Mittwoch, 26. September 2018

Sentosa und Nachtsafari

Der letzte Tag unseres jetzigen Singapuraufenthalts ist angebrochen. Wir waren die gesamte Zeit über noch nicht auf Sentosa Island, dem Spaßparadies in Singapur. Im Prinzip ist Sentosa Island eine Insel, auf der nach und nach immer mehr Vergnügungssachen hinzuegebaut wurden. Also gibt es eine Einschienenbahn, einen Aussichtsturm, Bungeejumping, eine riesige Seilrutsche, Essen und Getränke. So weit klingt das nach Heide-Park o.ä. Weiter geht es natürlich mit diversen Hotels, Strand, Wanderungen in unterschiedlichen Naturgebieten, wie z.B. Küstenwald und Dschungel. Das alles kostet bisher nicht so richtig Eintritt, aber um auf die Insel zu kommen, gibt es nur ein paar Wege, die wiederum kosten können. So ist es möglich mit einer Seilbahn, einer speziellen Einschienenbahn, mit dem Auto oder zu Fuß hinzukommen. Mit dem Schiff geht es bestimmt auch irgendwie, aber da weiß ich gerade nichts genaues. Die Seilbahn ist relativ kostspielig, bietet dafür aber natürlich auch tolle Aussichten auf Singapur. Die Monorail ist mit S$4 ok und zu Fuß kostet es bisher gar nichts. Das ändert sich wohl mit Anfang des nächsten Jahres, wo man Aufwendungen von S$1 haben wird. Mit dem Auto weiß ich den Preis nicht, aber da das Autofahren hier eh irre teuer ist, wird das wohl eher auch teuer sein.

Als wir das letzte mal nach Sentosa gegangen sind, haben wir zunächst einen Umweg gemacht, um dann völlig fertig im VivoCity Center anzukommen. Dort gab es damals die Monorail und auf Sentosa Island wurde irre viel gebaut. Dieses mal sind wir wieder zu Fuß gegangen. Die Temperatur ist heute etwas geringer, also mehr so knapp unter 30°C, aber dafür haben wir bis zu 95% relativ Luftfeuchtigkeit gehabt. Das war auch wieder eine interessante Erfahrung, geht aber doch ganz schön auf den Körper. Dieses mal wollten wir die Seilbahn nutzen. Also sind wir wieder von hier losgestiefelt, haben keine Umwege genommen und sind direkt auf den Mount Faber gestiegen. Das sind zwar nur 105 Meter, aber die haben wir doch recht ordentlich gemerkt. Oben angekommen, stand dort ein Schild, das uns sagte, dass die Seilbahn bis zum Ende des Monats wegen Wartungsarbeiten geschlossen wäre. Juchu. Also sind wir dann den Hügel wieder hinabgegangen, durch das VivoCity durch und haben den Fußweg nach Sentosa genommen. Da das nur gut 500 Meter sind, ist das nun auch echt nicht weit. Es gibt sogar einige Laufbänder dahin.

Auf Sentosa wollten wir natürlich nicht die ganzen Fahrgeschäfte für irre viel Geld mitmachen, sondern die Natur und Historie sehen. Also sind wir dann durch Regenwald, Küstenwald und an der Küste entlang spaziert und haben die Augen, Ohren und Nase offen gehalten. Leider haben sich viele Tiere nur zu hören gegeben, aber nicht zeigen wollen. Ein paar Geckos, eine Eidechse und ein Eichhörnchen waren dann neben einigen Vögeln aber doch dabei. Entlang des Weges kommt man auch an ein altes Fort, das die Engländer zur Verteidigung hier erbaut hatten. Auch das war durchaus interessant, auch wenn Julia ein ziemlicher Schreck eingejagt wurde, als plötzlich ein Lautsprecher anging und Fliegeralarm abgespielt wurde. So waren da mehrere Bewegungsmelder vorhanden, die Hintergrundbeschallung ausgelöst haben. Wenn man damit nicht rechnet, ist das tatsächlich etwas gemein. An diesem Fort gibt es auch einen sogenannten Skywalk, der über den Baumwipfeln liegt. Der ist, wie alles andere bisher auch, kostenlos und mündet in einem Turm, von dem man einen tollen Blick in alle Richtungen haben soll. Natürlich war dieser Turm geschlossen. Aber von dem Skywalk an sich haben wir auch schon toll sehen können. Nun sind wir also weiter dem Weg zum Strand gefolgt. Leider wussten wir nicht, dass dieser Weg unten am Turm vorbeiführt und man somit in einer Sackgasse landet. Da wir aber auch keine Lust hatten, wieder komplett den Hügel hinaufzulaufen und einen großen Umweg zu suchen, haben wir dann, wie viele andere vor uns auch schon, einfach durch die Büsche abgekürzt.


