Mittwoch, 1. September 2010

Die Odysee oder Wie bekommt man ein vorgebuchtes Auto

Samstag! Es ist der Tag, an dem wir für um 12:00 Autos gebucht haben, um zu dem Cottage im Inverness-Shire zu fahren.
Bevor wir allerdings die Autos holen konnten, musstenm wir erstmal auschecken und etwas Zeit totschlagen. Und was bietet sich in einer Stadt besser an, als die Stadt weiter zu erlaufen. Dieses Mal sind wir etwas weiter entfernt durch die Gegend gegangen. Bevor wir allerdings überhaupt los konnten, haben wir unser Gepäck im Hostel deponiert, haben ausgecheckt und sind losgegangen. Weil eine Schraube an Reikos Brille meinte, den Geist aufzugeben, haben wir auch gleichzeitig den nächsten Optiker auf unseren imaginären Zettel geschrieben. Wir haben auch einige Optiker gefunden, aber die konnten allesamt nicht helfen, weil die Schraube in der Brille abgebrochen ist. Allerdings bekamen wir den Hinweis, dass Reiko in einem Shopping-Center geholfen werden könnte. Die Zeit wurde lansgam ein wenig knapp und somit ging es dann im Schnellschritt zu dem Center.

Zeitlich passte es so gerade eben, Reiko konnte geholfen werden, wir haben unser Gepäck aus dem Backpackers geholt und kamen um 11:55 bei dem Schalter von Europcar/Alamo an. Eine Schlange war schon vorhanden, aber damit haben wir ja einigermaßen gerechnet. Um 12:10 kamen wir dann auch ran und erhielten, bevor wir überhaupt die Formalitäten angefangen hatten, dass es ca. 30 Minuten dauern würde, bis das Auto zur Verfügung stünde. Nützt ja nichts, aber wir können ja schon mal die Fahrer alle eintragen lassen und den sonstigen Kram vorbereiten. Gesagt, getan und nach ca. 30 Minuten waren wir damit durch. Ein Vertrag konnte allerdings noch nicht ausgedruckt werden, da keine Nummernschilder im System hinterlegt waren. Insofern wurden wir um 45 Minuten vertröstet. Unsere Laune sank um ein beträchtliches Maß, aber viel machen konnten wir da ja auch nicht. Um 13:30, also 1,5 Stunden nach der gebuchten Zeit, haben wir uns wieder bemerkbar gemacht. Autos waren allerdings noch immernicht hinterlegt und 3 Leute sollten noch vor uns dran sein. Die Schlange wuchs und wir schlugen dort schon mal vor, ob wir nicht vielleicht das Auto im City-Office oder am Flughafen abholen könnten. Unsere Bedienung erzählte uns, dass das Büro in der Stadt bereits geschlossen sei. Am Flughafen hat er nach mehrmaligen Nerven angerufen und erhielt die Aussage, dass dort auch keine Autos bereit stünden. Ein Auto konnte man noch immernicht eintragen, weil noch keine neuen Nummern im System eingetragen waren. Zwischendurch wurden 2 Autoschlüssel geliefert, aber das hat die Schlange auch nicht merklich verkürzt. Unsere Bedienung erzählte uns, dass genug Autos vorhanden, aber allesamt nicht sauber wären. Außerdem gab es anscheinend auch nur 2 Leute, die die Autos säuberten. Irgendwann konnten wir den Typen davon überzeugen, dass wir die Autos auch dreckig übernähmen und auch kostenlose Upgrades nähmen. Kostenlose Upgrades gab es allerdings nicht, weil er in der Klasse auch keine Autos hatte. Mit den ungesäuberten Autos konnte die Schlange im Endeffekt signifikant verkürzt werden und so gegen 15:30 hatten wir auch die Schlüssel zu unseren Autos und den unterschriebenen Vertrag. 3,5 Stunden nach dem gebuchten Termin! Immerhin mussten wir keine Fähre bekommen, wie andere Leute in der Schlange, die ihre Fähre allerdings nicht mehr bekommen konnten.Auf jeden Fall gibt dies eine mehr als saftige Beschwerde und für die Zukunft gedanklich vermerkt. Zwischendurch gab es aber schon ziemlich negative Schwingungen und hätte irgendwer auch nur versucht, das Fass zum Überlaufen zu bringen, wäre das für denjenigen nicht gut ausgegangen.

Wir haben unser Gepäck vernünftig verstaut bekommen und sind dann losgefahren. Erstmal mussten wir aus dem Zentrum von Edinburgh herauskommen, um dann gemütlich in den Norden zu fahren. Das Fahren auf der linken Seite war ja noch ok, aber das Schalten auf der linken Seite ist doch eher gewöhnungsbedürftig. Wir sind jedenfalls ohne Unfälle und Blessuren bei der Dämmerung an der A95 in der entfernteren Gegend unseres Cottages angekommen und sind erst noch kurz zum Einkaufen gefahren, um mit diesen Einkäufen dann in die richtige Gegend zu fahren. Allerdings ist das mit den Adressen hier ja nicht so eindeutig. Insebesondere dann nicht, wenn die Adresse so aussieht, dass es einen Namen hat, in der Nähe von der Kaff 1 und bei Kaff 2 im Bezirk Inverness in Schottland ist. Nachdem wir eine Abzweigung zu früh abgefahren sind, haben wir unser Cottage letztendlich gefunden. Mittlerweile war es auch recht dunkel, aber wir haben es ja im Endeffekt geschafft. Die Ankunft selbst war als absolute Erleichterung aller Beteiligten zu erkennen. Irgendwie wurde jeder spontan lockerer und nachdem die Zimmer aufgeteilt waren, gab es Essen. Den Abend haben wir dann gemütlich hier ausklingen lassen und haben nach vielen Nächten unruhigen Schlafs endlich wieder richtig gut schlafen können.

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