Donnerstag, 27. September 2018

Jakarta - Bogor - Bandung

Heute Morgen klingelte um 5 der Wecker, damit wir rechtzeitig unsere Rucksäcke zu Ende packen, ein Taxi ordern und zum Flughafen kommen konnten. Der Flug ging zwar erst um 08:15, aber Jetstar hat uns 2 Stunden vorher hinbestellt. Da man bei Billigfliegern aber nie weiß, wie lang wirklich die Schlange sind, haben wir uns daran gehalten. Natürlich war es nicht allzu voll und somit sind wir dann mit der Gepäckaufgabe und dem Dokumentencheck (wir mussten tatsächlich den Rückflug aus Indonesien vorlegen) recht zügig durch gewesen, um dann durch die Grenzkontrolle zu gehen. Dahinter haben wir uns dann erstmal ein kleines Frühstück geholt, bevor wir dann zu unserem Abfluggate gegangen sind. Bis zu dem Zeitpunkt war ich völlig überrascht, dass bisher kein Security-Check stattgefunden hat. Im Endeffekt wird dieser Check aber direkt vor dem Gate durchgeführt.
Der Flug war unspektakulär und da wir keinen Fensterplatz hatten und direkt am Ende des Flügels saßen, gab es auch nicht viel zu sehen.

In Indonesien angekommen, durften wir problemlos einreisen, haben unsere Taschen geholt und am Ausgang dann unseren Tourguide und den Fahrer getroffen. Als erste Aktion haben wir uns eine indonesische SIM-Card gekauft, damit wir hier besser kommunizieren können. Im Auto haben wir dann versucht, die SIM-Karte zu nutzen und haben festgestellt, dass man sich registrieren muss, was als Inländer einfach mit der ID geht, während man als Ausländer am Shop aktiv werden muss. Glücklicherweise hat sich unser Tourguide dann bereit erklärt, das eben zu machen. Wir konnten auch die Anweisungen nicht entziffern, da unsere indonesischen Sprachkenntnisse gering und das Vokabular noch viel gering sind. Unser Fahrer spricht, wie viele andere hier übrigens auch, nur indonesisch.

Unser erster Abschnitt ging von Jakarta nach Bogor, wo wir uns dann den botanischen Garten angeschaut haben. Für die Strecke, die gerade mal knapp 82 km beträgt, haben wir auch nur 1,75 Stunden gebraucht. Über die Autobahn. Die Straßen sind einfach suuper voll hier und neben Autos gibt es Milliarden an Mopeds, die kreuz und quer zwischen den Autos fahren. Zusätzlich sind im Stau mehrere Menschen unterwegs, die den Leuten im Auto was zu knabbern oder Wasser verkaufen wollen. Das war schon speziell. Ach ja, unser Tourguide meinte dazu, dass der Verkehr in den letzten 10 Jahren in und um Jakarta schon viel besser geworden sei.
Im botanischen Garten hatten wir dann eine einstündige Führung von einem gefühlt uralten Indonesier, der uns irre viele Pflanzen auf lateinisch, deutsch und englisch vorgestellt hat und dazu auch noch einige Geschichten und Witze präsentiert hat. Die Witze hatten übrigens die Qualität von 'Was ist die tödlichste Pflanze, wenn man sich nur kurze Zeit unter sie setzt? - Die Seerose' und 'Welche Kaffeesorte ist die beste? - Nicht Arrabica oder Robusta, sondern gratis'. Im Park stehen schon einige beeindruckend Pflanzen und da der jetzige Präsident gerne Demonstrationen aus dem Weg geht, hat er direkt am Park seinen Wohnsitz gewählt. Demonstrationen geht er damit aus dem Weg, weil Bogor einfach zu weit weg von Jakarta ist und die Leute sonst immer gerne auf den Präsidentenpalast marschieren. Man merkte unserem Tourguide an, dass er das nicht nur als Witz meinte.

