Montag, 24. September 2018

Singapur Stadtrundfahrt, Einkaufsmeile und Esplanade

Heute Morgen ging es einigermaßen früh bei uns los. Um 08:30 mussten wir zur Abfahrt bereit stehen. Da wir uns aber natürlich das Frühstück nicht entgehen lassen und wir dafür auch ausreichend Zeit haben wollten, sind wir ne Stunde früher schon beim Frühstück gewesen.
Um kurz nach halb wurden wir dann abgeholt und nach Chinatown gebracht. Dort befindet sich die Sammelstelle für die ganzen Transfers von den Hotels und anschließend wird neu sortiert und je nach Gruppe wird man dann in unterschiedliche große Busse sortiert. Wir haben die Halbtagestour 'Stadtrundfahrt' gebucht.

Zunächst ging es in Richtung Marina Bay. Dort wurden wir dann an den Esplanade Theatres rausgelassen. Diese Theater - eigentlich ein Theater und eine Konzerthalle - sind so ovale Bauten, die wie Durianfrüchte aussehen. Viele Leute kennen Durianfrüchte übrigens auch unter dem Begriff Stinkfrucht. Jedenfalls gibt es direkt neben diesen Bauten einen netten Platz von dem aus man die gesamte Marina Bay gut sehen kann und auch einen tollen Blick auf den Merlion hat. Man kann natürlich auch zu der Plattform direkt am Merlion gehen, aber morgens ist dort echt viel los. Gut, dass wir schon gestern hier waren als es erheblich leerer und um einiges weniger diesig war.
Der nächste Halt war denn in Chinatown im Thian Hock Keng Temple. Wenn ich mich recht entsinne, heißt das so viel wie Palast des himmlischen Glücks. In diesem chinesischen Tempel werden verschiedene chinesische Gottheiten angebetet und es war spannend mal einen chinesischen Tempel zu besuchen. Wenn ich mich recht entsinne, waren wir bei unserer letzten Stadtrundfahrt vor 10 Jahren in einem hinduistischen Tempel.
Weiter ging es dann in den Orchideengarten. Da waren wir vor 10 Jahren definitiv schon mal, aber meine Erinnerungen sind da trotzdem eher blass. Während des Wegs hat der Guide ein wenig zum Thema wohnen in Singapur erzählt. Es gibt Sozialwohnungen für Singapurianer, aber wenn man auf den normalen Wohnungsmarkt schaut, ist das im Prinzip wie bei uns in etwas verschärfter. Jedenfalls sollte man mindestens 5-facher Millionär sein, um in einer mittleren Wohngegend zu wohnen. Derzeit liegt der Kurs von so, dass ein Singapurdoller etwa 0,62 € sind. Nun kann jeder selbst rechnen, wie teuer Eigentum hier ist. Deshalb wohnen die meisten auch zur Miete, was grundsätzlich wohl bezahlbar ist. Ach ja, die gehobenen Häuser in der Nähe des botanischen Garten liegen eher so bei 50 Millionen SGD. Und dabei haben sie nicht übermäßig viel Garten dabei. Aber zurück zum Orchideengarten. Hier werden irre viele Orchideen gezogen und dann auch in die gesamte Welt exportiert. Entsprechend konnten wir diverse Varianten sehen, die wir vermutlich selbst zu Hause haben. Auf jeden Fall ist der Garten wunderschön. Auch der botanische Garten rundherum soll sehr schön sein. Da der aber mit 135 Hektar nicht ganz klein ist, haben wir dafür jetzt keine Zeit gehabt.


Zum Abschluss der Tour ging es dann noch nach Little India. Dort ist es bunt hergerichtet und überall sind kleine Shops mit Obst, Gemüse, Blumen/Blüten und Juweliere. Insgesamt wirkte das Viertel so als müsste es noch mal ein bisschen hergerichtet werden. Hier hatten wir nun die Wahl entweder mit dem Bus zurück nach Chinatown zu fahren oder alternativ einfach hier zu bleiben. In dieser Gegend waren wir noch nicht weiter und somit haben wir uns natürlich für das Bleiben entschieden.


