Donnerstag, 22. Oktober 2015

Carnuntum

In Wien haben wir ja bereits einiges gesehen. Allerdings haben wir uns nur sehr spärlich mit dem Aufenthalt der Römer in der Region beschäftigt. Das haben wir heute dafür intensiver nachgeholt.

Etwas außerhalb von Wien gibt es die Ausgrabungsstätte Carnuntum bei der mittels experimenteller Archäologie Gebäude wieder aufgebaut wurden. Natürlich gibt es auch viele Stellen, wo einfach nur die gefundenen Mauern etwas erhöht wurden, damit man sich Grundrisse besser vorstellen kann.

Wir haben uns mit unseree Privatführerin Hoppi getroffen und sind dann dort gemeinsam eingefahren. Da Hoppi dort regelmäßig Touren hält und dort auch selbst schon gegraben hat, war die Führung absolut großartig. Es gab ur viele Infos, die mir auf dem Tablett zu mühsam zu schreiben sind. Die Geschichte über die Jahrhunderte, wie Carnuntum vom Lager zur wichtigen Stadt wurde, wie unbedeutend Wien damals war, wie die Bauwerke aussahen und vermutlich betrieben wurden, geheizte Räume zu Demonstrationszwecken, usw gab es alles zu sehen und erfahren. Auch der Vergleich zu den Häusern, die wir in Pompeji und England gesehen haben, war Klasse. Sehr spannend dabei auch der Vergleich zu dem Hausbau, den wir uns gerade vor ein paar Wochen in Haitabu angeschaut haben. Und es ist natürlich auch sehr spannend zu sehen, wie wenig sich eigentlich zu unserer heutigen Bauweise geändert hat. Auch war da durchaus immer die Frage mit dabei, warum es einige der genialen Systeme eigentlich nicht ins Mittelalter geschafft haben.
Auch wenn wir hier mit der Privatführung natürlich einen größeren Zeitrahmen hatten als er bei den normalen Führungen vorgesehen ist, kann ich nur jedem wärmstens empfehlen, hierhin einen Ausflug zu machen.

Wir haben es aber nicht nur bei Carnuntum belassen, sondern haben auch noch die beiden anderen assoziierten Stätte besichtigt. Angefangen haben wir mit dem Amphitheater. Wohlgemerkt nicht das, was ein paar Gehminuten entfernt ist, sondern das im nächsten Dorf. Daran kann man auch nochmal die Ausmaße des Ortes besser abschätzen. Das war wirklich ein ziemlich großes Gebiet.
Von dem Amphitheater sind einige Ruinen zu sehen. Da dort aber zu einigen Anlässen immer mal wieder Kämpfe stattfinden, wurde auch eine Metalltribüne aufgebaut. So ein Kampfreenactment stelle ich mir auch sehr genial vor.
Zusätzlich gibt es noch ein paar Ausstellungsstücke und eine kleine Geschichte wie Kämpfe geplant wurden und abliefen in dem Infogebäude neben dem Amphitheater.

Die dritte Stätte ist ein Museum. Dort wird die Christianisierung und lokale Gottheiten thematisiert. Auch das ist gut gemacht und es gibt mehrere Ausstellungsstücke, bei denen die Funde in Rekonstruktionen eingebettet wurden. Damit kann man sich natürlich viel besser vorstellen, wie die Fundstücke eigentlich im Zusammenhang zu sehen sind.

Wir haben es gerade so geschafft alles anzuschauen, bevor das Museum dicht machte. Also ein bisschen Zeit sollte man schon mitbringen, wenn man alles sehen möchte. Sehr gut ist, dass die Eintrittskarte derart konzipiert ist, dass man sich nicht alles am selben Tag anschauen muss, sondern auf die gesamte Saison verteilen kann.

Wer gerne Radtouren macht und an der Donau entlang fährt, kommt übrigens das direkt an den Stätten vorbei.

Am Abend haben wir uns dann noch mit einigen anderen Wienern in einem Restaurant getroffen, in dem wir uns Silvester vor 6 Jahren (dem sog. Sisivester) bereits getroffen haben. Das war auch dieses mal wieder ein extrem lustiger Abend.

Morgen verlassen wir Wien und machen uns auf den Weg nach Graz, um dort weitere Freunde zu besuchen.

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