Danach ging es zu eine mMittagessen, das inkludiert und sehr lecker war. Der Kaffee gratis, den wir zum Abschluss bekommen haben, war allerdings nicht wirklich der beste. ;)

Von Bogor aus sind wir dann über den Puncak Pass nach Bandung zu unserem Hotel gefahren. Für diese ca 130 km haben wir dann übrigens 5 Stunden gebraucht. Erwähnte ich, dass der Verkehr hier die Hölle ist?! Gefühlt gibt es keine Regeln und wenn es welche gibt, interessiert sich niemand dafür. Aber auch hier ein großes Lob an unseren Fahrer, der zwar genauso einheimisch gefahren ist wie alle anderen Verkehrsteilnehmer, aber dafür gesorgt hat, dass selbst Juli sich nicht unwohl gefühlt hat. Der Weg war gesäumt von Häusern und Hütten in mehr oder weniger gutem Zustand, Straßenhändler ohne Ende und diversen Reisfeldern. Auch hätte man eine total interessante Aussicht haben können, wenn es nicht geregnet hätte bzw. sehr bewölkt gewesen wäre. Na gut, man kann nicht immer nur Glück mit dem Wetter haben. Spannend ist übrigens, dass die Indonesier überall ein Geschäft finden, um ein paar Rupia zu verdienen. Wenn man von einem Parkplatz runterfährt, springt ein Indonesier meist todesmutig auf die Straße und winkt das herausfahrende Auto raus und kassiert dann dafür ein paar Rupia. Woran man sich auch gewöhnen muss, sind die vielen Händler, die einem alle irgendwas andrehen wollen, sobald man irgendwo aussteigt. Sie waren heute nicht sonderlich aufdringlich, aber stets in der Nähe präsent. Ach ja, Bürgersteige gibt es auch nur in den großen Städten im Innenstadtbereich. Jedenfalls ist das bisher unser Eindruck. Insgesamt hat die Fahrt viele Assoziationen zu südländischen, mediterranen Ländern geweckt. Es ist laut, der Verkehr ist kreativ, der Straßenrand ist vermüllt, es sind immer überall Straßenhändler da. Auch die verschiedenen Bauruinen, die am Rand rumstehen, erinnern daran.


Unser Hotel liegt super zentral in Bandung und macht was her. Aber insgesamt hat den Charme vom Maritim Bonn, dem man ansieht, dass es mal ein glänzendes Hotel war und die beste Zeit eher hinter sich hat, zu erkennen an diversen Gebrauchsspuren, die beim ersten Blick noch nicht zu sehen sind, aber beim zweiten Blick dann deutlich werden. Das Personal ist aber absolut freundlich und hilfsbereit, so dass wir nicht klagen können. Nach einem kleinen Weg zum Supermarkt, wo wir auch eine Straße überqueren mussten, was im Verkehrssystem nicht vorgesehen ist, haben wir noch unseren Willkommensdrink in der Bar genommen und haben uns dann aufs Zimmer zurückgezogen, um noch eben hier auszupacken, Blog zu schreiben und dann ins Bett zu gehen. Die Zeitverschiebung mit wenig Schlaf macht sich doch ein wenig bemerkbar.


Ach ja, während der gesamten Fahrt hat der Tourguide übrigens viel erzählt und bereitwillig alle unseren Fragen beantwortet. Das war unglaublich interessant und da er regelmäßig seit einigen Jahrzehnten mit Touristen und insbesondere auch deutschen Touristen arbeitet, ist er es auch durchaus gewohnt direkt zu antworten. Das ist sonst bei Indonesiern eher unüblich, da man sein Gesicht verliert, wenn man etwas nicht weiß oder jemandem mit einem 'Nein' begegnet. Unser Guide ist auch bereits auf viele religiöse, familiäre, historische und regierungstechnische Aspekte eingegangen und hat auch diverse Probleme, wie z.B. die Abfallproblematik u.ä. angesprochen.

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