollten wir heute in die Berge um Snowdonia.

Nun hat es während des Frühstücks und bei der Abfahrt leicht genieselt. Die verschiedenen Wetterdienste haben gesagt, dass sich das einigermaßen bald legen würde. Also sind wir in die Berge gefahren.

Dort haben wir uns einen Rundweg heraus gesucht, von dem mehrere Walks möglich sind. In den Bergen selbst konnten wir ab 200 Meter bereits nur recht wenig sehen, da die Wolken doch recht tief hingen. Wir haben die Startpunkte angesteuert, aber mussten jeweils beschließen, dass sich die Wanderungen nicht lohnten. Wir machen hier unsere Wege ja nicht, um einen Weg gegangen zu sein, sondern um etwas zu sehen.

In der Nähe gibt es allerdings verschiedene Minen. Eine Schiefermine hatten wir ja bereits im Lake Distrikt und deshalb haben wir uns für die Kupfermine Great Orme Mine in Llandudno entschieden. Die Mine ist bereits in der Bronzezeit entstanden. Das war sehr beeindruckend, wie die Arbeiter vor 3500 Jahren mit Knochen und Steinen das Kupfer aus dem Gestein geschlagen haben. Dabei haben sie auch nur wirklich enge Kanäle gehabt. Für den gemeinen Touri wurden einige Stollen erweitert, da man sonst gar nicht wirklich durchkommen konnte. Es existieren Stollen von insgesamt mindestens 5 Meilen Länge und in 9 Ebenen. Das war schon sehr faszinierend.

Das Wetter hatte sich so weit gebessert, dass es wenigstens nicht mehr geregnet hat. Allerdings hingen die Wolken immer noch dermaßen tief, dass es sich nicht gelohnt hätte, wieder zu den Startpunkten zu fahren. Allerdings waren wir in der direkten Nähe zu Conwy, wo sich eine Burgbesichtigung geradezu aufdrängt. Diese Burg wurde 1283 angefangen zu bauen und wurde bereits inklusive Stadtmauer 1287 fertiggestellt. Gleichzeitig wurde auch die Stadt mitgebaut. Diese Burg ist bedeutend kleiner als die Festung in Caernarfon, aber ebenfalls sehr beeindruckend. Und auch wenn es in Caernarfon bereits im 11. Jahrhundert Anlagen existierten, wurde die Festung auch erst 1283 aufgemotzt. Edwards I. hat ein größeres Konzept gehabt und weitere Burgen hier aufbauen lassen.
Jedenfalls war das auch wieder sehr genial und die Festung ist in einem anderen Stil gebaut als das Caernarfon Castle.

Wie zu erwarten, hat die Besichtigung der Burg und der Stadt ausreichend viel Zeit in Anspruch genommen, um unseren Rückweg anzutreten. Der Plan war nämlich auch, dass wir nicht erst wieder um 22 Uhr zum Essen kommen.

Nun wird es wahrscheinlich niemanden überraschen, dass auf dem Rückweg die Fernsicht toll war und wir uns vom Wetter etwas veralbert gefühlt haben. Für morgen ist jedenfalls wieder mieseres Wetter angesagt. Wenn das wieder so ist wie gestern oder vorgestern, fahren wir in die Berge, um unseren heutigen Plan erneut zu versuchen. Sollte das Wetter eher so sein wie heute, werden wir ans Meer auf die südlich von uns gelegene Landzunge fahren.

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