Somit ist die Stadtrundfahrt nun in einen Stadtrundgang übergegangen. Wir sind von Little India zur Orchard Road gegangen. Das ist DIE Einkaufsmeile hier. Zu beiden Seiten stehen Einkaufscenter ohne Ende und die sind mit Geschäften überfrachtet. Natürlich findet sich hier auch alles was bekannt und teuer ist. Und damit man nicht die Straßenseite wechseln muss, gibt es einige Filialen auf beiden Seiten der Straße. Nun wird uns sowas immer sehr schnell langweilig, weil wir die meisten Sachen eh potthäßlich finden, das Zeug völlig überteuert ist und wir auch gar keinen Platz mehr im Gepäck haben. ;-)
So sind wir dann zum Fort Canning Park gegangen und haben uns dort über die Historie informiert. Dabei wurde viel über die unterschiedliche Nutzung des Hügels von den Malayen bis zur heutigen Zeit gezeigt und viele Schilder haben dann auch spezifische Aspekte beleuchtet. Zum Beispiel ging es dort um die Nutzung als Fort als auch um die Existenz und Nutzung der Leuchttürme sowie deren Verteilung über Singapur. Das war echt interessant und wir waren überrascht, dass es das da gab. In Reiseführern hatten wir bisher jedenfalls nichts davon gelesen gehabt. Insofern macht es sich doch mal wieder bezahlt, einfach auf die Karte zu schauen und dann zu entscheiden, wo wir weitergehen.
Von dort sind wir dann über das Kolonialviertel zum Marina Square an der Esplanade gegangen. Dort gab es dann ein nettes Café, in dem wir erstmal wieder ein bisschen runterkühlen konnten. Denn auch heute war es nicht wirklich kühler als gestern und dafür feuchter. In der Pause haben wir dann das WLAN im Café genutzt und nachgeschaut, wo denn eigentlich das Chicken Rice-Restaurant von vor 10 Jahren ist. Wir hatten schon zwischendurch zu Hause mitbekommen, dass die massiv gewachsen sind und nun mehrere Filialen haben. Glücklicherweise war direkt nebenan eine Filiale. Allerdings war es noch etwas zu früh, so dass wir uns auf die Socken gemacht haben, um die Marina Bay herumzugehen. Dabei konnten wir auch schon mal einen Blick auf die Shopping Mall neben dem Marina Bay Sands werfen. Die war schon cool, da sie unter anderem eine Fläche auf dem Boden hat, die leuchtende Fische simuliert und schwimmen lässt. Sobald man auf einen entsprechenden 'Fischschwarm' zugeht, teilt sich der Schwarm. Auch sonst wirkte das irgendwie großartig. Weiter haben wir einige Schilder gefunden, die einen weiteren Weg ausgewiesen haben, der nicht nur die 3,5 km um die Bay selbst erfasst, sondern komplett über die Bay führt und etwa 11 km lang ist. Mal schauen, ob wir den noch irgendwie untergebracht bekommen. Derzeit glaube ich das nicht unbedingt.
Nachdem wir unseren Rundgang beendet hatten, war es auch spät genug zu essen und somit gab es dann bei Wee Nam Kee Chicken Rice, eines der Nationalgerichte Singapurs. Und ich muss sagen, dass es bei der Kette nachwievor großartig schmeckt.


Der Rückweg ging dann gemütlich entlang des Singapore Rivers zu unserem Hotel. Mit 18,7 km Spaziergang von Little India bis zum Hotel haben wir dann doch noch etwas Bewegung bekommen und sind nicht nur mit dem Bus durch die Gegend kutschiert worden.


Singapur hat ja die Vision, eine Stadt in einem Park zu sein. Dementsprechend ist es auch wirklich grün und es gibt immer wieder wirklich lange grüne Korridore, bei denen auch steht, dass bestimmte Pflanzen angepflanzt werden, um eine höhere Biodiversität zu garantieren und diversen wählerische Raupen auch Futter zu bieten. Trotzdem sehen wir insgesamt sehr wenig Insekten hier. Das mag vielleicht auch mit an der Zeit gerade liegen und vielleicht ist jetzt gerade nicht Insektenzeit, aber bei all den blühenden (einheimischen) Pflanzen hätte ich schon etwas mehr erwartet. Fun Fact am Rande: Natürlich habe ich schon zwei Mückenstiche bekommen. Gut, dass es hier kein Malaria mehr gibt. (Über sporadische Ausbrüche des Zika-Virus und Dengue-Fieber rede ich mal lieber nicht)

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