Montag, 27. Juli 2015

Adventure-Tour Beara

Trotz des morgendlich eher sehr stürmischen und nassen Wetters haben wir beschlossen, unseren ursprünglichen Plan, unsere Halbinsel zu erkunden, durchgeführt.

Wir sind dazu dem Ring of Beara gefolgt. Diese Straße führt um diese Halbinsel herum und ist auch gleichzeitig der Wild Atlantic Way. Und wild war der Atlantik definitiv.
Für den Weg haben wir uns zwei Rundwanderungen mit ca. 2 Stunden Länge herausgesucht.

Der erste Weg sollte etwas nördlich von Ardgroom starten. Den Startpunkt haben wir auch knapp über Meeresspiegel gefunden und dort auch geparkt. Ein großes Schild hat den Weg gewiesen und beschrieben. Das passte auch mit den Infos, die wir vorab gesammelt hatten. Also sind wir mit wärmenden und wind- und regenabweisenden Schichten losgetigert. Nach einigen 100 Metern an der Straße entlang sollte es eine Abzweigung nach links geben. Die haben wir nicht gefunden. Dafür kam nach einigen weiteren Metern ein Elektrozaun mit Kühen dahinter. Zusätzlich konnten wir an dem Hügel, an dem der Rückweg entlang gehen sollte, Markierungen gesehen. Da habe wir den Beschluss gefasst, von unten neu zu starten und gegen die vorgesehene Wanderrichtung zu wandern.
So ging es also erst zu einer hübschen Höhle, die vom Wasser durchbrochen wurde. Auf unserer Seite kamen nur leichte Wellen an, während vor der Höhle die Wellen ordentlich brachen. Anschließend ging es am Hügel auf der landesinneren Seite entlang. Der Weg war ziemlich matschig und je weiter wir uns dem Halbinselende näherten, umso heftiger erwischte uns auch der Wind. Der Ausblick war zwar hübsch, aber mit achönem Wetter besser gewesen.
Der Rückweg ging dann an der Wasserseite entlang. 2 von uns haben beschlossen, nicht den echten Rückweg zu gehen, sondern lieber den Hinweg zu nehmen, da es ihnen zu gefährlich erschien, bis zu 50 Meter über dem Wasser halbwegs dicht an der Kante zu gehen.
Der Weg war meines Erachtens besser als der Hinweg und durch den auflandenden Wind bestand auch überhaupt keine Gefahr herunterzufallen. Die Fernsicht hätte natürlich gerne vorhanden sein dürfen, aber das recht wilde Wasser mit dem gegenüberliegenden Ufer im Dunst und Regen war sehr stimmungsvoll.
Am Auto haben wir dann auch die beiden anderen wiedergetroffen.
Wer diesen Weg allerdings als leicht und für jede Form von Fitness eingestuft hat, fragen wir uns aber schon. Es wäre auch recht hilfreich gewesen, wenn die Karte und/oder Wegbeschreibung aktuell gehalten würden.

Weiter ging es an einige Aussichtspunkten vorbei zu dem nächsten Ausläufer der Halbinsel - nach Kilcatherine - gefahren. Die Straße wurde zunehmend schlechter, aber wir sind bis zum Ende gefahren. Dort konnte man auch glücklicherweise halten und auch wenden. Das wäre sonst etwas ungünstig geworden. Die Wellen dort waren genial und absolut beeindruckend. Wir stand einige Meter über dem Meer und hatten freie Sicht auf die ankommenden Wellen. Und die kamen zahlreich und hoch und brandeten dann an den Felsen. Etwas störend war die Salz- und Gischtkruste auf der Brille und den Kameralinsen, die sich in gefühlt einer halben Sekunde nach dem Ausstieg aus dem Auto formte.

Der nächste längere Hält war dann in Eyeries. Bevor wir uns auf den Weg zu der kleinen Tour gemacht haben, mussten wir auf dem Ring of Beara allerdings recht abrupt bremsen, da eine Herde Kühe mit ihren Kälbern auf der einspurigen Straße stand. Es war auch kein Viehtrieb, sondern einfach nur bekloppte Viecher, die nicht so recht wussten, wo sie hin wollten. Hupen wollten wir nicht, weil wir Mutterkühe für etwas unberechenbar hielten, wenn sie in Panik geraten sollten. Eigentlich sollten sie hupende Tourismus kennen, wenn sie das häufiger machen, aber wir haben dann doch den sichereren Weg gewählt und haben Sakura die Kühe verscheuchen lassen.

In Eyeries angekommen, haben wir uns ein total niedliches Café gesucht, das in einem leicht umgebauten Wohnhaus war. Wir haben uns Sandwiches, Scones und Getränke bestellt und uns dann in das Wohnzimmer gesetzt, das nur ein paar mehr Sitzgelegenheiten hatte. An der Wand hingen Familienfotos und Abzeichen und so. Total niedlich. Die ältere Dame hat uns sehr großartige Sandwiches gemacht. Richtig liebevoll mit Gemüse drin und so.

Danach waren wir gestärkt genug, fast 2 Stunden an der Küste entlang zu gehen. Dieses mal war es flache Küste mit Steinstränden. Sehr hübsches Kontrastprogramm zu den schrofferen Steinen vorher. Hierbei mussten wir offiziell durch eine Kuhherde wandern. Wir sind davon ausgegangen, dass der Bauer schon keine bösartigen Kühe auf den offiziellen Weg stellt. Ein gewisser Teil von uns wollte möglichst schnell über die Weide gehen. Sobald die großen Kühe von uns weg gingen und nur noch ein paar neugierige Kälber um uns standen, war der vorher skeptische Teil unserer Gruppe von dem schnellen überqueren nicht mehr überzeugt, sondern musste in Ruhe Fotos von den Kälbern machen.
Von der Küste konnte man auch einen schönen Blick auf Eyeries werfen, dessen Häuser alle in unterschiedlichen Farben gestrichen sind. Auch sonst gibt es in dem Dorf einen Kunstweg, der uns nun nicht wirklich interessiert hat, aber eigentlich eine schöne Idee für ein so abgelegenes Dorf ist.

Der Rückweg von Eyeries ging dann über den Healy Pass. Jedenfalls glauben wir das. Wir haben unterschiedliche Quellen, die sich gegenseitig widersprechen. Und nachdem wir schon gemerkt haben, dass die Iren das mit Karten nicht so haben, glauben wir der Aussage mit den besten Indizien.
Der Pass war auch sehr hübsche, wobei auch hier schöneres Wetter natürlich noch toller gewesen wäre.

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