Sonntag, 30. September 2018

Tempel und Vulkane

Heute Morgen sind wir wieder früh aufgestanden, um zeitig von Wonosobo zum Dieng-Plateau zu fahren. Das Dieng-Plateau liegt auf 2000 Metern Höhe und ist mal wieder eine Caldera eines älteren Vulkans. Allerdings ist diese Gegend weiterhin aktiv, so dass rundherum aktive Vulkane zu finden sind und auch direkt im Plateau diverse Bereiche sich noch bemerkbar machen.
Der Weg hinauf führte entlang vieler Gemüsefelder, die oft auf Terrassen an den Berghängen angelegt waren. Es war interessant, wie weit nach oben diese Terrassen eigentlich angelegt waren. Im Hintergrund war u.a. der höchste Berg Javas, der Semeru, der sich als klassischer Vulkankegel darstellt, zu sehen. Diese Aussicht war schon mal klasse. Weiter ging es dann wirklich auf das Plateau, wo wir 3 verschiedene Attraktionen besichtigt haben.

Angefangen haben wir mit dem Arjuna Tempel. Das ist ein hinduistischer Tempelkomplex, von dem nur noch wenige Tempel stehen, aber ein Teil restauriert und wiederaufgebaut wird. Auf dem Weg zu den noch stehenden Tempeln kommt man an freigelegten Grundrissen anderer Gebäude vorbei. Auf der einen Seite stand wohl ein größerer Tempel, während auf der anderen Seite wohl die Wohngebäude der Mönche waren. Die noch (bzw. wieder) stehenden Tempel waren trotz ihrer geringen Größe interessant. Das liegt natürlich auch mit daran, dass unser Tourguide sehr viel über den Hinduismus und die Entstehung erzählt hat. Die verbauten Tempelsteine sind zum großen Teil verziert und einige Reliefs waren auch noch gut erhalten und erstaunlich gut zu erkennen.

Der nächste Stop war Kawah Skidang. Das ist eine vulkanisch aktive Gegend, wo Seen blubbern und kochen und jede Menge Schwefeldampf in der Luft liegt. Auch gibt es einige Schwefelablagerungen, wobei die eher gering sind. Typisch indonesisch gab es hier viele Möglichkeiten auch Geld für völlig überflüssige Sachen auszugeben. Will man ein Foto vor einem hingezimmerten Herz vor dem See machen, kostet das Geld, andere wollen einem Kram andrehen und bei wieder anderen kann man sich Cross-Motorräder leihen, um über die Landschaft zu heizen. Gut, aber der blubbernde, stinkende See war trotzdem toll, sofern der Wind einem nicht gerade den Schwefeldampf ins Gesicht bließ.

Der dritte Stop war dann Telega Warga, was übersetzte farbiger See bedeutet. Da wir ja zum Ende der Trockenzeit hier sind und es bisher zum Glück nicht wirklich geregnet hat, war der See nicht allzu groß, aber schimmerte trotzdem in einem blau-grün, was nicht allzu gesund aussah. Um den See sind wir ein wenig herumspaziert, um dann doch mal wenigstens ein bisschen Bewegung zu bekommen und hübsche Landschaft mit wenig Händlern muss man ja auch nutzen.


Als nächstes sind wir in Richtung Yogyakarta gefahren, wobei unser erstes Ziel Borobudur war. In Borobudur gibt es einen buddhistischen Tempel, der absolut beeindruckend ist. Es ist der weltweit größte buddhistische Tempel, der aus dem 9. Jahrhundert stammt, wobei die Arbeiten im 8 Jahrhundert angefangen haben. Der Tempel wurde Anfang des 20. Jahrhunderts restauriert und erneut von 1973-1983. 1985 gab es einen Bombenanschlag und er musste erneut zumindest zum Teil aufgebaut werden. Seit 1991 ist es Weltkulturerbe und auch diverse Ascheablagerungen durch Vulkane hat er überstanden. Er hat 9 Stockwerke, die auf einer quadratischen Basis stehen. Dabei sind die Stockwerkwände mit Reliefs verkleidet, die die Geschichte Buddhas erzählen. Die Stockwerke stellen übrigens auch 3 zusammenhänge Level da, die wiederum der Lehre des Buddhismus im Aufstieg ins Nirvana reflektieren. Oben gibt es dann 72 Stupas, in denen Buddha-Statuen sitzen. Insgesamt gibt es 504 Buddhaskulpturen in diesem Komplex. Wobei ich vielleicht lieber 'gab' schreiben sollte, da diverse Statuen früher schon mal verschenkt wurden und einige im Museum liegen. Dieser Tempel ist eine Wucht und hat uns sehr beeindruckt. Auch die Anlage rundherum ist wirklich toll gemacht.
Wir sind anschließend noch zu zwei weitern Tempeln in der Nähe gefahren, wobei das kleinere Tempel waren. Der Zweite Tempel beinhaltet allerdings eine überlebensgroße Status des ersten Buddhas mit zwei irdischen Buddhi daneben. Auch diese Statuen im Tempel waren äußerst beeindruckend.


Bei allen Sehenswürdigkeiten heute wurden wir übrigens wieder mehrfach gefragt, ob sie Fotos mit uns haben können. Unser Tourguide meinte, dass eine wohl zu ihrer Freundin gesagt hätte, dass sie hofft, dass ihr Kind auch so groß wird wie ich. Im Vergleich bin ich hier zwar groß, aber als groß würde ich mich trotzdem nicht bezeichnen. Aber gut, wenn sie meint. Es ist jedenfalls immer wieder merkwürdig, wenn man z.B. an einem tollen Tempel steht und sich den anschaut und dann kommt wer an, um nach einem Foto zu fragen.
Zurück zum Thema. Unser Tourguide hat uns auf die Tempel sehr gut vorbereitet gehabt, indem er beim Hinduismus angefangen hat, die Geschichte der Entstehung des Buddhismus aus dem Hinduismus gebracht hat und irre viel rundherum zu dem Thema erzählt hat. Nun muss ich mir nur noch über längere Zeit merken, was da alles an Input reinkam. Bei so vielen neuen Informationen und Eindrücken ist das ja nicht unbedingt so leicht, alles zu behalten.

Der weitere Weg führte dann nach Yogyakarta, wo wir in einem sehr schönen Hotel wohnen und wo wir schmunzeln mussten, als wir gelesen haben, dass es zur Accor-Gruppe gehört. Allerdings gehört es eher zu der 5-Sterne-Klasse, wo wir mit unseren Wanderklamotten nur bedingt reinpassen.

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