Am Strand war es dann brüllend heiß. Es sieht zwar auch super nach Südseestrand mit Palmen und klarem Wasser uns allem aus, aber es fühlt sich ein bisschen nach spontaner Selbstentzündung an. Gut, wir haben uns da mal keine weiteren Gedanken zu gemacht und sind einfach weitergegangen. Belohnt wurden wir dann mit dem südlichsten Punkt vom asiatischen Festland. Gut, wenn man sich die Karte genau anschaut, dann ist das nicht ganz korrekt, aber sie haben da einen Fotopunkt hingebaut und somit haben wir den auch genutzt. Als wir dort waren und uns das Meer mit den irre vielen Frachtschiffen anschauten, donnerte es im Osten und wir haben uns überlegt, dass wir langsam den Rückweg antreten könnten. Also sind wir wieder querfeldein über die Insel marschiert und sind letztendlich auch wieder am Überweg zum VivoCity angekommen. Das ist übrigens nicht selbstverständlich, da die Ausschilderung eher so gestaltet ist, dass man auf der Insel bleibt und zur nächsten Attraktion oder ins nächste Resort gelotst wird. Ebenso heißt es nicht zwingend etwas, wenn man auf der digitalen Karte eine Straße sieht, da es auch hier einige Autostraßen gibt, wo es keinen Fußgängerweg gibt und Fußgänger dort auch nicht laufen sollen.


Im VivoCity haben wir dann festgestellt, dass wir doch relativ kaputt sind und wir vielleicht erstmal etwas essen sollten. Hätten wir unsere Selfies angeschaut, hätten wir das kaputt sein auch sehen können. Glücklicherweise hat jedes Shopping-Center hier auch Restaurants mit integriert. So haben wir uns heute vietnamesisch bekochen lassen. Da wir noch die Nachtsafari für heute gebucht hatten, haben wir dann unser Bahnticket genutzt und sind zum Hotel zurück gefahren und uns dort noch ein bisschen frisch zu machen, bevor wir dann am Hotel zu unserer Tour abgeholt wurden.


Völlig überraschend war unser Bus, der uns zur Nachtsafari abgeholt hat, früher als wir da. Gerade als wir runterkamen, stand er schon da un der Concierge hatte auch schon angerufen gehabt. Wie üblich bei diesen Touren, wird man erstmal zu einem Sammelplatz gebracht und dort dann in andere Busse umsortiert.
Am Umsortierplatz mussten wir dann erstmal ewig warten. Wir kamen zwar relativ zügig in unseren Bus, aber dort saßen wir dann erstmal ne halbe Stunde und haben auf die letzten Leute gewartet. Da konnten die Leute zwar vermutlich auch nichts für, aber nervte. Der Tourguide hat sich beim Einsteigen dann aber auch direkt entschuldigt und darauf hingewiesen, dass die Tour natürlich auch entsprechend später enden wird. Damit waren wir jedenfalls schon wieder zufrieden.
Der Zoo und der Nacht-Safari-Zoo sind direkt nebeneinander, aber es sind eigenständige Gelände mit eigenen Gehegen und Tieren. Das fand ich schon mal ganz gut zu sehen, da ich mir den Stress für die Tiere sonst gar nicht vorstellen wollte. Zunächst gab es eine Fahrt mit einem Züglein. Diese Fahrt war großartig. Sie ging etwa 45 Minuten und führte an vielen tollen Tieren vorbei und durch viele Freigehege durch. Juli war ganz besonders happy, weil ein Tapir ganz dicht neben uns lag und guckte. Ansonsten waren da viele verschieden Reh-, Hirsch- und Antilopenarten, Nilpferde, Tiger, Elefanten, Bisons und vieles mehr. Toll ist, dass die Nachtsafari wirklich im Dunkeln stattfindet. Natürlich ist jedes Gehege ein bisschen beleuchtet, aber im Prinzip wirkt es wie in einer wolkenlosen Nacht bei Vollmond. Zu jedem Tier wurde auch ein bisschen was gesagt und regelmäßig darauf hingewiesen, dass das Ausrotten einer Art einen riesigen Effekt auf ein gesamtes Ökosystem hat. Ebenso wurde immer wieder auf traditionelle Medizin eingegangen und darum gebeten, dass wenn man jemanden kennt, der diesen Mist verwendet, man ihn doch bitte aufklären möge. Auch sonst wurde auf die Forschung und den Erhalt von Arten recht intensiv eingegangen. Das war schon sehr informativ und interessant.
Im Anschluss an die Fahrt konnte man noch verschiedenen Trails durch den Park folgen. Auch dort ist es genauso dunkel und man muss halt schon ein bisschen gucken, wo man hintritt. Die Wege sind gut in Schuss, so dass es wenig Stolperfallen gibt, aber es kann auch mal sein, dass irgendwo eine Stufe ist. Und bei dem Anschauen der Tiere entlang des Trails gab es noch einige andere zu sehen, die bei der Fahrt nicht mit drin waren. So waren zum Beispiel aktive Plumploris da, diverse nachtaktive Tiere aus Australien, Flughunde und Fledermäuse in einem Freigehege, Hyänen, diverse Katzen (Leopard, Tiger, Löwen, Serval) und anderes Getier. Und weil es nun mal Nacht war, waren auch die meisten wirklich aktiv.
Uns hat die Nachtsafari definitiv beeindruckt, auch wenn wir gerne mehr Zeit gehabt hätten, um vor den Gehegen zu verweilen und die Tiere intensiver zu beobachten bzw. an einigen Gehegen einfach zu warten, ob sich ein Tier doch noch zeigt.


Morgen heißt es in aller Frühe aufstehen, da wir nach Indonesien fliegen. Wie es da mit Internetversorgung aussieht, müssen wir mal schauen. In einigen Orten sollen wir im Hotel WLAN haben, in anderen ist es ungewiss. Wir lassen uns überraschen. Es könnte aber sein, dass zwischendurch bei Instagram oder Facebook Fotos auftauchen, aber die Blogeinträge erst später eintrudeln. Mal sehen, wie das so läuft. Wir sind auf jeden Fall sehr gespannt.

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